Ein paar Sachen sind jetzt leider, wegen stressiger Studienzeit, verloren gegangen.
Dafür, aber endlich mal wieder ein Review!!!
Ich spendier dem Film mal einen eigenen Topic, da er sonst evtl- übergangen wird.
Wäre bei mir auch der Fall gewesen, wenn er mir nicht von einem guten Freund empfohlen worden wäre.
State of play – Stand der Dinge

Regie: Kevin Macdonald
Drehbuch: Matthew Michael Carnahan, Tony Gilroy, Billy Ray
Darsteller: Russel Crow, Ben Affleck, Hellen Mirren, Rachel McAdams
USA, 2009
Handlung: In einer Seitenstraße werden ein Kleinganove und ein Pizzalieferant hingerichtet und am nächsten Morgen stirbt eine Frau bei einem U-Bahnunfall. Zwei Vorgänge, die über den Journalisten Cal und den Abgeordneten Collins eine Verbindung finden. Collins hatte eine Affäre mit der Frau die bei dem Unglück starb und sucht Hilfe bei seinem alten Freund Cal Hilfe. Dieser stößt bei seinen Nachforschungen im Fall der Hinrichtung auf Indizien auf einen Komplott, der mit der Sicherheitsfirma "Point Corp" (vergleichbar mit Black Water) zu tun hat, gegen die Collins einen Untersuchungsausschuss leitet.


Macdonald spinnt ein hochgradig spannendes Geflecht aus Beziehungs- und Existenzdrama sowie Politthriller mit immer neuen Wendungen und Erkenntnissen. Cal muss nicht nur in zwei Fällen gleichzeitig recherchieren, sondern auch seinen Freund vor der Presse schützen und sein Verhältniss zu seinen Freunden mit dem eigenen Journalisteneifer zu vereinbaren. Gleichzeitig hindern ihn, neben seinem Interessenkonflikt, auch die Auflagen des Verlages und der moderne Journalismus bei seiner altbackenen Wahrheitssuche. Die Geschichte um Point Corp, sowie deren Dachgesellschaft, und die politischen Vorgehensweisen werden glaubwürdig vermittelt. So auch die Geschehnisse innerhalb des Verlages, wo Hellen Mirren als Chefin, einerseits fest an Cal und dessen Journalismus glaubt, andererseits aber den Druck des neuen Managements spürt. Die Beziehungskisten sind auch nachvollziehbar, einzig der Teil um Cal und Della, die junge aufstrebende Bloggerin wirkt unausgereift. Cal hat anfangs eine Abneigung gegen sie, nimmt sie dann doch in sein Team auf und sie darf im hinterherdackeln.
Im Gesamtpaket erzeugt dies, wie erwähnt einen Thriller, der über die gesamte Laufzeit glaubwürdig und spannend bleibt und ein ums andere mal überrascht.
Die Darsteller spielen routiniert. Russel Crowe vergleichbar mit seiner Rolle aus "American Gangster", Ben Affleck passt zu seiner Abgeordneten-Rolle. Bei den Frauen überzeugt natürlich Hellen Mirren, aber auch Robin Wright Penn braucht sich nicht zu verstecken, nur eben Rachel McAdams hat mit ihrer Rolle als Della keinen leichten Stand.
Macdonald (Der letzte König von Schottland) inszeniert einen ruhigen und, mit Hilfe des Kameramannes und des Komponisten, audio-visuell ansprechenden Film. Erwähnenswert finde ich noch das authentische Szenenbild, dass mit vielen passenden Details überzeugen kann.
Kritikpunkte sind lediglich der Teil mit Della und das Cal immer richtig liegt, bzw. seine Vorstellungen immer durchsetzen kann. Er wirkt bei allem was passiert einfach zu abgeklärt. Am Ende war es dann fast auch ein Twist zuviel.
Sehenswerter Journalismus- und Politthriller
P.S.: Im Bezug auf die britische Serie "Mord auf Seite eins", auf der der Film basiert, kann ich leider nichts sagen, ausser vielleicht, dass die Kritikpunkte aufgehoben sein könnten.