Der Nebel
Der Nebel
Der Nebel
Originaltitel: The Mist
Herstellungsland: USA
Produktionsjahr: 2007
Regie: Frank Darabont
Darsteller: Thomas Jane, Marcia Gay Harden, Laurie Holden, Andre Braugher, William Sadler, Alexa Davalos u.a.
Eines Abends bricht ein verheerendes Unwetter über ein kleines Örtchen in Maine herein. Am nächsten Tag reagieren die Bewohner mit Hamsterkäufen, immerhin weiß man ja nie, was da noch kommen könnte. Infolgedessen versammelt sich die gesamte Gemeinde im örtlichen Supermarkt und wird Zeuge, wie vom See her eine dichte Nebelbank auf den Ort zukriecht. Aus ihm heraus schält sich ein panisch schreiender Mann, der verkündet, dass etwas in dem Nebel sei. Eiligst verbarrikadiert man sich im Supermarkt und harrt der Dinge, die da kommen. Im Angesicht immer neuer Schreckgestalten, die mit dem Nebel kommen, beginnt sich die Gruppe der Eingeschlossenen aufzuteilen. In einen rationalen Teil und einen religiös verblendeten. Die religiösen Eiferer beschließen dabei recht schnell, dass nur Menschenopfer die Kreaturen des Nebels besänftigen können. Spätestens als der Sohn vom Anführer der rationalen Gruppe auserkoren wird, geopfert zu werden, stemmen sich die klar denkenden Menschen gegen alle Widerstände und wollen fliehen ...
Frank Darabont und Stephen King. Aus dieser Kombination sind bisher zwei echte Meisterwerke erwachsen, die vor allem die ungewohnten Seiten des Stephen King'schen Mammutwerkes herauskehrten. Die Verurteilten und The Green Mile entpuppten sich dabei als großartige Schauspielerbühnen und menschlich zutiefst bewegende Werke, die lange nachwirkten. Also durfte man schon mehr als optimistisch an die neueste King/Darabont Kollaboration herangehen. Doch oh weh, auch ein Könner wie Darabont scheitert an einem eher grusellastigen Stoff des Vielschreibers und bekommt seinen Film lange Zeit nicht in den Griff. Dabei sind die enormen Parallelen zu dem John Carpenter Klassiker The Fog gar nicht einmal das größte Problem, da beide Werke eine andere Herangehensweise ans Thema haben. Denn wo Carpenter eine im Grunde sehr simple Geistergeschichte enorm effektiv umsetzte, legen Darabont/King bei ihrer Geschichte den Fokus auf Punkte wie Aberglauben und das Böse im Menschen selbst. Leider ist nun gerade dieser Ansatz auch alles andere als neu und reiht sich der Nebel darum in eine ganze Reihe von Horrorfilmen ein, die unmissverständlich klar machen, dass der Mensch sich immer noch selbst der größte Feind ist. Dass dabei auch vom Menschen geschaffene Institutionen wie Religion und Politik eine Rolle spielen, hilft dem Streifen zumindest die Abstraktionsebene ein wenig zu verallgemeinern und nicht nur auf der Natur des Menschen herumzuhacken. Interessanter werden die Grundaussagen vom Nebel dadurch aber nicht.
So schleppt sich der Nebel vor allem in den ersten hundert Minuten doch ziemlich zäh über die Runden und fällt es dem Zuschauer immer schwerer, einigen extrem ausgewalzten und zunehmend redundanteren Szenen zu folgen. Hier kommt dann vor allem aus meiner Sicht ein Punkt hinzu, der die ersten zwei Drittel des Streifens zu einer echten Geduldsprobe machte. Ich - freeman - hasse religiöse Eiferer in Filmen. Und glaubt es oder glaubt es nicht, als Marcia Gay Harden in dem Film zum ersten Mal den Mund aufmachte und die Schlagworte Gott, Bibel und Sünde fielen, skandierte ich lauthals ein "Schmeißt die Alte vor die Tür!!!". Das Kinopublikum reagierte zwar noch amüsiert, doch mit jedem weiterem Auftritt von Frau Harden wuchs die Unruhe im Kino. Am Ende ihres wirklich schrecklichen Auftrittes, der in Overacting ersäuft und derartig an den Nerven zerrt, dass man förmlich spürt, wie die Aggression in einem aufsteigt, brach dann das gesamte Kino in Jubelarien aus. Auf der einen Seite ist damit Frau Harden schon irgendwo absolut genial, da sich die Gefühle der rationalen Figuren gegenüber ihrem Eifer unisono auf den Zuschauer übertragen. Aber ganz ehrlich, es war einfach unerträglich anzuschauen und wegen ihr werde ich mir den Nebel auch nie wieder zu Gemüte führen. Dann schon lieber dumme Horrorfilme mit altklugen Kindern.
Dank des bereits angedeuteten schleppenden Tempos, einiger arg langweiliger Szenen und Frau Harden gerät der Nebel in den ersten 100 Minuten zu einer echten Gedulds- und Gemütsprobe und obendrein beginnen sich die Fragen zu mehren, wie der Streifen ein halbwegs plausibles Ende gestemmt bekommen will. Die Erklärung für die Vorgänge ist dann irgendwo eher Science Fiction denn Horror und verlangt vom Zuschauer auch einiges an Verständnis/Entgegenkommen ab. Obendrein werden durch die Erklärung einige Fragen aufgeworfen, die der Nebel nicht einmal ansatzweise zu klären vermag und die auch für einige echt problematische Logiklöcher sorgen.
Doch der Nebel hat auch seine Momente. So sind die Attacken der Viecher aus dem Nebel echte Showtopper, die gewaltigen Spaß machen und mit Sinn für Atmosphäre und Spannung umgesetzt wurden. Dabei stimmen dann auch die Schauwerte und vor allem funktioniert auch das Figurendesign ziemlich gut. Zwar kann man den Kreaturen bei ihrem ersten Auftauchen einen gewissen Trashappeal nicht absprechen, doch einmal im Film angekommen und mit der später erfolgenden Erklärung der Vorgänge unterfüttert, mutet es nur logisch an, dass die Monster zwar ihre Wurzeln in unserem Tierreich haben, in vielen Punkten aber auch deutlich davon abweichen. Ein weiterer Pluspunkt ist der Hauptdarsteller Thomas Jane, der eine kreuzsympathische Figur entwirft, die zwar eher unfreiwillig in die Heldenrolle gedrängt wird, diese aber wirklich hervorragend ausfüllt und alle Sympathien des Publikums auf sich vereinen kann. Dank Darabont - dem eigentlich nur Marcia Gay Harden entfleuchte - schlägt sich auch der Rest des Castes mit für das Genre überdurchschnittlichen Leistungen durch den Nebelhorror, was in teils sehr interessanten Charakterprofilen gipfelt.
Darabont selbst muss sich neben der storytechnischen noch weitere Kritik gefallen lassen! So steht dem Regisseur, der bisher wundervoll episch breit und mit edlen Bildern inszenierte, der moderne 24-Zoomlook überhaupt nicht. Dementsprechend unsicher scheint er auch zu agieren, flicht er diese Einlagen doch immer wieder an vollkommen unpassenden Stellen seltsam belanglos ein, um dann die wirklich hektischen Szenen ganz funktional und geerdet umzusetzen. Ob Darabont hier mit dem Stilmittel nicht zurechtkam oder ob der Kameramann kein wirklich schlüssiges optisches Konzept hatte, vermag ich nicht zu sagen. Befremdlich wirkt das Ergebnis auf jeden Fall. Abgesehen davon inszeniert Darabont solide, allerdings in einem eher mittelmäßigen Rahmen. Vollkommen unverständlich bleibt aber das Wirken von Mark Isham. Der Soundtracklieferant scheint einiges von der etwas seltsamen Herangehensweise Darabonts an den Horrorstoff zu spüren bekommen haben, denn er agiert vollkommen kopflos. In den ersten 100 Minuten gibt es ziemlich genau zwei Musikstücke zu hören. Ansonsten verzichtet das Gespann Darabont/Isham vollkommen auf musikalische Untermalung ... in einem Genre, das vor allem in atmosphärischer Hinsicht mehr als alle anderen Genres auf eine gelungene akustische Unterstützung angewiesen ist! So baut sich dann auch in den Spannungsspitzen nicht ein einziges Mal ein mulmiges Gefühl beim Zuschauer auf und vor allem: Man stellt am Ende des Filmes nicht verwundert fest, dass die Musik fehlte und lobt die Genialität des Konzeptes. Nein, man vermisst die Musik wirklich schmerzlich. Was ein Fehlschuss.
Nach all dem Gemosere kommen wir nun zum letzten Drittel des Filmes. Endlich! Denn was Darabont hier abbrennt, ist einfach mal gigantisch. Mit aller Macht stemmt er sich hier gegen die herrschenden Konventionen, die Studiovorstellungen und Meister King Höchstselbst und präsentiert ein mit dem Ausbruch der rationalen Gruppe aus dem Supermarkt beginnendes Szenario, das dem Zuschauer eine echte Gänsehaut beschert und in einem Killerende mündet, wie man es Ewigkeiten nicht mehr gesehen hat. In jenem wird vor allem der bisher so sympathischen Heldenfigur des David bestialisch und brutal mitgespielt. Darabont generiert auf diesem Wege ein mutiges Ende, das noch lange beim Zuschauer nachhallt und das wohl weit über den Film hinaus in den Köpfen des Zuschauers präsent sein wird. Genau hier wird der Nebel dann endlich zu dem, was man von ihm eigentlich erwartet hatte, doch im Großen und Ganzen ist es einfach zu spät für diesen Rettungsanker. Zumal Darabont auch hier einen seltsamen musikalischen Fehler macht, indem er ein Stück von Dead Can Dance mit der sphärischen Stimme von Lisa Gerrard ganze dreimal komplett durchlaufen lässt. Es passt freilich zu der Szenerie, keine Frage, aber Dead Can Dance hätten da noch viele ähnliche Stücke in der Hinterhand gehabt. Ergo hätte man hier auch deutlich weniger akustische Monotonie erzeugen können. Im Abspann ertönt das Stück dann übrigens noch einmal. Und danach ... Nichts ... nur Helikopterfluggeräusche. Sehr seltsam.
Das Ergebnis ist erneut ein ziemlich verquaster und vor allem herrlich spannungsfreier Versuch, einen Gruselstoff von Stephen King auf die Leinwand zu wuchten. Ohne das hinterlistige Ende, die guten Darsteller und die wirklich netten Monsterangriffe könnte man den Nebel als vollkommen misslungen betrachten. So bleibt zumindest das Ende nachhaltig in Erinnerung, genau wie der doch recht seltsame Inszenierungsstil Darabonts - fast ohne Musik und mit seltsamen optischem Konzept.
In diesem Sinne:
freeman
---------------------------------------------------------------
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Der Living Dead filosofiert vollkommen unverständlich aus dem Nebel heraus:
Was wäre die Filmlandschaft ohne Namen wie Ray Harryhausen oder George A. Romero? Stil prägend und neue Genres erschaffend setzten sie sich ein für alle mal Denkmäler in den Annalen der Filmgeschichte und beeinflussen auch heute noch Filmemacher. Bestes Beispiel ist der neu angelaufene dritte Teil der „Mumie“. Mit modernsten Special Effects und einem Millionenbudget ist er nichts weiter als eine Fortsetzung der klassischen Monsterfilme, nur ohne dessen Charme oder der Liebe zum Detail, wie sie die legendäre Stop-Motion Technik Harryhausens verlangte. Dinosaurier, Monster und allerlei Fabelwesen konnten plötzlich auf der Leinwand zum Leben erweckt werden. Stets mit einem Augenzwinkern inszeniert, wurden die „Sindbad“ - Filme oder „Jason und die Argonauten“ schnell zum Kult. Doch schon ein „King Kong“ (1933) oder ein „The Lost World“ (1925) bediente sich dieser revolutionären Technik, welche Harryhausen später immer weiter perfektionierte.
War Harryhausen der Fachmann in Sachen Special Effects, so konnte Romero in seinen Horrorfilmen durch die subtile Einbindung von gesellschaftskritischen Untertönen punkten, mit denen er stets den aktuellen Zeitgeist widerspiegelte und selbst vor politisch orientierten Subtexten nicht Halt machte. Ganz nebenbei erschuf er mit dem Zombiefilm ein ganz neues Genre und spaltete mit „Die Nacht der lebenden Toten“ die Meinung vieler Kritiker, welche den Film anfangs als unappetitliches Horrorfilmchen abtaten, ihn später aber als Meisterwerk anerkannten.
In der aktuellen Horrorfilm-Welle wird viel zitiert, doch sind es dabei eher die Exploitationsfilme der Siebziger, welchen in Streifen wie „Hostel“ oder „The Hills Have Eyes“ (Remake) momentan mehr als genug gehuldigt wird und denen wir es verdanken, dass Splatter und Gore längst im Mainstream-Film angelangt sind.
Die Fünfziger – die Zeit der Schwarzweiß-Filme und der Monsterkreaturen und fliegenden Untertassen, werden bis auf ein paar Ausnahmen (noch) vernachlässigt. Doch der Erfolgs- und Qualitäts-Regisseur Frank Darabont („The Green Mile“; „Die Verurteilten“) will mit seinem neusten Streich „Der Nebel“ eben genau das: Einen Film drehen, welcher den Charakter eben dieser Monsterfilme Marke Harryhausen aufweist. Dazu eine Prise Sechziger Marke Romero, inklusive politisch angehauchter Grundstruktur und vielleicht auch etwas Siebziger, wenn es um das Blutgehalt geht. Nicht ohne Grund wollte Darabont seinen Film in Schwarzweiß veröffentlichen, beugte sich aber schließlich den Anweisungen der Studios, welche auf Nummer sicher gehen wollten, womit der Film dann doch in Farbe in den Kinos anlief. Umso erfreulicher ist es doch, dass es das Medium DVD gibt, auf dem ein Regisseur seinen Film so zeigen kann, wie er es im Sinn hatte.
Fraglich ist nun aber, warum „Der Nebel“ allgemein hin so schlecht aufgenommen wurde. Die Gründe hierfür liegen so ziemlich auf der Hand. Darabont hält sich nicht damit auf, eine schlüssige Story zu präsentieren, er entblößt den Schrecken schon in der Anfangsphase des Filmes, indem er riesige Tentakeln zeigt, welche nicht einmal sehr gut animiert wurden (in Schwarzweiß fallen die Effekte hingegen nicht so arg auf). Natürlich ist das niedrige Budget hierfür verantwortlich, es handelt sich bei „Der Nebel“ immerhin um eine Low-Budget-Produktion; doch genau das ist Kalkül: Ich fühlte mich teils an „Planet Terror“ oder „Death Proof“ erinnert, wenn plötzlich der Trash Einzug in eine Hochglanzproduktion hält und ein Regisseur seinem Lieblingsgenre huldigt und dabei sogar etwas Blut spritzen darf. Tentakeln, riesige Fledermäuse, ätzende Fäden spritzende Spinnen oder riesige undefinierbare Ungeheuer stehen überdeutlich für die Fünfziger. Selbst der immer wieder eingestreute schwarze Humor ist Indiz dafür, dass man den Film kaum zu ernst nehmen sollte.
Daher sollte man als geneigter Zuschauer auch nicht drum herum kommen, den Film einmal in Grautönen zu bestaunen. Es lohnt sich wirklich, zumal die Barriere zwischen der Gegenwart und der trashig-nostalgischen Geschichte aufgebrochen wird. Dem Film wird somit deutlich etwas von der Komik der Kreaturen genommen, welche auf einige möglicherweise unfreiwillig wirken könnte.
Doch andererseits zeigt Darabont auch immer wieder deutliche Anlehnungen an die Sechziger, wenn es innerhalb der Gruppe zu Auseinandersetzungen kommt und kleine Anspielungen auf amerikanische Befindlichkeiten Einzug in die Geschichte halten. Es werden deutlich überzeichnete Charaktere aufeinander losgelassen, die fast jedes Klischee eines typischen Amerikaners abdecken: Die fanatisch Religiöse, der naive Ami, der die Gefahr von Außen einfach nicht wahr haben will, der junge Wilde, welcher sich mutig der Gefahr stellt, und so weiter und so fort. Die Charakterzeichnung ist dabei so plakativ wie unnötig, denn es geht nicht um die einzelnen Charaktere, sondern viel mehr um deren Verhalten innerhalb einer Gruppe, bzw. als Gruppe. Schnell erwachsen aus dieser Gruppe Vereinigungen, und Misstrauen und gegenseitiges Bespitzeln nimmt Überhand. Darabont skizziert dabei die Eigenschaften der Menschen in Angstsituationen, und verschafft seinem Film dadurch einen nicht zu verachtenden gesellschaftskritischen Unterbau mit leicht politisch angehauchten Zwischentönen.
Der Mensch wird dabei als schwaches Wesen hingestellt, welches sich in Angstsituationen an jede noch so kleine Hoffnung klammert und alles für diese Hoffnung in Kauf nimmt. Vor allem die fanatisch Religiöse nimmt dabei eine Schlüsselrolle ein, indem sie (typisch für Darabont) Gott als Bestrafer für die Untaten der Menschen darstellt.
Bisweilen mutet der Film wie eine Art Kammerspiel an, wenn plötzlich die Angst die Macht ergreift und die Auslöser für das Unheil in den eigenen Reihen gesucht werden. Zwar sind die Aktionen der Menschen in diesen Momenten genau so überzeichnet wie die Charaktere selbst, doch lanciert Darabont in diesen Szenen immer wieder eine mutige Ernsthaftigkeit, aus denen auch mit die besten Szenen des gesamten Filmes resultieren. Exemplarisch sei hier nur einmal die Mordszene des Soldaten genannt, die inszenatorisch perfekt gelöst wurde und einmal mehr die Versiertheit eines Ausnahme-Regisseurs demonstriert. In diesen Momenten schafft es Darabont auch aus der Hommage auszubrechen und etwas ganz eigenständiges zu erstellen. So ist das Filmende (übrigens ein völlig anderes als in der Vorlage von Stephen King) eines der nachhaltigsten, welches ich je sehen durfte.
Zwar schafft es Darabont zu keiner Zeit ein weiteres Meisterwerk abzuliefern, doch ich glaube auch kaum, dass er dies mit diesem Horrorfilm im Sinn hatte. Als Hommage an Vergangenes gewinnt er hingegen völlig. Ein Streifzug durch die Jahrzehnte aus der Sicht eines Horrorfilm-Fans, wenn man so will. Und ich habe ihn genossen.
Originaltitel: The Mist
Herstellungsland: USA
Produktionsjahr: 2007
Regie: Frank Darabont
Darsteller: Thomas Jane, Marcia Gay Harden, Laurie Holden, Andre Braugher, William Sadler, Alexa Davalos u.a.
Eines Abends bricht ein verheerendes Unwetter über ein kleines Örtchen in Maine herein. Am nächsten Tag reagieren die Bewohner mit Hamsterkäufen, immerhin weiß man ja nie, was da noch kommen könnte. Infolgedessen versammelt sich die gesamte Gemeinde im örtlichen Supermarkt und wird Zeuge, wie vom See her eine dichte Nebelbank auf den Ort zukriecht. Aus ihm heraus schält sich ein panisch schreiender Mann, der verkündet, dass etwas in dem Nebel sei. Eiligst verbarrikadiert man sich im Supermarkt und harrt der Dinge, die da kommen. Im Angesicht immer neuer Schreckgestalten, die mit dem Nebel kommen, beginnt sich die Gruppe der Eingeschlossenen aufzuteilen. In einen rationalen Teil und einen religiös verblendeten. Die religiösen Eiferer beschließen dabei recht schnell, dass nur Menschenopfer die Kreaturen des Nebels besänftigen können. Spätestens als der Sohn vom Anführer der rationalen Gruppe auserkoren wird, geopfert zu werden, stemmen sich die klar denkenden Menschen gegen alle Widerstände und wollen fliehen ...
Frank Darabont und Stephen King. Aus dieser Kombination sind bisher zwei echte Meisterwerke erwachsen, die vor allem die ungewohnten Seiten des Stephen King'schen Mammutwerkes herauskehrten. Die Verurteilten und The Green Mile entpuppten sich dabei als großartige Schauspielerbühnen und menschlich zutiefst bewegende Werke, die lange nachwirkten. Also durfte man schon mehr als optimistisch an die neueste King/Darabont Kollaboration herangehen. Doch oh weh, auch ein Könner wie Darabont scheitert an einem eher grusellastigen Stoff des Vielschreibers und bekommt seinen Film lange Zeit nicht in den Griff. Dabei sind die enormen Parallelen zu dem John Carpenter Klassiker The Fog gar nicht einmal das größte Problem, da beide Werke eine andere Herangehensweise ans Thema haben. Denn wo Carpenter eine im Grunde sehr simple Geistergeschichte enorm effektiv umsetzte, legen Darabont/King bei ihrer Geschichte den Fokus auf Punkte wie Aberglauben und das Böse im Menschen selbst. Leider ist nun gerade dieser Ansatz auch alles andere als neu und reiht sich der Nebel darum in eine ganze Reihe von Horrorfilmen ein, die unmissverständlich klar machen, dass der Mensch sich immer noch selbst der größte Feind ist. Dass dabei auch vom Menschen geschaffene Institutionen wie Religion und Politik eine Rolle spielen, hilft dem Streifen zumindest die Abstraktionsebene ein wenig zu verallgemeinern und nicht nur auf der Natur des Menschen herumzuhacken. Interessanter werden die Grundaussagen vom Nebel dadurch aber nicht.
So schleppt sich der Nebel vor allem in den ersten hundert Minuten doch ziemlich zäh über die Runden und fällt es dem Zuschauer immer schwerer, einigen extrem ausgewalzten und zunehmend redundanteren Szenen zu folgen. Hier kommt dann vor allem aus meiner Sicht ein Punkt hinzu, der die ersten zwei Drittel des Streifens zu einer echten Geduldsprobe machte. Ich - freeman - hasse religiöse Eiferer in Filmen. Und glaubt es oder glaubt es nicht, als Marcia Gay Harden in dem Film zum ersten Mal den Mund aufmachte und die Schlagworte Gott, Bibel und Sünde fielen, skandierte ich lauthals ein "Schmeißt die Alte vor die Tür!!!". Das Kinopublikum reagierte zwar noch amüsiert, doch mit jedem weiterem Auftritt von Frau Harden wuchs die Unruhe im Kino. Am Ende ihres wirklich schrecklichen Auftrittes, der in Overacting ersäuft und derartig an den Nerven zerrt, dass man förmlich spürt, wie die Aggression in einem aufsteigt, brach dann das gesamte Kino in Jubelarien aus. Auf der einen Seite ist damit Frau Harden schon irgendwo absolut genial, da sich die Gefühle der rationalen Figuren gegenüber ihrem Eifer unisono auf den Zuschauer übertragen. Aber ganz ehrlich, es war einfach unerträglich anzuschauen und wegen ihr werde ich mir den Nebel auch nie wieder zu Gemüte führen. Dann schon lieber dumme Horrorfilme mit altklugen Kindern.
Dank des bereits angedeuteten schleppenden Tempos, einiger arg langweiliger Szenen und Frau Harden gerät der Nebel in den ersten 100 Minuten zu einer echten Gedulds- und Gemütsprobe und obendrein beginnen sich die Fragen zu mehren, wie der Streifen ein halbwegs plausibles Ende gestemmt bekommen will. Die Erklärung für die Vorgänge ist dann irgendwo eher Science Fiction denn Horror und verlangt vom Zuschauer auch einiges an Verständnis/Entgegenkommen ab. Obendrein werden durch die Erklärung einige Fragen aufgeworfen, die der Nebel nicht einmal ansatzweise zu klären vermag und die auch für einige echt problematische Logiklöcher sorgen.
Doch der Nebel hat auch seine Momente. So sind die Attacken der Viecher aus dem Nebel echte Showtopper, die gewaltigen Spaß machen und mit Sinn für Atmosphäre und Spannung umgesetzt wurden. Dabei stimmen dann auch die Schauwerte und vor allem funktioniert auch das Figurendesign ziemlich gut. Zwar kann man den Kreaturen bei ihrem ersten Auftauchen einen gewissen Trashappeal nicht absprechen, doch einmal im Film angekommen und mit der später erfolgenden Erklärung der Vorgänge unterfüttert, mutet es nur logisch an, dass die Monster zwar ihre Wurzeln in unserem Tierreich haben, in vielen Punkten aber auch deutlich davon abweichen. Ein weiterer Pluspunkt ist der Hauptdarsteller Thomas Jane, der eine kreuzsympathische Figur entwirft, die zwar eher unfreiwillig in die Heldenrolle gedrängt wird, diese aber wirklich hervorragend ausfüllt und alle Sympathien des Publikums auf sich vereinen kann. Dank Darabont - dem eigentlich nur Marcia Gay Harden entfleuchte - schlägt sich auch der Rest des Castes mit für das Genre überdurchschnittlichen Leistungen durch den Nebelhorror, was in teils sehr interessanten Charakterprofilen gipfelt.
Darabont selbst muss sich neben der storytechnischen noch weitere Kritik gefallen lassen! So steht dem Regisseur, der bisher wundervoll episch breit und mit edlen Bildern inszenierte, der moderne 24-Zoomlook überhaupt nicht. Dementsprechend unsicher scheint er auch zu agieren, flicht er diese Einlagen doch immer wieder an vollkommen unpassenden Stellen seltsam belanglos ein, um dann die wirklich hektischen Szenen ganz funktional und geerdet umzusetzen. Ob Darabont hier mit dem Stilmittel nicht zurechtkam oder ob der Kameramann kein wirklich schlüssiges optisches Konzept hatte, vermag ich nicht zu sagen. Befremdlich wirkt das Ergebnis auf jeden Fall. Abgesehen davon inszeniert Darabont solide, allerdings in einem eher mittelmäßigen Rahmen. Vollkommen unverständlich bleibt aber das Wirken von Mark Isham. Der Soundtracklieferant scheint einiges von der etwas seltsamen Herangehensweise Darabonts an den Horrorstoff zu spüren bekommen haben, denn er agiert vollkommen kopflos. In den ersten 100 Minuten gibt es ziemlich genau zwei Musikstücke zu hören. Ansonsten verzichtet das Gespann Darabont/Isham vollkommen auf musikalische Untermalung ... in einem Genre, das vor allem in atmosphärischer Hinsicht mehr als alle anderen Genres auf eine gelungene akustische Unterstützung angewiesen ist! So baut sich dann auch in den Spannungsspitzen nicht ein einziges Mal ein mulmiges Gefühl beim Zuschauer auf und vor allem: Man stellt am Ende des Filmes nicht verwundert fest, dass die Musik fehlte und lobt die Genialität des Konzeptes. Nein, man vermisst die Musik wirklich schmerzlich. Was ein Fehlschuss.
Nach all dem Gemosere kommen wir nun zum letzten Drittel des Filmes. Endlich! Denn was Darabont hier abbrennt, ist einfach mal gigantisch. Mit aller Macht stemmt er sich hier gegen die herrschenden Konventionen, die Studiovorstellungen und Meister King Höchstselbst und präsentiert ein mit dem Ausbruch der rationalen Gruppe aus dem Supermarkt beginnendes Szenario, das dem Zuschauer eine echte Gänsehaut beschert und in einem Killerende mündet, wie man es Ewigkeiten nicht mehr gesehen hat. In jenem wird vor allem der bisher so sympathischen Heldenfigur des David bestialisch und brutal mitgespielt. Darabont generiert auf diesem Wege ein mutiges Ende, das noch lange beim Zuschauer nachhallt und das wohl weit über den Film hinaus in den Köpfen des Zuschauers präsent sein wird. Genau hier wird der Nebel dann endlich zu dem, was man von ihm eigentlich erwartet hatte, doch im Großen und Ganzen ist es einfach zu spät für diesen Rettungsanker. Zumal Darabont auch hier einen seltsamen musikalischen Fehler macht, indem er ein Stück von Dead Can Dance mit der sphärischen Stimme von Lisa Gerrard ganze dreimal komplett durchlaufen lässt. Es passt freilich zu der Szenerie, keine Frage, aber Dead Can Dance hätten da noch viele ähnliche Stücke in der Hinterhand gehabt. Ergo hätte man hier auch deutlich weniger akustische Monotonie erzeugen können. Im Abspann ertönt das Stück dann übrigens noch einmal. Und danach ... Nichts ... nur Helikopterfluggeräusche. Sehr seltsam.
Das Ergebnis ist erneut ein ziemlich verquaster und vor allem herrlich spannungsfreier Versuch, einen Gruselstoff von Stephen King auf die Leinwand zu wuchten. Ohne das hinterlistige Ende, die guten Darsteller und die wirklich netten Monsterangriffe könnte man den Nebel als vollkommen misslungen betrachten. So bleibt zumindest das Ende nachhaltig in Erinnerung, genau wie der doch recht seltsame Inszenierungsstil Darabonts - fast ohne Musik und mit seltsamen optischem Konzept.
In diesem Sinne:
freeman
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Der Living Dead filosofiert vollkommen unverständlich aus dem Nebel heraus:
Was wäre die Filmlandschaft ohne Namen wie Ray Harryhausen oder George A. Romero? Stil prägend und neue Genres erschaffend setzten sie sich ein für alle mal Denkmäler in den Annalen der Filmgeschichte und beeinflussen auch heute noch Filmemacher. Bestes Beispiel ist der neu angelaufene dritte Teil der „Mumie“. Mit modernsten Special Effects und einem Millionenbudget ist er nichts weiter als eine Fortsetzung der klassischen Monsterfilme, nur ohne dessen Charme oder der Liebe zum Detail, wie sie die legendäre Stop-Motion Technik Harryhausens verlangte. Dinosaurier, Monster und allerlei Fabelwesen konnten plötzlich auf der Leinwand zum Leben erweckt werden. Stets mit einem Augenzwinkern inszeniert, wurden die „Sindbad“ - Filme oder „Jason und die Argonauten“ schnell zum Kult. Doch schon ein „King Kong“ (1933) oder ein „The Lost World“ (1925) bediente sich dieser revolutionären Technik, welche Harryhausen später immer weiter perfektionierte.
War Harryhausen der Fachmann in Sachen Special Effects, so konnte Romero in seinen Horrorfilmen durch die subtile Einbindung von gesellschaftskritischen Untertönen punkten, mit denen er stets den aktuellen Zeitgeist widerspiegelte und selbst vor politisch orientierten Subtexten nicht Halt machte. Ganz nebenbei erschuf er mit dem Zombiefilm ein ganz neues Genre und spaltete mit „Die Nacht der lebenden Toten“ die Meinung vieler Kritiker, welche den Film anfangs als unappetitliches Horrorfilmchen abtaten, ihn später aber als Meisterwerk anerkannten.
In der aktuellen Horrorfilm-Welle wird viel zitiert, doch sind es dabei eher die Exploitationsfilme der Siebziger, welchen in Streifen wie „Hostel“ oder „The Hills Have Eyes“ (Remake) momentan mehr als genug gehuldigt wird und denen wir es verdanken, dass Splatter und Gore längst im Mainstream-Film angelangt sind.
Die Fünfziger – die Zeit der Schwarzweiß-Filme und der Monsterkreaturen und fliegenden Untertassen, werden bis auf ein paar Ausnahmen (noch) vernachlässigt. Doch der Erfolgs- und Qualitäts-Regisseur Frank Darabont („The Green Mile“; „Die Verurteilten“) will mit seinem neusten Streich „Der Nebel“ eben genau das: Einen Film drehen, welcher den Charakter eben dieser Monsterfilme Marke Harryhausen aufweist. Dazu eine Prise Sechziger Marke Romero, inklusive politisch angehauchter Grundstruktur und vielleicht auch etwas Siebziger, wenn es um das Blutgehalt geht. Nicht ohne Grund wollte Darabont seinen Film in Schwarzweiß veröffentlichen, beugte sich aber schließlich den Anweisungen der Studios, welche auf Nummer sicher gehen wollten, womit der Film dann doch in Farbe in den Kinos anlief. Umso erfreulicher ist es doch, dass es das Medium DVD gibt, auf dem ein Regisseur seinen Film so zeigen kann, wie er es im Sinn hatte.
Fraglich ist nun aber, warum „Der Nebel“ allgemein hin so schlecht aufgenommen wurde. Die Gründe hierfür liegen so ziemlich auf der Hand. Darabont hält sich nicht damit auf, eine schlüssige Story zu präsentieren, er entblößt den Schrecken schon in der Anfangsphase des Filmes, indem er riesige Tentakeln zeigt, welche nicht einmal sehr gut animiert wurden (in Schwarzweiß fallen die Effekte hingegen nicht so arg auf). Natürlich ist das niedrige Budget hierfür verantwortlich, es handelt sich bei „Der Nebel“ immerhin um eine Low-Budget-Produktion; doch genau das ist Kalkül: Ich fühlte mich teils an „Planet Terror“ oder „Death Proof“ erinnert, wenn plötzlich der Trash Einzug in eine Hochglanzproduktion hält und ein Regisseur seinem Lieblingsgenre huldigt und dabei sogar etwas Blut spritzen darf. Tentakeln, riesige Fledermäuse, ätzende Fäden spritzende Spinnen oder riesige undefinierbare Ungeheuer stehen überdeutlich für die Fünfziger. Selbst der immer wieder eingestreute schwarze Humor ist Indiz dafür, dass man den Film kaum zu ernst nehmen sollte.
Daher sollte man als geneigter Zuschauer auch nicht drum herum kommen, den Film einmal in Grautönen zu bestaunen. Es lohnt sich wirklich, zumal die Barriere zwischen der Gegenwart und der trashig-nostalgischen Geschichte aufgebrochen wird. Dem Film wird somit deutlich etwas von der Komik der Kreaturen genommen, welche auf einige möglicherweise unfreiwillig wirken könnte.
Doch andererseits zeigt Darabont auch immer wieder deutliche Anlehnungen an die Sechziger, wenn es innerhalb der Gruppe zu Auseinandersetzungen kommt und kleine Anspielungen auf amerikanische Befindlichkeiten Einzug in die Geschichte halten. Es werden deutlich überzeichnete Charaktere aufeinander losgelassen, die fast jedes Klischee eines typischen Amerikaners abdecken: Die fanatisch Religiöse, der naive Ami, der die Gefahr von Außen einfach nicht wahr haben will, der junge Wilde, welcher sich mutig der Gefahr stellt, und so weiter und so fort. Die Charakterzeichnung ist dabei so plakativ wie unnötig, denn es geht nicht um die einzelnen Charaktere, sondern viel mehr um deren Verhalten innerhalb einer Gruppe, bzw. als Gruppe. Schnell erwachsen aus dieser Gruppe Vereinigungen, und Misstrauen und gegenseitiges Bespitzeln nimmt Überhand. Darabont skizziert dabei die Eigenschaften der Menschen in Angstsituationen, und verschafft seinem Film dadurch einen nicht zu verachtenden gesellschaftskritischen Unterbau mit leicht politisch angehauchten Zwischentönen.
Der Mensch wird dabei als schwaches Wesen hingestellt, welches sich in Angstsituationen an jede noch so kleine Hoffnung klammert und alles für diese Hoffnung in Kauf nimmt. Vor allem die fanatisch Religiöse nimmt dabei eine Schlüsselrolle ein, indem sie (typisch für Darabont) Gott als Bestrafer für die Untaten der Menschen darstellt.
Bisweilen mutet der Film wie eine Art Kammerspiel an, wenn plötzlich die Angst die Macht ergreift und die Auslöser für das Unheil in den eigenen Reihen gesucht werden. Zwar sind die Aktionen der Menschen in diesen Momenten genau so überzeichnet wie die Charaktere selbst, doch lanciert Darabont in diesen Szenen immer wieder eine mutige Ernsthaftigkeit, aus denen auch mit die besten Szenen des gesamten Filmes resultieren. Exemplarisch sei hier nur einmal die Mordszene des Soldaten genannt, die inszenatorisch perfekt gelöst wurde und einmal mehr die Versiertheit eines Ausnahme-Regisseurs demonstriert. In diesen Momenten schafft es Darabont auch aus der Hommage auszubrechen und etwas ganz eigenständiges zu erstellen. So ist das Filmende (übrigens ein völlig anderes als in der Vorlage von Stephen King) eines der nachhaltigsten, welches ich je sehen durfte.
Zwar schafft es Darabont zu keiner Zeit ein weiteres Meisterwerk abzuliefern, doch ich glaube auch kaum, dass er dies mit diesem Horrorfilm im Sinn hatte. Als Hommage an Vergangenes gewinnt er hingegen völlig. Ein Streifzug durch die Jahrzehnte aus der Sicht eines Horrorfilm-Fans, wenn man so will. Und ich habe ihn genossen.
Okay, danke für die Kritik. Ich bin zwar immer noch gespannt, aber zumindest weiß ich ja, was ich zu erwarten habe. Und ich muss zugeben, religiöse Fanatiker seh ich in Filmen auch nicht wirklich gerne.
Also außerhalb von Filmen genausowenig. ;)
Was "The Fog" betrifft, da ist es aber doch so, dass beide Vorlagen zur gleichen Zeit entstanden sind und man deshalb nicht sagen kann, wer bei wem geklaut hat bzw. ob überhaupt geklaut wurde, oder?
P.S. du bist btw. der Erste, von dem ich lese, dass Thomas Jane gut war.
Also außerhalb von Filmen genausowenig. ;)
Was "The Fog" betrifft, da ist es aber doch so, dass beide Vorlagen zur gleichen Zeit entstanden sind und man deshalb nicht sagen kann, wer bei wem geklaut hat bzw. ob überhaupt geklaut wurde, oder?
P.S. du bist btw. der Erste, von dem ich lese, dass Thomas Jane gut war.
Jane war wirklich top ... und ihm wird ja auch übel mitgespielt, sprich der kann richtig viel zeigen. Dass die Vorlagen von Fog und Nebel gleichzeitig entstanden, hab ich auch gehört, aber naja, The Fog als Film war halt deutlich eher da und wenn du im Kino sitzt, fängst du irgendwann ganz automatisch an zu vergleichen, was übernommen wurde, was man "besser" gemacht hat usw. Im Direktvergleich siehts dann gar zappenduster aus ... Also irgendwie ...
In diesem Sinne:
freeman
In diesem Sinne:
freeman
- MysteryBobisCREEPY
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- Registriert: 27.10.2004, 21:29
- Wohnort: 7ter Kreis der Hölle
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Thomas Jane und Stephen King passen scheinbar einfach nicht zueinander - denn recht oft fühlte mich an das "Dreamcatcher"-Debakel erinnert, nur dass hier Darabont auf dem Regiestuhl saß, was soviel wie "viel zu lang" und in diesem Fall leider auch "viel zu lahm" bedeutet. Spannungsfrei und mit teils erschreckend schwachen F/X versehen sowie Leerlauf und unfreiwillige Komik ("South Park" kam öfters in den Sinn, nicht nur wegen den Krebsmenschen ;) ) en Masse vorweisend, dazu noch vorhersehbar (das Verhalten der Leute, eigentlich ja als Stärke des Films gedacht, nur inzwischen einfach zu abgegrabbelt) und mit nervigem religiösen Geschwätz durchsetzt. Die Hoffnung auf das starke Ende, von dem ich im Vorfeld Andeutungen gehört hatte, haben mich wach und im Kino gehalten - und tatsächlich überzeugt es, nur reicht es natürlich nicht. Kein Grusel, kein intensives Drama - eher eine Kreuzung aus B-Movie-Creature-Feature und einer lahmen, allerdings solide gespielten Craig-R-Baxley-TV-Zweiteiler-King-Adaption...
- MysteryBobisCREEPY
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- Kontaktdaten:
Ich finde Dreamcatcher saustark, besteht dann bei der Nebel noch Hoffnung für mich?
Wollt Ihr 'nen Ritt auf meinem Discostick?
Putzt euch die Zähne mit 'ner bottle of shit
Nein Mann ich will noch nicht gehen
Ich will weiter auf dich schiffen
Solang bis du erkennst
Dass meine Pisse keine Fanta ist
Callejon <3
Putzt euch die Zähne mit 'ner bottle of shit
Nein Mann ich will noch nicht gehen
Ich will weiter auf dich schiffen
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Definitiv NEIN. Ich finde Dreamcatcher auch saustark aber beim Nebel kennst du ja meine bewertungMysteryBobisCREEPY hat geschrieben:Ich finde Dreamcatcher saustark, besteht dann bei der Nebel noch Hoffnung für mich?
"And shepherds we shall be, for Thee, my Lord, for Thee. Power hath descended forth from
Thy hand.That our feet may swiftly carry out Thy command. So we shall flow a river forth
to Thee, and teeming with souls shall it ever be. In nomine Patri Et Filii.Spiritus Sancti"
Das Problem imo is aber, dass Jane in beiden Filmen eine grundsolide Leistung (hier sogar überdurchschnittlich gut) abliefert. Ergo scheints was anderes zu sein ... Ergo: Wenn schon verallgemeinern dann hier wirklich Extrem: Stephen Kings Gruselstoffe und Kino passen scheinbar nicht zueinander. Imo wird so eher nen Schuh draus ;-)StS hat geschrieben:Thomas Jane und Stephen King passen scheinbar einfach nicht zueinander
Ansonsten Full Ack zu deinem Kurzkommentar!
@ Bob: an Dreamcatcher fühlte ich persönlich mich net erinnert ... zumal der aufgrund seiner komplett trashigen Grundausrichtung (die hats im Nebel nämlich per se nicht) einfach - der STS deutets ja an - viel mehr Drive hat ... ganz ehrlich, ich würde mich wundern, wenn der Nebel bei dir über 6/10 drüber rauskommt (was ja auf Bobish bedeutet, dass der Film voll für die Tonne is ;-) )
In diesem Sinne:
freeman
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Mir gefällt der letzte Akt in seiner Gesamtheit so gut, weil sich der Film da eben öffnet, raus geht aus der Beengtheit ... ich mags ja eh eher apokalyptisch und das eben im großen Rahmen und da wurde ich da ja gut bedient, auch wenn man ja net viel sieht ... scheiß Nebel ;-)
In diesem Sinne:
freeman
In diesem Sinne:
freeman
Schade, weil mir das Szenario so stark erschien, ich mir die als Schwächen ausgelegten Punkte für mich persönlich so gut als Stärken vorstellen konnte und ich bei kontrovers aufgenommenen Filmen sowieso dazu tendiere, dem Film dann eher Positives als Negatives abzugewinnen, habe ich ehrlicherweise schon fest mit einem saustarken, vielleicht sogar bahnbrechenden Film gerechnet - und letztlich muss ich freeman leider in so gut wie allen Punkten zustimmen. Ja, der Film ist verquast, die religiöse Fanatikerin versaut nichts inhaltlich, aber einfach den Spaß am Film, die Bildsprache wirkt nervös und unsouverän und ja, bei mir hat nicht mal das "fiese Ende" gezündet. Ob dessen ich eigentlich hätte betroffen sein müssen. Was für ein Misanthrop muss man sein, um dabei kalt zu bleiben? Aber ich bin kalt geblieben, was nicht daran lag, was da geschieht, sondern eher an den äußeren Begleitumständen, die die Szene unlogisch und menschlich einfach irrational machte. Ich konnte nicht glauben, dass so etwas zu einem solchen Zeitpunkt geschehen könnte und deswegen hat es mich nicht so berührt, wie es hätte sein sollen.
Die menschlichen Charaktere sind leider nur zum Teil so stark ausgearbeitet, wie immer wieder verkündet wird; dazu gehört definitiv Thomas Jane (dessen Leistung ich übrigens sehr mochte, auch wenn ich verstehen kann, warum manche Zuschauer da eine peinlich schlechte Leistung gesehen haben wollten, unter anderem in Janes letzter Szene; das war aber imo Teil des Schauspiels und herrlich unkonventionell von ihm gelöst), aber auch zB. der kleine Glatzkopf mit der Waffe und diverse eher "gesichtslose" Nebendarsteller.
Die Kreaturen sind teils grottigst animiert gewesen, auch vom Design haben sie mich anfangs nicht hundertprozentig überzeugen können; erst mit der angedeuteten Erklärung, wo sie herstammen, setzte sich was zusammen und plötzlich hatte die merkwürdige Tierfauna einen nicht zu verhehlenden Reiz, ungeachtet ihrer Künstlichkeit. Insbesondere in Kombination mit dem Nebel, der sich präsentiert wie ihr Lebenselement und in dessen Schutz die Kreaturen sich teils auch entmaterialisieren und geisterhaft wirken.
"Dreamcatcher"-Parallelen hab ich auch nicht mal ansatzweise feststellen können, allenfalls in Bezug auf die mäßige Animation (insbesondere die Tentakel bei der ersten Attacke erinnerten sehr an die Dreamcatcher-Viecher).
Bei allen Unzulänglichkeiten muss ich aber schon sagen, dass der Film bei mir hängenbleiben wird. Er ist schon sehr "special", das rechne ich ihm hoch an. Trotzdem:
Ein dickes ABER!
Ich glaube, bin mir ziemlich sicher sogar, die Schwarzweißfassung wird den Film massivst aufwerten! Zunächst mal wird die mäßige Animation damit verschleiert werden (vielleicht war die Schwarzweißfassung ja sogar der Grund dafür, weshalb die Viecher nicht besser animiert wurden). Dann öffnet sich eine retrospektive 50er-Jahre-Metaebene, in deren Rahmen sicher auch das "Sprachrohr Gottes" wesentlich erträglicher rüberkommen wird. Dann werden die Schatten der Monster im Nebel besser zur Geltung kommen und so weiter. Ich werde dann nochmal berichten, wenn ich die Schwarzweißfassung gesehen habe.
P.S.
Sehr geil fand ich die Anspielung am Anfang: Was der da malt, ist doch eindeutig ein Kinoplakat zu "Der Dunkle Turm", mit Roland dem Revolvermann, oder? Bitte Mr. Darabont, versuchen Sie sich an diesem Stoff! Danach könnte ich glücklich sterben.
Die menschlichen Charaktere sind leider nur zum Teil so stark ausgearbeitet, wie immer wieder verkündet wird; dazu gehört definitiv Thomas Jane (dessen Leistung ich übrigens sehr mochte, auch wenn ich verstehen kann, warum manche Zuschauer da eine peinlich schlechte Leistung gesehen haben wollten, unter anderem in Janes letzter Szene; das war aber imo Teil des Schauspiels und herrlich unkonventionell von ihm gelöst), aber auch zB. der kleine Glatzkopf mit der Waffe und diverse eher "gesichtslose" Nebendarsteller.
Die Kreaturen sind teils grottigst animiert gewesen, auch vom Design haben sie mich anfangs nicht hundertprozentig überzeugen können; erst mit der angedeuteten Erklärung, wo sie herstammen, setzte sich was zusammen und plötzlich hatte die merkwürdige Tierfauna einen nicht zu verhehlenden Reiz, ungeachtet ihrer Künstlichkeit. Insbesondere in Kombination mit dem Nebel, der sich präsentiert wie ihr Lebenselement und in dessen Schutz die Kreaturen sich teils auch entmaterialisieren und geisterhaft wirken.
"Dreamcatcher"-Parallelen hab ich auch nicht mal ansatzweise feststellen können, allenfalls in Bezug auf die mäßige Animation (insbesondere die Tentakel bei der ersten Attacke erinnerten sehr an die Dreamcatcher-Viecher).
Bei allen Unzulänglichkeiten muss ich aber schon sagen, dass der Film bei mir hängenbleiben wird. Er ist schon sehr "special", das rechne ich ihm hoch an. Trotzdem:
Ein dickes ABER!
Ich glaube, bin mir ziemlich sicher sogar, die Schwarzweißfassung wird den Film massivst aufwerten! Zunächst mal wird die mäßige Animation damit verschleiert werden (vielleicht war die Schwarzweißfassung ja sogar der Grund dafür, weshalb die Viecher nicht besser animiert wurden). Dann öffnet sich eine retrospektive 50er-Jahre-Metaebene, in deren Rahmen sicher auch das "Sprachrohr Gottes" wesentlich erträglicher rüberkommen wird. Dann werden die Schatten der Monster im Nebel besser zur Geltung kommen und so weiter. Ich werde dann nochmal berichten, wenn ich die Schwarzweißfassung gesehen habe.
P.S.
Sehr geil fand ich die Anspielung am Anfang: Was der da malt, ist doch eindeutig ein Kinoplakat zu "Der Dunkle Turm", mit Roland dem Revolvermann, oder? Bitte Mr. Darabont, versuchen Sie sich an diesem Stoff! Danach könnte ich glücklich sterben.
Naja, ich habe zur Schwarzweißfassung jetzt einen Kommentar in einer Zeitschrift gelesen, dass man das Schwarz Weiß, das hier geboten wird, NICHT mit klassischen Schwarz Weiß Streifen gleichsetzen kann, sondern eher mit dieser Variante: Normale Variante einlegen und am TV die Farben rauspegeln ... Also keine spezielle Schattensetzung ... kein gar nichts ... seit diesem Bericht habe ich jegliche Lust an der S/W Fassung verloren ...
In diesem Sinne:
freeman
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Nun Trash-Film vielleicht nicht (im eigentlichen Sinne ist "Death Proof" ja auch kein Trash-Film) ABER die Szenen um die Kreaturen sind so dermaßen übertrieben, (ich sage nur den Opa, der die Spinne aufspießt und dann zur Seite wegschmeißt) dass Darabont hier eben genau dieser Sparte des Horrorfilms huldigt... "Der Nebel" ist in diesen Szenen also nicht unfreiwillig komisch, wie ich schon oft gelesen habe, sondern er bildet eine Art Hommage an die Monsterfilme der 50er. Die s/w-Fassung des Filmes unterstreicht gerade diesen Aspekt hervorragend.
Edit: Zum Thema Low Budget... Also nach meinem Informationssstand wurde der Film für mickrige 17 Mio. Dollar realisiert. Für mich ist das schon Low Budget, wenn man bedenkt wie teuer Filme dieses Genres ansonsten sind.
Edit: Zum Thema Low Budget... Also nach meinem Informationssstand wurde der Film für mickrige 17 Mio. Dollar realisiert. Für mich ist das schon Low Budget, wenn man bedenkt wie teuer Filme dieses Genres ansonsten sind.
Mit freundlichem Gruß
LivingDead
LivingDead
Ja, das stimmt schon. Liegt wohl daran, dass ich sehr oft Filme schaue, deren Budget irgendwo zwischen einer und zehn Millionen Dollar liegt... ;)LivingDead hat geschrieben:Edit: Zum Thema Low Budget... Also nach meinem Informationssstand wurde der Film für mickrige 17 Mio. Dollar realisiert. Für mich ist das schon Low Budget, wenn man bedenkt wie teuer Filme dieses Genres ansonsten sind.
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Muhaha, jetzt komme ich, fand den Film total klasse
Finde den Film sogar fast besser als Dreamcatcher
Schwanke bei Der Nebel zwischen und
8-)
Finde den Film sogar fast besser als Dreamcatcher
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