damit ich (fast) alles schaffe was sich alles so angehäuft hat, fasse ich mich gewohnt kurz - sehr kurz ;)
Harakiri (Seppuku) (1962)

Streckenweise anstrengend, aber zieht einen immer mehr in seinen Bann und kann schließlich mit dramatischen Wenden aufwarten, die behutsam eingeleitet und dann umso kraftvoller inszeniert werden. Großes Kino!

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There will be Blood (2007)

Muss gestehen, dass ich den leider nicht im Kino gesehen hatte - und erst kürzlich nachgeholt hab. Beeindruckend! Da greift jedes schnelle Wort hier eh zu kurz, aber Daniel Day-Lewis wäre ich am Set nicht gerne begegnet, der hätte einen vielleicht ganz nebenbei noch um einen Kopf kürzer gemacht ;)
Berlin - Die Sinfonie der Großstadt (1927)

Großartiges Querschnittskino - Ein Tag in Berlin, vermittelt durch einen beeindruckenden virtuosen Bilderreigen von Walter Ruttmann, der hier vielleicht so etwas wie den Prototyp von Musikclips erfand ;)
Stagecoach (Höllenfahrt nach Santa Fé, 1939)

Auch wenn ich in diesem Leben kein großer US-Western-Fan mehr werde und John Wayne mit zum schlimmsten konterrevolutionären Patriotenpack gehörte was so in Hollywood rumlief, gehört dieser Streifen sicher eher zu den besseren und stilbildenden.
Hardware - M.A.R.K. 13 (1990)

Ganz netter Endzeitgruseltrash für Zwischendurch, der jedoch daran krankt, dass man die ganze Zeit “mehr” erwartet und dann einfach schon Ende ist… naja
Alien Raiders (2008)

Erfindet das Genre-Rad nicht neu, aber ist schön trocken und kurzweilig.

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Seven men from now (1956)

Standard-Western, leicht moralinsauer – aber dennoch mit „Klasse“.

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Die Halunken (1973)

Herrje, Dario Argento fabrizierte dieses krude Machwerk wohl in dem Versuch, eine Komödie mit Revolutionsepos zu kreuzen und dabei nicht auf seine Kunstblutorgien zu verzichten – naja, was auch immer er wollte, es ging gründlich in die Hose. Langweilig, unlustig, schlimm inszeniert, und ähh sagte ich „langweilig“ bereits? Hätte ich nicht „The Mother of Tears“ vor nicht allzu langer Zeit gesehen, hätte ich mich zu der Aussage verstiegen, dass es nicht viel dümmer geht…

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The Horribly Slow Murderer With The Extremely Inefficient Weapon (Kurzfilm, 2008)

Anzusehen u.a.
in der Tube… geil! AND AGAIN! AND AGAIN! AND AGAIN! Und dabei unfassbar hochwertig gemacht. Schon jetzt Kult ;)
Branded to kill (1967)

Etwas wirr und skurril, aber toll fotografiertes Duell zweier namenloser Killer.
Formicula (1954)

Hat natürlich aus Sicht eines Fans der Rückprojektionstechnik à la Ray Harryhausen mit seinen plumpen Puppen deutlich das Nachsehen, weiß aber dennoch als typischer Vertreter der Paranoia-Filme zu gefallen, die ihren Stoff aus der Angst eines nuklearen Fallouts zogen. Ameisen sind natürlich sinnbildlich für die als homogene Masse gedachte Bedrohung des Kommunismus gedacht und untergraben hier auch noch im wahrsten Sinne des Wortes die Großstädte des liberalen Westens… naja, nett gemacht, aber die Ameisen sind leider ein Totalreinfall was angesichts deutlich schickerer Viecher in anderen Filmen der 50er auch nur bedingt durch das Entstehungsjahr relativiert werden kann. Trotzdem ein Klassiker des Paranoiafilms.
Django - Kreuze im blutigen Sand (1967)

Eines der vielen „Für eine Handvoll Dollar“-Plagiate, die im Fahrwasser des ein Jahr zuvor erfolgreichen Original-Djangos hierzulande durch den Etikettenschwindel auch noch zum Franco Nero-Klassiker eine Vebindung herstellt, die so natürlich nicht existiert. Dabei handelt es sich hierbei noch um ein wirklich brauchbares Fließbandprodukt, das qualitativ überdurchschnittlich gemacht ist und aus der ganz breiten Masse heraussticht. Die Story ist aus dem Eastwood-Klassiker weitestgehend bekannt, aber alle Beteiligten machen ihre Sache hier gut, sodass die deutlichen Anleihen beim genannten Film überhaupt nicht stören. Trotzdem eher nur was für eingefleischte Genre-Fans, die in solchen (gut gemachten) Filmen im Fahrwasser der großen Leone- oder Corbucci-Vorreitern noch einiges für sich entdecken können. Für Außenstehende ist das wohl eher „das gleiche in grün“ und dann kann man auch genauso gut bei Leone bleiben ;)
Knie nieder und friss Staub (1971)

Ein toller Italowestern! Beinhart, staubtrocken, todernst, politisch aufwühlend, brutal, mit tollem Score und schick gefilmt – und das jenseits von 1970, als der Klamauk das Genre schon aufweichte. Die Fan-Seele blüht auf, wenn man solche Kleinode dank Koch-Media nett aufbereitet für sich neuentdeckt!
Ride the high country (1962)

Unter dem bescheuerten deutschen Titel „Sacramento“firmiert hierzulande dieser bekannte Peckinpah-Western, der noch recht bekannte Pfade betritt, bevor er wenige Jahre später vom Italowestern inspiriert wurde und z.B. sein Meisterwerk „The Wild Bunch“ drehte. Doch auch „Ride the high country” trägt schon deutliche Merkmale die sich später quer durch seine Filme ziehen sollten. Themen wie Anarchie und moralisches Recht, eine ambivalente Rolle der Kirche und vor allem die entscheidende Gewaltfrage prägen diesen guten Western.
Battles Without Honor and Humanity (1973)
Der erste Teil von darüber hinaus 7 Folgefilmen. In den Nachkriegswirren Japans stecken verschiedene alte und neue Mafiaclans ihre Claims neu ab, wobei es natürlich dauernd zu Kleinkriegen inmitten eines noch von den Alliierten besetzten Landes kommt. Für westliche Betrachter besteht in der Tat schnell die Gefahr den Überblick zu verlieren aufgrund der Fülle an Personen die eingeführt werden (die schriftliche Fixierung der japanischen Namen hilft da nicht immer…) und vor allem im Mittelteil wären einige Längen und Erzählschlenker um recht unbedeutende Figuren nicht immer nötig gewesen, aber insgesamt fügt sich dann doch wieder der Haupterzählstrang zusammen. Mit Blut und Gewalt wird dem Milieu entsprechend nicht gegeizt und mit rasanter Kamera ist ruhigeren Passagen auch immer wieder für Action gesorgt. Ein gelungenes Mafiadrama und Auftakt eines ganzen Epos, von dem ich allerdings jetzt auch nicht sooo angefixt wäre, dass ich unbedingt die Sequels sehen muss (die scheinbar auch noch weniger bekannt sind).
Possession (1981)

Dankenswerterweise endlich in Deutschland auf DVD veröffentlicht, noch dazu in einer sehr edlen Edition des kleinen Nobel-Labels „Bildstörung“, mit üppiger Textbeilage und interessanten Extras/Interviews. Zum Film: Mindfuck mit genialen Zügen, hier ist das Zusehen ein abgründiges und unheimliches Erlebnis. Im geteilten Berlin, das bisweilen ein beklemmendes Eigenleben zu haben scheint, kippt ein Ehestreit ins Absurde und mündet in einem düster-jenseitigen Finale mit drastischen Momenten und absurden Phantasien – Horror, Blut und Sex garantiert. Auch wenn die Figurenkonstellation nicht immer klar ist, vollbringen die beiden Hauptdarsteller Glanzleistungen – vor allem die hübsche Isabelle Adjani (ich empfehle übrigens ganz dringend „Ein mörderischer Sommer“ ;) ) mit ihrem Mut zum Wahnsinn!

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The Naked Spur (Nackte Gewalt, 1953)

Einer von ’zig ähnlichen Klassikern dieser Zeit.
Deterrence (1999)

Dämliches Vaterlandspathos als verspätetes Atomkriegsszenario im öden Kammerspiel-Gewand. Absolut dumm.
Cars (2006)

Letztens im free-tv so nebenbei verfolgt, schien mir aber ziemlich lahm zu sein – eher nur was für Kinder. Für den deutschen Markt die ganzen Rennsportaffen in den Sprechrollen, am Ende sogar kurz noch Godfather of Steuerhinterziehung himself, Schumi… kotz.
Glauber Rocha: Antonio das Mortes (1969)

Interessanter Film, den man ohne Zusatzinfos jedoch absolut hassen würde da er auf den ersten Blick wenig bis gar keinen Sinn macht. Mit ein ein wenig Kenntnissen über die Bewegungen des sogenannten „Cinema novo“ in Lateinamerika und dem „third cinema“ sowie den politischen Hintergründen lassen sich jedoch die unzähligen Motive besser erkennen und die vermeintlichen (oder auch tatsächlichen) absurden bis amateurhaft wirkenden Darsteller in das Gesamtkonzept dieser politischen und direkten Art des Filmemachens einordnen. Alle anderen werden sich nach wenigen Minuten kopfschütteldn abwenden, hehe.

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Sex and Fury (Furyô anego den: Inoshika Ochô, 1973)

Ziemlich abgefahrener Mix aus Thriller, Rache-Bloodshed und Softporno mit unfreiwilliger Komik durch teils unfähige und weder des Japanischen noch des Englischen mächtigen Darstellern und unpassender, unsäglicher Fahrstuhl-Musik. Die Sexszenen erreichen übrigens letztendlich trotz diverser Blut- und Gewaltverbindungen kein Skandal-Niveau, sprich es sind keine expliziten „on-screen“-Perversitäten zu befürchten. Dafür gibt’s auf einmal so Sachen wie höchst seltsame Nunploitation-Einlagen (Nonnengruppe entpuppt sich als messerwetzende Foltermeute) zu bewundern... insgesamt macht dieses Machwerk trotz aller Mängel durchaus Laune ;)
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puh, da hab ich jetzt einige Zeit dran gesessen, dass alles so schön hier einzupflegen ;) und dann ist bald die nächste Seite hier im Filmtagebuch erreicht und keine Sau blättert dann mehr zurück?! :twisted:
