Ich selbst gehe voll und ganz konform mit dem Franzenkaiser: "Das Comeback" ist vom Handlungsverlauf extrem konventionell, eigentlich schon konservativ zu bezeichnen, aber verflucht mitreißend. Getragen von fast überirdischen Leistungen Russell Crowes und vor allem Paul Giamatti (der Mann wird einfach immer besser - keiner bringt die Tragikomik des Lebens so schön rüber wie er) machen Vorhersehbares vergessen und dank der vielleicht besten Boxszenen, die je auf Zelluloid gebannt wurden, wird die Underdog-Geschichte zum Wahren Erlebnis. Die Hintergründe um die Weltwirtschaftskrise sind der Sahnetupfen auf dem Kuchen.
Als ich mich im Nachhinein jedoch über den echten Max Baer informierte, war ich ob seiner Darstellung im Film allerdings geradezu schockiert. Auch ohne Hintergrundinformationen ist zwar klar, dass es mit dem Realismus bei ihm nicht so genau genommen wurde, aber die Monstrosität, die man im Film zu sehen bekommt, beschämt das Andenken an den echten Boxer.
Ein empfindlicher Makel in einem ansonsten vielleicht kalkulierten, aber starken Film.
