Jill Rips war bis vor kurzem der einzige Dolph der nicht in meinem Regal steht und den ich auch nicht gesehen habe. Das hat sich nun geändert, Eindrücke gibts dann hier:
Jill Rips

Originaltitel: Jill Rips oder Jill the Ripper
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2000
Regie: Anthony Hickox
Darsteller: Dolph Lundgren, Danielle Brett, Richard Fitzpatrick, Kristi Angus, Charles Seixas, Sandi Ross, Greg Ellwand
Von vielen Seiten und auch in der OFDB konnte ich zu Jill Rips immer entnehmen, dass der Film gelinde gesagt....scheiße ist.
Da aber Anthony Hickox auf dem Regiestuhl saß, mochte ich das irgendwie net so glauben und als richtiger Dolpherle-Fan ist man ja sowieso Komplettist. Also das Teil bei Filmundo zu einem recht hohen Preis gekooft und als es dann ankam sofort in die PS3 geworfen.
Was mich dann erwartete, war völlig überraschend....
Doch bevor ich bereits jetzt mein Fazit verschiesse erstmal was zur Story.
Der Film spielt glaube ich Ende der 70er und Dolph spielte einen ehemaligen Polizisten, der augrund der Beerdigung/Tod seines Bruders wieder in seine Heimatstadt zurück kehrt. Er schwört sich den Mörder zu finden und alter Kollege bei der Polizei, der gleichzeitig noch ein Freund der Familie ist, unterstüzt ihn dabei. Dann passieren Morde, die mit dem Tod seines Bruders im Zusammenhang zu stehen scheinen, die Dolphus dann natürlich auch aufklären will. Um nicht zu viel zu verraten, der Film spielt meistens in der SM-Szene und ob das Milieu gut umgesetzt ist, kann ich leider nicht wirklich sagen. Dennoch kommt eine gewisse, düstere Atmosphäre auf. Soweit also schon mal ganz gut.

"Schaut mal, ich kann schauspielern"
Das große Problem des Films, das is mir letztens in Sanctimony auch sauer aufgestoßen, er ist nicht spannend umgesetzt. Es gibt keine Nervenkitzel-Szenen, man bangt nicht mit oder um die Charaktere und Spannung kommt wie gesagt, eigentlich nie auf. Auch die Story ist mehr oder minder ein Schoß in den Ofen und auch wenn das Milieu nun mal etwas neues ist, vor allem auch in Lundgrens Filmographie, rettet das den Film in keinster Weise. Auch Actiontechnisch gibt es hier aber auch rein gar nichts vorzuweisen, Dolph gibt zwar mal ein paar Schüsse ab, aber Action kann man das nun wirklich nicht nennen.

Dolph hängt einfach cool wie immer in der Gegend rum
Viel eher wirkte der Film so, als wolle Dolph sich schauspielerisch etablieren und auch das ist nicht wirklich gelungen. Auffällig ist auch, das in Szenen wo Dolph wirklich schauspielern muss, soll heissen, weint oder verzweifelt ist, sein Gesicht kaum beleuchtet ist oder die Kamera einfach nicht drauf hält.
Das ist wirklich schade den Dolph hat mehr drauf, als das was er in diesem Film präsentiert. Hier läuft er meist mit einer ausdruckslosen oder wütenden Miene durch die Gegend ohne auch nur mit der Wimper zu zucken.

So siehts aus wenn SM fehlschlägt oder eben extrem ausgelebt wird
Interessanterweise basiert der Film auf einem Buch von einem mir unbekannten Autoren. Als war entweder schon das Buch langweilig oder die Adaption zu einem Drehbuch ist nur ziemlich nach hinten los gegangen. Leider merkt man auch zu keiner Zeit das Anthony Hickox der Regisseur war, denn die Inszenierung wirkt einfach nur standardmäßig. Keine coolen Zeitlupeneinstellungen, keine Filterspielerein, das Ganze wirkt leider wie von der Stange und kommt somit nicht aus dem B-Movie-Thriller-Bereich raus. Wirklich schade das auch an dieser Stelle sehr viel verschenkt wurde.

"Wo ist hier der nächste Fetischclub?"
Kommen wir nun zum Moppen-Gehalt, der ja eigentlich in einem Film, der sich mehr oder weniger mit SM beschäftigt, eigentlich recht hoch sein dürfte, aber auch hier Fehlanzeige. Ich glaube man sieht hier sage und schreibe zwei verschiedene Frauen oben ohne und das auch nur echt kurz. Wenigstens in diesem Punkt hätte der Film ja punkten können, aber auch diese Chance wird verschenkt. Statt dessen sieht man wie Kerle gefesselt von der Decke hängen und abgesehen von einer Lederunterhose nichts anhaben. Genau das will ja auch jeder Zuschauer sehen...
Fazit: Der Film ist wirklich eher scheiße, ich wollte erst noch gnädig mit dem Film verfahren, aber ist leider nicht mal wirklich durschnittlich. Was übrig bleibt ist ein ungenutzter Dolph, ein nichts reissender Anthony Hickox und SM-Spielerein, die ich nie und nimmer in die Tat umsetzen würde. Auch der restlich Cast überzeugt nicht wirklich und über die unsäglich langweilige Story hab ich ja auch schon gesprochen.
Mit Ach und Krach gib ich dem Streifen eine

Aber auch nur wegen Dolph!
Die Dvd von Splendid ist mit einer Fsk 18 uncut, es gibt aber auch eine geschnittene 16er, die auch zusammen mit dem Dolph-Bomber The Last Warrior zu haben ist. Bild-und Soundtechnisch durchschnittlich, beklagen kann man sich aber auch nicht.