
Originaltitel: House of 1000 Corpses
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2002
Regie: Rob Zombie
Darsteller: Karen Black, Jeanne Carmen, Erin Daniels, Sid Haig, Chris Hardwick, Jennifer Jostyn, Irwin Keyes, Sheri Moon, Bill Moseley, Michael J. Pollard
Vorwort:
Regisseur "Rob Zombie" wurde am 12. Januar 1966 in Haverhill, USA geboren und ist vielen durch die 1985 gegründete Rockband "White Zombie" bekannt. 1. Erfahrungen im Filmgeschäft sammelte Rob bei der Mitarbeit von "Beavis & Butthead". Als Rob 1998 seine 1. Solo CD veröffentlichte, welche sich über 3 Mio. mal verkaufte und eine Grammynominierung für den besten Rock Song bekam, löste er die "White Zombies" auf und widmete sich seiner Solo Karriere. Im Jahre 2000 bekam er dann von Universal den Auftrag an einem Drehbuch für Haus der 1000 Leichen zu arbeiten.
Es ist der 30.10.1977 kurz vor Halloween. Die Jugendlichen Mary, Denise, Bill und Jerry befinden sich auf einer Rundfahrt durch die USA um einen Reiseführer für skurile Attraktionen zu schreiben. Bei ihrem Aufenthalt in "Captain Spauldings" "Museum of Monsters and Madmen" werden sie in dessen Geisterbahn auf einen Dr. Satan aufmerksam, einem kranken Killer, der ganz in der Nähe gehenkt wurde. Das weckt natürlich das Interesse der Jugendlichen und so lassen sich die Vier den Weg erklären. Eine Anhalterin namens "Babe Firefly" zwingt die Jugendlichen zu einem Unweg, da die junge Schöne nach Hause möchte. Wegen einer anschließenden fingierten Panne müssen die Vier bei Babe übernachten, bis deren Bruder das Auto repariert hat. Dort angekommen, finden die Jugendlichen eine abgedrehte Familie vor, die ihre Gäste schon erwartet hat.


Nichts Neues im Horrorgenre denkt sich der Horrorfan nach wenigen Minuten. 4 Jugendliche mit Auto im letzten Kaff unterwegs treffen auf eine abgelegene Hütte, die ihr Todesurteil bedeutet. Solche Storyverläufe gabs in früheren Tagen und neuerdings wird es auch heute wieder salonfähig, was andere Genrevertreter wie Wrong Turn und das TCM Remake verdeutlichen. Nichts desto trotz schlägt der Film im weiteren Verlauf eine ganz andere Richtung ein. Das 10 kleine Negerlein Prinzip trifft man hier ausnahmsweise mal nicht in gewohnter Form vor und auch das Ableben unserer Teenager ist mit vielen Stilmitteln äußerst innovativ inszeniert. Rob Zombie greift hier soviele Stilmitttel auf, wie man sie vorher selten in einem Film zu Gesicht bekam. Vielleicht war er Natural Born Killers Fan, den das Einfügen von Realclips, das Einsetzen von Rot und Blau Farbfiltern sowie die teils grobkörnige Darstellung des Bildmaterials erinnert stark an den oben genannten Streifen oder auch an U-Turn. Dazu kommt noch die äußerst brutale Gewaltdarstellung, die mit Hilfe dieser Stilmittel eine teilweise kranke Athmosphäre erreicht. Wer hier allerdings einen reinen Splatter á Ittenbach erwartet ist fehl am Platz. Die teilweise verfremdete Gewaltdarstellung besteht in 1. Linie aus gezeigten verstümmelten Leichen, die den Zuschauer aber erahnen lassen, wie es dazu kam. Das Ganze wird teilweise so drastisch dargestellt, das auch der erfahrene Horrorfilmfan schlucken muss. Etliche Leute verließen bei solchen Szenen mit einem blassen Gesicht die damalige Kinovorführung. Natürlich gibt es auch die eine oder andere blutige Splatterszene, die aber dann sehr schnell geschnitten ist. Trotzdem finde ich, ist die gezeigte Gewalt für den Zuschauer emotional um Einiges härter, als ein Fun Splatter á Braindead dies bewirken kann.
Die Sets wirken sehr verspielt und sind mit viel Liebe zum Detail gemacht. Auch die Effekt Leute und die Maskenbildner haben ganze Arbeit geleistet. Das Finale ist eine einzige optisch überwältigende Bilderflut mit bizarren Masken und Effekten, die einem das Blut gefrieren lassen. Zum Ganzen gesellt sich dann noch ein genialer metalhaltiger Score, der die wirren Bilder in seiner Wirkung unterstützt und sehr passend gewählt ist. Positiv fallen weiterhin die abgedrehten Dialoge vom Killerclown Spaulding und Otis unserem Folterspezialisten auf. Nun für die Pisa Studie sicher ungeignet wird in bester From Dusk till dawn Manier geschimpft und Sprüche geklopft, was einige Lacher verursacht. Natürlich unterstütze ich die Fäkalsprache in keinster Weise, aber dem Film tut sie weitgehend gut.
Die schauspielerische Leistung ist im Großen und Ganzen nur durchschnittlich. Unsere 4 Jugendlichen setzen keine sonderlichen Hightlights, was vielleicht auch daran liegt, dass Jessica Biel (TCM) nicht mitspielt. Die Figur von Captain Spaulding ist hingegen sehr gut besetzt und es macht auf der ganzen Linie Spass unserem Killerclown bei seinen Aktionen zu folgen. Auch Otis, der Foltermann ist abgedreht und muss beim Dreh auf Drogen gewesen sein. So etwas kaputtes und krankes, man glaubt es kaum, habe ich noch nie gesehen. Seine kompromisslose Brutalität und sein Äußeres führen dem Zuschauer in der Tat einen realen Alptraum vor.

Die deutsche DVD von Sunfilm kommt als SPIO/JK freigegebene Fassung und als gekürzte FSK 18 Fassung ...