Snitch – ein riskanter Deal
Snitch – ein riskanter Deal
Originaltitel: Snitch
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2013
Regie: Ric Roman Waugh
Darsteller: Dwayne Johnson, Jon Bernthal, Barry Pepper, Susan Sarandon, Benjamin Bratt, Michael Kenneth Williams, Rafi Gavron, Melina Kanakaredes, Nadine Velazquez, JD Pardo, Lela Loren, Harold Perrineau, David Harbour, …
Um seinem inhaftierten Sohn zu helfen, wird der von Dwayne Johnson verkörperte Hauptprotagonist dieses "auf wahren Begebenheiten" beruhenden dramatischen Crime-Thrillers zum "Spitzel" im Drogen-Milieu - was ihn und seine Nahestehenden schon bald einer akuten Lebengefahr aussetzt...
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- Nachtwaechter
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- Registriert: 12.03.2013, 11:14
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Aus dem Tagebuch:
Ruhiges, etwas überlanges Thrillerdrama das die lebende Comicfigur Dwayne Johnson mal zur Abwechslung als ganz normalen Menschen präsentiert.
Dieser schlägt sich als Geschäftsmann und Vater gar nicht schlecht.
Atmosphärisch und inhaltlich nicht das komplette herausgeholt (mich hätten noch ein paar Infos zu den amerikanischen Drogengesetzen interessiert), einge Unglaubwürdigkeiten (z. B. der "rambomäßige" Auftritt Jon Bernthal's im Haus des Drogendealers) schmälern den gelungenen Gesamteindruck ein wenig, da man sich auf emotionaler Seite wohl vorhatte, dieses Vorhaben dadurch aber ein wenig untergraben wird.
Sehr gute
Ruhiges, etwas überlanges Thrillerdrama das die lebende Comicfigur Dwayne Johnson mal zur Abwechslung als ganz normalen Menschen präsentiert.
Dieser schlägt sich als Geschäftsmann und Vater gar nicht schlecht.
Atmosphärisch und inhaltlich nicht das komplette herausgeholt (mich hätten noch ein paar Infos zu den amerikanischen Drogengesetzen interessiert), einge Unglaubwürdigkeiten (z. B. der "rambomäßige" Auftritt Jon Bernthal's im Haus des Drogendealers) schmälern den gelungenen Gesamteindruck ein wenig, da man sich auf emotionaler Seite wohl vorhatte, dieses Vorhaben dadurch aber ein wenig untergraben wird.
Sehr gute
Sehr gelungener, durchaus spannender Actionthriller mit starkem The Rock, drei coolen Actionszenen, sehr dynamischer Kamera und ordentlichem Tempo. Insgesamt ist der Film allerdings ein bisserl zu lang, ein bisserl zu konstruiert und bisserl zu voll mit ein paar Klischeefiguren. Besondere Erwähnung verdient der großartig melancholische Score von Antonio Pinto!
In diesem Sinne:
freeman
In diesem Sinne:
freeman
Solides "Thriller-Drama" mit einem "The Rock" in einer ungewöhnlichen verletzlichen Rolle, mit der ich jedoch nicht so ganz warm wurde. Objektiv dennoch eine beachtliche schauspielerische Leistung, die die restlichen B-Konsorten auch mit 50 oder 60 Jahren noch nicht beherrschen. Der Plot ist durchaus spannend, wenn auch mit etwas zu langer Laufzeit, die Action den inhaltichen Umständen entsprechend realistisch inszeniert. Auch politisch hinsichtlich des kritisch zu wertenden Drogen Krieges der USA nicht uninteressant.
+
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- LivingDead
- Action Fan
- Beiträge: 3774
- Registriert: 06.06.2006, 14:13
- Wohnort: Oldenburg
"The Rock" auf neuen Wegen, zumindest schlägt er sich, in dieser eher melodramatisch angelegten Rolle, ganz wacker. Zudem wird ihm hier - ganz ungewohnt - auch kein direkter Schlagabtausch gewährt. Dennoch weiß der Film durch seine melancholische Grundstimmung bisweilen sehr gut zu unterhalten, auch wenn der Film insgesamt zu lang geraten ist, dafür dass hier nichts Neues geboten wird.
Knappe
Knappe
Mit freundlichem Gruß
LivingDead
LivingDead
Nettes Undercoverdrama, das seine Story freilich etwas zu sehr verdriftet: Dass der Protagonist nach einer waghalsigen, aber auch nachvollziehbaren Aktion bereits ins Vertrauen des Obersuperduper-Kartellbosses gezogen wird, ist wenig nachvollziehbar. Und wenn man ihn nach der Aktion "entsorgen" wollte, macht das auch keinen Sinn, da er ja ein wertvollerer Geschäftspartner als die jungen Männer ist, die es laut dem DEA-Mann sonst trifft, und da dürfte der Nachschub bestehen. Auch im Finale tun sich da einige Fragen auf: Etwa bei dem leicht behämmerten Plan das Haus des schwarzen Dealerbosses mit der Knarre in der Hand zu stürmen - was, wenn Bernthal den direkt über den Haufen geschossen hätte und der ihm die Nummer nicht mehr hätte verraten können, weil sofort tot? Positiv fällt dagegen die Leistung von Johnson auf, der von einem gut aufgelegten Nebendarstellerensemble unterstützt wird - sogar Benjamin Bratt hat (wenn auch wenig gefordert) einen seiner wenigen guten Tage hier, Michael K. Williams a.k.a. Omar hätte gerne noch einen größeren Part bekommen dürfen und Barry Pepper als DEA-Agent liefert ebenfalls eine gelungene Vorstellung ab. Die wenigen, bodenständigen Actionszenen rocken gut und übertreiben nie zu sehr, selbst die Autocrashs im Finale beschädigen den realistischen Anstrich des Geschehens kaum. Schön ist auch die insgesamte Figurenzeichnung, gerade bei Bernthals Rolle, aufregend neu ist hier zwar nichts, aber solide Kost durch und durch, wenn auch mit dem einen oder anderen Schönheitsfehler.
Jimmy Dix: "Du glaubst wohl nicht an die Liebe?" - Joe Hallenbeck: "Doch ich glaube an die Liebe. Ich glaube auch an Krebs." [Last Boy Scout]
Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]
Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]
Und hier kommt die sechste , ein absoluter Konsensfilm, wie es scheint:
Bei “Snitch” stehen sich Ausgangslage im Plot und die Ansprüche bei der realistischen Charakterzeichnung gegenseitig ein wenig auf den Füßen. Einerseits ist es in der dargestellten Form schwer nachvollziehbar, weshalb ein mehr oder weniger gewöhnlicher Familienvater es mit einem ganzen Drogennest aufnehmen sollte. Immerhin bringt er folglich sich und seine Familie in Lebensgefahr, um seinem Sohn zehn Jahre im Gefängnis zu ersparen, die zwar als statuiertes Exempel unverhältnismäßig erscheinen, andererseits aber selbst verschuldet sind. In vielen Gelegenheiten macht sich das Drehbuch sogar die Mühe, bei Johnsons Charakter auf die Unerfahrenheit und Unsicherheit im Umgang mit kriminellen Dingen hinzuweisen, wenn er etwa Respekt vor Waffen zeigt (vergleichbar mit Russell Crowes Handeln in „72 Stunden“). Das sorgt einerseits für einen sehr realistischen Anstrich bei dem routinemäßigen Actionstar, der diesmal regelrecht geerdet wirkt, lässt aber eben auch Fragezeichen bezüglich seiner Motivation zurück, zumal er als eher vorsichtig agierender Mensch vorgestellt wird. Die ebenfalls glaubwürdig demonstrierte Liebe zu seinem Sohn kann den Ablauf der Geschehnisse jedenfalls nur unzureichend erklären.
Doch der Realismus ist trotzdem die größte Stärke des Films, dem selbst ein, zwei größer angelegte Actionszenen (Schießereien und Autoverfolgungsjagden) nichts von ihrer Wirkung nehmen können. Sowohl Johnson-Sohn Rafi Gavron als auch seinem Szene-Kontaktmann Jon Bernthal wird jeweils ein glaubwürdiger, emotional komplexer Background spendiert. Comic-Reliefs verbieten sich in diesem Film; Auch Michael K. Williams profitiert als Gangsterboss wieder von der Differenziertheit, die ihm bereits in Serien wie „The Wire“ und „Boardwalk Empire“ vergönnt war. Auf Seiten der Polizei sorgen Barry Pepper und Susan Sarandon für die notwendigen Grauzonen, die es schwer machen, eine Figur anhand ihres Äußeren zu verurteilen, sowohl im Positiven wie im Negativen.
Der hohe Teil an Drama und Charakterzeichnung lässt das Tempo eher gedrosselt erscheinen, ist aber so sorgfältig aufbereitet, dass dieser Umstand nicht als störend, sondern als passend empfunden wird. Das lässt die angeblich aus dem Leben gegriffene Undercover-Story unter dem Strich positiv dastehen, selbst wenn sich einige Ungereimtheiten durch die reine Motivation der Figuren nicht von der Hand weisen lassen.
Bei “Snitch” stehen sich Ausgangslage im Plot und die Ansprüche bei der realistischen Charakterzeichnung gegenseitig ein wenig auf den Füßen. Einerseits ist es in der dargestellten Form schwer nachvollziehbar, weshalb ein mehr oder weniger gewöhnlicher Familienvater es mit einem ganzen Drogennest aufnehmen sollte. Immerhin bringt er folglich sich und seine Familie in Lebensgefahr, um seinem Sohn zehn Jahre im Gefängnis zu ersparen, die zwar als statuiertes Exempel unverhältnismäßig erscheinen, andererseits aber selbst verschuldet sind. In vielen Gelegenheiten macht sich das Drehbuch sogar die Mühe, bei Johnsons Charakter auf die Unerfahrenheit und Unsicherheit im Umgang mit kriminellen Dingen hinzuweisen, wenn er etwa Respekt vor Waffen zeigt (vergleichbar mit Russell Crowes Handeln in „72 Stunden“). Das sorgt einerseits für einen sehr realistischen Anstrich bei dem routinemäßigen Actionstar, der diesmal regelrecht geerdet wirkt, lässt aber eben auch Fragezeichen bezüglich seiner Motivation zurück, zumal er als eher vorsichtig agierender Mensch vorgestellt wird. Die ebenfalls glaubwürdig demonstrierte Liebe zu seinem Sohn kann den Ablauf der Geschehnisse jedenfalls nur unzureichend erklären.
Doch der Realismus ist trotzdem die größte Stärke des Films, dem selbst ein, zwei größer angelegte Actionszenen (Schießereien und Autoverfolgungsjagden) nichts von ihrer Wirkung nehmen können. Sowohl Johnson-Sohn Rafi Gavron als auch seinem Szene-Kontaktmann Jon Bernthal wird jeweils ein glaubwürdiger, emotional komplexer Background spendiert. Comic-Reliefs verbieten sich in diesem Film; Auch Michael K. Williams profitiert als Gangsterboss wieder von der Differenziertheit, die ihm bereits in Serien wie „The Wire“ und „Boardwalk Empire“ vergönnt war. Auf Seiten der Polizei sorgen Barry Pepper und Susan Sarandon für die notwendigen Grauzonen, die es schwer machen, eine Figur anhand ihres Äußeren zu verurteilen, sowohl im Positiven wie im Negativen.
Der hohe Teil an Drama und Charakterzeichnung lässt das Tempo eher gedrosselt erscheinen, ist aber so sorgfältig aufbereitet, dass dieser Umstand nicht als störend, sondern als passend empfunden wird. Das lässt die angeblich aus dem Leben gegriffene Undercover-Story unter dem Strich positiv dastehen, selbst wenn sich einige Ungereimtheiten durch die reine Motivation der Figuren nicht von der Hand weisen lassen.
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