
Originaltitel: The Prophecy
Produktionsjahr: 1995
Herstellungsland: USA
Regie: Gregory Widen
Länge: 98 min.
Darsteller: Christopher Walken, Elias Koteas, Virginia Madsen, Eric Stoltz, Viggo Mortensen, Amanda Plummer, Moriah „Shining Dove“ Snyder
"Und es wird sein eine dunkle Seele. Diese Seele verschlingt andere dunkle Seelen und wird so ihr dunkles Erbe antreten. Kein Engel besitzt diese Seele, sondern ein Mensch. Ein Kämpfer und ein Schlächter."
Soweit die Prophezeihung. Die der besagten Serie, oder zumindest dem ersten Teil, seinen ursprünglichen Namen verleiht und gleichzeitig das Ziel der Jagd offenbahrt.
In Europa eher unter dem Titel "God`s Army" bekannt und soweit ich weiß in ein paar anderen Ländern alternativ auch als "God`s Secret Army"
Doch gehen wir einen Schritt zurück. Zurück auf Anfang. Der mit Drehbuchautor und Produzent Gregory Widen begann...
Im Jahre 1986 kam Highlander in die Kinos. Zwar damals mehr oder weniger ein Flop. Dann auf Video ein Kulthit. Der 2. Teil hingegen wurde in beider Hinsicht ein Riesenflop.
Ein Film der dem Schöpfer des Highlanderverse fast das Genick brach. Was folgte in seiner Karriere? Mitarbeit an den Drehbüchern der kurzlebigen SCi-Fi Serie "Space Rangers". Eine Episode für "Geschichten aus der Gruft.", ehe er sich wieder seinem Baby Highlander zuwandte. Für die Tv Serie des Stoffs schrieb er noch die Charaktere ebenso für Highlander 3. Doch wirklich wieder hervorstechen konnte er dennoch nicht. Einzige Ausnahme ist das Drehbuch des Films "Backdraft".
Erst im Jahre 1995 kam sein Name für Genre Fans wieder in den Mund. Ironischerweise sollte es Widen, mit seiner neuen Arbeit, ähnlich ergehen wie damals mit Highlander.
Und so war God`s Army im Kino gerade mal ein moderater Erfolg und erst auf Video ein Kult Hit.
Was war nun das Rezept? Tja das ist nicht so einfach zu sagen. Jedenfalls nicht für jene die epische Kost erwarten. Deswegen gleich vorweg sei gesagt: Ja, ich bin Fan der Serie. Dennoch werd ich mich auch hier bemühen es so objektiv wie möglich zu gestalten.
Kennt man Highlander und schaut sich dann God`s Army an wird man bei genauen betrachten die eine oder andere Ähnlichkeit bemerken. Aufgrund ein und des selben Autors natürlich kein Wunder. Dennoch hat God`s Army genug Potenzial um sich von seinem entfernten Verwandten zu trennen und seine Existenz zu rechtfertigen.
Doch dazu später mehr. Nun eher kurz mal angeschnitten worum es denn nun geht.
Für die Welt der Menschen sind es die 90`ger. Alltag und Probleme wie immer. Und wie ich mal auf einem Poster in der Schule las, vergeht nicht ein Jahr wo nicht irgendwo auf der Welt ein Krieg stattfindet. Doch man lebt damit. Zumindest wenn man nicht in dem betroffenen Gebiet lebt und sich nicht aktiv damit auseinandersetzen muss.
Nichtsahnend das die gesamte Welt zu einem Schlachtfeld geworden ist. Für einen Krieg welcher im Verborgenen ausgefochten wird. Unter Wesen, welche wir sonst immer nur als Geschöpfe der Liebe und des Lichtes kennen. Ein Bürgerkrieg unter Engeln!

"So tobt dieser Krieg nun seit Jahrtausenden, ohne Sieger und Besiegte!"
- Lucifer
Wann genau es geschah wird nicht explizit erwähnt. Doch der Ursprung liegt in Wut und Eifersucht. Gott gab dem Menschen den Vorzug und würdigte sie mit seiner Gnade und einer Seele. Etwas was Engel nicht besitzen und eher als höhere Wesen, jedoch mit Dienerzwang, konzepiert sind. Ein Umstand welchen einigen von ihnen auf die Dauer nicht schmeckte und in einem Streit mündete und letztenendes in einem blutigen Krieg. Der Chor der Engel spaltete sich ab. Die Rebellen unter der Führung Erzengel Gabriels, mit dem Ziel die Menschen zu vernichten und den ursprünglichen Zustand wieder herzustellen. Die gottestreuen Engel, angeführt von Erzengel Michael, im ewigen Bestreben die Regeln einzuhalten und der Menscheit weiter zu helfen. Jedoch von der Waffenstärke und Macht ebenbürtig. Und dieser Krieg sich über die Jahrtausende hinzog. Nur Gott oder Gregory Widen, wissen welche Pläne es schon gab von jeder Fraktion, um diesen Krieg zu beenden. Und einen neuen Plan hat Gabriel nun in dieser Geschichte. Auf der Jagd nach einer dunklen Seele, die verruchteste von allen um den Himmel zu erobern. Doch dummerweise weiß die Gegenseite ebenso davon. Gespoilert durch eine Prophezeihung, welche wohl der heilige Johannes, im Zuge einer Vision, niedergeschrieben hatte. Woraufhin Engel Simon vorher eintrifft und es noch schafft die Seele für Michael zu kassieren. Doch wohin damit? Denn problematisch für die Flucht eines Engels, sind die hervorragenden Sinne seiner Spezies. Ein Gegenstand berührt oder ein Haar verloren: ein anderer Engel kann es wittern und durch Riechen oder Schmecken einwandfrei sogar bestimmen welcher Bruder es genau war. Es gilt ein neues Versteck zu finden. Der Körper des Mannes, dem die Seele einst gehört, Colonel Hawthorne ist schon längst lokalisiert. Spätestens ab den Todesanzeigen. In der Verzweiflung und der Schwäche durch Verletzungen, sieht Simon keine andere Möglichkeit als die Seele in einen anderen Menschen zu übertragen und jenen quasi als Behältnis zu nutzen. Diese zweifelhafte Ehre wird daraufhin einem Kind zuteil. Und wird früher oder später das Ziel Gabriels sein.
Unterdessen wird Thomas Daggett, ein Cop aus der Großstadt, auf die Sache aufmerksam. Aufgerüttelt durch einen Mord, dessen Opfer allerdings alles andere als normal erscheint. Und in Wahrheit ein Engel von Gabriels Fraktion darstellt. Das Geheimnis des Krieges droht aufzufliegen und Thomas gerät bei seinen Ermittlungen auf unglaubliche Tatsachen. Welche selbst für ihn, als ehemaliger Priesteranwärter, kaum vorzustellen ist. So wie seine Chancen gering das Kind zu retten. Aufgrund der enormen Stärke und Wiederstandskraft eines Engels. Sowie der Tatsache das die Seele eines Menschen, im lebendigen Zustand, nicht einfach so zu entnehmen ist ohne den Einsatz brutaler...und tödlicher Gewalt.

Simon
Wohlan. Welche Erwartungen hat der Leser wohl nun von diesem Film erhalten bislang? Ein schlachtengewaltiger Blockbuster? Ich muss enttäuschen.
"God`s Army" ist das exakte Gegenteil. Ein B-Movie, welcher als einziger der Serie, es schaffte im Kino gespielt zu werden. Die Geschichte könnte an sich viel einfacher und schneller zusammengefasst werden. Denn grob betrachtet hat man hier wieder einen klassischen "Jäger jagt Gejagten" Movie. Oder wie manche abwandelnden Abenteuer Filme. Das "Der Gute hat was wertvolles und der Böse will es ihm abjagen" Schema. Auch eine Variante wie man den Film umschreiben könnte.
Der Großteil der Konflikts im Himmel und unter den Engeln wird nur erzählt. Es sind nie Schlachten zu sehen. Nur in einer Vision ein Ansatz ob des Endes einer solchen Schlacht. Doch nie mehr als Kämpfe im Sinne von Mano-a-Mano unter den Engeln. Magische Kräfte, wie in manchen Schriften der Religionen den Engeln zugeschrieben werden, sind hier kaum präsent. Einzig Gabriels Fähigkeit Feuer zu erschaffen. Ansonsten zeichnen sich die Engel hier nur dadurch aus unsterblich zu sein und übermenschliche Kräfte zu haben, was sich in den Sinnen abzeichnet, der Möglichkeit zu fliegen, hohe Sprungkraft und Stärke.
Specialeffects sind im allgemeinen kaum vorhanden. Und wenn sind es nur visuelle Effekte nach "handmade" Art. Für mehr reichte wohl das Budget nicht. Welches sich in Teil 1 gerade mal auf 8 Millionen beschränkte. Die wenigen Effekte welche der Handlung die Magie zusätzlich greifbar gemacht hätten, landeten eher auf dem Schneidetisch. Wovon nur noch ein kurzer Blick gestattet ist, anhand des Kinotrailers. Leider Gottes sind jene Szenen wohl nicht mehr im Archiv zu finden und der geringe Erfolg des Films wird wohl auch keinem Studio Anreiz geben für einen Directors Cut. Womit wir beim Stichwort sind: Reiz. Wo ist der Reiz dieses Films bzw. dieser Filmserie? Nun der ist eher subtiler eingeflochten als heutzutage die Filmschmieden uns um die Ohren werfen wollen.

Thomas und Catherine
Irgendwie, der Film rult einfach. Ja, er hat Passagen die sich etwas ziehen und so eher etwas langweilig wirken. Da es aber auch eine Police Story enthält muss halt auch etwas Ermittlung dabei sein. Befragung und für den Zuschauer ebenso, die Erklärung der Charakterhintergründe. Der Reiz liegt einfach beim Schauspiel, bei der Musik und bei der Grundgeschichte. Nichts mit edlen Engeln der Schönheit und Unfehlbarkeit. Engel kritisieren hier Gottes Handeln und werfen ihm dementsprechend gar Fehlbarkeit vor. Die Engel selber nehmen auf Erden menschliche Gestalt an und sehen genauso makelhaft aus wie wir.(Wer sich für perfekt hält, dem möchte aus diesem Satz rausnehmen ^^) Simon, verborgen unter langen Haaren und Vollbart, gehüllt in schlichten Klamotten wirkt auf die Lehrerin Catherine (Virginia Madsen) gar eher wie ein Landstreicher, welcher im dem gesperrten Flügel der Schule campiert. Und auch wenn Gabriel einen schicken Mantel und enge Lederhosen und Stiefel trägt ist er kein Model. Gabriel, hier von Oscarpreisträger Christopher Walken gespielt, ist sicherlich keine Schönheit. Eher interessant. Doch er muss kein Brad Pitt sein. Solche Makel gleich er mit seinem superben Spiel aus. Denn wie schon erwähnt, was der Film nicht hat, gleicht er an anderer Stelle wieder aus. Hier ist ein guter und unter Genrefans auch bekannter Cast zu bieten. Allen voran Walken, der in seinen Szenen soweit eigentlich immer das Ruder in der Hand hat und jeden an die Wand spielt. Bis auf die Schlussszene. Aber da ist noch jemand anderes dabei ;-)
Doch schaut man Walken zu, man merkt der Mann hatte Spaß an der Sache und geht völlig auf in der Rolle. Sieht man ihn mit den Kindern vor der Schule sitzen, wirkt er ganz väterlich und gut gelaunt. Nur dem informierten Zuschauer auffallend, die Falschheit dahinter, als er die Kinder gekonnt hinters Licht führt um jedes abzuchecken ob es die dunkle Seele hat oder nicht. Als Schurke, mit stechenden Augen und hinter jedem kleinen Satz die pure Ironie oder Sarkasmus verborgen. Sein Privileg, wie Gary Oldman beispielsweise in Lost in Space. Der Böse kriegt die coolsten Texte.
Elias Koteas, bekannt aus etlichen kleinen Filmen wie "Turtles" oder "The Fallen" (im deutschen "Dämon") darf den Cop mimen. Verunsichert durch die neuen Erkentnisse, welche seine einstigen Befürchtungen wieder hervorholen und bestätigen. Da sein Part des Thomas genau am Tag der Priesterweihe eine Vision hatte, von Engeln in einem blutigen Kampf verstrickt. Und er daraufhin den Dienste in der Kirche ablehnte und lieber ein Cop wurde. Man sieht in seinen Augen oder in seiner aufgesetzten Coolness die Zerissenheit. Anderseits später wieder zwischendurch die verletzte Seite in ihm. Wo er doch nur ein Diener für eine gute Sache sein wollte und dann den Eindruck von Verrat und Lüge dieser Seite bekam. Man kauft es ihm gut ab und ist gern auf seiner Seite. Ein Held eben mit Ecken und Kanten. Gute Arbeit. Nicht oscarwürdig, dennoch überzeugend. Vielleicht einzige schwache Szene jene mit der Vision in der Höhle. Ein wenig zu cool vielleicht das Szenario beschaut, aber Schwamm drüber. Schock ist auch verständlich.
Für den Part der weiblichen Unterstützung und als eyecandy sicherlich ebenso, konnte Virgina Madsen verpflichtet werden. Wobei da nicht so viel Kritik zu suchen wäre. Die Geschichte ist größtenteils halt eine Men-Show. Ihre Funktion ist der Mutterersatz für das Kind zu sein und beruhigend dem Helden beiseite zu stehen und das tut sie gut. Gegen Ende darf sie allerdings auch mal mitkämpfen und wirkt in Anbetracht ihrer Rolle ebenso souverän.
Ebenso Eric Stoltz Arbeit als Simon. Er darf den besonnenen guten Engel spielen. Gebeutelt von seinen Erfahrungen auf der Erde und müde wegen des Krieges. Dennoch auch mit einer rätzelhaften Aura behaftet. Was sich zeigt bei seinem Umgang mit der dunklen Seele. Was diesem Chara wieder etwas Vielschichtigkeit verleiht. Engel haben keine Seele und in Anbetracht dessen wieviel auf dem Spiel steht heißt es auch bei der Seite des Guten: Der Zweck heiligt die Mittel. Gut besetzt.
Knackpunkt in der Besetzung nun. Nun ja es gibt nicht mehr viel an Darstellern die es noch groß die Handlung stützen und zu bewerten gäbe. Außer vielleicht zwei Ausnahmen. Moriah Snyder, welche den wichtigen Kinderpart inne hat, war keine große Schauspielerkarriere beschert. Vier Filmauftritte, dann war sie auch schon wieder weg. Aber naja. Sie darf ein gutgelauntes Kind mal sein, dann viel jammern das es ihr nicht gut geht um dann cool und benebelt zu wirken, wenn Hawthorne aus ihr spricht. Nichts weltbewegendes, doch es reicht für die Rolle. Wirklich nerven tut ihr Part nicht. Wenn ich an Dakota Fanning in Krieg der Welten denke...
Ähnlich verhält es sich zu Amanda Plummer, welche die wiederauferstandene Handlangerin von Gabriel mimt. Die meiste Zeit darf sie Gabriel kutschieren und entweder hysterisch sein oder mit den Nerven am Ende. Nicht mehr. Aber wenn die Rolle nicht mehr hergibt.
Noch eine bessere Zugabe muss jedoch noch erwähnt werden. Viggo Mortensen. Ein kurzer Auftritt. Dennoch prägnant. Viggo als Luzifer zu sehen macht genauso Spaß wie Walken als Gabriel. Sieht man Viggo so lässig hocken, in dem feschen Mantel und ihn in seelenruhe darüber lamentieren wie falsch doch alles gelaufen ist. Das Vorfahren nichts anderes sind als Futter für die Würmer, als aufgenommen im Himmel, der durch den Krieg gewissermaßen geschlossen ist. Dann bekommt man einen wohligen Schauer und sagt sich: coole Sau. Allein schon die Eröffnungsszene. In welcher man ihn nur im Off hört wie er mit Thomas spricht, welcher da noch ein Kind ist.
Und er ihn auf gekonnte und nette Art befragt, um mit einer einzigen und einfachen Frage einen Glauben zum rütteln zu bringen. Hervorragende Performance. Zu recht bekam er von vielen Kritikern Lob. Ebenso Walken, welcher sogar eine Nominierung für den Saturn Award bekommen hatte in der Kategorie "Bester Nebendarsteller". Sowie der Film selber als "Bester Horrorfilm".
"Natürlich haben nicht Wenige an meine Tür geklopft. Mag der Himmel ruhig geschlossen sein. Ich hab immer offen. Sogar an Weihnachten."
Luzifer
Was bleibt noch? Die ganze Story an sich. Mag vieles einem vom Ablauf her bekannt vorkommen. Wie oben schon erwähnt, der gewisse Flair und die leichte Verwandschaft mit Highlander ebenso. Fassen wir zusammen: bei beiden gibt es eine Art Geheimkrieg, welcher von Normalsterblichen bemerkt wird; es wird ausgetragen unter Unsterblichen, welche nur durch eine Art endgültig getötet werden können (in Highlander durch Enthauptung; God`s Army durch Entreißen des Herzens); die Engel können sich wittern wenn sie sich nahe sind, Unsterbliche bei Highlander fühlen das "Buzz".
Dennoch die Geschichte insgesamt hat einfach einen faszinierenden Flair. Durch das fehlen von Blockbusterqualitäten wirkt das ganze Szenario dreckig und abgenutzt. "Used-Look" wie es bei Star Wars schon hieß. Es passt jedoch besser als wenn es einen knallbunten und edlen Look hätte. Ein düsteres Szenario, eingebettet in einem staubigen Look. Unterstützt durch einen klasse Soundtrack. Die ersten Takte des God`s Army Themes und der Kenner fängt an zu schmunzeln. Einerseits in vielen Passagen des Films ruhig aber auch mystisch, um in der Hektik dann dramatisch zu unterstreichen. In Bezug auf die religiöse Geschichte, entsprechend mit Chorgesang unterstrichen. Kompliment an David C. Williams.
Manko: Zuviel auf zu engen Raum. Widen hat viele interessante Ansätze gemacht und einen faszinierenden Grundplot. Allein schon die Interpretation zur heiligen Geschichte der Bibel. Welche in dieser Geschichte jedoch alle neutral gehandelt werden. Die Engel scheinen neutral zu sein und vollführen kein Kreuz mit den Fingern oder sprechen von Katholiken etc. Sie haben ihre eigene Geste, in Form dessen das sie ihren Zeige- und Mittelfinger küssen und zu pusten. Ein Zeichen von Liebe. Jedoch weiß man bei diesen Engeln nie wem oder was ihre Liebe gilt. Undurchschaubar und brutal die Geschichte dahinter. Und wenn man nicht zu gläubig ist und hinter die heiligen Schriften blickt, wird man sich wieder in Erinnerung bringen das die Bibel nicht viel über Liebe und Freude spricht sondern eine Menge von Verdammnis, Tod und Greueltaten zu berichten hat. Allein schon Gottes Zorn, wo man sich fragt, wie man dieser Seite kritiklos angehören kann. Dennoch ist der Film keine Kritik an den Religionen.
Es steckt viel Potenzial in der Geschichte von God`s Army. Im Gesamtbild betrachtet. Die vielen Kleinigkeiten und Erklärungen sollen hier mal außen vor bleiben. Doch halt zuviel in einem Film der gerade mal 98 min. geht. Vieles wird nur kurz angerissen und dann nur erzählt oder man bekommt gar keine Erklärung. Manche Fakten oder Fragen erschlossen sich mir erst bei Recherchen im Internet und Meinungen anderer Zuschauer. Beispielsweise warum haben Engel normalerweise keine Augen? Oder wofür Gabriel diese dunkle Seele eigentlich braucht. Wie soll er damit den Himmel erobern? Einen Hinweis bekommt man von Luzifer. Als dieser sagt: "...ihr Menschen beherrscht die Kunst der Bosheit und des Krieges geschickter als ein Engel."
Es liegt der Gedanke nahe das Gabriel diese extreme Seele viel Macht verleiht und er durch das Wissen, welches in dieser Seele inne wohnt, er genug über Taktik und Methoden lernt wie man seine Gegner besiegen kann. Da die Engel nicht grad viel über die Dinge der Menschen zu wissen scheinen, ein plausibler Ansatz. Fachwissen von der anderen Seite. Warum auch nicht. Aus diesem Zwist von Informationen entsteht viel Spielraum für Spekulationen und Diskussionen. Soweit eine gute Möglichkeit um selber die Phantasie walten zu lassen. In mancher Hinsicht ein ausgefeilteres Drehbuch doch angenehmer gewesen. Geschmackssache halt. Dem Einen wird die Filmhandlung reichen. Der Andere will es etwas epischer und ausführlicher.

Erzengel Gabriel
Dank Gabriels Humor hat der Streifen einen herrlichen ironischen Touch, was alles etwas auflockert.
Beginnt die Szene mit dem Aufeinandertreffen zwischen Gabriel und seinem ersten Handlanger Jerry, beginnt man auch erst zu stutzen. Kameraaufnahmen von einer runtergekommenden Wohnung. Ein Foto von einem jungen Mann und seiner Freundin, dann plötzlich ein Galgenstrick voll in Großaufnahme samt der Plakette "Mitarbeiter des Monats" im Hintergrund! Und das alles wird unterstrichen durch einen sanften Song zwischen einem Mann und einem kleinen Kind aus dem Radio, wo sie im Refrain gemeinsam süßlich singen "I wanna be...your best friend..." Man sieht Jerry, faulend und mit gammelnden Blick und dann kommt Gabriel in die Szene mit dem trockenen Kommentar: "Hi Jerry, du siehst aus wie ein Haufen Scheiße!" Es rockt einfach!
Einerseits will man die Helden gewinnen sehen. Anderseits findet man den Bösewicht wieder klasse.
Alles in Allem ein düsterer Horror - Okkult - Road Movie welcher zu unterhalten weiß, welcher auch nicht mit brutalen Bildern geizt.
Zuschauer welche ein CGI überfrachtetes Actionspektakel erwarten... lasst es sein. Dies ist eher einer der ruhigeren Filme. Für diese Zuschauer unter euch ist die Wertung angebracht

Für Fans solcher Streifen, und als direkter Fan dieses Franchise geb ich eine gute

Die DVD ist recht schlicht ausgefallen. Jedoch auch in verschiedener Ausführung vertreten. Ich persönlich habe die sogenannte "Red Edition" von Laser Paradise und VCL.
Uncut und ab 18, mit einem alternativen Anfang bei den Extras und einer Trailershow. Allerdings nur mit deutscher Tonspur. Womöglich das letzte was noch zu finden war vom Schneidertisch, dieser alternative Anfang. Welcher mit Simon beginnt und seinen Gedanken über diesen Krieg und über sich selbst. Nicht sehr lang oder aufschlussreich. Aber eben eine Alternative.
Für die Jenigen welche bei der Suche nach dem Soundtrack verzweifeln. Tröstet euch. Es gibt doch Einen. Nur ist der, wie es aussieht, nie in Deutschland erschienen und daher nur mit Originaltitel im Netz zu finden. Wichtig: den Titel "The Prophecy" und das Wort "Soundtrack" mit dem Interpreten suchen. Entweder David C. Williams oder nur David Williams. Der Originaltitel ist halt zuviel vertreten auf andere Dinge. Was "God`s Army" als Titel eher prägnanter macht.
Sowohl von Teil 1 als auch der 2 gibt es jeweils eine CD. Habe beide und kann ich empfehlen. Soweit alle Stücke enthalten aus den Filmen.
Der 3. Teil scheint wohl leider ausgenommen zu sein. Wenn hab ich ihn noch nicht finden können.
Ein Remake oder Neuinterpretation wäre bei dieser Film Serie vielleicht eine Variante. Allerdings ohne Walken oder Mortensen und womöglich noch mit anderem Soundtrack schwer vorstellbar. Vielleicht dann eher in Form einer TV-Serie, welche die Handlungen im Hintergrund beleuchtet und von anderen Engeln berichtet.
Man kann sagen eine kleine schwarze Perle unter vielen schlechten B-Movies und möchtegern Okkult Thrillern.
Nicht zu unrecht mit Kultstatus.