
Originaltitel: Terminator 2 Judgement Day
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1991
Regie: James Cameron
Darsteller: Arnold Schwarzenegger, Linda Hamilton, Edward Furlong, Robert Patrick, Joe Morton, Michael Biehn (im DC), ...
1984 drehten der ziemlich unbekannte Regiesuer James Cameron zusammen mit dem mehrfachen Mr Universum Arnold Schwarzenegger einen Film namens Terminator. Für heutzutage lächerliche 6,4 Millionen Dollar, schafften sie damit einen weltweiten Hit. Arnold Schwarzenegger wurde zu einem der berühmtesten und erfolgreichsten Schauspieler Hollywoods, während Cameron 2 Jahre später durch die grandiose Fortsetzung zum Klassiker Alien (Aliens – Die Rückkehr) in den Olymp der besten Hollywood Regisseure aufstieg.
1991 kam Camerons und Schwarzeneggers zweite gemeinsame Arbeit raus : Terminator 2 – Judgement Day. Normalerweise erwartet man von Fortsetzungen das sie ein billiger Abklatsch des ersten Teils sind. Nicht so hier. Alleine das Budget war damals alles andere als Billig : gigantische 100 Millionen Dollar pumpten Carolco und Tri Star in dieses Projekt und dies sollte sich mehr als lohnen. Etwa 520 Millionen Dollar spielte dieses gigantische Projekt ein und machte Arnold Schwarzenegger zum größten Hollywood Star seiner Zeit.
Worum geht es in diesem Meilenstein der Filmgeschichte?
12 Jahre sind vergangen seit der erste Anschlag auf das Leben Sarah Connors scheiterte. John Connor ist inzwischen heran gewachsen zu einem kleinen, vorlauten und rebellischen Jungen. Sarah Connor wurde in eine Irrenanstalt eingeliefert, nachdem sie versuchte Cyberdyne Systems (Erbauer von Skynet dem Killercomputer) in die Luft zu sprengen. Wie vor einigen Jahren erscheint ein Terminator auf der Bildfläche um den Schutzlosen John zu töten. Wiederum erscheint auch ein Beschützer für John, aber dieses mal sind die Vorzeichen komplett anders! Die Maschinen sendeten ihre neuste Errungenschaft in die Vergangenheit : einen T-1000, eine aus flüssigen Metall bestehenden, formveränderten und kugelschlugende Killermachine. Aber auch die Menschen sendeten eine neue Art von Beschützer. Dieses mal ist kein Soldat aus Fleisch und Blut, sondern der Terminator (identisch mit dem Modell aus Teil 1) persönlich. Auf der Jagd nach dem Jungen, lassen diese Beiden ein Feuerwerk nach dem anderen los und entfachen eines der gewaltigsten Duelle der Filmgeschichte.
Wie weiter oben schon erwähnt, gibt es kaum Fortsetzungen die es mit dem Original aufnehmen können, geschweige denn besser sind als Teil 1. Ausnahmen bilden da Der Pate 2 oder auch Camerons Aliens. Terminator 2 reiht sich nahtlos in diese Liste ein.
Was Cameron, Schwarzenegger und vor allem George Lucas Effekt Schmiede ILM hier vollbracht haben, ist mehr als ein nur grandioser Actionfilm. Es ist wahrlich ein Meilenstein der Filmgeschichte, da T2 so was wie den CGI Urknall darstellt. Deuteten Cameron und ILM in The Abyss (1989) nur an was mit der neuen Morphing-Technologie alles möglich ist, so drehten sie in T2 richtig auf und ließen die Zuschauer mit staunenden Gesichtern im Kino sitzen. Der von Robert Patrick perfekt verkörperte T-1000 ist ein Wunderwerk der Computertechnologie. Er wechselt seine Forum, schließt Einschusslöcher, geht durch Gitterstäbe und und und. Vor allem ist es bemerkenswert, das diese Effekte besser aussehen als die meisten heutigen CGIs. Aber nicht nur das macht T2 zu einem Specktakel sonder gleichen : die von vielen Fans so geliebte und leider auch schmerzlichst vermisste Hand Made Action wird hier bis zum Anschlag eingesetzt. Verfolgungsjagden, ein springender Truck, ein fliegendes Motorrad und viele weitere Grandiose Stunts lassen das Herz eines jeden Actionfan höher schlagen.
Meistens sind solche Technikmeisterwerke eher seelenlos und ohne gute Story, nicht so hier. Die düstere Grundstimmung des ersten Teil kommt schon nach den ersten Minuten wieder auf und hinterlässt ein flaues Gefühl im Magen.
Arnold Schwarzenegger liefert mit diesem Film das Glanzstück seiner Karriere ab, er ist der Terminator und geht vollkommen in dieser Rolle auf. Er versprüht trotz Beschützerauftrag immer noch perfekt die Bedrohung aus Teil 1, lockert diese aber ab und zu mit einigen kleinen Gags etwas auf. Nie wieder war er so gut wie hier.
Linda Hamilton spielt die Rolle der Sarah Connor zwar mit einem hang zum Over Acting, aber dies gibt der Figur tiefe, was man an der oberflächlichen Darstellung in Teil 1 etwas vermisste.
Edward Furlong (John Connor) macht seine Sache gut, auch wenn er manchmal ein klein wenig nervig sein kann. Toll gelungen ist das Zusammenspiel von Schwarzenegger und Furlong, in dem es einen kleinen gesellschaftlichen Seitenhieb gibt. Die Maschine gibt laut Sarah Connor einen besseren Vater als ein Mann aus Fleisch und Blut je sein könnte. Dies sollte manchen Leuten vielleicht etwas zu denken geben. Kommen wir aber nun zum Heimlichen Star des Filmes : Robert Patrick!
Er spielt den Gegenspieler von Schwarzenegger und dies macht er einfach klasse. Ähnlich wie Schwarzenegger in Teil 1, sagt er kaum ein Wort, versprüht aber durch seine Mimik und seine Art sich zu bewegen eine extreme düstere Aura. Gegen den Körperlich gewaltigen Schwarzenegger geht er zu keiner Sekunde unter oder wirkt lächerlich. Ein klein wenig den Kopf gesenkt und ein Blick wie ein Stier und man weis der Typ ist richtig bedrohlich!
Die Story liest sich wie ein Abklatsch von Teil 1, überrascht aber immer wieder mit einigen Wendungen und Erkenntnissen über den Bevorstehenden Krieg. Zu viel will ich hier nicht verraten, aber der Film beschränkt sich nicht alleine auf ein Katz und Maus Spiel wie im ersten, obwohl alleine dies schon richtig gut unterhalten würde. Alleine die Grundidee, das sich John der Retter der Menschheit, mit einer der Killermachinen anfreundet und sich zwischen den beiden eine Vater/Sohn Beziehung entwickelt, ist Grandios.
Die düstere Grundstimmung des Filmes unterstützten perfekt der Einsatz von Blaufiltern in den nächtlichen Szenen und der grandiose Score von Brad Fiedel. Gewaltig, hämmernd und mit einer der fantastischsten Melodien aller Zeiten untermalt er perfekt das geschehen auf der Leinwand.
1993 brachte Cameron eine Special Edition des Filmes heraus, dieser ist etwa 15 Minuten länger als die Kinofassung und vertieft die Freundschaft des Terminators mit dem kleinen Jungen. Außerdem wird uns der Erschaffer Skynets, Miles Dyson (Joe Morton) um einiges näher gebracht als in der Kinofassung. Kyle Reese (Michael Biehn) der Retter aus Teil 1 hat außerdem noch einen Gastauftritt in einer Traumsequenz. Diese stellt dar, wie sehr Sarah noch in ihn verleibt ist. Manche Kritiker sagen das diese Version ein wenig das Tempo raus nimmt und ihn unnötig länger machen. Dies kann ich keineswegs nachvollziehen, die zusätzliche Zeit lässt den Film in seiner Gesamtheit runder wirken und hat somit seine Daseins Berechtigung.
Weiterhin gibt es noch einen Ultimate Cut, dieser beinhaltet aber nur ein alternatives Ende, welches den Film nicht wirklich weiterbringt und als Extra auf der deutschen DVD enthalten ist.
Fazit : einer der besten Filme aller Zeiten und einfach ein Zeitloser Klassiker. Nie war Schwarzenegger so gut, nie gab es gigantischere Hand Made Action und nie gab es bis dato so gute Effekte. Cameron schafft es gekonnt in einem atmosphärisch dichten Film, technische Actionmeisterleistungen mit einigen sehr bewegenden Gefühlsmomenten zu verknüpfen.
Mein Absoluter Lieblingsfilm!
