Musiktagebuch: Hannibal

Lest die Musiktagebücher unserer User und findet so vielleicht noch den ein oder anderen Geheimtipp.

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Beitrag von Vince » 06.06.2011, 16:43

Kritik:
http://www.musikreviews.de/reviews/2011 ... ital-Veil/

Muss sagen, die Ausschnitte, die ich bei Youtube vom Debüt gehört habe, fand ich fast nen Tacken besser.

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Beitrag von Hannibal » 06.06.2011, 17:41

Vince hat geschrieben:Kritik:
http://www.musikreviews.de/reviews/2011 ... ital-Veil/

Muss sagen, die Ausschnitte, die ich bei Youtube vom Debüt gehört habe, fand ich fast nen Tacken besser.
Debüt kenn ich leider nicht, aber die Review trifft's so ziemlich auf den Punkt! :)

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Beitrag von Hannibal » 03.08.2011, 14:30

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Rammstein - Liebe ist für alle da
Ich war nie ein großer Rammstein-Fan und die künstlich produzierte Skandal-Wirkung einer "Pussy"-Single hat nicht gerade zu einem positiven Bild des deutschen Exportschlagers bei mir beigetragen. Und doch hat mich "Liebe ist für alle da" aufgrund des Indizierungs-Chaos irgendwie immer gereizt.
Zum Budget-Preis ist die Skandal-Platte nun endlich in meiner Sammlung angekommen und erstaunlicherweise reift recht früh die Erkenntnis, dass "Rammstein" platte Provokationen a la "Pussy" eigentlich gar nicht nötig haben, denn groß sind sie nicht, wenn sie mit F-Wörtern um sich werfen und von "Stacheldraht im Harnkanal" singen, sondern eher in weniger provozierenden, aber lyrisch clever ausgearbeiteten Werken wie "Haifisch", "Roter Sand" oder "Waldmann's Heil". Auch die morbide Horroratmosphäre eines "Wiener Blut"'s, dass den Inzestfall des Josef Fritzl's behandelt, weiß zu überzeugen. Grandios ist das Ohrwurmpotenzial, dass fast alle Lieder entfalten, zusammen mit dem unglaublich treibenden Rammstein-Groove. Demnach ist "Liebe ist für alle da" durchaus ein zweischneidiges Schwert....auf der einen Seite hat es klassische Gassenhauer mit wenig Experimenten, auf der anderen einige wenige ziemlich geschmacklose Totalausfälle, die außer platter Provokation rein gar nichts zu bieten haben. Fest steht, dass diese Band eigentlich noch viel mehr könnte, wenn man sich ein wenig vom BILD-Publikum lösen würde...
:liquid7:

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Limp Bizkit - Gold Cobra
Als ehemaliger Hardcore-LBler war ich mehr als skeptisch, ob das neueste Album der Rap-Metal-Erfinder eine Dekade nach der Hochzeit des Nu Metals nochmal was reißen könnten. Die Vorab-Veröffentlichungen zündeten als Einzelsongs kaum, wirkten gelangweilt...ich war mir sicher, dass LB tot seien.
Doch schon das Intro des Albums fungiert als regelrechte Zeitmaschine und buxiert einen zurück ins Jahr 2001...und plötzlich ist man wieder mittendrin in Borland's einzigartig-abgefuckt groovenden RIffs, Fred Durst's Hin und Her-Gerissenheit zwischen Poser-Rap und brachialem Schreigesang untermalt von John Otto's treibendem Trip-Hop-Beat. Kaum zu glauben, dass diese Formel immer noch auf den Punkt funktioniert, zumindest in der ersten Albumhälfte. "Bring It Back" ist noch stark Hiphop-lastig, "Gold Cobra", "Shark Attack", "Get a Life" (grandios brutaler Chorus!), "Shotgun", "Douche Bag" donnern in ureigenster Limp Bizkit-Manier durch die Gehörgänge und lassen "Results May Vary" augenblicklich vergessen. "Walking Away" weckt die Erinnerung ans "grüne Album" wieder, fügt sich aber sehr stimmig in die "Gold Cobra" ein. Ab "Loser", Track 9 (grandios eingängige, aber sehr poppige Strophe) geht's dann leicht bergab, aber was die Jungs um Fred Durst bis hierhin geleistet haben, hätte ihnen wohl niemand - mich eingeschlossen - mehr zugetraut! Am Ende spuckt einen die Zeitmaschine wieder erschöpft aus und der Trip zurück zur Jahrtausendwende hat enorm Spaß gemacht, auch wenn er nicht unbedingt von langanhaltender Dauer ist. Aber um tiefgründige Musik ging's bei den Bizkit's ja eh noch nie...
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Beitrag von Vince » 04.08.2011, 07:55

:D
Absolut meine Rede.

Die Rammstein kenn ich nicht, aber dein Fazit könnte ich so wahrscheinlich unterschreiben. Die können was, nur leider geht das durch gewisse Mainstreammanierismen und teils extrem platte Provokationen etwas unter.

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Beitrag von Hannibal » 09.09.2011, 18:29

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Trivium - In Waves
Ich wage mich mal aus dem Fenster und sage "In Waves" ist eines der besten Metal-Alben der letzten Jahre, ähnlich signifikant habe ich nur "The Blackening" von Machine Head und "Crack the Skye" von Mastodon im Kopf. Dabei ist der überaus positive Eindruck der "In Waves" nicht an besonders progressiven Arrangements (wie etwa beim MH-Instant-Classic) oder abgefahren-frischen Sound-Fusionen (wie bei Mastodon) festzumachen, sondern an etwas, was eigentlich viel schwerer zu erreichen ist: nämlich auf den Punkt zu kommen. "In Waves" erinnert von der Wirkung her an Metallica's Black Album, denn auch hier komponierte man zum ersten Mal möglichst kompakt, schmiss überflüssigen Ballast über Bord und hämmerte das alles mit einer wegweisend spektakulären Produktion ein. "In Waves" klingt unglaublich gut (vom aufnahme-technischen Aspekt her), fett, dick...genau SO sollte ein Metal-Album von heute klingen! Überwältigend! Und auch die Musik weiß zu überzeugen, die Hitdichte der Truppe hat sich vervielfacht, ohne dass man zuviele Mainstream-Eingeständnisse macht. Denn trotz grandiosen Hooks, die sich in wenigen Augenblicken in die Gehörgänge einfräsen verzichtet man nicht auf Härte und liefert einige der derbsten "Trivium"-Tracks ab. Daraus ergibt sich eine wegweisende Abwechslung, denn "In Waves" macht vom Anfang bis zum Ende Spaß und besitzt keinen wirklich Durchhänger. Es kracht an allen Enden, aber man versteht durchaus nach heftigen Blast-Nummern auch nochmal 1-2 Gänge zurückzuschalten, ohne im Midtempo-Kitsch zu versinken. Diese Platte tritt Arsch von Anfang bis Ende und ist eingebettet in ein stimmiges Gesamtkonzept, dem man allerdings nicht zu viel Aufmerksamkeit schenken muss, da Trivium sich zwar durchaus bemühen (und auch schon enorm gesteigert haben), aber nach wie vor keine anspruchsvollen Lyric-Ansprüche erfüllen können. Ist aber auch nicht schlimm, dafür gibt's andere Experten...dem Quartett aus FLorida ist nichtsdestotrotz eine enorm wuchtige, perfekt durchchoreographierte Metal-Show gelungen, abwechslungsreich, technisch über jeden Zweifel erhaben, eingängig, heavy as fuck und trotzdem auf den Punkt! Sehr stark!
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In Flames - Sounds of a Playground fading
Obwohl die Vorab-Single wenig überzeugte, zaubert einem das fertige Album schon beim ersten Durchlauf ein Grinsen ins Gesicht, denn der experimentierfreudige Melodic Death Metal von In Flames donnert wie eh und je mit unglaublichem Druck aus den Boxen, die gedoppelten Lead-Spuren säuseln tight durch den Raum, die verzweifelt-aggressiven Gesänge - diesmal überraschend vielseitig - von Anders Friden fräsen sich unnachahmlich ins Gehör. In Flames sind einfach In Flames, die Scheibe macht Spaß, aber sie geht auch - trotz einiger kleiner Ausreißer - immer sehr auf Nummer sicher, so dass sich das Gewitter relativ schnell wieder legt und weiterzieht. Auch wenn die Band sich aus den Mechanismen ihres Genres entkoppelt zu haben scheint, stagnieren sie doch seit einigen Jahren, ohne dass ihr Output wirklich schlecht wird. Aber es fehlt durchaus ein wenig an Biss, an Feuer, an Motivation, um den Hörer länger als ein paar Wochen an diese Platte zu fesseln...
:liquid7:

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Beitrag von Vince » 09.09.2011, 18:52

Ich trau dir nicht bei der Trivium. :wink: Mit Shogun hatte ich es damals ja mal versucht, die fand ich arschlangweilig. Da reizt mich die neue Machine Head dann schon eher.

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Beitrag von Hannibal » 14.10.2011, 12:16

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Machine Head - Unto The Locust (Deluxe Edition)
Im letzten Musiktagebuch verglich ich die aktuelle Trivium-Platte "In Waves" mit dem Black Album von Metallica und der Vergleich trifft auch knapp 2 Monate später noch genau auf den Punkt.
Bei Machine Head könnte man auch Vergleiche zur größten Metalband des Planeten ziehen, denn nicht umsonst wurde der "Unto The Locust"-Vorgänger "The Blackening" als das "Master of Puppets" unserer Zeit nach allen Regeln der Kunst abgefeiert. Demzufolge stand man zu Beginn der Songwriting-Arbeit zum vorliegenden Werk vor der unmöglichen Aufgabe eines der wichtigsten Metal-Alben der letzten 10 Jahre zu toppen.
Metallica gingen damals nach der "Justice" den Weg hin zu geraffteren Mainstream-Kompositionen, Machine Head gehen den anderen Weg und versuchen sich an ihrem 2. "Master of Puppets".
Naturgemäß lässt sich weder "Master of Puppets" noch "The Blackening" toppen, aber "Unto The Locust" schlägt sich doch überraschend gut. Die Entscheidung weiter den ausufernden, verschachtelten Stil beizubehalten kann in jedem Fall als richtig bezeichnet werden. Die neue Scheibe hat weniger Ecken und Kanten, ist weniger rauh und unzähmbar, sprüht dafür aber nur so von mitreißenden, bzw. im Vergleich zum Vorgänger noch mitreißenderen Hooks, einer ganzen Kannonade fantastischer Riffs, immer präziser werdenden Solo-Trade-offs und einem Rob Flynn in absoluter Topform. Das zeigt sich nicht nur in der rauhen, ungeschliffenen Halbballade "The Darkness Within", sondern auch in mutig hoch gesungenen Refrains, die sich dennoch mit messerscharfer Präzision ins Gehör fräsen.
Was als größter Kritikpunkt von "Unto the Locust" auffällt, ist, dass das Produkt etwas überhastet und nicht immer hundertprozentig ausgereift wirkt. Es gibt einige holprige Übergänge, es gibt haufenweise tolle Ansätze, die aber nicht immer vollständig zu Ende gedacht wirken und es gibt nur 7 Songs. Die Tatsache, dass 2 weitere Tracks (laut Interviews sehr mutige Tracks) in der Pipeline waren, die man nicht mehr rechtzeitig fertig bekam, unterstreicht, dass mit etwas mehr Zeit und Detailarbeit vielleicht sogar das unmögliche Kunststück möglich gewesen wäre...
Nichtsdestotrotz macht "Unto the Locust" auch in der vorliegenden Form enorm viel Spaß, insbesondere die Deluxe-Edition, die mit 3 endlich mal nicht sinnlosen Bonus-Tracks um die Ecke kommt, die sich absolut perfekt in den Albumkontext einfügen. Darunter ein Judas Priest- ("The Sentinel") und ein Rush-Cover ("Witchhunt", sowie eine komplett akustische Version von "The Darkness Within", in welcher Frontmann Rob Flynn regelrechte Acoustic-Songwriter-Qualitäten beweist, was wiederrum beweist, wie vielseitig der Mann ist...und wie viel mehr Potenzial diese Band noch hat, denn unter dem wutschnaubenden Thrash-Orkan verbergen sich scheinbar noch Tonnen von grandiosen Ideen...wer weiß, vielleicht kommt das Wunder ja doch noch mit dem nächsten Album, denn es gibt sie ja bekanntlich immer wieder... ;)
:liquid8:,5

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Dream Theater - A Dramatic Turn Of Events
Nach über einem Monat des Hörens reift die Erkenntnis, dass der auf den ersten Blick erstaunlich solide DT-Longplayer, der eigentlich genauso klingt, wie die alten Dream Theater Anfang der Neunziger, vor allem ein ziemlicher Longweiler ist. Denn auch nach einem Monat sorgt die konsequente Abwesenheit jeglicher Höhepunkte dafür, dass es eigentlich keinen Grund gibt, die Scheibe nochmal in den Player zu legen.
Handwerklich ist das alles unheimlich solide, die Soli sind wahnsinnig, der Taktsalat verrückt, die handwerklichen Fertigkeiten der Instrumentalisten umwerfend, die Hooks klebrig-anschmiegend...alles, was Dream Theater immer waren ist vorhanden und doch fehlt etwas...und das ist eigentlich - und das ist vielleicht die größte Überraschung, die die Platte im petto hat - NICHT Mike Portnoy, denn Mike Mangini macht einen fabelhaften Job an den Drums. Nur schafft auch er es nicht seinen neuen Bandkollegen so etwas wie Spielfreude zu injizieren.
"A Dramatic Turn of Events" ist langweiliger Regressive Metal in Reinform, die Musik hat jegliches Gefühl, jegliche Atmosphäre, jegliche Besonderheit verloren und ist endgültig zu technisch-beeindruckendem, aber seelenlosen Skalen-Gewichse verkommen. Wo ist die Gänsehaut, die einem die atmosphärische "The Count of Tuscany"-Bridge über den Rücken jagte, wo ist die ungezügelte Kreativität eines "Octavarium" (Song) oder eines "Dance of Eternity", wo ist die ungezügelt groovende Aggression eines "The Glass Prison".... Ich halte "Black Clouds and Silver Linings" oder "Octavarium" nicht für besonders großartige Alben, aber es sind Alben, die dennoch ihre besonderen Momente hatten!
Es ist vielleicht nicht Mike Portnoy, der der Band fehlt, aber etwas, was Mike Portnoy als einziger in diese Band brachte, nämlich Spaß und Liebe zur Musik, die sich nicht in theoretischen 64tel-Skalen wiederfinden lassen, sondern etwas ist, was man fühlt...eine Magie, die in die Ohren eindringt und den ganzen Körper durchdringt bis in die Zehenspitze, eine Magie, die süchtig macht, die einen verfolgt und einen ein Lied immer wieder hören lässt...eine Magie, die "A Dramatic Turn Of Events" nicht ein einziges Mal verursacht.
:liquid4:

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Beitrag von Vince » 16.10.2011, 11:58

Im Wesentlichen stimme ich dir bei der DT zu, obwohl ich 10/15 Punkten (also so 7/10) gegeben habe. Im Kern ist das aber schon richtig: Den Weggang von Portnoy hätte man einfach besser nutzen müssen. Es ist inzwischen immer die gleiche Leier und tatsächlich ist "A Dramatic Turn Of Events" sehr schnell ins Regal gewandert, weil halt nach wenigen Durchläufen alles Wesentliche gesagt war.
Etwas anders stehe ich zum Punkt Portnoy, denn auch wenn der etwas mehr experimentiert hatte - seine Experimente waren teilweise grauenhaft. Dann doch lieber ein Album wie das aktuelle, das hat zwar jetzt keinen "Count Of Tuscany", dafür aber auch nicht die extremen Rohrkrepierer wie der Rest der "Black Clouds And Silver Linings". Den "Spaß an der Musik" höre ich aber beispielsweise immer noch heraus - diesmal liegt er eben eher bei Petrucci und vor allem LaBrie. Das ist imo gar nicht das Problem, eher schon, dass man sich mal hinsetzt und etwas komponiert, das einen richtig packt und, wie du schon sagst, dazu verleitet, dass man es immer und immer wieder hören möchte.

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Beitrag von Hannibal » 17.10.2011, 00:07

Vince hat geschrieben:Etwas anders stehe ich zum Punkt Portnoy, denn auch wenn der etwas mehr experimentiert hatte - seine Experimente waren teilweise grauenhaft. Dann doch lieber ein Album wie das aktuelle, das hat zwar jetzt keinen "Count Of Tuscany", dafür aber auch nicht die extremen Rohrkrepierer wie der Rest der "Black Clouds And Silver Linings".
Naja, den kompletten Rest der "Black Clouds" als Rohrkrepierer zu bezeichnen, ist dann aber doch etwas übertrieben. Zweifellos sind da Tracks drauf, die es nicht gebraucht hätte, aber so grottig (großartig natürlich auch nicht unbedingt ;) ) ist der Rest nun auch wieder nicht.
Davon abgesehen: "A Dramatic Turn of Events" hat noch nichtmal einen "Count of Tuscany"...also welchen Grund gibt es, dieses Album nochmal aus dem Regal zu nehmen? Ein komplett Höhepunkt-loses Album ist imo desaströser als eines mit Höhen und Tiefen, denn so eins packt man zumindest immer mal wieder aus, um nochmal die Höhen zu hören. Die "Black Clouds" für den Count, die "Systematic Chaos" für "In the Presence... Pt. I+II", die "Octavarium" für "Octavarium"...
Der Vorteil, dass es diesmal keine kompletten Rohrkrepierer gibt, relativiert sich für mich mit der Höhepunkt-Statistik der aktuellen Scheibe...wenn alles im schon mal gehörten Mittelmaß versinkt ohne Ausreißer nach oben oder unten, wurde die Scheibe letztendlich gegen die Wand gefahren, den damit gibt es quasi keinen Grund, sie nochmal einzulegen.
Den "Spaß an der Musik" höre ich aber beispielsweise immer noch heraus - diesmal liegt er eben eher bei Petrucci und vor allem LaBrie. Das ist imo gar nicht das Problem, eher schon, dass man sich mal hinsetzt und etwas komponiert, das einen richtig packt und, wie du schon sagst, dazu verleitet, dass man es immer und immer wieder hören möchte.
Wenn noch wirklich "Spaß an der Musik" da wäre, würden die sich aber mal hinsetzen und etwas komponieren, das einen richtig packt. "Spaß an der Musik" zeigt sich nicht darin, dass immer gleiche Rezept wieder und wieder aufzukochen. Wenn man sich aktuelle Live-Performances anschaut, wird dies imo auch bestätigt...ich hab selten gelangweiltere Musiker auf einer Bühne gesehen, die nur noch ihr Programm abspulen und dann verschwinden. Diverse Interviews belegen das imo...ich bin der festen Überzeugung, dass diese Band dringender als jede andere die Pause gebraucht hätte, die Mike Portnoy haben wollte...denn was Inspiration und Frische angeht, befinden sich Dream Theater mittlerweile im weit fortgeschrittenen Verwesungszustand.. ;)

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Beitrag von Vince » 17.10.2011, 18:48

Naja, den kompletten Rest der "Black Clouds" als Rohrkrepierer zu bezeichnen, ist dann aber doch etwas übertrieben. Zweifellos sind da Tracks drauf, die es nicht gebraucht hätte, aber so grottig (großartig natürlich auch nicht unbedingt ;) ) ist der Rest nun auch wieder nicht.
Davon abgesehen: "A Dramatic Turn of Events" hat noch nichtmal einen "Count of Tuscany"...also welchen Grund gibt es, dieses Album nochmal aus dem Regal zu nehmen? Ein komplett Höhepunkt-loses Album ist imo desaströser als eines mit Höhen und Tiefen, denn so eins packt man zumindest immer mal wieder aus, um nochmal die Höhen zu hören. Die "Black Clouds" für den Count, die "Systematic Chaos" für "In the Presence... Pt. I+II", die "Octavarium" für "Octavarium"...
Der Vorteil, dass es diesmal keine kompletten Rohrkrepierer gibt, relativiert sich für mich mit der Höhepunkt-Statistik der aktuellen Scheibe...wenn alles im schon mal gehörten Mittelmaß versinkt ohne Ausreißer nach oben oder unten, wurde die Scheibe letztendlich gegen die Wand gefahren, den damit gibt es quasi keinen Grund, sie nochmal einzulegen.
Ich finde die neue CD dann scheinbar doch nicht ganz so eklatant belanglos wie du. Letztendlich wird die Zeit es aber zeigen. Fakt ist, "Black Clouds" hol ich seit VÖ NUR noch für den Count aus dem Regal, bei "A Dramatic Turn Of Events" kann ich mir durchaus vorstellen, das Ding zukünftig mal wieder einzulegen, und zwar dann wirklich, um das ganze Album zu hören.
Wenn noch wirklich "Spaß an der Musik" da wäre, würden die sich aber mal hinsetzen und etwas komponieren, das einen richtig packt. "Spaß an der Musik" zeigt sich nicht darin, dass immer gleiche Rezept wieder und wieder aufzukochen.
Hmm... ich sag nur Motörhead. ;) Ich glaube einfach, Dream Theater können nicht anders. Wenn man danach geht, ist der Spaß an der Musik bei Dream Theater spätestens seit "Metropolis Pt. II" vorbei, denn seitdem haben die Herren nichts entscheidend anderes mehr gemacht. Wenn man's genau nimmt, war sowieso "When Dream And Day Unite" die einzig revolutionäre Platte.
ich bin der festen Überzeugung, dass diese Band dringender als jede andere die Pause gebraucht hätte, die Mike Portnoy haben wollte...denn was Inspiration und Frische angeht, befinden sich Dream Theater mittlerweile im weit fortgeschrittenen Verwesungszustand.. ;)
Ja richtig, nur brauchen die diese Pause schon seit Jahren! Und früher war es Portnoy, der keine Pause zugelassen hat. Jetzt hat sich das Blatt eben mal gedreht und ganz ehrlich, wenn man der neuen CD etwas zugutehalten muss, dann, dass der Sound hörbar frischer geworden ist. Hör dir mal bewusst die letzten beiden Platten an und überprüf die mal auf ihre Leichtigkeit - "Black Clouds" ist im Vergleich ein einziges Gekrampfe und wie "The Count Of Tuscany" in den "Black Clouds"-Sessions entstehen konnte, ist mir noch so ein bisschen ein Rätsel.

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Beitrag von Sir Jay » 17.10.2011, 21:53

dieses "Count of Tuscany" scheint ja ein großartiges Ding zu sein, als abschluss eines anscheinend miesen Albums, das bei Amazon jedoch trotzdem ganz gute Bewertungen hat ôô

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Beitrag von Hannibal » 17.10.2011, 22:54

Vince hat geschrieben:
Naja, den kompletten Rest der "Black Clouds" als Rohrkrepierer zu bezeichnen, ist dann aber doch etwas übertrieben. Zweifellos sind da Tracks drauf, die es nicht gebraucht hätte, aber so grottig (großartig natürlich auch nicht unbedingt ;) ) ist der Rest nun auch wieder nicht.
Davon abgesehen: "A Dramatic Turn of Events" hat noch nichtmal einen "Count of Tuscany"...also welchen Grund gibt es, dieses Album nochmal aus dem Regal zu nehmen? Ein komplett Höhepunkt-loses Album ist imo desaströser als eines mit Höhen und Tiefen, denn so eins packt man zumindest immer mal wieder aus, um nochmal die Höhen zu hören. Die "Black Clouds" für den Count, die "Systematic Chaos" für "In the Presence... Pt. I+II", die "Octavarium" für "Octavarium"...
Der Vorteil, dass es diesmal keine kompletten Rohrkrepierer gibt, relativiert sich für mich mit der Höhepunkt-Statistik der aktuellen Scheibe...wenn alles im schon mal gehörten Mittelmaß versinkt ohne Ausreißer nach oben oder unten, wurde die Scheibe letztendlich gegen die Wand gefahren, den damit gibt es quasi keinen Grund, sie nochmal einzulegen.
Ich finde die neue CD dann scheinbar doch nicht ganz so eklatant belanglos wie du. Letztendlich wird die Zeit es aber zeigen. Fakt ist, "Black Clouds" hol ich seit VÖ NUR noch für den Count aus dem Regal, bei "A Dramatic Turn Of Events" kann ich mir durchaus vorstellen, das Ding zukünftig mal wieder einzulegen, und zwar dann wirklich, um das ganze Album zu hören.
Naja, ich hab auch hin und wieder noch Spaß mit "A Nightmare to remember", "Whither" und "The Best of Times", auch wenn keiner der Songs das Niveau des Counts erreicht.
Bei ADToE gibt es keinen Song, auf den ich jetzt nochmal größere Lust verspüre...und imo isses auch nicht wirklich ein Werk, was erst im Album-Kontext seine volle Wirkung entfaltet, wo ich mich also freue, das ganze Album am Stück durchzuhören...nach anfänglicher positiver Überraschung bin ich mittlerweile brutalst ernüchtert von der Scheibe...wie man sieht ;)
Wenn noch wirklich "Spaß an der Musik" da wäre, würden die sich aber mal hinsetzen und etwas komponieren, das einen richtig packt. "Spaß an der Musik" zeigt sich nicht darin, dass immer gleiche Rezept wieder und wieder aufzukochen.
Hmm... ich sag nur Motörhead. ;) Ich glaube einfach, Dream Theater können nicht anders. Wenn man danach geht, ist der Spaß an der Musik bei Dream Theater spätestens seit "Metropolis Pt. II" vorbei, denn seitdem haben die Herren nichts entscheidend anderes mehr gemacht. Wenn man's genau nimmt, war sowieso "When Dream And Day Unite" die einzig revolutionäre Platte.
Ich weiß nicht genau, wie ich's beschreiben soll, aber zwischen Motörhead, AC/DC & Co, die seit Beginn ihrer Karriere mehr oder weniger dasselbe Konzept fahren, ist für mich trotzdem ein Unterschied zu DT spür-, hör- oder fühlbar wenn's um "Spaß an der Musik" geht.
Bei DT würde ich sagen, dass zumindest der Spaß des Kollektivs seit der "Metropolis Pt. II" Geschichte war.


ich bin der festen Überzeugung, dass diese Band dringender als jede andere die Pause gebraucht hätte, die Mike Portnoy haben wollte...denn was Inspiration und Frische angeht, befinden sich Dream Theater mittlerweile im weit fortgeschrittenen Verwesungszustand.. ;)
Ja richtig, nur brauchen die diese Pause schon seit Jahren! Und früher war es Portnoy, der keine Pause zugelassen hat. Jetzt hat sich das Blatt eben mal gedreht und ganz ehrlich, wenn man der neuen CD etwas zugutehalten muss, dann, dass der Sound hörbar frischer geworden ist. Hör dir mal bewusst die letzten beiden Platten an und überprüf die mal auf ihre Leichtigkeit - "Black Clouds" ist im Vergleich ein einziges Gekrampfe und wie "The Count Of Tuscany" in den "Black Clouds"-Sessions entstehen konnte, ist mir noch so ein bisschen ein Rätsel.
Ja, die Scheibe klingt luftiger und leichter, das stimmt...finde ich aber nicht unbedingt positiv, insgesamt finde ich die Sound-Abmischung sehr mager.
dieses "Count of Tuscany" scheint ja ein großartiges Ding zu sein, als abschluss eines anscheinend miesen Albums, das bei Amazon jedoch trotzdem ganz gute Bewertungen hat ôô
So schlimm, wie der Vince das Album hier redet, isses echt nicht, auch wenn's keine Prog Großtat ist ;)

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Beitrag von Vince » 18.10.2011, 09:45

Hannibal hat geschrieben: Ich weiß nicht genau, wie ich's beschreiben soll, aber zwischen Motörhead, AC/DC & Co, die seit Beginn ihrer Karriere mehr oder weniger dasselbe Konzept fahren, ist für mich trotzdem ein Unterschied zu DT spür-, hör- oder fühlbar wenn's um "Spaß an der Musik" geht.
Bei DT würde ich sagen, dass zumindest der Spaß des Kollektivs seit der "Metropolis Pt. II" Geschichte war.
Dream Theater sollte man aber sowieso nicht am Indikator Spaß messen. Ein verkrampftes Zitronengesicht bedeutet, dass man entweder auf dem Klo sitzt oder Instrumentalist bei Dream Theater ist, nicht aber, dass man Spaß hat. ;) Da herrscht immer zu sehr dieses sich-selbst-aufs-Limit-Pushen vor. Deswegen würde ich bei der neuen auch wirklich eher von Leichtigkeit sprechen.
So schlimm, wie der Vince das Album hier redet, isses echt nicht, auch wenn's keine Prog Großtat ist ;)
Ja das ist schon richtig, ich übertreibe ein bisschen. ;)

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Beitrag von gelini71 » 18.10.2011, 11:17

Euch beiden hier bei dem Thema "zuzuhören" hat schon sowas wie "Wer hat den längsten ?" :lol: :lol:

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Beitrag von Vince » 18.10.2011, 15:57

:?:
Versteh ich nicht... sowas nennt man Meinungsaustausch unter musikalisch Gleichgesinnten, Freund Gummibär. ;)

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Beitrag von gelini71 » 18.10.2011, 16:25

Du mußt ja nicht alles verstehen , auf mich wirkt es halt so :lol: :wink:

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Beitrag von Sir Jay » 18.10.2011, 23:44

mit schwanzvergleich hat das hier doch nun wirklich nichts zu tun...hier behauptet doch niemand die "bessere" musik zu hören...eine vollkommen sinnfreie analogie 8-) :lol:

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Beitrag von Dr Dolph » 19.10.2011, 03:05

Ich sehe da auch keinen "Schwanzvergleich", sondern eine interessante Unterhaltung über 2 Dreamtheater Alben die mir noch bevor stehen.
Schön auch vom Jay ein Wort wie ANALogie mit rein zu bringen. :lol:
Meine Nacht ist gerettet, jetzt kann ich ganz ruhig und zufrieden schlafen gehen.

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Beitrag von Sir Jay » 19.10.2011, 08:24

du bist albern...

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Beitrag von Hannibal » 19.10.2011, 16:05

Schwanzvergleich wäre doch hier eh vollkommen überflüssig, weil ich eh den längsten habe..

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Beitrag von gelini71 » 19.10.2011, 16:15

Endlich mal eine coole Antwort :lol:

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Beitrag von Sir Jay » 19.10.2011, 18:27

Hannibal hat geschrieben:Schwanzvergleich wäre doch hier eh vollkommen überflüssig, weil ich eh den längsten habe..
dafür ist meiner lauter...

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Beitrag von Dr Dolph » 19.10.2011, 18:59

Na ob das wirklich etwas gutes ist?
Und ja ich bin albern :lol:

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Beitrag von Hannibal » 02.12.2011, 12:47

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Metallica & Lou Reed - Lulu
Alle hassen es! Und von einem musikalischen Standpunkt gibt es hier auch nichts, was man irgendwie schönreden könnte. Das instrumentale Grundgerüst der nach Ausflügen in Blues-, Grunge und Hardcore-Regionen sowieso schon meist gehassten Metalband des Planeten macht den Eindruck loser Jam-Sessions ohne große, durchdachte Vorbereitung, immerhin druckvoll und ohne ärgerliches Clipping produziert. Gleich mit dem ersten Einsatz von Lou Reed scheint der erste Sargnagel aber dann nicht nur eingeschlagen, sondern regelrecht einbetoniert zu werden. Leiernder Sprechgesang ohne jegliches Gefühl für Intonation und die korrekte Tonhöhe im Verhältnis zum instrumentalen Unterbau fügt besonders den Metal-affinen Hörern des Werks - geht man nach dem Feedback im WWW - nicht enden wollende Schmerzen zu. Die Ausrede der Band, dass dieses Werk nicht für die klassischen Metallica-Fans sei, dass man es von einem künstlerischen Standpunkt betrachten müsse, kann man als grenzenlose Arroganz interpretieren...oder eben auch nicht, denn scheinbar stehen alle Beteiligten voll und ganz hinter der CD, die so unglaublich seltsam ist, wie man es selbst nach dem stilistischen 180°-Turn vom schwarzen Album zu "Load" und "Reload" nicht erwarten konnte.
Dabei fällt es mir nach mehrmaligem Hören schwer in die Bashing-Chöre einzustimmen, auch wenn Einzelfragmente des Werkes fast ungenießbar erscheinen, eben aufgrund dieses völlig kruden Experiments von Thrash-Riffs und monotonen Sprechgesangs. Im Gesamtkontext entfaltet "Lulu" dennoch eine bizarre Sog-Wirkung. Diese Platte macht nie wirklich Spaß, aber wenn man sie gezielt durchlaufen lässt, entwirft sie mit zunehmender Laufzeit einen hypnotischen Strudel, der zwischen fast improvisiert-wirkenden Riff-Salven, unkoordiniert-chaotischen Drum-Fills, wabernd-minimalistischen Orchester-Arrangements, fast schon Noise-mäßigen Momenten und der nicht enden wollenden schief-monotonen Predigt eines Lou Reed ein eigenes atmosphärisches Parallel-Universum entwirft. Ein Parallel-Universum, auf dessen Existenz man gut und gerne hätte verzichten können, aber eines was - wenn man sich darauf einlässt - doch auf seine ganz eigene Weise fasziniert und gleichzeitig verstört, ein Aufeinanderprallen zweier Welten, die nicht unterschiedlicher sein könnten, die stellenweise brutal kollidieren......aber manchmal auch durch eben dieses entnervende, ungewohnte Chaos einen seltsamen Schmelztiegel entwerfen, in dem "Lulu" immer wieder mal zumindest ansatzweise als "Kunst" funktioniert.
Die seltsamste Platte, die ich seit langem gehört habe.....

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Beitrag von Vince » 02.12.2011, 14:21

Ah, jetzt hast du es dir doch angehört. ;)

Für mich ist es schlicht und ergreifend ein zwar ambitioniertes, aber misslungenes Experiment. Hassenswert ist daran für mich nichts, im Gegenteil, ich würde beide Parteien ermuntern, auch zukünftig schon mal solche Avantgarde-Experimente auszuprobieren, aber in diesem Kontext kann man höchstens sagen: Sie haben sich bemüht.

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