Surrealistisches Kino zu mögen und zu seiner Inspiration zu zählen, ist noch keine Kunst... und nur weil man einen auf abgefahren macht, ist man noch längst kein Lynch. "Passion Play" stellt das wieder eindrucksvoll unter Beweis und scheitert ähnlich grandios wie etwa "Ich weiß, wer mich getötet hat" an hoch gesteckten Erwartungen, was die Formalästhetik angeht, vergisst dabei aber, den Inhalt interessant zu gestalten. Das Filmende untermauert die Befürchtungen, die sich nach wenigen Minuten an der Seite des Jazztrompeters bereits einstellen: Das Skript ist eine banale Romantikvorstellung, einer solchen vom Niveau "Twilight" kaum überlegen, nur eingekleidet in Fragezeichen, deren primitive Symbolik aber allzu schnell entschlüsselt ist.
Das Tragische ist, dass die meisten Schachfiguren durchaus mit Sorgfalt geschnitzt sind, jedoch unbeholfen über das Brett geschoben werden: So füllt Mickey Rourke angelehnt an seinen "Wrestler" einmal mehr eine kaputte Figur mit Leben, das Schicksal führt sie aber auf eine wenig inspirierende Reise; Gleiches gilt für Bill Murray, der seine Jim-Jarmusch-Erfahrungen in das Projekt einbringt. Hauptproblem ist aber sicherlich Megan Fox, das Objekt der Begierde, eine zerbrechlich wirkende, vielschichtige Figur auf dem Papier, die dank Fox' fehlenden Talents leider auf eine Dimension zurechtgestutzt wird. Alleine deswegen schon scheitert alles andere.
