Der Tag, an dem die Erde still stand
Originaltitel: Day the Earth Stood Still, The
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2008
Regie: Scott Derrickson
Darsteller: Keanu Reeves, Jennifer Connelly, Jon Hamm, John Cleese, Kathy Bates, Jaden Smith, Aaron Douglas
1951 hatte Robert Wises zum Genreklassiker avancierter „Der Tag, an dem die Erde still stand“ im Science-Fiction-Korsett einen Appell auf Beendigung selbstzerstörerischer Kriege vor dem Hintergrund von Kernwaffen und Kaltem Krieg transportiert, über 50 Jahre später inszenierte der mit „Hellraiser: Inferno“ und dem famosen „Exorzismus der Emily Rose“ aus dem Horrorfach kommende Scott Derrickson ein Remake, das die Message eines nötigen Wandels im Denken und Handeln der der Selbstzerstörung näher denn je gekommenen Menschheit im Gewand eines effektvollen Katastrophenfilms fürs neue Millennium aufbereitet. Inhaltlich wie handwerklich gelungen, kann man das Update trotz einiger Schönheitsfehler als gelungene Neuauflage deklarieren.
Als gigantische Lichtkugeln über der Erde auftauchen und sich deren größte im Herzen von New York niederlässt, geht quer über den Globus die Angst vor einer Alieninvasion um – der Versuch der US-Regierung, der Bedrohung mit militärischen Mitteln Herr zu werden, wird von einem übermächtigen Roboter im Keim erstickt. Das Alien Klaatu (Keanu Reeves) präsentiert sich als Botschafter einer extraterrestrischen Vereinigung, die, wie er sagt, die Erde vor der Zerstörung bewahren möchte. Sein Wunsch, vor den Vereinten Nationen zu sprechen, wird ihm jedoch verwehrt, die starrsinning-ignorante US-Regierung setzt in der Bewältigung der Lage auf pure Waffengewalt. Als Klaatu Vertrauen zur Astrophysikerin Dr. Benson (Jennifer Connelly) fasst und mit ihrer Hilfe flieht, muss die Wissenschaftlerin erfahren, dass der Rettungsauftrag des Außerirdischen sich zwar auf die Erde, keineswegs jedoch auf die Menschheit bezieht. Vielmehr muss diese ausgelöscht werden, um den Fortbestand des Planeten zu garantieren – der Versuch, Klaatu davon zu überzeugen, dass die Menschen es wert und fähig sind, einen rettenden Wandel zu bewerkstelligen, wird zum Wettlauf gegen die Zeit…
In Zeiten von Klimakatastrophe und globaler Erwärmung neben nach wie vor bestehenden Kriegsproblematiken ist das Motiv der sich ihrer eigenen Lebensgrundlage beraubenden und ihre Welt selbst zerstörenden Menschheit aktueller denn je, markiert als wichtige Botschaft den Kern von „Der Tag, an dem die Erde still stand“ und schließt mit einer positiven Wendung, die den Charakter eines deutlichen Aufrufs zum Wandel umso vehementer untermauert: Die Menschen müssen zeigen, dass sie es wert sind, gerettet zu werden. Sie müssen zeigen, dass sie den Weg in den selbstverschuldeten Untergang noch rechtzeitig verlassen können. Liebe und zwischenmenschliche Beziehungen sind es, die Klaatu von den positiven Seiten des einen Planeten zugrunde richtenden Volkes, der nach Ansicht der eingreifenden Außerirdischen nicht zugrunde gerichtet werden darf, letztlich überzeugen.
Die Präsentation der Botschaft erfolgt hierbei den heutigen Sehgewohnheiten angepasst und in klassische Muster des Katastrophen- und Alieninvasions-Films eingebettet: „Der Tag, an dem die Erde still stand“ kommt nicht ohne Fightszenarien, Massenzerstörungen und beeindruckenden Effekt-Overkill aus, brennt ein Feuerwerk teils wirklich exzellenter CGI-FX ab, lässt den extraterrestrischen Roboterriesen diverses Militärgerät in Schutt und Asche legen und erfreut sich an der ausgiebigen Präsentation über Städten und Landschaften thronender Lichtkugeln und eines todbringenden, insektenähnlichen Roboter-Alienschwarms. Wundervolle Landschaftsaufnahmen und stylish eingefangene Bilder auflaufenden Militär-Bombasts nach bester Michael-Bay-Art runden den Eyecandy-Faktor darüber hinaus überzeugend ab, nichtsdestotrotz hält sich Derricksons Film bezüglich seiner oberflächlich-visuellen Qualitäten in ausreichenden Maßen zurück, um nicht als x-beliebige SF-Katastrophenkrawallaction daherzukommen. Selbige sollte man von seinem Werk auch nicht als zentrales Element erwarten. Im Vordergrund steht die über die gelungene Story transportierte Botschaft, auch wenn einige inhaltliche Aspekte sowohl hingehend Herkunft und Motivation der Aliens als auch Klaatus allzu plakativ und einfach herbeigeführter Überzeugung vom Wert des Erhalts menschlichen Lebens noch eine etwas tiefergehende Beleuchtung hätten erfahren können.
Eine storytechnische Stärke des Remakes liegt in der Portraitierung der globalen Auswirkungen der Alienbedrohung: Auch wenn ich auf diesem Gebiet nach wie vor „Contact“ als Referenz ansehe, generieren YouTube-Videos, Nachrichtenbilder inklusive Auftritten realer Politiker von Putin bis Angie, aufkeimendes Chaos, Straßenschlachten und die Reaktionen von Religionen und Sekten eine höchst gelungene, realistisch-bedrückende Atmosphäre. 50s-Touch atmet bei alldem die Figur des in New York landenden und sich später in einen todbringenden Schwarm auflösenden Alien-Roboters, dessen völlig lächerliches und antiquiertes Design direkt der Mitte des letzten Jahrhunderts entsprungen und dem Look seines Original-Vorbilds nachempfunden ist.
Hauptdarsteller Keanu Reeves kann sich inmitten all dessen nicht wirklich einer darstellerischen Glanzleistung rühmen: Zwar mag es zumindest teilweise durchaus zur Rolle passen, dennoch zeugt sein kaum eineinhalb Gesichtsausdrücke umfassendes mimisches Repertoire nicht gerade von Klasse und wirkt seine Darstellung oftmals dementsprechend gelangweilt und auf Autopilot heruntergespult. Während Jennifer Connelly als zentrale weibliche Protagonistin eine überaus solide Leistung abliefert und Ex-„Monty Python“ John Cleese in einer arg kurz ausgefallenen Mini-Rolle vorbeischaut, markiert Kathy Bates’ grandiose Verkörperung der amerikanischen Verteidigungsministerin das strahlende schauspielerische Glanzlicht des Films.
Fazit: Scott Derricksons Remake des 50er-Jahre-Sci-Fi-Klassikers „Der Tag, an dem die Erde stillstand“ erweist sich als weitgehend gelungener Genrefilm, der seine wichtige, zum Umdenken animierende Botschaft der drohenden Zerstörung der Welt durch die Menschheit selbst in ein handwerklich hervorragendes Korsett gängigen Katastrophenfilm- und CGI-Eyecandys bettet. Keanu Reeves’ versteinerte Mimik ist dabei kaum oscarverdächtig und das Drehbuch hätte teils noch etwas optimiert werden können, alles in allem ist der Streifen jedoch durchaus sehenswert.
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Für freeman stand die Zeit still
Ein Objekt droht die Erde mit unmittelbarer Wucht zu treffen und sie zu zerstören. Eilig herbeigerufene Wissenschaftler sollen sich einen Reim auf diese Situation und auf die Flugbahn des Objektes machen, sind von der Hektik der Situation aber vollends überfordert. Erstaunlicherweise bremst das Objekt vor dem Einschlag einfach komplett ab! Militär und Wissenschaftler bahnen sich ihren Weg in den New York Central Park, wo das Objekt einen Parkplatz gefunden hat und wollen den Ereignissen auf den Grund gehen. Da öffnet sich auch schon das Flugobjekt. Ein seltsames Wesen schreitet eine Art Landeklappe herunter, reicht der Wissenschaftlerin Dr. Helen Benson eine Hand und ... wird angeschossen. Klar, es ist ja im Amiland gelandet. Da kann das schnell mal passieren. Man bringt das Wesen in eine wissenschaftliche Anlage und untersucht es. Dabei schält sich aus der ursprünglichen Form des Wesens eine menschliche Gestalt heraus. Seltsamerweise sieht diese aus wie Neo und fabuliert davon, die Erde in Schutt und Asche zu legen, wenn man nicht bald die Matrix zerstöre ... ääääh, wenn man die Erde weiter so ausbeute wie bisher ...
Klaatu Barada Nikto ... am Arsch!
Um es gleich vorwegzunehmen, „Der Tag, an dem die Erde still stand“ ist der größte Humbug, der mir seit längerer Zeit aus good ol’ Amerika unter die Augen gekommen ist. Dabei macht der Film vor allem zu Beginn verdammt viel verdammt richtig. Die Momente, wenn die unheimliche Bedrohung auf der Erde einschlagen soll, die dadurch geschürte Angst und Paranoia, die Endzeitszenarien von den die großen Städte verlassenden Wagenkolonnen, die erste Begegnung zwischen Klaatu und der Menschheit und die ersten Interaktionen beider Parteien sind hervorragendes, gerüttelt spannendes Science Fiction Kino, das ohne großes Getöse zu beeindrucken vermag! Doch dann kommt irgendwann der Punkt, an dem die Geschichte hinter diesen ganzen Vorgängen zu greifen beginnt.
Im Vergleich zum fast 60 Jahre alten Original wandelte man dabei die Grundaussagen hinter „Der Tag, an dem die Erde still stand“ etwas ab. Waren es damals noch der kalte Krieg und die daraus resultierenden Ängste vor einem Atomkrieg, die Klaatu auf seiner Mission, die Welt zu retten, antrieben, so ist es heute - oh wie originell - der Klimawandel. Nur nicht falsch verstehen! Im Grunde ist die transportierte Botschaft hinter dem Film wunderbar und die Guten im Film fahren auch alle ganz wohlweislich und nett Hybridkarren, aber ganz ehrlich: Wenn mich die Nation, die das Kyoto-Protokoll nicht ratifizieren wollte, fast schon salbadernd bzw. gebetsmühlenartig minutenlang in einem Film daran erinnert, wie gefährdet die Welt aktuell doch sei, so entbehrt das nicht einer gewissen unfreiwilligen Komik. Wie gesagt, nichts gegen wichtige Botschaften, aber wenn, dann bitte nicht im „Oh, noch zehn Minuten bis zum Showdown, wir sollten es noch mindestens dreimal erwähnen“ Modus. Diese wirklich penetrante und vollkommen überzogene Moralkeule mag in Trickfilmen am richtigen Platz sein, allerdings nicht in einem Film, der sich selbst als intelligente Sci-Fi verstehen möchte.
Erst recht dann nicht, wenn in dem Film per se der Wurm drin ist. Denn hier funktioniert nicht nur das Botschaftentableau hinter dem Film nicht, hier funktioniert gar nichts! Spätestens ab dem Punkt, wenn der Zuschauer weiß: „Ah, es geht um die Umwelt und die Fähigkeit der Menschen, sich zu ändern“, passiert in dem Film nichts mehr! „Der Tag, an dem die Erde still stand“ tritt die letzten gefühlten zwei Stunden nur noch auf der Stelle und hat dem faszinierenden Einstieg nichts mehr hinzuzufügen. Am Schlimmsten erwischte es dabei das Figureninterieur, das so desolat gezeichnet ist, dass man fast schon mitleidig gestimmt ist, wenn man voll der Häme über die Figuren ablästert. Denn diese sind ... mit Verlaub ... der schlechteste Witz an „Der Tag, an dem die Erde still stand“.
Dabei kommt Keanu Reeves als Klaatu noch am Besten davon. Er schaltet halt einfach in den Neogang, läuft übers Wasser, darf sich ein paar pseudointelligente Wortscharmützel mit Wissenschaftlern liefern und beweist, dass er in Anzügen geil aussieht und laufen kann wie ein Model. Der sympathische Mime zehrt dabei einzig und allein von seinem mittlerweile durchaus vorhandenen Charisma und wirkt schon aufgrund seiner linkischen Keanu Reeves Art als Außerirdischer komplett überzeugend. Ansonsten wird der schöne Keanu aber grandios im Stich gelassen. Denn das Drehbuch hatte einen echt tollen Einfall, um Klaatu mit uns Menschen zu konfrontieren: Eine Wissenschaftlerin und ihr nerviges Stiefkind. Das Stiefkind wird gespielt von Will Smith seinem Sohn und ist schlicht und ergreifend Sackgang in seiner puren und konzentriertesten Form. Alleine die Existenz dieses Jungen rechtfertigt die Zerstörung der Erde! Aber Klaatu fand wohl eindeutig die Wissenschaftlerin zu sexy, um die Apokalypse einzuleiten. Etwas anderes kann ihn an Jennifer Connellys Rolle einfach nicht fasziniert haben, denn diese ist ansonsten vollkommen eigenschaftslos und - ganz wichtig - als Wissenschaftlerin vollkommen unglaubwürdig! Derartig vom Drehbuch verlassen übt sich Frau Connelly (im Übrigen eine oscargekrönte Darstellerin!) an zwei schauspielerischen Ausdrucksformen: Mit Rehaugen in die Kamera gucken und mit Rehaugen Keanu Reeves angucken.
Vollkommen irrig wird es, wenn man erfährt, warum Klaatu sich irgendwann in seiner Mission um entscheidet! Er habe gesehen, dass sich Menschen ändern könnten. Das Schöne: Er war mit zwei eigenschaftslosen Langweilerfiguren unterwegs, die sich NULL geändert haben! Der Junge war am Ende genauso nervig und selbstsüchtig wie am Anfang und die Wissenschaftlerin am Ende so schlau, wie zu Beginn (sie fragt übrigens in den letzten zehn Minuten zum ersten Mal, was hier eigentlich vorgehe! Sie hat wohl einen sehr extremen Forschungsdrang LOL). Also, lieber Regisseur, liebes Drehbuch: Wer hat sich hier verändert? Hat Klaatu noch ne nette Hure am Straßenrand kennen gelernt und sie hat ihm umsonst einen geblasen und ihr musstet es wegen dem Jugendschutz schneiden? Hallo?
Am Ende fühlt man sich gerade wegen diesem Punkt massiv verarscht, einfach weil so dem bis dahin durchstandenen und durchlittenen gefühlten drei Stunden Film jegliche Form von Berechtigung unter den Füßen weggerissen wird! Denn die Erkenntnis, die Klaatu am Ende des Filmes hat, hätte er auch zu jedem anderen beliebigen Zeitpunkt haben können, da sie eben keinerlei Entsprechung im eigentlichen Film erhält. Großartig!
Und bevor ihr fragt: Nein, in den Nebenrollen hat sich auch niemand verändert! So fabuliert eine Abgeordnete des amerikanischen Präsidenten (Sehr glaubwürdig, im Übrigen! Riesige Krise und der Präsident ist wo? Nochmal im Puff? Kann dem Präsident mal wer Independence Day zeigen?), man müsse vielleicht doch endlich mit den Außerirdischen verhandeln. Schnitt: Die US Army schmeißt noch mal Bomben auf Klaatus Flugobjekt. Ja wollen die uns verarschen, oder war das ein witzig gemeinter Kommentar zum außenpolitischen Haudraufmentalismus der Amerikaner? Falls ja, funktioniert der Gag nicht. Sorry! Gespielt wird die Dame im Übrigen von Kathy Bates und damit Oscarpreisträgerin Nummer zwei im Cast und die Nummer zwei, die sich fragen lassen muss, warum zum Teufel sie solche Drecksrollen annimmt? Hammer jetzt schon Rezession bei den Amis? Von Prison Break Star Robert Knepper ganz zu schweigen, der hier als hardlinernder Kommisskopp mit ohne Hirn eine Brachialsatire auf den amerikanischen Soldaten an sich abliefert, die aber letztlich nicht zum Ton des Filmes passt.
Dieser gibt sich nämlich todernst. So todernst, dass man immer wieder kichern muss. Sei es, weil der Weltuntergang ohne McDonalds, Windows, Coca Cola und ein weiteres gigantisches Portfolio an Product Placements in ungelogen leinwandfüllender Größe anscheinend nicht glaubwürdig ist oder ein Außerirdischer auf Zerstörungsmission alle Menschen, die er killt, wieder zum Leben erweckt. „Der Tag, an dem die Erde still stand“ ist teils wahrlich eine großartige Komödie.
Doch seien wir ehrlich: Egal wie rotzenhohl die Geschichte auch sein mag, wie beschissen die Figuren auch anmuten mögen und wie kleinkindlich uns die Botschaften in den Kinosaal gerotzt werden - ein Blockbuster hat irgendwie immer noch alle Möglichkeiten, ordentlich zu unterhalten. Wenn beispielsweise die Schauwerte stimmen, das Tempo passt und man eben oft genug abgelenkt wird, um über die gebotenen Schwachfugstellen nicht zu sehr nachdenken zu müssen.
Doch auch hier scheitert der Streifen grandios. So gnadenlos langweilig, wie der Film vor sich hin mäandert, bedarf es schon viel Fantasie, um diesem Film einen langsamen Erzählstil zu unterstellen. Denn zwischen langsam und langweilig liegen dann halt doch Welten, vor allem in filmischer Hinsicht. Und „Der Tag, an dem die Erde still stand“ ist so langweilig wie der Arsch einer Kuh. Denn anstelle Klaatu und seinen Zerstörungsroboter Gort wirken zu lassen und ordentlich Rambazamba zu veranstalten, schickt man eben Klaatu mit Helen und ihrem Stiefsohn los und lässt es ... wie nenn ich es ... menscheln? ... vor sich hin dilettieren? ... den Bach runtergehen?
Dennoch schien Regisseur Derrickson auch immer mal auf dicke Hose machen zu wollen, oder aber er hatte irgendwann selbst den Eindruck, dass ihm das Publikum entschlafen könnte. Also lässt er auch mal Roboter Gort von der Leine - für eine ultrakurze Desastersequenz. Und dann heißt die nächste Actionhaltestelle Apokalypse. Hier purzeln dann zwar die Schauwerte auf den Zuschauer ein, ABER das Hirn des Probanten befindet sich derweil schon im wundervoll eingelullten „Was soll denn der Krach jetzt“ Modus, der nicht einmal die großen Schauwerte funktionieren lässt! Ganz abgesehen davon, dass Gort als Einheit eh mehr gerockt hat, als der im Showdown wütende Schwarm von Mikroorganismen. Zumindest sind die großen BlockbusterSciFiSzenen im Film sehr gut inszeniert und bis auf einige Szenen (im Kampf US - Militär gegen Gortbestandteileschwarm ist der Modeleinsatz unübersehbar und die steten CGI Einlagen bei ALLEN Hubschrauberszenen nervten auch) sehr treffend und auf den Punkt getrickst.
Was bleibt ist ein Desaster von einem Blockbusterfilmentwurf. Die Botschaft wird fast schon frömmelnd und gebetsmühlenartig ins Hirn des Zuschauers penetriert, die Darsteller fahren auf Standgas, die Schauwerte gehen in langweiligen Heilsbotschaften unter und der Film selber ist so abartig langweilig, dass es schon schwer fällt, ähnliche Entsprechungen im aktuellen Kinojahr zu finden! Dabei möchte ich nicht verschweigen, dass der Film durchaus seine Momente hatte. Leider steigen die alle im ersten Drittel des Filmes, der mit Einleitung des zweiten Drittels komplett den Faden verliert. Was bleibt, ist die Frage, wie der Film wohl geworden wäre, wenn man den wundervoll gegen den Strich besetzten John Cleese neben Frau Connelly als Dauerbegleitung Klaatus installiert hätte und somit Helens menschelnde Elemente mit Cleeses kühlem Sachverstand und Klaatus nüchterner Berechnung konfrontiert hätte. Oder was hätte aus dem Film werden können, wenn irgendwer die Eier gehabt hätte, der Political Correctness, die einem hier aus allen Ecken entgegentrieft, einen saftigen Arschtritt zu verpassen? Wäre ein Ende mit Schrecken nicht heilsamer, als die hier gebotene Friede Freude Eierkuchenmentalität, die obendrein die lancierten Botschaften torpediert, denn letztlich – so die Aussage des Filmes – reicht schon das Lippenbekenntnis zur Änderung schlimmster Zustände. Also verpiss dich Klaatu! Doch „Der Tag, an dem die Erde still stand“ versteckt sich hinter der Feigheit seiner Macher, macht es in seinem Product Placement Segment auch Großumweltverschmutzern recht und pfeift auf alle sich bietenden Chancen und Möglichkeiten, gegen die langweilige Vorhersehbarkeit des Drehbuches anzukämpfen. Oberflächlich geht die Welt zu Grunde, aber hey, der Neo wird’s schon richten ... Oh, falscher Film!
Letztendlich bleibt die Gewissheit, dass es glücklicherweise bereits einen Film gibt, der genau das ist, was „Der Tag, an dem die Erde still stand“ nur zu gerne wäre! Denn der Film, von dem ich rede, hat Herz, eine Handlung, definiert sich nicht über seine Schauwerte, ist langsam erzählt, ohne dabei einen Augenblick zu langweilen, kommt aus dem Science Fiction Sujet und transportiert ebenfalls einige wichtige Botschaften zum Thema Umweltschutz OHNE die Intelligenz seiner Zuschauer zu beleidigen! Wall-E heißt er und sollte dem Film, bei dem für den Zuschauer die Zeit still steht, immer vorgezogen werden. Achja: Wollen wir wirklich Blockbuster sehen, in denen Angela Merkel auftritt? Wer fabulierte da noch mal was von Eye Candy? ;-)
In diesem Sinne:
freeman