Musiktagebuch: Sir Jay

Liquids mediales Sammelsurium.

Moderator: gelini71

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Beitrag von Vince » 25.08.2010, 20:27

Hannibal hat geschrieben:Meine Empfehlung wäre die "Watershed", aber vielleicht hat der Vince noch ne bessere Idee ;-)
Der Vince macht mit dem Hanni High Five und unterstreicht nur noch mal: nimm die Watershed!

Ghost Reveries ginge sicher auch noch, aber in Gottes Namen bloß nicht die Deliverance. Zwar hab ich die vor zwei Tagen noch mal gehört und war überrascht, wie "soft" und zugänglich sie letztlich doch auf mich wirkte, bisher hatte ich sie aber immer als das widerspenstigste Album der Schweden in Erinnerung und genau so wirst du sie auch empfinden Jay.

Still Life würde ich auch nicht empfeheln, die ist eher was für Fortgeschrittene.

Obwohl andererseits, wenn du mit der Deliverance weitermachst und sie durchstehst, DANN bist du reif für alle anderen Alben der Band. ;) Außer vielleicht das Debüt, da prophezeie ich mal, das wird dir gar nicht gefallen... das hat diesen etwas muffigen Death Metal Purgeschmack.

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Beitrag von Sir Jay » 25.08.2010, 22:12

ich habe es gerade eben mal mit amazon Hörproben versucht, und plötzlich überfiel mich wieder ein Schauer. Vor Lauter Optimismus und naiver Fehleinschätzung haben mich die Hörproben wieder daran erinnert, wie sich solche "Growls" eigentlich anhören; das ist irgendwie doch ein bisschen was ganz anderes, als die wenigen growligen Passagen aus Townsends "Earth Day". (Ich nehme Townsend deswegen immer als Vergleich, weil er der bisher einzige ist, bei dem mir diese Stimmenverfremdungen gut gefallen haben und überhaupt der einzige ist, den ich aus dieser Ecke einigermaßen kenne :D) Ich fürchte ich habe den Mund zu voll genommen, andererseits will ich mir selber was beweisen, und versuchen das durchzustehen :lol:

Zumindest bei den Watershed hörproben habe ich festgestellt, dass da tatsächlich abgewechselt wird, zwischen Clear Gesang und diesem ekelhaften Gegrunze.

Aber wenn ihr mir verspricht nicht den Kopf abzureißen, geb ich mir das Teil, und fertige ein extrem subjektives Außenseiter-Nichtkenner-Review an, bei dem sich jeder Fan die langen Metaler Haare rausreisen würde :lol:

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Beitrag von Vince » 25.08.2010, 22:20

Das, was Townsend macht, ist auch kein richtiges Growlen. Und ja, ich kann dich verstehen, aber glaub mir, man gewöhnt sich dran - mehr noch, bei Opeth würde mir ohne Growling inzwischen was fehlen. Ansonsten steh ich dieser Kunstform immer noch etwas kritisch gegenüber (ich glaub, ansonsten hab ich nur noch "Orphaned Land" im Regal, bei denen richtig gegrowlt wird), aber Akerfeldt ist schlicht und einfach ein Meister darin, das muss man schon anerkennen.

Review? Oh ja bitte! Egal wie außenseiterisch das ist, ich würde es mit Freude lesen. ;)

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Beitrag von Sir Jay » 25.08.2010, 22:35

Vince hat geschrieben:Das, was Townsend macht, ist auch kein richtiges Growlen.
wie würde man das denn unter Fachkreisen nennen?

Und in "Mountain" gibt es eine doch zumindest eine Passage, wo er auf richtiges Growlen zurückgreift, hab ich so zumindest gerade im Kopf

Ach ja und bevor ich nem Akerfeldt vorwerfe verzweifelt dem Hörer "Angst" zu machen, kann mich vllt jemand über den eigentlichen Sinn dieses Stilmittels aufklären. Ich glaube das hatten wir schon bei meinem Kurzkommentar zu Riverside, aber ich kanns trotzdem noch nicht ganz zuordnen :(

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Beitrag von Vince » 26.08.2010, 16:48

Ich glaub nicht, dass es dafür nen bestimmten Fachbegriff gibt... auch "Growling" ist eher ein breit gefächertes Gebiet und sicherlich kann man das, was Townsend macht, so bezeichnen, aber es ist halt nicht das Growling, das du so fürchtest. ;)

Der "Sinn" von Growling stellt sich eigentlich nicht. Genauso gut kannst du fragen, was der "Sinn" einer E-Gitarre ist, wo es doch Akustikgitarren gibt. Growls erzeugen halt eine andere Atmosphäre als cleaner Gesang und diese Atmosphäre ist eben den Stücken zuträglich, in denen sie vorkommen.

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Beitrag von Sir Jay » 26.08.2010, 17:34

ja sorry, wenn die Frage so blöd klingt, aber es ist ja so, dass oft die Reine Musik dahinter sehr annehmbar ist, und mir quasi durch den Gesang verdorben wird.

Außerdem, wenn ich früher damit konfrontiert wurde, kam mir halt ganz instinktiv als aller Erstes die Frage: Will der mir Angst machen oder was? lol
Und da schreiten doch die Fans ein, und schimpfen emöprt, dass das ja gar nicht das Ziel sei, deswegen stelle ich halt diese doofe Frage :lol:

Liegt wohl einfach dran, dass das von unbedarften Ohren prinzipiell gar nicht erst als berechtigtes Stilmittel wahrgenommen/akzeptiert wird...

Naja hören wir mal vorerst auf darüber zu labern; jetzt ist erstmal die Deliverance zu mir aufm Weg, das wirdn Fest :lol:

Achja jetzt noch eben zu Ende gehört:

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Mein drittes Townsend Album nun. Nach Ocean Machine und Terria muss ich jedoch sagen, dass hier herzlich wenig neues passiert. Wie die anderen zwei Platten, gnadenlos episch und laut, aber das hatte ich wie gesagt vorher auch schon. Ein wenig bin ich nun von dieser epischen Gewalt übersättigt, wenn auch nichts desto trotz stimmungsvolle Nummern dabei waren. aber einen richtigen Höhepunkt, oder zumindest eine außergewöhnliche Passge war nicht mehr auszumachen...
Oceanmachine hatte da "Bastard" und "The Death of Music", Terria hatte "Earth Day", Accelerated Evolution dagegen hat nichts dergleichen, oder erschließen sich mir solch ähnlich gemeinte Passagen erst nach dem mehrmaligen hören?
Vorerst klassifiziere ich die Scheibe als die "schlechteste" von Townsend, aber es kommen ja noch genug andere, und "schlecht" ist sie natürlich nicht. Unterhaltsam auf jeden Fall, im Vergleich zu anderem Prog Metal Output sehr erfrischen, innerhalb des Townsendschen Schaffen jedoch ohne dem gewissen Etwas...
:liquid6:,5

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Beitrag von Vince » 26.08.2010, 18:29

Die Deliverance? Gott steh uns bei! :lol:

@Accelerated Evolution: Ich find die toll. Wenn man allerdings sonst nur Ocean Machine und Terria kennt von Townsend, klingt deine Reaktion logisch; die drei Alben seh ich sehr nah aneinander. So ziemlich alle anderen Townsend-Platten klingen mehr oder weniger extrem anders. Insbesondere "Physicist" und "Infinity" haben praktisch kaum was mit den drei Alben gemein, dürften dir aber auch nicht so zusagen - zu kantig und unmelodisch, halt zu nah an "Strapping Young Lad".

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Beitrag von Hannibal » 26.08.2010, 18:36

Vince hat geschrieben:Die Deliverance? Gott steh uns bei! :lol:
Das geht auf dein Konto...danach haben wir den Jay verloren, Mann! ;-)
Mit der "Watershed" wäre alles gut geworden :-( :-( :-( ;-)

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Beitrag von Sir Jay » 26.08.2010, 19:09

wobei ich sagen muss nach einem kurzem wikipedia eintrag, inteesse an "Still Life" bekommen habe, das als Konzeptalbum eine interessante Geschichte erzählt :)

ich glaube zu deliverance schreibe ich einen Live-Erfahrungsbericht :lol:

Ich hätte da demänchst auch was für euch beide, was ihr euch mal geben könntet, wenn ihr offen für bisher unbekannte Genres seid ;) (nein kein J-Pop!! :lol:)

zum Townsend:

Gibt es da dann also nichts mehr, was mich interessieren könnte? was ist mit diesem dreiteiligen Project?
btw habe ich mal das Video zu "Love" (so hieß es glaub ich) gesehen, das wohl wegen seiner offinsichtlichen Anlehung an (meinen Lieblingsfilm) Evil Dead 2 gelockt hat, aber von der Musik her wars echt nicht so meins...vllt ändert sich das ja mit der Deliverance ;) :lol:

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Beitrag von Sir Jay » 06.11.2010, 20:00

Jetzt lege ich mal nach ;)

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Das hätte ich nicht gedacht, aber die Scheibe hat sich ganz schön in meine Ohrgänge eingebrannt. Das Teil macht echt was her.
Alice In Chains mag zwar nicht so bekannt sein wie Nirvana, aber nach diesem Album ziehe ich diese mehr Heavy Metal orientierten Grunge-Artisten eindeutig vor. Liegt wohl daran, dass ich hier irgendwie auch hinter der Musik Emotionen fühlen kann.
Beim ersten Durchhören kommt die Stimmung noch nicht so ganz rüber, doch wenn man sich dem Album mit vollstem Bewusstsein (also Kopfhörer auf, Licht abdunkeln und nur auf die Musik konzentrieren) und pralleler Nachverfolgung der Lyrics reinzieht, zeigt sich der dreckige Charakter in seiner ganzen unschönen Pracht.
Der Permanente Pessimismus, der sich hier durch die Texte und den Gesangsstil zieht erzeugen mit den vordergründig harten, hintergründig melodischen Kompositionen eine recht psychedelische Stimmung, wie sie von dem CD Cover treffend eingefangen wurde.

Bei Kurt Cobain kriege ich im besten Falle unterhaltsame Rock Musik, die sich auch prima auf Parties (ohne Schlager und Hip Hop Programm) macht, AiC dagegen wirken mit ihrer Musik aber wesentlich echter und menschlicher, und bieten über fetzige Riffs und eingängige Refrains hinaus auch eine gewisse Form von fesselnder Atmosphäre.
Bei "Dirt" gibt es jede Menge großartiger Momente mit einigen sehr unkonventionellen und frischen Einfällen, gerade für "Spät-Hörer" wie mich, und ein extrem überzeugendes, aber leider auch unsättigendes Finale; was eigentlich wieder positiv zu verstehen ist, denn gerade weil mir "Would" zu schnell endet und ruhig entwas ausufernder hätte sein können, war es dieser Song, der für den hohen Replay-Wert der gesamten Scheibe zuständig war.

Dirt hat auf jeden Fall noch das Zeug, sich in meine persönliche All Time Top 10 einzuschleichen, muss wohl nur noch mehr Zeit vergehen.
In diesem Sinne:

Alice in Chains > Nirvana

:liquid9:


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Meine Fresse, das hätte ich ja nicht gedacht, und gehofft, dass die Musik ganz anders auf mich wirkt und mich am richtigen Fuß erwischt, doch Vinces Kritik hat "Frames" ja wissenschaftlich genau erfasst; das Teil ist verdammt nochmal sperrig, und wollte ums Verrecken nicht zünden.
Hier und da blitzt mal eine kleine Stärke aus den Vorgängeralben auf, wie eine gedehnte Scream-Passage und wohlwollende Gitarrensounds, nur letzteres zieht sich fast komplett durch das gesamte Album. Daraus wird ein extrem homogenes Gemisch, das sich auf der einen Seite sehr angenehm anhört, und vielleicht die perfekte Begleitmusik ist für einen 80minütigen Tauchgang durch ein warmes, substanziell fremdartiges Gewässer mit weichen roten Farben; ein Gewässer in dem aber eben sonst leider nichts passiert...Der Ozean schlägt plötzlich keine kunstvoll gemorphten Wellen, sondern bleibt die ganze Zeit die Ruhe vor einem Sturm, der niemals kommen wird...

Naja mal sehen ob die Scheibe noch an Kraft gewinnt im Laufe der Zeit, denn Grund zum Replay hat Sie, auch wenn ich mir dabei ein wenig vorkomme, als wolle ich mir das Gefallen an der Scheibe damit erzwingen :lol:
:liquid5:

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Wow, was die reine Musik angeht, wird einem hier echt nicht zu wenig versprochen. Was hier durch das hervorragende Zusammenspiel der einzelnen Instrumente an Kompositionen geschaffen wurde ist wirklich beachtenswert. Sehr schöne und originelle Melodien, gewürzt mit ordentlich Pepp ohne jemals aufdringlich zu wirken, machen einfach tierisch Laune. Ein wirklich sehr frischer Klang im direkten Vergleich zu den 70er Jahre Prog Bands, die ich bisher gehört habe.
Einziges Manko ist tatsächlich der Sänger, dessen Stimme mir nicht einfach nur einen Tick zu hoch ist, sondern wirklich irgendwie....blöd klingt lol. Im Grunde lehnt er sich zwar an den Gesangsstil von ELP an, hat aber an bestimmten Stellen seinen eigenen Stil; man kann sich daran gewöhnen, aber irgendwie habe ich mir zu der Musik eine doch etwas kernigere Stimme herbeigewünscht...
Naja trotzdem großartige Scheibe, mit (ich sags nochmal) tollen E-Gitarren und einigen wahrlich großen Momenten.

:liquid7:,5

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Zwar wesentlich jünger als "Moving Pictures", doch IQ kommen aus der selben Generation wie Rush, und der Sänger ist in etwa genau das, was ich mir bei Rush herbeigewünscht habe. Hohe Stimme aber mit einem leichten markanten Ton im Hintergrund.
Das AlbumCover sowie die ersten 10 Sekunden des ersten Tracks stimmten mich aber auf etwas anderes ein, als die Scheibe letztlich war.
Düster und melancholisch habe ich mir die Stimmung vorgestellt, doch es ging dann doch eher freundlich zur Sache, auch wenn man mit "Born Brilliant" nochmal eine recht psychedelisch angehauchten Track bekommt.
Zweigespalten bin ich beim finalen 25minütigen Longplayer "Harvest of Souls", der einerseits einige großartige Momente hat und mit seinen teils ausgeflippten Passagen überzeugen kann, andererseits leider etwas unglücklich strukturiert ist, und seinen besten Part schon bei Minute 9 raushaut, welchen ich als Abschluss lieber gegen Ende gehabt hätte...

Naja trotzdem schönes Prog-Album!
:liquid8:

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Hätte ich neulich nicht Constantine gesehen, wäre "A Perfect Circle" wohl weiterhin von mir nicht beachtet worden, obwohl ich "Thirteenth Step" ja ganz schön fand. Trotzdem war ich aber auch gleichzeitig gesättigt, und wollte mich lieber verstärkt Tool widmen.
Doch "Passive", wie er in einer recht cool eingefangenen Szene im Film Constantine gespielt wurde, hat mich sofort überzeugt, und musste das Album haben, das sich ja dann aber zu meiner Ernüchterung, bis auf den angesprochenen "Passive" als reines "Cover-Album" herausstellte, wobei ich selbst die John Lennon Nummer nicht kannte :lol:
Und selbst wenn ich den Originalsong vorher gut gekannt hätte, wäre mir das Keenan Cover trotzdem wohl nicht so schnell bekannt vorgekommen, mal von den Lyrics abgesehen.
"Passive" macht nach wie vor Bock, das ist ja aber auch schon fast so ein typischer Hitsingle Track. Den Rest des Albums finde ich dann tatsächlich nicht so geil, bis auf "When the Levee Breaks", der als einiger wirklich ruhiger und melancholischer Track in einen angenehmen Flow Zustand versetzen kann, so wie ich das immer ganz gerne habe.

Aber auch hier Bedarf es noch einger weiterer Hördurchgänge, für ein griffigeres Fazit...
:liquid6:

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Beitrag von Elkjaer-Larsen » 06.11.2010, 23:34

Sir Jay hat geschrieben:Jetzt lege ich mal nach ;)

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Da haste einen wahren Klassiker schön besprochen.
Glückwunsch dazu, dass dir sperrige Bomber wie "Sickman" auf Anhieb behaglich waren. Da hab ich ein paar Jahre gebraucht.
Langweilig wird das Album definitv niemals werden, das kann ich dir jetzt schon versprechen. "Would?" wird aber eine Nuance Abnutzung erfahren. :lol:

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Beitrag von Sir Jay » 10.11.2010, 19:00

ach ganz vergessen anzuhängen

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Da hat mir Into the Everflow aber besser gefallen. Das Teil hier ist mir irgendwie viel zu ausgefranzt und chaotisch...gut, habs erst einmal durch, aber das war mir beim ersten hören definitiv zu...blöd...into the everflow fuhr eine klare Linie, a social grace ist einfach...uff ich weiß nicht.
ich werde es mal noch mit ein paar weiteren durchläufen probieren, und verzichte daher erstmal auf eine Bewertung...

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Beitrag von Sir Jay » 13.11.2010, 17:40

Björk - Debut
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Hossa ich bin verliebt!!
Der Name "Björk" ist mir immer wieder mal begegnet, hatte ja aber gar keine Ahnung, was mich da erwarten würde.
Es ist im Prinzip partymäßige Popmusik, nur eben mit einem etwas eigenwilligem Gesangsstil; einen Hauch weniger mainstreamtauglich als der einer Whitney, doch mir diese bemühten und schrägen Betonungen irgendwie sehr zugesagt. Das ganze Album sprüht trotz seines Alters (1993) und des stark Richtung Party-Pop-Musik zielenden Genres nur so vor Frische und Vitalität.
Ein ganz großer Aha Effekt stellte sich bei mir bei Track 3 "Venus as a Boy" ein, den ich aus "Leon der Profi" sofort wiedererkannte.
Der Track hat mir in dem Film schon immer gefallen, und hier habe ich ihn plötzlich auf diesem Album wiederentdeckt, sehr schön :)
Sehr wunderschöne Ballade!
Und auch der Mittelpart in "Theres more to life than this", wo die Musik plötzlich leiser wird, da die Sängerin offensichtlich den Raum verlässt und ganz allein in aller Stille extrem angestrengt und voller Energie mit unglaublichem Stimmeneinsatz singt.
Die Stimme ist einfach nur einzigartig, und was Björk daraus dann macht, ist nochmal um einiges geiler !! :D

Oberflächlich betrachtet sehr mainstreamig poppiges Album, aber wenn man genauer hinhört tummeln sich hier so einige herrlich eigene Ideen, die das Album ganz klar von dem ganzen Girlie-Pop Einheitsbrei abhebt. Mich hatte Björk jedenfalls schon nach den ersten 4 Tracks für sich gewonnen.

Neben Ocean Machine eine meiner größten Spätentdeckungen 2010 :lol:

:liquid9:

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Beitrag von gelini71 » 13.11.2010, 19:03

Ja - ein starkes Album , gefällt mir persönlich auch sehr & gehe mit der Wertung konform.
Wenn Du dann Björk durch hast kannst Du Dich ja mal an Kate Bush wagen , die ist genauso schräg bzw Doppelbödig :wink:
Ich mache keine Rechtschreibfehler, ich gebe Wörtern lediglich eine individuelle Note

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Beitrag von Sir Jay » 13.11.2010, 19:30

gelini71 hat geschrieben:Ja - ein starkes Album , gefällt mir persönlich auch sehr & gehe mit der Wertung konform.
Wenn Du dann Björk durch hast kannst Du Dich ja mal an Kate Bush wagen , die ist genauso schräg bzw Doppelbödig :wink:
von der habe ich bereits Notitz genommen durch ihr "Dreaming" Album; gehört habe ich es aber noch nicht, werde ich dann aber mal im Auge behalten :)

Ach und gerade eben höre ich
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Bin eigentlich noch nicht ganz fertig, bin gerade erst am Ende von "Altered Course", aber der Eindruck, den das Album bisher auf mich machte lässt mich voreilig urteilen.

Zu Beginn bin ich etwas abgeschreckt von der Härte und dem leicht growlig angehauchtem Gesang, doch das hat sich schnell gelegt, und das Album wird zu einem reinen Instrumental Spektakel.
Nur noch ganz selten werden hier und dort vereinzelt Lyrics eingeworfen, doch fortan dominiert eine aufregende, mitreisende Reise durch hohe Lüfte. Was ich ich spontan als "abwechslungsarm" bezeichnet hätte, entwickelte sich zu einem in sich sehr homogenen musikalischen Trip.

Höhepunkte gibt es daher nicht wirklich, aber irgendwie ist das bei diesem Album egal, man genießt einfach eine knappe Stunde mitreisender Gitarrensoli, die weder groß protzen, noch explodieren noch sonst wie aus den Socken hauen, aber eine wunderbare Begleitung für verträumte regnerische Nachmittage dienst :lol:
Vllt erzähle ich gerade auch den größten Bullshit, und ich muss mich wie immer tiefer reinhören, aber mir gefällt die Scheibe so schon ganz gut; einziger Kritikpunkt ist eben, dass die man sich hier die Lyrics und somit den Gesang gleich auch ganz hätte sparen können...
nice...
:liquid7:

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Beitrag von gelini71 » 13.11.2010, 19:53

Sir Jay hat geschrieben:
gelini71 hat geschrieben:Ja - ein starkes Album , gefällt mir persönlich auch sehr & gehe mit der Wertung konform.
Wenn Du dann Björk durch hast kannst Du Dich ja mal an Kate Bush wagen , die ist genauso schräg bzw Doppelbödig :wink:
von der habe ich bereits Notitz genommen durch ihr "Dreaming" Album; gehört habe ich es aber noch nicht, werde ich dann aber mal im Auge behalten :)
Dann fängst Du mal direkt mit ihrem schwierigsten Album an , das ist nämlich extrem übers Ziel hinausgeschossen. Aber ich denke mal das ist bei Dir normal das Du Dir direkt das schwerste Werk eines Künstlers rauspickst :lol:
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Beitrag von Sir Jay » 13.11.2010, 20:01

gelini71 hat geschrieben: Aber ich denke mal das ist bei Dir normal das Du Dir direkt das schwerste Werk eines Künstlers rauspickst :lol:
Hä wieso, wo habe ich das denn sonst so bevorzugt gemacht?

Meistens nehme ich mir das Werk in Angriff, dessen Name mir am präsentesten ist, bzw von verschiedenen Quellen als "Meisterwerk" oder sonst was bezeichnet wurde ;)

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Beitrag von gelini71 » 14.11.2010, 07:58

Sir Jay hat geschrieben:Meistens nehme ich mir das Werk in Angriff, dessen Name mir am präsentesten ist, bzw von verschiedenen Quellen als "Meisterwerk" oder sonst was bezeichnet wurde ;)
Dann mußt Du mit "Hounds of Love" anfangen :wink:
Ich mache keine Rechtschreibfehler, ich gebe Wörtern lediglich eine individuelle Note

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Beitrag von Sir Jay » 28.11.2010, 00:11

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Meine Eindrücke zu dieser, höchst wahrscheinlich von mir kopfschüttelnd abgewunkenen Scheibe, hätte ich sie vor 5 Jahren gehört, gibt es im entsprechenden Review Fred

:liquid8:

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Beitrag von Sir Jay » 12.03.2011, 00:38

Uff, schon lange nicht mehr aktualisiert, aber dafür komme ich jetzt auch mit einem echt dicken Nachschlag.
Werdet Zeuge des wohl buntesten Musiktagebucheintrages der Weltgeschichte :lol:

Ich habe Uralte Klassiker und unbekanntere Nischenprodukte mir angehört, und dabei fast jede Genre Grenze durchbrochen lol...

Seit langem bin ich fasziniert von der Genre Bezeichnung "Trip-Hop", das wollte ich mir einfach mal näher anhören, und stoß dabei (neben Bjork) auf

Massive Attack - Blue Lines
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Ein echt extrem chilliges Werk mit ruhigen, rap-mäßig anmutenden Gesang, ohne jemals auch nur ansatzweise aufdringlich zu werden, gewürzt mit Electro und Reggae-Einflüssen, woraus ein doch echt angenehmes und stimmiges Hör-Balsam entsteht.
Immer wieder sehr gut für zwischendurch, oder als Begleitung für Photoshop-Arbeiten am PC :)
:liquid8:

Massive Attack - Mezzanine
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Dieses angeblich "beste" Album der Band entpuppt sich als wesentlich düsterer, mit Verzicht auf Rap und dafür Einbezug eines melancholischeren Gesanges. Stellenweise doch recht sperrig, aber eben doch mit dem gewissen Etwas, das mich irgendwo tief in meinem Musik-Herz berührt. Leider erst einmal durchgehört, doch weitere Durchläufe werden folgen.
:liquid7:

Portishead - Dummy
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Also DAS hat mich doch wirklich sehr beeindruckt. Es ist quasi eine Mischung aus den beiden oberen Alben von Massive Attack, wobei auch hier der melancholische Teil dominiert, funktioniert aber besonders gut.
Und obwohl es sich hier textlich um bekannte Themen wie "keiner liebt mich so wie du" etc. wird das hier auf eine Art und Weise transportiert die auf mich vollkommen frisch und unverbraucht wird, als wenn mir den Käse Mariah Carey vorträllern würde. Bedrückend und gleichzeitig doch auch wunderschön, dazu ein angenehmer Elektro Flow; das Trip Hop Erlebnis ist perfekt :D
:liquid9:

Bjork - Post
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Schon mit den ersten 10 Sekunden des ersten Tracks setzt Bjork ein Zeichen und macht deutlich, dass sie ganz sicher nicht vorhat ihr Debut Album zu wiederholen. Hier geht es nun doch wesentlich "härter" zu mit einem doch sehr shizoiden, also für Mainstreamohren sehr scheuslich klingenden, Gesangsstil, aber das Album hat noch viel mehr zu bieten. Eine Swing Nummer in der Bjork ständig mit dem Finger von dem Mund rum sshhhht. Genau die Nummer fand ja Dieter Bohlen als Vorsinglied im ersten Casting nicht so geil, aber die bietet sich echt nicht für sowas an, das ist einfach zu kunstvoll :D
Tolles Album, nicht ganz so einfach zugänglich wie das Debut, aber dafür abwechslungsreicher und kreativer, und Bjorks Stimme und Art zu singen ist sowieso absolut geil :)
:liquid8:

David Bowie - The Rise and Fall of Ziggy Stardust and the Spiders from Mars
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Warum hat mich dieses Album angesprochen? Keine Ahnung, vielleicht weil "Ziggy Stardust" irgendwie ein schweinecooler Name ist...manchmal reicht sowas schon aus bei mir :lol:
Dahinter verbirgt sich doch recht verdauliche Allerweltsmusik mit jedoch trotz kurzen Laufzeiten von 2 bis 4 Minuten einige ausufernde Gitarensoli, wie im Track 3 "Moonlage Daydream" der schon ein wenig die Grenze zum Psychedelischen ankratzt.
Die Geschichte über den hedonisch lebenden Ziggy, ist ja eine sehr Klassische, Dorian Gray lässt an dieser Stelle grüßen.
Ansonsten weiß ich sonst schon nichts wichtiges mehr zum Album zu sagen, denn heute klingt sie halt auf mich wie jede x-beliebige Rock'n Roll Nummer aus den 70ern, mit eben eingängigen Strophen und Refrains.
:liquid7:

Luniz - Operation Stackola
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Ja ein Cover bei dem ich eigentlich schon instinktiv die Flucht ergreifen sollte, wenn ich nicht wüsste, dass sich das weltbekannte (und damals sowie heute von mir geschätzte) "I got Five on it" auf der Scheibe befindet. Irgendwie habe ich ja doch eine kleinige Schwäche für den oldschooligen 90's Hip Hop als eben Tracks wie besagter "I got Five on it" noch Stimmung aufbauen konnten und auch ohne pimpigen Motherfucker Text ausgekommen sind. Tatsächlich ist das für mich neben "Gangstas Paradise" die definitive hip hop nummer der 90er; der grausige Remix lässt meine Ohren bluten!
Und weil ich ungerne jemand bin, der von einem Music Act nur den einen bekannten Song kennt und gerne klugscheißt, wenn es darum geht den Track einem Album mit anderen guten Songs zuzuordnen, habe ich es mir eben gekooft :)
Naja was soll man dazu noch sagen; lässig, und wenn die Damen mal anfangen zu singen gewinnt das Album R&B mäßige Facetten hinzu und kann mich gut bei Laune halten.
Weiter werde ich meine Hip Hop CD wohl nicht mehr ausweiten, aber als Kontrast Programm zum Prog-Kram kommt für mich nichts anderes in Frage :D
:liquid8:

Alexander O'Neil - Hearsay
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Jahre lang kannte ich nur "Fake" und wusste nichteinmal dass die Nummer so heißt, aber das Teil fand ich immer schweinecool, nun endlich den Künstler ausgemacht konnte ich mir ein Bild vom gesamten Album machen. Manch einer möchte es ja vielleicht als soliden Durchschnitts 80's Pop bezeichnen, der eben bei der großen Konkurrenz die es damals gab untergegangen ist, doch da ich nicht gerade übersättigt, geschweige denn groß bewandert auf dem Genre bin, wirkte die Musik auf mich doch recht frisch. Es hat sogar einen Konzept-Album Charakter; jeder Track wird von einem Dialog am Schulhof angeheizt; zwar sind diese nicht von überaus geistreicher Natur, da sich da im Prinzip nur Gören über Kerle und Mode unterhalten aber "Critize" bringt mich im Refrain echt zum grooven. Und "Fake" ist dann sowieso weniger plumper 80s pop sondern doch schon sehr viel kernigere und "härtere" Black Music.
Eigentlich sollte man das Album in Discos wiederbelebe; die Leute würden dazu aufjeden Fall abgehen :D
:liquid8:

Und damit jetzt aber mal auch wieder zurück zum Prog

Oceansize - Frames
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Seinem Ruf, eine sehr Sperrige Platte zu sein, macht das dritte Werk von Oceansize alle Ehre. Mehrmals durchgehört, und trotzdem bin ich noch nicht ganz durchgestiegen. Fest steht aber definitiv, dass es nunmal leider zu keiner Zeit die epische Dramatik der Vorgänger Alben erreicht, und vergleichsweise ja fast schon sorglos vor sich hindudelt.
Zwar hat es auch so seine Momente und Melancholie ist fast durchgehend das Hauptthema der Scheibe, aber man hat das Gefühl, als spiele die Musik ein wenig mit gezogener Handbremse, denn irgendwie will es nie so recht zünden, und es verliert sich in ewigen gesangslosen Soli.
Spannung ist zwar da, aber dafür keine signifikanten Höhepunkte.
Generell hält sich Vennart hier gesanglich sehr zurück und lässt viel lieber die Gitarren und den Synthesizer schalten und walten.
Würde ich das Album mit einem Actionfilm vergleichen würde ich sagen es ist cut, und die wirklich guten Stellen werden den Hörern warum auch immer vorenthalten. Aber Effloresce und EIP waren sowas von gut bestückt mit Höhepunkten! Keine schlechte Musik (nur bei Track 7 wird es doch irgendwie extrem trashig und shizoid), meistens gibt es immer einen angenehmen und melodischen Klang, doch es ist einfach nicht so Oceanisch...
:liquid6:

Oceansize - Self Preserved While the Bodies float up
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Ich bin schonmal mit der Einstellung rangegangen ein ebenso sperriges Werk wie die Frames serviert zu bekommen, hoffte insgeheim aber dennoch, dass mich das Album für einige Momente fesseln könnte.
Mit den ersten beiden Tracks gelingt es Oceansize aber keineswegs. Der Versuch härter als jemals zuvor zu sein scheitert brutal. Stellenweise klingt das ja wirklich mal richtig SCHEISSE. Bei aller Liebe zu Oceansize, aber "Härte" ist nicht ihre Stärke...selbst das großartige "Everyone into Position" hat bei mir das kleine Manko des etwas aus den Fugen geratenen "A Homage to A Shame", ebenfalls der härteste der Track der Scheibe, und für mich auch der "schlechteste".
Doch zum Glück besinnt sich die Gruppe und wird vortan melodischer und vor allem ruhiger, und da kommen dann doch echt einige wirklich gelungene Balladen zu Stande und man darf bei der Musik wieder von einem schönen Design sprechen. "Oscar Speech Acceptance" hat einen echt klasse Klang, leider aber eben auch etwas an dem "Frames" Syndrom irgendwie nie so richtig in Gang zu kommen und nur ständig das Gefühl zu geben noch richtig großartig zu werden.
Das gilt generell eigentlich für das ganze Album. Bis auf den Beginn schön und nett anzuhören, Art Rock wie er im Buche steht, aber eben leider ohne echte Höhepunkte oder memorablen Passagen die einen irgendwie wegblasen würden.
Aber was beschwere ich mich, Effloresce und EIP sind nunmal schwer zu toppen, daher bedanke ich mich zumindest für einige angenehme, proggige Sounds auf den letzten beiden Alben...
:liquid7:

Tool - Lateralus
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Kann mir mal einer erklären welches Cover nun das richtige ist? ;)
Hatte es ja bereits schon im Tagebuch, doch mein Eindruck war eigentlich nicht zu gebrauchen; nicht bei diesem Album. In den letzten Monaten habe ich mich sehr intensiv damit beschäftigt und kann nun ein aussagekräftigeres Urteil bilden.
Großartig, auch wenn mir der spirituell angehauchte Charakter doch etwas gegen die Magengrube schlägt. Aber hey keine andere Band versteht es so gut auf Songstruktur- und Takt-Wechsel- Konventionen zu scheißen wie Tool. Proggiger geht es kaum.
Die Atmosphäre ist düster und bedrückend, die Riffs sind hart, die Stimmungsschwankungen beeindruckend.
Finde echt beeindruckend wie der Opener "The Grudge" innerhalb der ersten 4 von 8 Minuten es vollbringt mehrmals das Gefühl zu geben, dass der Song JETZT erst richtig losgeht. Alles was dann folgt wird begleitet von doch sehr eigenwilligem Gesang und Arrangements, das jeden Linkin Park verwöhnten Möchtegern Rocker in die Flucht schlägt, doch wer dran bleibt bekommt sehr viel mehr als nur Musik geboten. Einen echten Trip!
Das Konzept des Albums habe ich bis heute immernoch nicht ganz durchschaut, aber ich finde es witzig wie auf den Song "Parabol" "Parabola" folgt und denselben Takt nur in aufwendigerer und dynamischerer Ausführung enthält. So hört es sich also an, wenn etwas unvollendetes zu Ende gebracht wird...einfach nur genial :D
Beim Titeltrack habe ich mich regelrecht in die Songzeile "Swing on the Spiral" verliebt, einfach nur herrlich und wunder schön.
Der Rest des Albums ist dann schon extrem langgezogener düsterer Sound aus einer unterirdischen Grotte. Kein schöner Ort, aber doch irgendwie faszinierend. Die 2 Minuten totale Stille und zum Schluss dieses richtig angsteinflößende Outro von einem Kerl der etwas schier entsetztliches gesehen zu haben scheint ist dann echt verstörrende Folter für die Ohren, aber eben im selben Sinne wie es ein gut gemachter Horrorfilm für die Augen sein kann. Ganz ganz große Kunst.
:liquid9:

Und wollen wir damit zur vielleicht unerwartetsten Neuland Betrachtung; ich habe mich einfach mal an einer besten Liste orientiert und 3 Interpreten herausgesucht, deren Namen mich ja schon fast regelrecht verfolgt hat!!!

Iron Maiden - Number of the Beast
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Jaha, hier gehts ab; the Number of the Beast; es ist des Satan's Werk...der wiederum das Werk von Eddie.
Was soll ich sagen? Der Titeltrack ist tatsächlich am meisten im meinem Hirn verankert, und irgendwie finde ich ihn auch, also den Gesang von Bruce Dickinson finde ich echt fetzig (fazit folgt nach den beiden nächsten Alben)

Dio - Holy Diver
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Hab ich mir tatsächlich etwas härter vorgestellt, aber das war ja doch ganz angenehm, milde rockig bzw metallig :D (fazit folgt)

Judas Priest- Painkiller
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Definitiv das schwierigste der 3 von mir ausgewählten Alben, hier ist mir der kontrastreiche Gesang am deutlichsten aufgefallen, wobei die hohen Oktaven hier teilweise in echt ober-stock-schwulen Gesang ausarten :lol:

Und damit will ich die 3 Alben mal hier zusammenfassen.
Ist ja doch alles recht ähnliche Musik; jedenfalls kommt sie aus derselben Genre Ecke. Eingefleischte Fans mögen jetzt kopfschütteln lachen und mir musikalisches Unvermögen vorwerfen, aber die sollen die Klappe halten, denn dafür kann ich Kung Fu ;)
Nein im Ernst insgesamt bin ich sehr gut unterhalten worden, es hat gefetzt und Stimmung gemacht, wobei wie gesagt Judas Priest mir tatsächlich in Sachen Gesang schon sehr grenzwertig vorkamen.
Die vibrierenden Hoch-Oktaven bei den anderen beiden fand ich nicht störend und ja, die gehören ja natürlich auch dazu und erfüllen auch ihren Zweck.
Den Refrain von "Leather Rebell" finde ich schon irgendwie richtig geil genauso ist "Metal Meltdown" auf eine trashige Art und Weise auch sehr stimmungsvoll. Endlich weiß ich auch woher Eddie Riggs seine Face-Melter Technik her hat (ich spreche von Brütal Legend ;) ).

Aber was sind was alles nur für bekloppt, strunz hohle Texte?

"Traue keinem Fremden, denn er fügt dir nur Schaden zu."
"Hier kommt der Nachtkriecher."


Was für ein Schmarrn!!
Iron Maiden wirkte da auf mich zumindest noch ein klein wenig geistreicher.

Aber ich finde es ja schon irgendwie faszinierend was so die generellen Themen im Heavy/Power Metal sind; ständig wird ein infernalisches Szenario mit apokalyptischen Begebenheiten aufgebaut bei dem der Teufel und seine Skelletgefolgschaft irgend einen Schabernak treiben...

An dieser Stelle möchte ich mich auch mal an der hohen Kunst des Verfassen von Heavy Metal Lyrics versuchen:

Tief in der Nacht da steht ein Baum,
er brennt und schreit, das ist kein Traum

Der Teufel steht daneben lachend,
mit seinem Feuerzeug in der Hand weitere Flammen entfachend,

*dadadam da da dam*

Nun begibt er sich zu seinem Motorrad,
damit fahren wird er, das ist heiß!!

Eine Brennspur hinter sich zurückziehend,
damit bringt er Züge aus dem Gleis,

*Refrain (ala Metal Meltdown)*

Nehmt euch in Acht hier ist der Teufel und er ist dreist
fährt mit seinem Bike gegen die Kirchenwand, und raubt die Kreuze, was für ein Heist!!

Nehmt euch in Acht hier ist der Teufel...


:lol: :lol: :lol: So mehr fällt mir grad nicht ein

Alles in Allem spaßig und rockig, aber irgendwie fühlt sich das einfach nicht nach meinem Geschmack an, sondern einfach eher was, das ich als lustige Erfahrung mitnehme, aber ich sollte auch bald die Notbremse ziehen, sonst lande ich noch irgendwann bei ACDC und so weit lasse ich es mit mir nicht kommen :lol:

daher gute :liquid8: für alle 3 Alben

Dars dann mal wieder, bin gespannt, was ich mir so als nächstes anhören werde (die Metal sachen habe ich auch auch sicher nicht zum letzten mal gehört)...

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Beitrag von gelini71 » 12.03.2011, 06:50

Das beste Massive Attack Album ist imo "Protection" , dicht gefolgt von "Blue Lines"

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Beitrag von Seemi » 12.03.2011, 09:17

:lol:

Hab mittlerweile mal Blue Lines und Mezzanine angehört....
Blue Lines fand ich ziemlich öde und Mezzanine auf einer Höhe mit Heligoland.
Da mich aber alle Scheiben wenig beeindruckt haben, werd ich von dem Genre wohl die Finger lassen. :wink:
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Beitrag von Sir Jay » 12.03.2011, 09:26

ja das ist halt keine fetzige Crash Boom Bang Musik du Banause ;)

Ich finde den chilligen, bedachten, melancholisch angehauchten Stil hervorragend, man muss es halt entsprechend auf sich wirken lassen...

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Beitrag von gelini71 » 12.03.2011, 09:31

Ist halt "Trip Hop" mit Betonung auf "Trip" :wink:
Hat schon seinen Grund warum das die Musik für Kiffer ist.... :lol:

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Beitrag von Seemi » 12.03.2011, 09:34

Komisch, warum gefällt mir dann Stoner und Doom so gut? :P
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Beitrag von Sir Jay » 12.03.2011, 10:04

gelini71 hat geschrieben:Ist halt "Trip Hop" mit Betonung auf "Trip" :wink:
Hat schon seinen Grund warum das die Musik für Kiffer ist.... :lol:
genaudasselbe möchte ja manch einer über den psychedelic Rock behaupten, aber das halte ich für ein Klischee 8-)
Ok, da wärs eher ecstasy...

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