Big Bad Wolf
Originaltitel: Big Bad Wolf
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2006
Regie: Lance W. Dreesen
Darsteller: Trevor Duke, Kimberly J. Brown, Richard Tyson, Sarah Aldrich, Christopher Shyer, Andrew Bowen, Sarah Christine Smith, Jason Alan Smith, Robin Sydney u.a.
Derek ist der Natural Born Loser. Um dieses Image loszuwerden, lädt er ein paar Coole von der Schule zu einem Wochenendtrip in das Wochenendhaus seines schrecklichen Stiefvaters ein. Hier frönt man dem Alk, knattert sich das Hirn aus dem Nischel und tanzt auf dem Tisch … voll PÖSE halt. Doch wie das in Horrorfilmen allgemein so ist: Wer knattert, muss sterben! Und so kommt es, wie es kommen muss: Ein Werwolf verschafft sich Zugang ins Haus und meuchelt die Wochenendpimperkrieger. Nur Derek und seine hässliche Freundin Samantha überleben das Massaker und versuchen fortan herauszufinden, was da nun eigentlich wirklich geschehen ist. Denn Werwölfe gibt es doch nicht wirklich, oder?
Man könnte Big Bad Wolf jetzt ausgiebig dafür loben, dass er innerhalb von 25 Minuten bereits all das erzählt hat, was in anderen Horrorstreifen oftmals für 90 Minuten reichen muss. Sprich, man fährt zu einem seltsamen Ort, trifft unterwegs den wunderlichen Einsiedler (im Übrigen Clint Howard!), der einem davon abrät, zu diesem Ort zu reisen, vögelt nach Ankunft an dem Ort ausgiebig alle zur Verfügung stehenden Girls, labert viel Scheiße und stirbt. Das ist alles schön schnell erzählt und lässt keinen Raum für Langeweile. Und besser noch: Das befürchtete schwarze Loch nach diesem rasanten Einstieg bleibt komplett aus! Vielmehr findet nun eine Verschiebung im Handlungsgefüge statt. Aus dem zunächst brachial jagenden Werwolf wird der Gejagte und aus den vormals gejagten Teens die Jäger. Und auch wenn von Anfang an klar ist und fest steht, wer denn nun der Werwolf ist, macht auch dieser Abschnitt im Film enormen Spaß und nimmt sich nicht wirklich ernst. Doch so dufte das Ganze auch klingen mag, das eigentliche Highlight ist etwas ganz anderes:
Es ist – klar – der Wolf. Und Holy Moly, wer auch immer auf die Idee gekommen ist, den Werwolf dieses Streifens so anzulegen, der hat sich einen Orden für bekloppte Ideen verdient. Ein sexistischer Werwolf ist ja nun wirklich das Allerletzte, was man von einem Horrorstreifen erwarten würde. Doch Big Bad Wolf bietet genau das. Hier werden Pimmelwitze gerissen, bevor der Werwolf einen Typ entmannt, hier lässt sich der Wolf halt mal so richtig einen Wedeln und eine Jungfrau wird erst defloriert und danach gekillt. Ist ja klar. Diese ganzen Einlagen sind so herrlich over the Top, das man aus dem Lachen gar nicht mehr herauskommt.
Dafür muss der klassische Werwolf an sich natürlich ganz schön Federn äääh Gewölle lassen, denn der Werwolf in Big Bad Wolf verwandelt sich, wenn er geil ist – ist also unabhängig von den Mondzyklen, kann sprechen!!! und bei Verwandlungen bleibt die Hose eigentlich immer ganz (Wolf will ja net unten ohne rumrennen). Und am Tage herumstrolchen? Klar doch! Eigentlich hat dieser Wolf nur eines mit klassischen Werwölfen gemein: Die Angst vor Silber.
Bei dieser geballten Ausrichtung auf den reinen Entertainmentfaktor und den damit verbundenen, radebrechend dämlichen Dialogen fällt gar nicht großartig auf, dass der Film mit Beginn der Suche nach dem Werwolf ziemlich auf der Stelle tritt und auf einmal gar nicht mehr viel zu erzählen hat. Auch die relativ unmotivierten Hauptdarsteller werden von dem Wolf mühelos über die Runden gerettet. Einzig der herrlich schmierig, unberechenbar und überkandidelt auftretende Richard Tyson bringt so etwas wie darstellerischen Glanz in die Bude. Der Rest ist halt einfach egal oder hat dicke Moppen .
Technisch ist der Film solide durchproduziert und bewegt sich auf solidem DTV Niveau ohne große Haken und Ösen. Die Splattereffekte, die für die FSK 16 Freigabe überraschend saftig ausfielen, sehen verdammt gut aus und machen auch richtig Spaß, auch wenn sie nach dem irren Einstieg deutlich in den Hintergrund treten. Einzig der Wolf selber enttäuscht ein wenig. Eine CGI Szene seiner Verwandlung ist wirklich misslungen und auch die Maske selber überzeugt nicht. Es gibt nicht die typische Wolfsschnauze … einfach nur ein plattes Menschengesicht mit vielen Haaren drin. Hier wäre mehr drin gewesen …
Und dennoch macht Big Bad Wolf einfach verdammt viel Spaß. Der sexistische Wolf rult einfach mal alles weg und macht viele Schwächen des Streifens vergessen, rückt den Film aber auch im Handumdrehen in die Funsplatterecke, mit der man schon klar kommen muss, um hier wirklich seinen Spaß zu haben. Der Fan bekommt große Moppen, geile Wölfe, dumme Helden und blutiges Gekröse inklusive einem Endgegner, der wirklich 10 mal wieder aufsteht, bevor er tot liegen bleibt … oder auch nicht ;-)
Die deutsche DVD von Splendid kommt mit einer FSK 16 uncut …
In diesem Sinne:
freeman
Big Bad Wolf
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