[CD] Iron Maiden - Iron Maiden

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Ed Hunter
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[CD] Iron Maiden - Iron Maiden

Beitrag von Ed Hunter » 08.12.2007, 18:00

Iron Maiden - Iron Maiden

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Technische Daten:

Veröffentlichung: 14. April 1980
Label: EMI
Laufzeit: 40 Min 44s
Produktion: Will Malone
Studio: Kingsway Studios, London

Band:

Gesang: Paul Di'Anno
Gitarre: Dave Murray
Gitarre: Dennis Stratton
Bass: Steve Harris
Schlagzeug: Clive Burr

Tracklist:

1. Prowler (Harris) – 3:52
2. [Sanctuary (Harris, Di’Anno, Murray)] - 3:15
3. Remember Tomorrow (Di'Anno, Harris) – 5:25
4. Running Free (Di'Anno, Harris) – 3:14
5. The Phantom of the Opera (Harris) – 7:05
6. Transylvania (Harris) – 4:06
7. Strange World (Harris) – 5:40
8. Charlotte the Harlot (Murray) – 4:10
9. Iron Maiden (Harris) – 3:31

1975 wurde von Bassist Steve Harris eine Band aus der Taufe gehoben, die zur vielleicht wegweisendsten und berühmtesten Metal-Combo aller Zeiten avancieren sollte: Iron Maiden. Bevor die Eisernen Jungfrauen allerdings mit Hitalben wie „The Number of the Beast“ zur Speerspitze der New Wave of British Heavy Metal (NWOBHW) aufstiegen, fiel ihre Gründung in eine für das Genre denkbar ungünstige Phase: Dinosaurierrock à la Deep Purple oder Led Zeppelin war im Niedergang begriffen, die Gegenpole Punk und Disco diktierten Ende der 70er-Jahre die musikalischen Trendströmungen. Nichtsdestotrotz ergatterten Maiden im November 1979 einen Plattenvertrag bei EMI und ließen im Jahr darauf ihr Debütalbum folgen, schlicht „Iron Maiden“ betitelt.

Statt Bruce Dickinson steht hier wie auch beim Nachfolger „Killers“ Paul Di’Anno am Mikrofon, qualitativ braucht sich das Debüt der Metal-Legenden aber nicht nur nicht vor ihren populären Nachfolgewerken zu verstecken, sondern gehört im Gegenteil mit zum Besten, was die Band in ihrer mittlerweile knapp 30-jährigen Historie je gemacht hat – allenfalls „Number of the Beast“, „Powerslave“ oder „Brave New World“ vermochten an die Klasse des Debüts heranzureichen beziehungsweise sie zu übertreffen.

Walking through the city, looking oh so pretty, I've just got to find my way

Mit dem Opener „Prowler“ eröffnen die Eisernen Jungfrauen mit einer flotten Tempogranate, die gleichermaßen von Paul di’Annos Gesang wie den jaulenden Gitarren lebt, die sich bereits nach eineinhalb Minuten in ein durch ein wunderbares Schlagzeuggewitter eingeläutetes Solo entladen, das mit atemberaubendem Tempo protzt. Track 2, „Sanctuary“, das erst bei der Neuauflage 1998 hinzugefügt wurde und zuvor nur auf der US-Version zu hören war, fährt die gleiche Schiene und groovt mit bohrenden Gitarren und fast poppigem Rhythmus vor sich hin, der aber freilich dennoch Raum für die Maiden-typischen irren Gitarrensoli lässt, die hier in einer Perfektion und Häufigkeit zelebriert werden, die nur wenige Nachfolgealben zu wiederholen wussten.

Der dritte Track „Remember Tomorrow“ hat nicht nur einen paradoxen Titel, sondern beginnt auch ungewohnt ruhig, ehe ein langgezogener Ohhh-Refrain ein wenig das Tempo hebt und einmal mehr eine Instrumentaloffensive hereinbricht, die mit einem Highspeed-Mittelteil für Abwechslung sorgt, ehe das Stück wieder etwas ruhiger ausklingt. Mit dem am 23. Februar 1980 als erste Single ausgekoppelten „Running Free“ folgt einer der stärksten Songs des Albums, der weit weniger eine klassische Power-Metal-Hymne als ein rhytmischer, flotter und stampfender Rocksong ist.

Just sixteen, a pickup truck, out of money, out of luck. I've got nowhere to call my own, hit the gas, and here I go. I'm running free yeah, I'm running free. I'm running free yeah, Oh I'm running free.

Das wahre Goldstück des Albums präsentieren Di’Anno, Harris und co. allerdings mit dem folgenden 8-Minüter „Phantom of the Opera“, der noch immer eines der besten Stücke der Maiden-History markiert. Hart, schnell und abwechslungsreich sowie einmal mehr versetzt mit ihresgleichen suchenden Higspeed-Soli bietet der Song rasanten Metal, wie man ihn sich nur wünschen kann, ehe mit „Transylvania“ das vielleicht beste von Maidens raren Instrumentalstücken folgt.

„Strange World“ ist Maiden-atypisch eine reine Ballade geworden, überzeugt mit wunderschönen Melodien aber dennoch auf ganzer Linie. „Charlotte the Harlot“ fegt im Anschluss wieder als groovender, abwechslungsreicher Kracher über den Hörer hinweg, dessen titelgebende Figur auch in den Maiden-Stücken „22 Acacia Avenue“ vom „Number of the Beast“-Album, „Hooks in You“ von „No Prayer for the Dying“ sowie „From Here to Eternity“ auf „Fear of the Dark“ wieder auftreten sollte. Der selbstbetitelte Schlusssong „Iron Maiden“, der in allen Live-Gigs einen Ehrenplatz am Ende der Setlist gleich neben „Number of the Beast“ und „Hallowed Be Thy Name“ innehat, rundet ein geniales Album schließlich überzeugend ab.

Charlotte the Harlot show me your legs, Charlotte the Harlot take me to bed. Charlotte the Harlot let me see blood, Charlotte the Harlot let me see love

Auf dem Coverartwork ist darüber hinaus erstmals das legendäre Bandmaskottchen Eddie zu sehen – zwar ist das Motiv nur eine Vorübung für das geniale Cover des folgenden „Killers“-Albums, aber dennoch präsentiert der kultige Untote die Scheibe atmosphärisch nach außen.

Fazit: Mit „Iron Maiden“ gab 1980 eine der berühmtesten und besten Metal-Bands aller Zeiten ihr Debüt, die mit ihrer Musik unzählige Nachfolger beeinflussen sollte. Mit leichtem Punkeinschlag servieren die Mannen um Paul di’Anno flotten Metal allererster Sahne. Mit das beste Album, das die Eisernen Jungfrauen je auf die Beine gestellt haben.

:liquid10:
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jack warrior
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Beitrag von jack warrior » 09.12.2007, 18:08

fein fein.... ich muss mal ne number of the beast review stemmen :)
aber hab hier noch 2 kiss reviews die ich fertig machen will und eine molly hatchet die überarbeitet werden muss... mal schauen

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Hannibal
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Beitrag von Hannibal » 14.12.2007, 13:07

Ah, seh ich jetzt erst. Sehr schöne Review mal wieder, mehr davon! :-D
Album selbst sehe ich jetzt nicht ganz so stark wie du, aber gehört sicher zu den besten Maiden-VÖs!
:liquid8:,5 von mir

MFG
Hannibal

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