Shaun of The Dead

Ob Splatter, Trash oder was es sonst noch gibt ... all das findet hier seinen verdienten Platz.
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Shaun of The Dead

Beitrag von Cinefreak » 16.08.2010, 18:04

Shaun of the Dead



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OT: Shaun of the Dead
Herstellungsland: GB
Jahr: 2004
Regie: Edgar Wright
Darsteller: Simon Pegg, Nick Frost, Kate Ashfield, Lucy Davis, Dylan Moran, Penelope Wilton, Bill Nighy, Edgar Wright u. a.



Shauns Leben ist ein Witz. Er verschwendet seine Zeit mit seinem Kumpel Ed in seiner Lieblingskneipe „Winchester“, hat Dauerstress mit seiner Mutter und vernachlässigt seine Freundin Liz. Als die mit ihm Schluss macht, will Shaun sein Leben in den Griff kriegen: Er muss Liz` Liebe zurückgewinnen, mit seiner Mutter ins Reine kommen und noch dazu lernen, sich endlich wie ein Erwachsener zu benehmen. Nur dumm, dass gerade jetzt der Ort von Untoten nur so wimmelt.



Die Ausgangsszene ist eigentlich schon der erste Brüller des Films, denn diese könnte auch der Anfang einer romantisch-verzwickten Komödie sein. Die ganze Geschichte beginnt in Shauns und Eds Lieblingskneipe, dem „Winchester“. Shaun sitzt dort mit Liz an einem Tisch und bemängelt, dass ihr Freund tagein, tagaus nur mit seinem Mitbewohner, dem nichtsnutzigen, stinkfaulen Ed abhängt, anstatt sein Leben in die Hand zu nehmen. Außerdem würde sie viel lieber mal etwas Zeit alleine mit Shaun verbringen, doch da Ed immer dabei ist, sei es kein Wunder, dass sie ihre Mitbewohner auch immer mitbringt, und das löse eine Exazerbation aus, will heißen, das verschlimmere die Dinge nur noch mehr. Es trägt auch nicht gerade zu Liz` Beruhigung bei, dass Ed an ihren Tisch kommt und sie fragt, ob die „kleinen Scheißerchen“ noch etwas wollen.
Um Liz`zu besänftigen und seine Beziehung zu retten, verspricht Shaun ihr, dass er sie am nächsten Tag in ein anspruchsvolles Fischrestaurant einladen wird – nur sie beide.


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Hier wird übrigens das „normale“ Leben in dem Ort gezeigt...ich weiß nicht, irgendwie wirken die vorher schon stark verstrahlt, und wenn ich die Szene jetzt zum zweiten Mal sehe, finde ich sie schon um einiges witziger als gestern bei der Erstsichtung.



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Zurück zur Geschichte. Jedenfalls sind bereits am nächsten Tag alle guten Vorsätze und Versprechungen wieder vergessen, und so würde Shaun auch den neuen Tag wieder mit Ed vor der Videospielkonsole verbringen, wenn dieser ihn nicht daran erinnern würde, dass Shaun doch zur Arbeit müsse. Doch bevor er aus dem Hause kommt, gibt es noch eine Standpauke von Shauns zweitem Mitbewohner, der Ed am liebsten aus dem Hause haben will, weil der faul auf der Couch herumgammelt und nichts Produktives zum Haushalt oder gar zur Miete beisteuern würde, und wenn, dann sei es Drogengeld.

Seine Kollegen respektieren Shaun nicht, die Reservierung für den versprochenen Abend mit Liz hat er völlig vergessen, natürlich ist auch kein Tisch mehr zu bekommen. Aufgrund seiner Unzuverlässigkeit macht Liz kurz darauf mit Shaun Schluss.


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Die Szene kannte ich bisher nur von Klaas Klever, wenn er am Ende einer Geschichte mal wieder seinen Hut verspeist...


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Die beiden Freunde betrinken sich und machen Party zuhause, weshalb es wieder Stress mit dem zweiten Mitbewohner gibt, der Ed schon zuvor ein Dorn im Auge war.


Wunderbar inszeniert ist auch die längere Szene, in der Shaun – noch immer stark verpeilt - für einen Schokoriegel zum Kiosk geht und – obwohl offensichtlich – anfangs absolut nicht rafft, dass etwas Merkwürdiges in der Stadt vor sich geht. Er merkt es einfach nicht!


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Kritik zum Film:

Noch mehr zum wirklich irren Filminhalt will ich hier gar nicht mehr verraten. Es sei nur noch erwähnt, dass diese Absurditäten sich durch den kompletten Film ziehen und die Macher auf diese Weise das Genre des „Zombiefilms“ geradezu liebevoll auf den Arm nehmen, etwa wenn die beiden „Helden“ des Films in Anbetracht einer tödlichen Bedrohung von Zombies ihre Schallplatten als Waffen benutzen, dabei aber genau schauen, ob die jeweiligen Platten wirklich zerstört werden können. Angesichts der Gefahr ist die Sequenz, in der sie – wie Djs – in Ruhe die Platten durchstöbern, während sich die Zombies immer weiter auf sie zubewegen, absolut genial und wird genüsslich zelebriert.

Krasse Toneffekte wie bei einer Schockszene werden von Regisseur Edgar Wright immer wieder an den unpassendsten Stellen eingesetzt, was den Film irrsinnig überdreht und komisch wirken lässt. Auch gibt es verschiedene Running Gags, die sich durch den Film ziehen, zusätzlich hat der Film einen entscheidenden Trumpf gegenüber anderen Filmparodien: Die Macher scheinen ein gutes Händchen dafür zu haben, bis wann eine Szene noch komisch ist, verzichten auf allzu deftigen Haudrauf- und Fäkalhumor und haben immer wieder interessant-skurrile Einfälle zu bieten. Gewürzt wird das Ganze mit teilweise echt deftigen Stunts und einer liebenswerten Leichtigkeit.

An dieser Stelle verrate ich nicht, wohin die Beteiligten – samt Ex-Freundin, Mutter und Mitbewohnern flüchten wollen, denn das ist der eigentliche Clou des Films irgendwie. Auf jeden Fall erwartet den Zuschauer ein irrer Trip, der immer wieder geschickt zwischen knallharten, überdrehten Gewaltszenen und skurril-derbem Humor wechselt, was einfach ein Riesenspaß ist. Erwähnenswert ist hier auch eine Szene, die die typische - u. a. in Woo-Filmen vorkommende "jeder bedroht den anderen"-Szene persifliert.


Hintergrund zum Film:

Wie bei wikipedia nachzulesen, ist „Shaun of the dead“ der erste Film einer bis dato unvollendeten Trilogie namens „Blood and Icecream, die von den Autoren Edgar Wright und Simon Pegg entwickelt wurde. Markenzeichen dieser Trilogie sind beträchtliche Mengen an Blut sowie das Verspeisen eines Cornetto-Eis von mindestens einem Protagonisten. So tauchen im zweiten Teil der Reihe „Hot Fuzz – Zwei abgewichste Profis“ nicht nur viele der Darsteller erneut auf, auch sind einige Anspielungen auf den Erstling vorhanden.
Shaun of the Dead ist von vielen Filmzitaten des Zombiefilms geprägt, allen voran werden hier die Werke von George A. Romero, der selber ein Fan des Films ist, aufs Korn genommen. Die Macher bestehen allerdings darauf, dass Shaun of the Dead keine reine Parodie ist, vielmehr spiele die Beziehung zwischen Shaun und Liz eine sehr wichtige Rolle im Film, weshalb die Tagline „Eine romantische Komödie. Mit Zombies.“ lautet.
Der Film war mit Einnahmen von 13 Millionen Dollar war der Film in den USA ein voller Erfolg.



Die DVD ist in Deutschland erhältlich und freigegeben ab 16 Jahren. Vertrieb bei Universal. :liquid8:

Ich habe den Film als Doppel-DVD vorliegen gehabt, auf der anderen ist der zweite Teil "Hot Fuzz" zu finden. Shaun of the dead hat interessante Hintergründe, u. a. einen Skriptüberblick, der sehr witzig kommentiert wurde, sowie einige Infos zur Entstehung der Effekte zu bieten.
Unser neuestes Projekt: https://open.spotify.com/show/35s3iDdkQ12ikEFT9hOoTP - Talk rund um Filme und Serien

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Vince
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Beitrag von Vince » 16.08.2010, 18:29

Was, den haben wir hier echt noch nicht drin? Ich bin erstaunt... danke für die wieder mal mit netten Zusatzinfos und Bilderstrecken geschmückte Kritik. Ich seh den natürlich, wie wohl die meisten, ähnlich stark, auch wenn ich mich an Simon Pegg erst mal gewöhnen musste.

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Beitrag von Seemi » 16.08.2010, 19:16

Der Film bekommt von mir klare 10 Punkte. Einer meiner Lieblingsfilme, den hab ich schon so oft gesehen und er ist immer wieder lustig.
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"Bevor ich mein Kaffee nicht hab, lass ich mich nicht foltern!" (Jackson)

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Beitrag von C4rter » 16.08.2010, 20:37

Vom 5.11.2006:


Als ich damals von dem Film zum ersten mal hörte, war mir schon klar das ich den sehen muss. War dann auch 2 mal im Kino. Ein wahrhaft genialer Film. Die Beschreibung "Eine romantische Komödie mit Zombies" trifft es einfach auf den Punkt. Zuerst steht kurz die Beziehung von Shaun zu seiner Freundin und seinen anderen Mitmenschen im Vordergrund. Dann kommen die Zombies in sein Leben, und in das Leben aller.
Der Film veralbert wirklich gekonnt alle möglichen Alltagssachen. Er spielt häufig damit, dass man sich auch im Alltag stellenweise wie ein Zombie verhält. Die Schauspieler sind durch die Bank weg genial. Simon Pegg und Nick Frost sind ein super Team und spielen sich die Bälle nur so zu. Bill Nighy als Shauns Vater ist ebenfalls mehr als genial.
Es gefällt auch der Aufbau einiger Witze. Vieles wird am Anfang des Films beiläufig gesagt, z.b. "Hey Shaun, how you doing?" "Surviving!" und dann im zweiten Teil des Films nochmal wiederholt, mit bitterem Beigeschmack versteht sich. All das sowie die wirklich gelungen Zombies und Splatter Effekte machen den Film zu einem Spaßfeuerwerk. Ein wahrhaft herausragender Film, der sich bewusst nicht als Zombiefilm-Parodie sieht sondern als der etwas andere Zombiefilm. Er verdient sich die Höchstwertung(Synchro: 8/10).

:liquid10:

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