Musiktagebuch: Sir Jay
Moderator: gelini71
- Sir Jay
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ach ganz vergessen anzuhängen
Da hat mir Into the Everflow aber besser gefallen. Das Teil hier ist mir irgendwie viel zu ausgefranzt und chaotisch...gut, habs erst einmal durch, aber das war mir beim ersten hören definitiv zu...blöd...into the everflow fuhr eine klare Linie, a social grace ist einfach...uff ich weiß nicht.
ich werde es mal noch mit ein paar weiteren durchläufen probieren, und verzichte daher erstmal auf eine Bewertung...
Da hat mir Into the Everflow aber besser gefallen. Das Teil hier ist mir irgendwie viel zu ausgefranzt und chaotisch...gut, habs erst einmal durch, aber das war mir beim ersten hören definitiv zu...blöd...into the everflow fuhr eine klare Linie, a social grace ist einfach...uff ich weiß nicht.
ich werde es mal noch mit ein paar weiteren durchläufen probieren, und verzichte daher erstmal auf eine Bewertung...
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Björk - Debut
Hossa ich bin verliebt!!
Der Name "Björk" ist mir immer wieder mal begegnet, hatte ja aber gar keine Ahnung, was mich da erwarten würde.
Es ist im Prinzip partymäßige Popmusik, nur eben mit einem etwas eigenwilligem Gesangsstil; einen Hauch weniger mainstreamtauglich als der einer Whitney, doch mir diese bemühten und schrägen Betonungen irgendwie sehr zugesagt. Das ganze Album sprüht trotz seines Alters (1993) und des stark Richtung Party-Pop-Musik zielenden Genres nur so vor Frische und Vitalität.
Ein ganz großer Aha Effekt stellte sich bei mir bei Track 3 "Venus as a Boy" ein, den ich aus "Leon der Profi" sofort wiedererkannte.
Der Track hat mir in dem Film schon immer gefallen, und hier habe ich ihn plötzlich auf diesem Album wiederentdeckt, sehr schön :)
Sehr wunderschöne Ballade!
Und auch der Mittelpart in "Theres more to life than this", wo die Musik plötzlich leiser wird, da die Sängerin offensichtlich den Raum verlässt und ganz allein in aller Stille extrem angestrengt und voller Energie mit unglaublichem Stimmeneinsatz singt.
Die Stimme ist einfach nur einzigartig, und was Björk daraus dann macht, ist nochmal um einiges geiler !!
Oberflächlich betrachtet sehr mainstreamig poppiges Album, aber wenn man genauer hinhört tummeln sich hier so einige herrlich eigene Ideen, die das Album ganz klar von dem ganzen Girlie-Pop Einheitsbrei abhebt. Mich hatte Björk jedenfalls schon nach den ersten 4 Tracks für sich gewonnen.
Neben Ocean Machine eine meiner größten Spätentdeckungen 2010
Hossa ich bin verliebt!!
Der Name "Björk" ist mir immer wieder mal begegnet, hatte ja aber gar keine Ahnung, was mich da erwarten würde.
Es ist im Prinzip partymäßige Popmusik, nur eben mit einem etwas eigenwilligem Gesangsstil; einen Hauch weniger mainstreamtauglich als der einer Whitney, doch mir diese bemühten und schrägen Betonungen irgendwie sehr zugesagt. Das ganze Album sprüht trotz seines Alters (1993) und des stark Richtung Party-Pop-Musik zielenden Genres nur so vor Frische und Vitalität.
Ein ganz großer Aha Effekt stellte sich bei mir bei Track 3 "Venus as a Boy" ein, den ich aus "Leon der Profi" sofort wiedererkannte.
Der Track hat mir in dem Film schon immer gefallen, und hier habe ich ihn plötzlich auf diesem Album wiederentdeckt, sehr schön :)
Sehr wunderschöne Ballade!
Und auch der Mittelpart in "Theres more to life than this", wo die Musik plötzlich leiser wird, da die Sängerin offensichtlich den Raum verlässt und ganz allein in aller Stille extrem angestrengt und voller Energie mit unglaublichem Stimmeneinsatz singt.
Die Stimme ist einfach nur einzigartig, und was Björk daraus dann macht, ist nochmal um einiges geiler !!
Oberflächlich betrachtet sehr mainstreamig poppiges Album, aber wenn man genauer hinhört tummeln sich hier so einige herrlich eigene Ideen, die das Album ganz klar von dem ganzen Girlie-Pop Einheitsbrei abhebt. Mich hatte Björk jedenfalls schon nach den ersten 4 Tracks für sich gewonnen.
Neben Ocean Machine eine meiner größten Spätentdeckungen 2010
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von der habe ich bereits Notitz genommen durch ihr "Dreaming" Album; gehört habe ich es aber noch nicht, werde ich dann aber mal im Auge behalten :)gelini71 hat geschrieben:Ja - ein starkes Album , gefällt mir persönlich auch sehr & gehe mit der Wertung konform.
Wenn Du dann Björk durch hast kannst Du Dich ja mal an Kate Bush wagen , die ist genauso schräg bzw Doppelbödig
Ach und gerade eben höre ich
Bin eigentlich noch nicht ganz fertig, bin gerade erst am Ende von "Altered Course", aber der Eindruck, den das Album bisher auf mich machte lässt mich voreilig urteilen.
Zu Beginn bin ich etwas abgeschreckt von der Härte und dem leicht growlig angehauchtem Gesang, doch das hat sich schnell gelegt, und das Album wird zu einem reinen Instrumental Spektakel.
Nur noch ganz selten werden hier und dort vereinzelt Lyrics eingeworfen, doch fortan dominiert eine aufregende, mitreisende Reise durch hohe Lüfte. Was ich ich spontan als "abwechslungsarm" bezeichnet hätte, entwickelte sich zu einem in sich sehr homogenen musikalischen Trip.
Höhepunkte gibt es daher nicht wirklich, aber irgendwie ist das bei diesem Album egal, man genießt einfach eine knappe Stunde mitreisender Gitarrensoli, die weder groß protzen, noch explodieren noch sonst wie aus den Socken hauen, aber eine wunderbare Begleitung für verträumte regnerische Nachmittage dienst
Vllt erzähle ich gerade auch den größten Bullshit, und ich muss mich wie immer tiefer reinhören, aber mir gefällt die Scheibe so schon ganz gut; einziger Kritikpunkt ist eben, dass die man sich hier die Lyrics und somit den Gesang gleich auch ganz hätte sparen können...
nice...
Dann fängst Du mal direkt mit ihrem schwierigsten Album an , das ist nämlich extrem übers Ziel hinausgeschossen. Aber ich denke mal das ist bei Dir normal das Du Dir direkt das schwerste Werk eines Künstlers rauspickstSir Jay hat geschrieben:von der habe ich bereits Notitz genommen durch ihr "Dreaming" Album; gehört habe ich es aber noch nicht, werde ich dann aber mal im Auge behalten :)gelini71 hat geschrieben:Ja - ein starkes Album , gefällt mir persönlich auch sehr & gehe mit der Wertung konform.
Wenn Du dann Björk durch hast kannst Du Dich ja mal an Kate Bush wagen , die ist genauso schräg bzw Doppelbödig
Ich mache keine Rechtschreibfehler, ich gebe Wörtern lediglich eine individuelle Note
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Hä wieso, wo habe ich das denn sonst so bevorzugt gemacht?gelini71 hat geschrieben: Aber ich denke mal das ist bei Dir normal das Du Dir direkt das schwerste Werk eines Künstlers rauspickst
Meistens nehme ich mir das Werk in Angriff, dessen Name mir am präsentesten ist, bzw von verschiedenen Quellen als "Meisterwerk" oder sonst was bezeichnet wurde ;)
Dann mußt Du mit "Hounds of Love" anfangenSir Jay hat geschrieben:Meistens nehme ich mir das Werk in Angriff, dessen Name mir am präsentesten ist, bzw von verschiedenen Quellen als "Meisterwerk" oder sonst was bezeichnet wurde ;)
Ich mache keine Rechtschreibfehler, ich gebe Wörtern lediglich eine individuelle Note
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Uff, schon lange nicht mehr aktualisiert, aber dafür komme ich jetzt auch mit einem echt dicken Nachschlag.
Werdet Zeuge des wohl buntesten Musiktagebucheintrages der Weltgeschichte
Ich habe Uralte Klassiker und unbekanntere Nischenprodukte mir angehört, und dabei fast jede Genre Grenze durchbrochen lol...
Seit langem bin ich fasziniert von der Genre Bezeichnung "Trip-Hop", das wollte ich mir einfach mal näher anhören, und stoß dabei (neben Bjork) auf
Massive Attack - Blue Lines
Ein echt extrem chilliges Werk mit ruhigen, rap-mäßig anmutenden Gesang, ohne jemals auch nur ansatzweise aufdringlich zu werden, gewürzt mit Electro und Reggae-Einflüssen, woraus ein doch echt angenehmes und stimmiges Hör-Balsam entsteht.
Immer wieder sehr gut für zwischendurch, oder als Begleitung für Photoshop-Arbeiten am PC :)
Massive Attack - Mezzanine
Dieses angeblich "beste" Album der Band entpuppt sich als wesentlich düsterer, mit Verzicht auf Rap und dafür Einbezug eines melancholischeren Gesanges. Stellenweise doch recht sperrig, aber eben doch mit dem gewissen Etwas, das mich irgendwo tief in meinem Musik-Herz berührt. Leider erst einmal durchgehört, doch weitere Durchläufe werden folgen.
Portishead - Dummy
Also DAS hat mich doch wirklich sehr beeindruckt. Es ist quasi eine Mischung aus den beiden oberen Alben von Massive Attack, wobei auch hier der melancholische Teil dominiert, funktioniert aber besonders gut.
Und obwohl es sich hier textlich um bekannte Themen wie "keiner liebt mich so wie du" etc. wird das hier auf eine Art und Weise transportiert die auf mich vollkommen frisch und unverbraucht wird, als wenn mir den Käse Mariah Carey vorträllern würde. Bedrückend und gleichzeitig doch auch wunderschön, dazu ein angenehmer Elektro Flow; das Trip Hop Erlebnis ist perfekt
Bjork - Post
Schon mit den ersten 10 Sekunden des ersten Tracks setzt Bjork ein Zeichen und macht deutlich, dass sie ganz sicher nicht vorhat ihr Debut Album zu wiederholen. Hier geht es nun doch wesentlich "härter" zu mit einem doch sehr shizoiden, also für Mainstreamohren sehr scheuslich klingenden, Gesangsstil, aber das Album hat noch viel mehr zu bieten. Eine Swing Nummer in der Bjork ständig mit dem Finger von dem Mund rum sshhhht. Genau die Nummer fand ja Dieter Bohlen als Vorsinglied im ersten Casting nicht so geil, aber die bietet sich echt nicht für sowas an, das ist einfach zu kunstvoll
Tolles Album, nicht ganz so einfach zugänglich wie das Debut, aber dafür abwechslungsreicher und kreativer, und Bjorks Stimme und Art zu singen ist sowieso absolut geil :)
David Bowie - The Rise and Fall of Ziggy Stardust and the Spiders from Mars
Warum hat mich dieses Album angesprochen? Keine Ahnung, vielleicht weil "Ziggy Stardust" irgendwie ein schweinecooler Name ist...manchmal reicht sowas schon aus bei mir
Dahinter verbirgt sich doch recht verdauliche Allerweltsmusik mit jedoch trotz kurzen Laufzeiten von 2 bis 4 Minuten einige ausufernde Gitarensoli, wie im Track 3 "Moonlage Daydream" der schon ein wenig die Grenze zum Psychedelischen ankratzt.
Die Geschichte über den hedonisch lebenden Ziggy, ist ja eine sehr Klassische, Dorian Gray lässt an dieser Stelle grüßen.
Ansonsten weiß ich sonst schon nichts wichtiges mehr zum Album zu sagen, denn heute klingt sie halt auf mich wie jede x-beliebige Rock'n Roll Nummer aus den 70ern, mit eben eingängigen Strophen und Refrains.
Luniz - Operation Stackola
Ja ein Cover bei dem ich eigentlich schon instinktiv die Flucht ergreifen sollte, wenn ich nicht wüsste, dass sich das weltbekannte (und damals sowie heute von mir geschätzte) "I got Five on it" auf der Scheibe befindet. Irgendwie habe ich ja doch eine kleinige Schwäche für den oldschooligen 90's Hip Hop als eben Tracks wie besagter "I got Five on it" noch Stimmung aufbauen konnten und auch ohne pimpigen Motherfucker Text ausgekommen sind. Tatsächlich ist das für mich neben "Gangstas Paradise" die definitive hip hop nummer der 90er; der grausige Remix lässt meine Ohren bluten!
Und weil ich ungerne jemand bin, der von einem Music Act nur den einen bekannten Song kennt und gerne klugscheißt, wenn es darum geht den Track einem Album mit anderen guten Songs zuzuordnen, habe ich es mir eben gekooft :)
Naja was soll man dazu noch sagen; lässig, und wenn die Damen mal anfangen zu singen gewinnt das Album R&B mäßige Facetten hinzu und kann mich gut bei Laune halten.
Weiter werde ich meine Hip Hop CD wohl nicht mehr ausweiten, aber als Kontrast Programm zum Prog-Kram kommt für mich nichts anderes in Frage
Alexander O'Neil - Hearsay
Jahre lang kannte ich nur "Fake" und wusste nichteinmal dass die Nummer so heißt, aber das Teil fand ich immer schweinecool, nun endlich den Künstler ausgemacht konnte ich mir ein Bild vom gesamten Album machen. Manch einer möchte es ja vielleicht als soliden Durchschnitts 80's Pop bezeichnen, der eben bei der großen Konkurrenz die es damals gab untergegangen ist, doch da ich nicht gerade übersättigt, geschweige denn groß bewandert auf dem Genre bin, wirkte die Musik auf mich doch recht frisch. Es hat sogar einen Konzept-Album Charakter; jeder Track wird von einem Dialog am Schulhof angeheizt; zwar sind diese nicht von überaus geistreicher Natur, da sich da im Prinzip nur Gören über Kerle und Mode unterhalten aber "Critize" bringt mich im Refrain echt zum grooven. Und "Fake" ist dann sowieso weniger plumper 80s pop sondern doch schon sehr viel kernigere und "härtere" Black Music.
Eigentlich sollte man das Album in Discos wiederbelebe; die Leute würden dazu aufjeden Fall abgehen
Und damit jetzt aber mal auch wieder zurück zum Prog
Oceansize - Frames
Seinem Ruf, eine sehr Sperrige Platte zu sein, macht das dritte Werk von Oceansize alle Ehre. Mehrmals durchgehört, und trotzdem bin ich noch nicht ganz durchgestiegen. Fest steht aber definitiv, dass es nunmal leider zu keiner Zeit die epische Dramatik der Vorgänger Alben erreicht, und vergleichsweise ja fast schon sorglos vor sich hindudelt.
Zwar hat es auch so seine Momente und Melancholie ist fast durchgehend das Hauptthema der Scheibe, aber man hat das Gefühl, als spiele die Musik ein wenig mit gezogener Handbremse, denn irgendwie will es nie so recht zünden, und es verliert sich in ewigen gesangslosen Soli.
Spannung ist zwar da, aber dafür keine signifikanten Höhepunkte.
Generell hält sich Vennart hier gesanglich sehr zurück und lässt viel lieber die Gitarren und den Synthesizer schalten und walten.
Würde ich das Album mit einem Actionfilm vergleichen würde ich sagen es ist cut, und die wirklich guten Stellen werden den Hörern warum auch immer vorenthalten. Aber Effloresce und EIP waren sowas von gut bestückt mit Höhepunkten! Keine schlechte Musik (nur bei Track 7 wird es doch irgendwie extrem trashig und shizoid), meistens gibt es immer einen angenehmen und melodischen Klang, doch es ist einfach nicht so Oceanisch...
Oceansize - Self Preserved While the Bodies float up
Ich bin schonmal mit der Einstellung rangegangen ein ebenso sperriges Werk wie die Frames serviert zu bekommen, hoffte insgeheim aber dennoch, dass mich das Album für einige Momente fesseln könnte.
Mit den ersten beiden Tracks gelingt es Oceansize aber keineswegs. Der Versuch härter als jemals zuvor zu sein scheitert brutal. Stellenweise klingt das ja wirklich mal richtig SCHEISSE. Bei aller Liebe zu Oceansize, aber "Härte" ist nicht ihre Stärke...selbst das großartige "Everyone into Position" hat bei mir das kleine Manko des etwas aus den Fugen geratenen "A Homage to A Shame", ebenfalls der härteste der Track der Scheibe, und für mich auch der "schlechteste".
Doch zum Glück besinnt sich die Gruppe und wird vortan melodischer und vor allem ruhiger, und da kommen dann doch echt einige wirklich gelungene Balladen zu Stande und man darf bei der Musik wieder von einem schönen Design sprechen. "Oscar Speech Acceptance" hat einen echt klasse Klang, leider aber eben auch etwas an dem "Frames" Syndrom irgendwie nie so richtig in Gang zu kommen und nur ständig das Gefühl zu geben noch richtig großartig zu werden.
Das gilt generell eigentlich für das ganze Album. Bis auf den Beginn schön und nett anzuhören, Art Rock wie er im Buche steht, aber eben leider ohne echte Höhepunkte oder memorablen Passagen die einen irgendwie wegblasen würden.
Aber was beschwere ich mich, Effloresce und EIP sind nunmal schwer zu toppen, daher bedanke ich mich zumindest für einige angenehme, proggige Sounds auf den letzten beiden Alben...
Tool - Lateralus
Kann mir mal einer erklären welches Cover nun das richtige ist? ;)
Hatte es ja bereits schon im Tagebuch, doch mein Eindruck war eigentlich nicht zu gebrauchen; nicht bei diesem Album. In den letzten Monaten habe ich mich sehr intensiv damit beschäftigt und kann nun ein aussagekräftigeres Urteil bilden.
Großartig, auch wenn mir der spirituell angehauchte Charakter doch etwas gegen die Magengrube schlägt. Aber hey keine andere Band versteht es so gut auf Songstruktur- und Takt-Wechsel- Konventionen zu scheißen wie Tool. Proggiger geht es kaum.
Die Atmosphäre ist düster und bedrückend, die Riffs sind hart, die Stimmungsschwankungen beeindruckend.
Finde echt beeindruckend wie der Opener "The Grudge" innerhalb der ersten 4 von 8 Minuten es vollbringt mehrmals das Gefühl zu geben, dass der Song JETZT erst richtig losgeht. Alles was dann folgt wird begleitet von doch sehr eigenwilligem Gesang und Arrangements, das jeden Linkin Park verwöhnten Möchtegern Rocker in die Flucht schlägt, doch wer dran bleibt bekommt sehr viel mehr als nur Musik geboten. Einen echten Trip!
Das Konzept des Albums habe ich bis heute immernoch nicht ganz durchschaut, aber ich finde es witzig wie auf den Song "Parabol" "Parabola" folgt und denselben Takt nur in aufwendigerer und dynamischerer Ausführung enthält. So hört es sich also an, wenn etwas unvollendetes zu Ende gebracht wird...einfach nur genial
Beim Titeltrack habe ich mich regelrecht in die Songzeile "Swing on the Spiral" verliebt, einfach nur herrlich und wunder schön.
Der Rest des Albums ist dann schon extrem langgezogener düsterer Sound aus einer unterirdischen Grotte. Kein schöner Ort, aber doch irgendwie faszinierend. Die 2 Minuten totale Stille und zum Schluss dieses richtig angsteinflößende Outro von einem Kerl der etwas schier entsetztliches gesehen zu haben scheint ist dann echt verstörrende Folter für die Ohren, aber eben im selben Sinne wie es ein gut gemachter Horrorfilm für die Augen sein kann. Ganz ganz große Kunst.
Und wollen wir damit zur vielleicht unerwartetsten Neuland Betrachtung; ich habe mich einfach mal an einer besten Liste orientiert und 3 Interpreten herausgesucht, deren Namen mich ja schon fast regelrecht verfolgt hat!!!
Iron Maiden - Number of the Beast
Jaha, hier gehts ab; the Number of the Beast; es ist des Satan's Werk...der wiederum das Werk von Eddie.
Was soll ich sagen? Der Titeltrack ist tatsächlich am meisten im meinem Hirn verankert, und irgendwie finde ich ihn auch, also den Gesang von Bruce Dickinson finde ich echt fetzig (fazit folgt nach den beiden nächsten Alben)
Dio - Holy Diver
Hab ich mir tatsächlich etwas härter vorgestellt, aber das war ja doch ganz angenehm, milde rockig bzw metallig (fazit folgt)
Judas Priest- Painkiller
Definitiv das schwierigste der 3 von mir ausgewählten Alben, hier ist mir der kontrastreiche Gesang am deutlichsten aufgefallen, wobei die hohen Oktaven hier teilweise in echt ober-stock-schwulen Gesang ausarten
Und damit will ich die 3 Alben mal hier zusammenfassen.
Ist ja doch alles recht ähnliche Musik; jedenfalls kommt sie aus derselben Genre Ecke. Eingefleischte Fans mögen jetzt kopfschütteln lachen und mir musikalisches Unvermögen vorwerfen, aber die sollen die Klappe halten, denn dafür kann ich Kung Fu ;)
Nein im Ernst insgesamt bin ich sehr gut unterhalten worden, es hat gefetzt und Stimmung gemacht, wobei wie gesagt Judas Priest mir tatsächlich in Sachen Gesang schon sehr grenzwertig vorkamen.
Die vibrierenden Hoch-Oktaven bei den anderen beiden fand ich nicht störend und ja, die gehören ja natürlich auch dazu und erfüllen auch ihren Zweck.
Den Refrain von "Leather Rebell" finde ich schon irgendwie richtig geil genauso ist "Metal Meltdown" auf eine trashige Art und Weise auch sehr stimmungsvoll. Endlich weiß ich auch woher Eddie Riggs seine Face-Melter Technik her hat (ich spreche von Brütal Legend ;) ).
Aber was sind was alles nur für bekloppt, strunz hohle Texte?
"Traue keinem Fremden, denn er fügt dir nur Schaden zu."
"Hier kommt der Nachtkriecher."
Was für ein Schmarrn!!
Iron Maiden wirkte da auf mich zumindest noch ein klein wenig geistreicher.
Aber ich finde es ja schon irgendwie faszinierend was so die generellen Themen im Heavy/Power Metal sind; ständig wird ein infernalisches Szenario mit apokalyptischen Begebenheiten aufgebaut bei dem der Teufel und seine Skelletgefolgschaft irgend einen Schabernak treiben...
An dieser Stelle möchte ich mich auch mal an der hohen Kunst des Verfassen von Heavy Metal Lyrics versuchen:
Tief in der Nacht da steht ein Baum,
er brennt und schreit, das ist kein Traum
Der Teufel steht daneben lachend,
mit seinem Feuerzeug in der Hand weitere Flammen entfachend,
*dadadam da da dam*
Nun begibt er sich zu seinem Motorrad,
damit fahren wird er, das ist heiß!!
Eine Brennspur hinter sich zurückziehend,
damit bringt er Züge aus dem Gleis,
*Refrain (ala Metal Meltdown)*
Nehmt euch in Acht hier ist der Teufel und er ist dreist
fährt mit seinem Bike gegen die Kirchenwand, und raubt die Kreuze, was für ein Heist!!
Nehmt euch in Acht hier ist der Teufel...
So mehr fällt mir grad nicht ein
Alles in Allem spaßig und rockig, aber irgendwie fühlt sich das einfach nicht nach meinem Geschmack an, sondern einfach eher was, das ich als lustige Erfahrung mitnehme, aber ich sollte auch bald die Notbremse ziehen, sonst lande ich noch irgendwann bei ACDC und so weit lasse ich es mit mir nicht kommen
daher gute für alle 3 Alben
Dars dann mal wieder, bin gespannt, was ich mir so als nächstes anhören werde (die Metal sachen habe ich auch auch sicher nicht zum letzten mal gehört)...
Werdet Zeuge des wohl buntesten Musiktagebucheintrages der Weltgeschichte
Ich habe Uralte Klassiker und unbekanntere Nischenprodukte mir angehört, und dabei fast jede Genre Grenze durchbrochen lol...
Seit langem bin ich fasziniert von der Genre Bezeichnung "Trip-Hop", das wollte ich mir einfach mal näher anhören, und stoß dabei (neben Bjork) auf
Massive Attack - Blue Lines
Ein echt extrem chilliges Werk mit ruhigen, rap-mäßig anmutenden Gesang, ohne jemals auch nur ansatzweise aufdringlich zu werden, gewürzt mit Electro und Reggae-Einflüssen, woraus ein doch echt angenehmes und stimmiges Hör-Balsam entsteht.
Immer wieder sehr gut für zwischendurch, oder als Begleitung für Photoshop-Arbeiten am PC :)
Massive Attack - Mezzanine
Dieses angeblich "beste" Album der Band entpuppt sich als wesentlich düsterer, mit Verzicht auf Rap und dafür Einbezug eines melancholischeren Gesanges. Stellenweise doch recht sperrig, aber eben doch mit dem gewissen Etwas, das mich irgendwo tief in meinem Musik-Herz berührt. Leider erst einmal durchgehört, doch weitere Durchläufe werden folgen.
Portishead - Dummy
Also DAS hat mich doch wirklich sehr beeindruckt. Es ist quasi eine Mischung aus den beiden oberen Alben von Massive Attack, wobei auch hier der melancholische Teil dominiert, funktioniert aber besonders gut.
Und obwohl es sich hier textlich um bekannte Themen wie "keiner liebt mich so wie du" etc. wird das hier auf eine Art und Weise transportiert die auf mich vollkommen frisch und unverbraucht wird, als wenn mir den Käse Mariah Carey vorträllern würde. Bedrückend und gleichzeitig doch auch wunderschön, dazu ein angenehmer Elektro Flow; das Trip Hop Erlebnis ist perfekt
Bjork - Post
Schon mit den ersten 10 Sekunden des ersten Tracks setzt Bjork ein Zeichen und macht deutlich, dass sie ganz sicher nicht vorhat ihr Debut Album zu wiederholen. Hier geht es nun doch wesentlich "härter" zu mit einem doch sehr shizoiden, also für Mainstreamohren sehr scheuslich klingenden, Gesangsstil, aber das Album hat noch viel mehr zu bieten. Eine Swing Nummer in der Bjork ständig mit dem Finger von dem Mund rum sshhhht. Genau die Nummer fand ja Dieter Bohlen als Vorsinglied im ersten Casting nicht so geil, aber die bietet sich echt nicht für sowas an, das ist einfach zu kunstvoll
Tolles Album, nicht ganz so einfach zugänglich wie das Debut, aber dafür abwechslungsreicher und kreativer, und Bjorks Stimme und Art zu singen ist sowieso absolut geil :)
David Bowie - The Rise and Fall of Ziggy Stardust and the Spiders from Mars
Warum hat mich dieses Album angesprochen? Keine Ahnung, vielleicht weil "Ziggy Stardust" irgendwie ein schweinecooler Name ist...manchmal reicht sowas schon aus bei mir
Dahinter verbirgt sich doch recht verdauliche Allerweltsmusik mit jedoch trotz kurzen Laufzeiten von 2 bis 4 Minuten einige ausufernde Gitarensoli, wie im Track 3 "Moonlage Daydream" der schon ein wenig die Grenze zum Psychedelischen ankratzt.
Die Geschichte über den hedonisch lebenden Ziggy, ist ja eine sehr Klassische, Dorian Gray lässt an dieser Stelle grüßen.
Ansonsten weiß ich sonst schon nichts wichtiges mehr zum Album zu sagen, denn heute klingt sie halt auf mich wie jede x-beliebige Rock'n Roll Nummer aus den 70ern, mit eben eingängigen Strophen und Refrains.
Luniz - Operation Stackola
Ja ein Cover bei dem ich eigentlich schon instinktiv die Flucht ergreifen sollte, wenn ich nicht wüsste, dass sich das weltbekannte (und damals sowie heute von mir geschätzte) "I got Five on it" auf der Scheibe befindet. Irgendwie habe ich ja doch eine kleinige Schwäche für den oldschooligen 90's Hip Hop als eben Tracks wie besagter "I got Five on it" noch Stimmung aufbauen konnten und auch ohne pimpigen Motherfucker Text ausgekommen sind. Tatsächlich ist das für mich neben "Gangstas Paradise" die definitive hip hop nummer der 90er; der grausige Remix lässt meine Ohren bluten!
Und weil ich ungerne jemand bin, der von einem Music Act nur den einen bekannten Song kennt und gerne klugscheißt, wenn es darum geht den Track einem Album mit anderen guten Songs zuzuordnen, habe ich es mir eben gekooft :)
Naja was soll man dazu noch sagen; lässig, und wenn die Damen mal anfangen zu singen gewinnt das Album R&B mäßige Facetten hinzu und kann mich gut bei Laune halten.
Weiter werde ich meine Hip Hop CD wohl nicht mehr ausweiten, aber als Kontrast Programm zum Prog-Kram kommt für mich nichts anderes in Frage
Alexander O'Neil - Hearsay
Jahre lang kannte ich nur "Fake" und wusste nichteinmal dass die Nummer so heißt, aber das Teil fand ich immer schweinecool, nun endlich den Künstler ausgemacht konnte ich mir ein Bild vom gesamten Album machen. Manch einer möchte es ja vielleicht als soliden Durchschnitts 80's Pop bezeichnen, der eben bei der großen Konkurrenz die es damals gab untergegangen ist, doch da ich nicht gerade übersättigt, geschweige denn groß bewandert auf dem Genre bin, wirkte die Musik auf mich doch recht frisch. Es hat sogar einen Konzept-Album Charakter; jeder Track wird von einem Dialog am Schulhof angeheizt; zwar sind diese nicht von überaus geistreicher Natur, da sich da im Prinzip nur Gören über Kerle und Mode unterhalten aber "Critize" bringt mich im Refrain echt zum grooven. Und "Fake" ist dann sowieso weniger plumper 80s pop sondern doch schon sehr viel kernigere und "härtere" Black Music.
Eigentlich sollte man das Album in Discos wiederbelebe; die Leute würden dazu aufjeden Fall abgehen
Und damit jetzt aber mal auch wieder zurück zum Prog
Oceansize - Frames
Seinem Ruf, eine sehr Sperrige Platte zu sein, macht das dritte Werk von Oceansize alle Ehre. Mehrmals durchgehört, und trotzdem bin ich noch nicht ganz durchgestiegen. Fest steht aber definitiv, dass es nunmal leider zu keiner Zeit die epische Dramatik der Vorgänger Alben erreicht, und vergleichsweise ja fast schon sorglos vor sich hindudelt.
Zwar hat es auch so seine Momente und Melancholie ist fast durchgehend das Hauptthema der Scheibe, aber man hat das Gefühl, als spiele die Musik ein wenig mit gezogener Handbremse, denn irgendwie will es nie so recht zünden, und es verliert sich in ewigen gesangslosen Soli.
Spannung ist zwar da, aber dafür keine signifikanten Höhepunkte.
Generell hält sich Vennart hier gesanglich sehr zurück und lässt viel lieber die Gitarren und den Synthesizer schalten und walten.
Würde ich das Album mit einem Actionfilm vergleichen würde ich sagen es ist cut, und die wirklich guten Stellen werden den Hörern warum auch immer vorenthalten. Aber Effloresce und EIP waren sowas von gut bestückt mit Höhepunkten! Keine schlechte Musik (nur bei Track 7 wird es doch irgendwie extrem trashig und shizoid), meistens gibt es immer einen angenehmen und melodischen Klang, doch es ist einfach nicht so Oceanisch...
Oceansize - Self Preserved While the Bodies float up
Ich bin schonmal mit der Einstellung rangegangen ein ebenso sperriges Werk wie die Frames serviert zu bekommen, hoffte insgeheim aber dennoch, dass mich das Album für einige Momente fesseln könnte.
Mit den ersten beiden Tracks gelingt es Oceansize aber keineswegs. Der Versuch härter als jemals zuvor zu sein scheitert brutal. Stellenweise klingt das ja wirklich mal richtig SCHEISSE. Bei aller Liebe zu Oceansize, aber "Härte" ist nicht ihre Stärke...selbst das großartige "Everyone into Position" hat bei mir das kleine Manko des etwas aus den Fugen geratenen "A Homage to A Shame", ebenfalls der härteste der Track der Scheibe, und für mich auch der "schlechteste".
Doch zum Glück besinnt sich die Gruppe und wird vortan melodischer und vor allem ruhiger, und da kommen dann doch echt einige wirklich gelungene Balladen zu Stande und man darf bei der Musik wieder von einem schönen Design sprechen. "Oscar Speech Acceptance" hat einen echt klasse Klang, leider aber eben auch etwas an dem "Frames" Syndrom irgendwie nie so richtig in Gang zu kommen und nur ständig das Gefühl zu geben noch richtig großartig zu werden.
Das gilt generell eigentlich für das ganze Album. Bis auf den Beginn schön und nett anzuhören, Art Rock wie er im Buche steht, aber eben leider ohne echte Höhepunkte oder memorablen Passagen die einen irgendwie wegblasen würden.
Aber was beschwere ich mich, Effloresce und EIP sind nunmal schwer zu toppen, daher bedanke ich mich zumindest für einige angenehme, proggige Sounds auf den letzten beiden Alben...
Tool - Lateralus
Kann mir mal einer erklären welches Cover nun das richtige ist? ;)
Hatte es ja bereits schon im Tagebuch, doch mein Eindruck war eigentlich nicht zu gebrauchen; nicht bei diesem Album. In den letzten Monaten habe ich mich sehr intensiv damit beschäftigt und kann nun ein aussagekräftigeres Urteil bilden.
Großartig, auch wenn mir der spirituell angehauchte Charakter doch etwas gegen die Magengrube schlägt. Aber hey keine andere Band versteht es so gut auf Songstruktur- und Takt-Wechsel- Konventionen zu scheißen wie Tool. Proggiger geht es kaum.
Die Atmosphäre ist düster und bedrückend, die Riffs sind hart, die Stimmungsschwankungen beeindruckend.
Finde echt beeindruckend wie der Opener "The Grudge" innerhalb der ersten 4 von 8 Minuten es vollbringt mehrmals das Gefühl zu geben, dass der Song JETZT erst richtig losgeht. Alles was dann folgt wird begleitet von doch sehr eigenwilligem Gesang und Arrangements, das jeden Linkin Park verwöhnten Möchtegern Rocker in die Flucht schlägt, doch wer dran bleibt bekommt sehr viel mehr als nur Musik geboten. Einen echten Trip!
Das Konzept des Albums habe ich bis heute immernoch nicht ganz durchschaut, aber ich finde es witzig wie auf den Song "Parabol" "Parabola" folgt und denselben Takt nur in aufwendigerer und dynamischerer Ausführung enthält. So hört es sich also an, wenn etwas unvollendetes zu Ende gebracht wird...einfach nur genial
Beim Titeltrack habe ich mich regelrecht in die Songzeile "Swing on the Spiral" verliebt, einfach nur herrlich und wunder schön.
Der Rest des Albums ist dann schon extrem langgezogener düsterer Sound aus einer unterirdischen Grotte. Kein schöner Ort, aber doch irgendwie faszinierend. Die 2 Minuten totale Stille und zum Schluss dieses richtig angsteinflößende Outro von einem Kerl der etwas schier entsetztliches gesehen zu haben scheint ist dann echt verstörrende Folter für die Ohren, aber eben im selben Sinne wie es ein gut gemachter Horrorfilm für die Augen sein kann. Ganz ganz große Kunst.
Und wollen wir damit zur vielleicht unerwartetsten Neuland Betrachtung; ich habe mich einfach mal an einer besten Liste orientiert und 3 Interpreten herausgesucht, deren Namen mich ja schon fast regelrecht verfolgt hat!!!
Iron Maiden - Number of the Beast
Jaha, hier gehts ab; the Number of the Beast; es ist des Satan's Werk...der wiederum das Werk von Eddie.
Was soll ich sagen? Der Titeltrack ist tatsächlich am meisten im meinem Hirn verankert, und irgendwie finde ich ihn auch, also den Gesang von Bruce Dickinson finde ich echt fetzig (fazit folgt nach den beiden nächsten Alben)
Dio - Holy Diver
Hab ich mir tatsächlich etwas härter vorgestellt, aber das war ja doch ganz angenehm, milde rockig bzw metallig (fazit folgt)
Judas Priest- Painkiller
Definitiv das schwierigste der 3 von mir ausgewählten Alben, hier ist mir der kontrastreiche Gesang am deutlichsten aufgefallen, wobei die hohen Oktaven hier teilweise in echt ober-stock-schwulen Gesang ausarten
Und damit will ich die 3 Alben mal hier zusammenfassen.
Ist ja doch alles recht ähnliche Musik; jedenfalls kommt sie aus derselben Genre Ecke. Eingefleischte Fans mögen jetzt kopfschütteln lachen und mir musikalisches Unvermögen vorwerfen, aber die sollen die Klappe halten, denn dafür kann ich Kung Fu ;)
Nein im Ernst insgesamt bin ich sehr gut unterhalten worden, es hat gefetzt und Stimmung gemacht, wobei wie gesagt Judas Priest mir tatsächlich in Sachen Gesang schon sehr grenzwertig vorkamen.
Die vibrierenden Hoch-Oktaven bei den anderen beiden fand ich nicht störend und ja, die gehören ja natürlich auch dazu und erfüllen auch ihren Zweck.
Den Refrain von "Leather Rebell" finde ich schon irgendwie richtig geil genauso ist "Metal Meltdown" auf eine trashige Art und Weise auch sehr stimmungsvoll. Endlich weiß ich auch woher Eddie Riggs seine Face-Melter Technik her hat (ich spreche von Brütal Legend ;) ).
Aber was sind was alles nur für bekloppt, strunz hohle Texte?
"Traue keinem Fremden, denn er fügt dir nur Schaden zu."
"Hier kommt der Nachtkriecher."
Was für ein Schmarrn!!
Iron Maiden wirkte da auf mich zumindest noch ein klein wenig geistreicher.
Aber ich finde es ja schon irgendwie faszinierend was so die generellen Themen im Heavy/Power Metal sind; ständig wird ein infernalisches Szenario mit apokalyptischen Begebenheiten aufgebaut bei dem der Teufel und seine Skelletgefolgschaft irgend einen Schabernak treiben...
An dieser Stelle möchte ich mich auch mal an der hohen Kunst des Verfassen von Heavy Metal Lyrics versuchen:
Tief in der Nacht da steht ein Baum,
er brennt und schreit, das ist kein Traum
Der Teufel steht daneben lachend,
mit seinem Feuerzeug in der Hand weitere Flammen entfachend,
*dadadam da da dam*
Nun begibt er sich zu seinem Motorrad,
damit fahren wird er, das ist heiß!!
Eine Brennspur hinter sich zurückziehend,
damit bringt er Züge aus dem Gleis,
*Refrain (ala Metal Meltdown)*
Nehmt euch in Acht hier ist der Teufel und er ist dreist
fährt mit seinem Bike gegen die Kirchenwand, und raubt die Kreuze, was für ein Heist!!
Nehmt euch in Acht hier ist der Teufel...
So mehr fällt mir grad nicht ein
Alles in Allem spaßig und rockig, aber irgendwie fühlt sich das einfach nicht nach meinem Geschmack an, sondern einfach eher was, das ich als lustige Erfahrung mitnehme, aber ich sollte auch bald die Notbremse ziehen, sonst lande ich noch irgendwann bei ACDC und so weit lasse ich es mit mir nicht kommen
daher gute für alle 3 Alben
Dars dann mal wieder, bin gespannt, was ich mir so als nächstes anhören werde (die Metal sachen habe ich auch auch sicher nicht zum letzten mal gehört)...
Illegaler Downloader, du!Kann mir mal einer erklären welches Cover nun das richtige ist?
Das sind beides die "richtigen" Cover: die wunderschön aufgemachte Original-CD ist in einem halbtransparenten, überwiegend aber schwarzen Schuber aus Plastik untergebracht (das linke Cover), während das Booklet (rechtes Cover) aus durchsichtigen Seiten besteht (so eine Art Gummi-Plastik-Mischung), die von dem hautlosen Herrn mehr Schichten freilegen, je weiter man durch das Booklet blättert. Definitiv eine der originellsten CD-Aufmachungen überhaupt.
Deine CD-Auswahl finde ich btw. richtig beneidenswert aufgeschlossen. Nur weiter so!
Dem schließe ich mich an :)Vince hat geschrieben:Deine CD-Auswahl finde ich btw. richtig beneidenswert aufgeschlossen. Nur weiter so!
Darüberhinaus bin ich auch mit der Rezension der 3 Metalklassiker überaus zufrieden, die kommen alle erstaunlich gut weg und weitgehenst teile ich da sogar deine Meinung.
Die "Painkiller" finde ich aufgrund des Gesangs auch teilweise anstrengend, auch wenn sie instrumental abgeht, wie kaum ein anderes Album Anfang der 90er. Die "Holy Diver" ist die unscheinbarste Platte in dem Trio, hat aber trotzdem aufgrund der genialen Hooklines vom verstorbenen Dio verdientermaßen den Klassikerstatus inne und die "Number of the Beast" ist imo über jeden Zweifel erhaben, eine der besten Old-School-Metal-Scheiben aller Zeiten, gerade auch wegen dem außergewöhnlichen Bruce Dickinson. Da könnten dir vermutlich auch am ehesten noch andere Scheiben gefallen, denn stellenweise gehen Maiden recht progressiv zu Werke, vor allem in ihren neueren Werken "A Matter of Life and Death" oder "The Final Frontier", aber auch ein Klassiker wie "Powerslave" (imo neben der Beast die zweite Must-Have-Scheibe der Band) beherbergt schon einen ausufernden, atmosphärischen 13-Minüter.
Textlich hast du das auch perfekt beobachtet...gerade im Old School-Bereich fällt den Herren nicht allzuviel intelligentes ein und man beruft sich lieber auf die gängigen Klischees...das ist aber nicht stellvertretend für's ganze Genre ;)
- Sir Jay
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Aha, und was hättest du an dieser Stelle mir an den Kopf geworfen, wenn ich das Album als CD Kopie (wie einige andere auch) von dir bekommen hätte?Vince hat geschrieben:Illegaler Downloader, du!Kann mir mal einer erklären welches Cover nun das richtige ist?
Keine Sorge, 10.000 Days und Laterlaus werden definitiv auch noch nachgekauft, ich komme halt nicht so schnell hinterher 8-)
BTW Vince, kennst du schon das gemeinsame Werk von Maynard James Keenan und Trent Reznor?
http://www.amazon.de/Please-Insert-Soph ... 885&sr=8-3
Und ja ich würd mir tatsächlich auch nochmal Power Slave angucken, und wenn ich schonmal dabei bin müsste ich mir fast auch nochmal was von Motörhead anhören um den Bereich etwas sorgfältiger durchforstet zu haben. Brütal Legend ist bei mir ja schon länger her, aber jetzt erst irgendwie tritt die Nachwirkung
EDIT: hab mir erst jetzt nochmal meinen tagebuchpost durchzulesen und bitte die ganzen verwirrenden Satzbauten und Wortwiederholungen zu entschuldigen, die ganzen kurzkommentare habe ich schnell kurz vor dem Schlafen gehen noch nieder geschrieben, weil ich das endlich hinter mir haben wollte, ohne die Texte nochmals sorgfältig durchgelesen zu haben; ich hoffe ihr behält damit immernoch im Hinterkopf, dass ich der deutschen Sprache doch noch um einiges mächtiger bin, als es diese schnell dahin gerotzten Kurzkommentare evtl. glauben lassen mögen
- Sir Jay
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dann wollen wir mal wieder...
Dredg - Catch me if you can
Ein Album, dem schnell die Puste ausgeht. Beim ersten Durchlauf machte das ganze noch Spaß, nach dem zweiten Durchlauf hatte ich mich ganz generell von Dredg sattgehört. Leider nicht annähernd so catchy wie das Nachfolgeralbum "Pariah, Parrot, Delusion" aber auch nicht so verträumt und kreativ wie "El Cielo"...quasi ein Übergangsalbum, bei dem die Tendenz richtung Pop noch unausgegoren wirkt.
Tool - AEnima
Ganz anders dagegen das 96er Kultwerk von Tool, an das ich mich als letztes der 3 großen Alben herangewagt habe. Und hier hat es dann auch ordentlich gefunzt. Unkonventionelle Songstrukturen (selbst für Progverhältnisse), dreckige Gitarrenriffs, wie sie nur Tool zaubern kann, und zusätzlich sehr sphärische und mystische Klänge machen "Aenima" zu mehr als einem "Alternative Rock Album"...Diese Bezeichnung mag ich mal überhaupt nicht, erst Recht nicht im Bezug auf solch ein Album.
Hier wird ordentlich mit der kaputten Gesellschaft von Los Angeles abgerechnet und das auch durchaus kontrovers.
Am meisten beeindruckt hat mich "Pushit" der an seinem ersten Höhepunkt bei etwa 4 Minuten unglaublich derbe die Hörsinne wegfetzt, dann sphärische Klänge von sich gibt, die in mir ein seltsames Gefühl von phonetischer Befriedigung gibt, und gegen Ende in überlebensgroßen Gesangstiraden erklingt als ob meine Gebete erhört worden sind.
Das ist wirklich ganz große Kunst, und ein Kumpel von mir, der das alles abwinkt und stattdessen lieber Roxette hört, weil er das für musikalisch bedeutender hält, kann nur bemitleidet werden
,5
Devin Townsend - Ziltoid the Omniscient
Rofl, was für ein Spaß, das hätte ich ja echt nicht gedacht, dass mich ein Album mal durch seine augenzwinkernden Trash-Lyrics so zum Lachen bringen kann. Rein musikalisch sicherlich nicht das ausgereifteste Werk von Townsend, daf[r wohl das humorvollste und spaßigste.
Selbst die "Dialog" Passagen kann ich mir richtig mit Freude anhören, denn man merkt zu jeder Zeit, dass sich Townsend über den Unsinn, den er da vorträgt bewusst ist...Und trotzdem gibt es hier und da episch ausufernde Passagen. Dazu noch ein Ende, das dem ganzen die Krone aufsetzt und es noch besser wirken lässt als bis dato angenommen.
The Velvet Underground & Nico
Auch das musste ich mal auschecken, wass es denn mit dieser damals erfolglosen Experimental Rockgruppe, die viel Einfluss auf spätere Künstler gehabt haben soll, auf sich hat.
"Sunday Morning" erklingt noch in wirklich unbeschwerlichen und wohlwollenden Tönen, mit solch einem Lied starte ich gerne in den Sonntag rein, doch im Laufe des Albums macht sich bemerkbar, dass sich pro Track ein einziges kurzes Sample bis zum Ende durchzieht und die Songs damit ziemlich schnell auf den Wecker gehen können.
Wirklich schlimm wird es dann aber sobald schrille Töne und Kratzgeräusche dominieren, die so unerträglich sind, dass ich gewillt war auszuschalten. Das Ende von "Heroin" zerrt da wirklich an den Nerven und da muss ich trotz meiner Aufgeschlossenheit was unkonventionelles Musizieren angeht in Frage stellen ob es denn wirklich so musikalisch kreativ ist solch schrille Sounds zu produzieren die jeden normalen Menschen erstmal ein geekeltes Gesicht bereiten.
Hier und da hat das Album seine Momente aber insgesamt doch nicht wirklich meins...von den Lyrics mal ganz zu schweigen
Radiohead - OK Computer
Schon wesentlich besser! Verträumte, zauberhafte Songs, so melodisch und homogen wie ich es nur selten zu hören kriege. Bei einigen Songs bin ich regelrecht wie in Trance (z.B The Tourist). Der Gesang erinnert mich dabei irgendwie an den Muse Sänger Belamy...nur eben angenehmer und nicht so anstrengend 8-)
Sehr schönes Album, Radiohead wird auf jeden Fall weiter im Auge behalten.
,5
Muse - Origin of Symmetry
Ich weiß nicht, was es ist aber irgendwie habe ich was gegen Muse.
Das Album hier finde ich zwar insgesamt gut, und hat einige sehr schöne epische Passagen, aber irgendetwas stinkt mir an Muse, ich kann nur leider nicht mit dem Finger darauf zeigen. Mit dem Gesang komme ich auch gut klar obwohl er ja schon recht anstrengend, langgezogen und teilweise weinerlich ist. Die "Black Holes" finde ich glaube ich jedenfalls etwas besser, da sie irgendwie eingängiger ist; Origin of Symmetry braucht wohl noch etwas mehr Zeit, aber genau das will ich mir irgendwie nicht eingestehen, weil ich Muse eben für nicht wirklich so musikalisch vielschichtig halte(n möchte)...keine Ahnung warum
,5
Und damit kommen wir zu ein paar Exoten in diesem Tagebucheintrag
MC Hammer - Please Hammer don't hurt'em
Hehehe, MC Hammer, sowas wie ein Held meiner Kindheit. "Have you seen her" habe ich damals rauf und runter gehört, und dazu ganz furchtbar allbern dazu getanzt und gestikuliert, wie es schwachsinniger wohl kein 10jähriger könnte.
Mit so vielen Jahren Abstand mal das komplette Album durchgehört muss isch sagen, dass es auch heute noch ordentlich Spaß macht. Musikalisch ist es aber auch stark limitiert, denn im Prinzip ist (fast) jeder Song ein einziger Refrain. Das kenne ich sonst von nirgends, aber wo bei anderen Künstlern die Strophen durch einen Refrain verbunden werden, wird bei MC Hammer ein omnipräsenter Refrain durch ganz ganz kleine Strophen-Fragmente unterstützt. Man kann sich an einem Song auch schnell satt hören, doch andererseits macht dieser hippe early 90s Pop Rap unglaublich Spaß und kann auch in seinen ruhigen Passagen ordentlich Feeling aufkommen lassen.
Retro mäßig gut!!
Sebastgien Tellier - Sexuality
Ja wie um Himmels Willen komme ich denn jetzt bitteschön an solche Musik? Der Song "Manty" den ich mal auf der Arbeit hörte, hat es mir angetan. Sebastien Tellier, seines Zeichens ehemaliger ESC-Kandidat für Frankreich liefert hier ein Porno-Album ab mit ganz viel Frauen Gestöhn und erotischen Synthie-Samples. Zum nebenbei anhören und sich von den geschmeiden Klang-Seiden umwickeln lassen hat schon etwas..."befriedigendes" lol...jedenfalls sehr angenehm zum anhören, aber dann gibt es auch solch hippe Passagen bei denen ich mir denke: was für nen Kack höre ich denn da? Zum Glück überwiegen dann doch die sinnlicheren Klänge und können, so lange sie dauern in einen durchaus mitreißenden Zustand versetzen. Mehr brauche ich davon aber glaub ich auch nicht...wer weiß, nachher stöhnt irgendwann noch ein Kerl im Hintergrund
Donkey Kong Country 2 - Serious Monkey Business
Ein Remix Album zum vielleicht großartigsten Videospiel Score aller Zeiten. 15 Jahre nach Donkey Kong Country 2 haut David Wise ein Remix Album zum SNES Klassiker raus, und es hat seinen Grund, dass es nicht Teil 1 oder 3 ist...
Für ein Remixalbum typisch (oder auch untypisch) wurde hier ganz wild experimentiert und regelrecht Genreübergreifend gearbeitet, kein Wunder denn schließlich sind auch mehrere Künstler an dem Doppelalbum beteiligt.
Hier hat jedes Stück aus dem Original ein aufgepepptes Remix-Äquivalent.
Von synthetischen Techno Trance Trash Einlagen über melancholische Pop-Nummern und orchestralen Großkompositionen bis hin zu majestätischen Gitarrensoli und fetzigen Powerriffs ist alles dabei.
Tatsächlich sogar eine schwer metallische Nummer mit richtigen Growls!!
Einige Nummern bringen es zwar nicht so, oder sind nur ansatzweise gelungen meine Favoriten aus dem Original dagegen sind dafür tatsächlich auch hier die großen Anspieltipps.
Wenn ich ein paar der nervigen Nummern wegpacke habe ich immernoch ein wunderbar abwechslungsreiches Remixalbum, dass mal karibisches Partyflair und dann mal melancholische Endzeitstimmung kreiert.
Ich bin jedenfalls begeistert, und wer gerade überhaupt nicht verstehen kann wovon ich hier schwärme, für den hier mal einer meiner Favoriten aus dem Spiel:
http://www.youtube.com/watch?v=J67nkzoJ_2M
Das Album ist übrigens legal, offiziell und kostenlos runterladbar; kann es zumindest nirgends zum Kaufen entdecken...
Edit gelini71: link entfernt
Bohren und der Club of Gore - Gore Motel
Na wenn ich mich da mal nicht regelrecht mit dem Kauf überstürzt habe. Und das nur weil Bruce Lee auf dem Cover drauf ist, obwohl mir klar war, dass das auch die einzige Gemeinsamkeit bleiben wird...
Dieses Album habe ich mehrmals versucht durchzuhören, doch es ist absolut nicht machbar, da fehlt mir einfach die Geduld. Wie auch wenn prinzipiell nichts passiert? Hier wird man ordentlich auf Geduldsprobe gestellt. Wie soll ich die Musik beschreiben?
Es ist wie ein altes verlassenes, heruntergekommenes Motel mitten in einer Texanischen Ödlandfläche mitten am Arsch der Welt bei brutaler Hitze und dämmernder Sonne. Durchstreift man die engen Gänge des Motels, fühlt man sich wie im verlassenen Anwesen aus dem originalen Texas Chansaw Massacre. Leider nur kommt nirgends Leatherface aus der Ecke gesprungen. Von aufbauender Spannung kann ich nur sprechen, wenn auch so eine Art Höhepunkt kommt, doch den gibt es hier nicht, stattdessen gibt es nur Track für Track vereinzelnte Zupfer am Kontrabass und mal ab und zu ein etwas unangenehmer, mysteriöser Klang im Hintergrund.
Gegen Ende kommt tatsächlich etwas mehr Dynamik und Volumen ins Spiel doch insgesamt ist das musikalisch nun wirklich alles andere als vielseitig. Die musikalischen Unterschiede zwischen den ersten8 Tracks, so kreativ und vielversprechend die Titel auch sein mögen, marginal und unwesentlich. Die Titel haben eigentlich so einiges versprochen, aber meinetwegen hätte die als Titel auch ein Gedicht-Fragment von Goethe oder einen Gedankengang von Kant nehmen können, doch wenn die dann alle gleich und unspektakulär klingen ist das halt sehr ...äh kacke.
Als Hintergrund Begleitmusik für das von mir oben beschriebene Szenario ist es sicherlich geeignet, aber Nunchakus schwingen lerne ich dadurch leider nicht...
That's all Folks ;)
Dredg - Catch me if you can
Ein Album, dem schnell die Puste ausgeht. Beim ersten Durchlauf machte das ganze noch Spaß, nach dem zweiten Durchlauf hatte ich mich ganz generell von Dredg sattgehört. Leider nicht annähernd so catchy wie das Nachfolgeralbum "Pariah, Parrot, Delusion" aber auch nicht so verträumt und kreativ wie "El Cielo"...quasi ein Übergangsalbum, bei dem die Tendenz richtung Pop noch unausgegoren wirkt.
Tool - AEnima
Ganz anders dagegen das 96er Kultwerk von Tool, an das ich mich als letztes der 3 großen Alben herangewagt habe. Und hier hat es dann auch ordentlich gefunzt. Unkonventionelle Songstrukturen (selbst für Progverhältnisse), dreckige Gitarrenriffs, wie sie nur Tool zaubern kann, und zusätzlich sehr sphärische und mystische Klänge machen "Aenima" zu mehr als einem "Alternative Rock Album"...Diese Bezeichnung mag ich mal überhaupt nicht, erst Recht nicht im Bezug auf solch ein Album.
Hier wird ordentlich mit der kaputten Gesellschaft von Los Angeles abgerechnet und das auch durchaus kontrovers.
Am meisten beeindruckt hat mich "Pushit" der an seinem ersten Höhepunkt bei etwa 4 Minuten unglaublich derbe die Hörsinne wegfetzt, dann sphärische Klänge von sich gibt, die in mir ein seltsames Gefühl von phonetischer Befriedigung gibt, und gegen Ende in überlebensgroßen Gesangstiraden erklingt als ob meine Gebete erhört worden sind.
Das ist wirklich ganz große Kunst, und ein Kumpel von mir, der das alles abwinkt und stattdessen lieber Roxette hört, weil er das für musikalisch bedeutender hält, kann nur bemitleidet werden
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Devin Townsend - Ziltoid the Omniscient
Rofl, was für ein Spaß, das hätte ich ja echt nicht gedacht, dass mich ein Album mal durch seine augenzwinkernden Trash-Lyrics so zum Lachen bringen kann. Rein musikalisch sicherlich nicht das ausgereifteste Werk von Townsend, daf[r wohl das humorvollste und spaßigste.
Selbst die "Dialog" Passagen kann ich mir richtig mit Freude anhören, denn man merkt zu jeder Zeit, dass sich Townsend über den Unsinn, den er da vorträgt bewusst ist...Und trotzdem gibt es hier und da episch ausufernde Passagen. Dazu noch ein Ende, das dem ganzen die Krone aufsetzt und es noch besser wirken lässt als bis dato angenommen.
The Velvet Underground & Nico
Auch das musste ich mal auschecken, wass es denn mit dieser damals erfolglosen Experimental Rockgruppe, die viel Einfluss auf spätere Künstler gehabt haben soll, auf sich hat.
"Sunday Morning" erklingt noch in wirklich unbeschwerlichen und wohlwollenden Tönen, mit solch einem Lied starte ich gerne in den Sonntag rein, doch im Laufe des Albums macht sich bemerkbar, dass sich pro Track ein einziges kurzes Sample bis zum Ende durchzieht und die Songs damit ziemlich schnell auf den Wecker gehen können.
Wirklich schlimm wird es dann aber sobald schrille Töne und Kratzgeräusche dominieren, die so unerträglich sind, dass ich gewillt war auszuschalten. Das Ende von "Heroin" zerrt da wirklich an den Nerven und da muss ich trotz meiner Aufgeschlossenheit was unkonventionelles Musizieren angeht in Frage stellen ob es denn wirklich so musikalisch kreativ ist solch schrille Sounds zu produzieren die jeden normalen Menschen erstmal ein geekeltes Gesicht bereiten.
Hier und da hat das Album seine Momente aber insgesamt doch nicht wirklich meins...von den Lyrics mal ganz zu schweigen
Radiohead - OK Computer
Schon wesentlich besser! Verträumte, zauberhafte Songs, so melodisch und homogen wie ich es nur selten zu hören kriege. Bei einigen Songs bin ich regelrecht wie in Trance (z.B The Tourist). Der Gesang erinnert mich dabei irgendwie an den Muse Sänger Belamy...nur eben angenehmer und nicht so anstrengend 8-)
Sehr schönes Album, Radiohead wird auf jeden Fall weiter im Auge behalten.
,5
Muse - Origin of Symmetry
Ich weiß nicht, was es ist aber irgendwie habe ich was gegen Muse.
Das Album hier finde ich zwar insgesamt gut, und hat einige sehr schöne epische Passagen, aber irgendetwas stinkt mir an Muse, ich kann nur leider nicht mit dem Finger darauf zeigen. Mit dem Gesang komme ich auch gut klar obwohl er ja schon recht anstrengend, langgezogen und teilweise weinerlich ist. Die "Black Holes" finde ich glaube ich jedenfalls etwas besser, da sie irgendwie eingängiger ist; Origin of Symmetry braucht wohl noch etwas mehr Zeit, aber genau das will ich mir irgendwie nicht eingestehen, weil ich Muse eben für nicht wirklich so musikalisch vielschichtig halte(n möchte)...keine Ahnung warum
,5
Und damit kommen wir zu ein paar Exoten in diesem Tagebucheintrag
MC Hammer - Please Hammer don't hurt'em
Hehehe, MC Hammer, sowas wie ein Held meiner Kindheit. "Have you seen her" habe ich damals rauf und runter gehört, und dazu ganz furchtbar allbern dazu getanzt und gestikuliert, wie es schwachsinniger wohl kein 10jähriger könnte.
Mit so vielen Jahren Abstand mal das komplette Album durchgehört muss isch sagen, dass es auch heute noch ordentlich Spaß macht. Musikalisch ist es aber auch stark limitiert, denn im Prinzip ist (fast) jeder Song ein einziger Refrain. Das kenne ich sonst von nirgends, aber wo bei anderen Künstlern die Strophen durch einen Refrain verbunden werden, wird bei MC Hammer ein omnipräsenter Refrain durch ganz ganz kleine Strophen-Fragmente unterstützt. Man kann sich an einem Song auch schnell satt hören, doch andererseits macht dieser hippe early 90s Pop Rap unglaublich Spaß und kann auch in seinen ruhigen Passagen ordentlich Feeling aufkommen lassen.
Retro mäßig gut!!
Sebastgien Tellier - Sexuality
Ja wie um Himmels Willen komme ich denn jetzt bitteschön an solche Musik? Der Song "Manty" den ich mal auf der Arbeit hörte, hat es mir angetan. Sebastien Tellier, seines Zeichens ehemaliger ESC-Kandidat für Frankreich liefert hier ein Porno-Album ab mit ganz viel Frauen Gestöhn und erotischen Synthie-Samples. Zum nebenbei anhören und sich von den geschmeiden Klang-Seiden umwickeln lassen hat schon etwas..."befriedigendes" lol...jedenfalls sehr angenehm zum anhören, aber dann gibt es auch solch hippe Passagen bei denen ich mir denke: was für nen Kack höre ich denn da? Zum Glück überwiegen dann doch die sinnlicheren Klänge und können, so lange sie dauern in einen durchaus mitreißenden Zustand versetzen. Mehr brauche ich davon aber glaub ich auch nicht...wer weiß, nachher stöhnt irgendwann noch ein Kerl im Hintergrund
Donkey Kong Country 2 - Serious Monkey Business
Ein Remix Album zum vielleicht großartigsten Videospiel Score aller Zeiten. 15 Jahre nach Donkey Kong Country 2 haut David Wise ein Remix Album zum SNES Klassiker raus, und es hat seinen Grund, dass es nicht Teil 1 oder 3 ist...
Für ein Remixalbum typisch (oder auch untypisch) wurde hier ganz wild experimentiert und regelrecht Genreübergreifend gearbeitet, kein Wunder denn schließlich sind auch mehrere Künstler an dem Doppelalbum beteiligt.
Hier hat jedes Stück aus dem Original ein aufgepepptes Remix-Äquivalent.
Von synthetischen Techno Trance Trash Einlagen über melancholische Pop-Nummern und orchestralen Großkompositionen bis hin zu majestätischen Gitarrensoli und fetzigen Powerriffs ist alles dabei.
Tatsächlich sogar eine schwer metallische Nummer mit richtigen Growls!!
Einige Nummern bringen es zwar nicht so, oder sind nur ansatzweise gelungen meine Favoriten aus dem Original dagegen sind dafür tatsächlich auch hier die großen Anspieltipps.
Wenn ich ein paar der nervigen Nummern wegpacke habe ich immernoch ein wunderbar abwechslungsreiches Remixalbum, dass mal karibisches Partyflair und dann mal melancholische Endzeitstimmung kreiert.
Ich bin jedenfalls begeistert, und wer gerade überhaupt nicht verstehen kann wovon ich hier schwärme, für den hier mal einer meiner Favoriten aus dem Spiel:
http://www.youtube.com/watch?v=J67nkzoJ_2M
Das Album ist übrigens legal, offiziell und kostenlos runterladbar; kann es zumindest nirgends zum Kaufen entdecken...
Edit gelini71: link entfernt
Bohren und der Club of Gore - Gore Motel
Na wenn ich mich da mal nicht regelrecht mit dem Kauf überstürzt habe. Und das nur weil Bruce Lee auf dem Cover drauf ist, obwohl mir klar war, dass das auch die einzige Gemeinsamkeit bleiben wird...
Dieses Album habe ich mehrmals versucht durchzuhören, doch es ist absolut nicht machbar, da fehlt mir einfach die Geduld. Wie auch wenn prinzipiell nichts passiert? Hier wird man ordentlich auf Geduldsprobe gestellt. Wie soll ich die Musik beschreiben?
Es ist wie ein altes verlassenes, heruntergekommenes Motel mitten in einer Texanischen Ödlandfläche mitten am Arsch der Welt bei brutaler Hitze und dämmernder Sonne. Durchstreift man die engen Gänge des Motels, fühlt man sich wie im verlassenen Anwesen aus dem originalen Texas Chansaw Massacre. Leider nur kommt nirgends Leatherface aus der Ecke gesprungen. Von aufbauender Spannung kann ich nur sprechen, wenn auch so eine Art Höhepunkt kommt, doch den gibt es hier nicht, stattdessen gibt es nur Track für Track vereinzelnte Zupfer am Kontrabass und mal ab und zu ein etwas unangenehmer, mysteriöser Klang im Hintergrund.
Gegen Ende kommt tatsächlich etwas mehr Dynamik und Volumen ins Spiel doch insgesamt ist das musikalisch nun wirklich alles andere als vielseitig. Die musikalischen Unterschiede zwischen den ersten8 Tracks, so kreativ und vielversprechend die Titel auch sein mögen, marginal und unwesentlich. Die Titel haben eigentlich so einiges versprochen, aber meinetwegen hätte die als Titel auch ein Gedicht-Fragment von Goethe oder einen Gedankengang von Kant nehmen können, doch wenn die dann alle gleich und unspektakulär klingen ist das halt sehr ...äh kacke.
Als Hintergrund Begleitmusik für das von mir oben beschriebene Szenario ist es sicherlich geeignet, aber Nunchakus schwingen lerne ich dadurch leider nicht...
That's all Folks ;)
Zustimmung zum Ziltoid. Wegen Bohren: Selbst schuld, ich hab dich vorgewarnt. ;) Das ist nun mal Downtempo, sowas muss man auch mögen können, nicht anders als Growling. Bei Bohren geht's in erster Linie um die Atmosphäre, ganz sicher aber nicht darum, Dynamik zu erzeugen. Ich mag diese Musik, weil sie mir Kopfkino bringt. Leere, nasse Straßen im Laternenschein, mit Qualm, der aus einem Gully stößt; einsam wankende Ampeln im Wind... eine von außen verschlossene Jazzbar, aus der gedämpft das Sax ertönt... die Herren aus Mülheim haben nicht umsonst diverse Bands beeinflusst. Bei mir erzeugen die ähnlich viele Emotionen wie ein David Lynch mit seinen Filmen.
An die Wand mit dem Jay - "OK Computer" nur mit 8,5 abzuspeisen !! Frechheit !!!! :twisted:
Sébastien Tellier alleine auf die ESC Teilnahme zu reduzieren ist etwas falsch - der war / ist auch ein French House Prodzent & steht irgendwie zwischen Daft Punk oder Air. Das der überhaupt beim ESC mitgemacht hat war eher verwunderlich.
Sébastien Tellier alleine auf die ESC Teilnahme zu reduzieren ist etwas falsch - der war / ist auch ein French House Prodzent & steht irgendwie zwischen Daft Punk oder Air. Das der überhaupt beim ESC mitgemacht hat war eher verwunderlich.
Die original Nintendo-Alben aus den N-64 Zeiten gab es soweit ich weiss auch nie zu kaufen. Die wurden immer verlost oder bei Treue-Aktionen vergeben.Sir Jay hat geschrieben:Das Album ist übrigens legal, offiziell und kostenlos runterladbar; kann es zumindest nirgends zum Kaufen entdecken...
Dieses Remix-Album sieht aber sehr nach was selbst-produziertem aus
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