Grandiose Reihe, grandiose Reviews.
Mein Senf zu den Filmen, unter denen ich zu unterschiedlichen Zeiten unterschiedliche Favoriten hatte. Aktuell sieht es so aus:
Lethal Weapon
Grandiose Action, super Comedy, famose Chemie zwischen den Hauptdarstellern - ist ja alles bekannt, muss man fast nix mehr zu sagen. Ich finde es nur schön, dass einem beim wiederholten Schauen immer wieder neue Details auffallen, wie gut die Charaktere geschrieben sind usw. Bei meiner letzten Sichtung fiel mir z.B. auf, dass die Szene, in der Murtaugh das Pornovideo mit Hunsackers Tochter sieht ein überraschend krasser, dramatischer Moment in dem sonst als Actionkomödie gefeierten Films ist (ähnlich wie z.B. der Missbrauchsplot in Shane Blacks "Kiss Kiss, Bang Bang"). Auch ein interessanter Ansatz ist natürlich der, dass die Bösewichte hier in der Ära Reagan mal aus den eigenen Reihen kommen und viel mit den Helden gemeinsam haben, während sonst das Abknallen von Krauts, Russkies und Asiaten im Actionkino der Zeit propagiert wurde. Auch interessant: Was Martial Arts angeht, ist der Film moderner als viele seiner US-Zeitgenossen, z.B. der Triangle Choke, den Riggs bei Mr. Joshua ansetzt, solche MMA-Techniken kommt ja eigentlich erst im Actionkino der letzten Jahre verstärkt zum Einsatz.
,5
Lethal Weapon 2
Natürlich, die Charaktere sind eingeführt, aber der Film (wie eigentlich alle "Lethal Weapon"-Sequels) entwickelt sie sinnvoll weiter, stagniert nicht. Die Action ist noch aufwändiger, mir persönlich gefällt die außerordentlich ruppige Gangart, die recht kompromisslos ist. Man merkt, dass Blacks Ursprungsidee in die Richtung gehen sollte, dass Riggs am Ende stirbt, aber bei den Verfilmungen wurde der düstere Faktor in seinen Ansätzen und/oder Scripts ja gerne mal reduziert.
,5
Lethal Weapon 3
Die Steigerung in der Action ist sequeltypisch da, der Ausstieg von Shane Black, der ja schon beim zweiten Film nur die Story lieferte, macht sich in der größeren Familienfreundlichkeit bemerkbar - trotz der Szene, in der Murtaugh den Kumpel seines Sohnes erschießt. Stuart Wilson hat mir, wie eigentlich alle Baddies der Reihe, gefallen, kann halt nur nicht ganz mit seinen Vorgängern mithalten. Teilweise wird es etwas sehr unglaubwürdig (zwei kugelsichere Westen übereinander helfen also gegen Copkillergeschosse, den Bagger durchsieben sie aber?), aber ganz ehrlich: Mit Realismus hatte die Reihe es nie so. Macht weiterhin sehr viel Laune, die Addition von Lorna bringt Pfeffer ins Geschehen, also entwickelt sich das Ganze auch ohne Black homogen weiter, auch wenn dieser Teil 3 und 4 nicht mochte.
Knappe
Lethal Weapon 4
Eastwood hat es vorgemacht, mittlerweile tut es fast jeder Actionstar wie er und thematisiert das eigene Altern, so auch Gibson und Glover in "Lethal Weapon 4". Diese erhebliche Weiterentwicklung greift dem Film unter die Arme, der auf der damaligen HK-Begeisterung des US-Actionkinos gerne mitsurfte, aber das in schicken over-the-top-Schauwerten verwurstet. Die zusätzlichen Figuren haben mich persönlich nicht gestört, auch die Action krawallt genug, dass ihr die phsyische Unglaubwürdigkeit nicht ankreide, und der Fotoalbum-Abspann wäre ein schöner Schlusspunkt. Ich liebe die Reihe, einen fünften brauche ich trotzdem nicht, da Gibson und Glover in meinen Augen wohl tatsächlich "zu alt für den Scheiß" sind.
Jimmy Dix: "Du glaubst wohl nicht an die Liebe?" - Joe Hallenbeck: "Doch ich glaube an die Liebe. Ich glaube auch an Krebs." [Last Boy Scout]
Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]