
Originaltitel: Demolition High
Produktionsjahr: 1996
Herstellungsland: USA
Regie: Jim Wynorski
Darsteller: Corey Haim, Alan Thicke, Dick Van Patten, Jeff Kober, Melissa Brasselle, Kimberley Roberts, Trey Alexander
Berüchtigt für billig heruntergekurbelte C-Actioner unterster Kajüte, meist realisiert mit Minimalbudget und überbordendem Stock-Footage-Einsatz, stellte Fließbandregisseur Jim Wynorski 1996 mit dem „Die Hard“-Ripoff „Demolition Hight“ einen überraschend kurzweiligen B-Reißer auf die Beine, der dem Genrefan solide Unterhaltung bietet.
Eine Terroristengruppe mopst eine Rakete aus einer Militärbasis, verschanzt sich damit in einer Highschool und nimmt Schüler und Lehrer als Geiseln. Dass sich unter denen auch der Sohn des Einsatzleiters der flugs auf den Plan gerufenen örtlichen Polizei befindet, gestaltet sich für die Gangster schnell als ernstzunehmendes Problem. Anscheinend hat der Junge (Corey Haim) nämlich nicht nur fleißig „Stirb langsam“ geschaut, sondern auch die eine oder andere Karatestunde genommen und nimmt im Alleingang einen Guerilla-Kampf gegen die Geiselnehmer auf. Die richten ihre Rakete indessen aufs örtliche Kernkraftwerk und treiben die Polizei mit illusorischen Forderungen in die Verzweiflung…
Einmal mehr muss das bewährte „Die Hard“-Konzept wie in so vielen Videoproduktionen der 90er-Jahre, die von der so schlichten wie genialen Prämisse des Bruce-Willis-Klassikers inspiriert wurden, als Aufhänger für einen überaus soliden B-Actioner herhalten, der für Wynorski-Verhältnisse tatsächlich über die Maßen gelungen ist. Das verdankt er zwar mit Sicherheit weder seiner konventionellen und in Sachen Logik und Glaubwürdigkeit teils arg mangelhaften Handlung noch den hölzernen darstellerischen Leistungen, denen Corey Haims so ungelenke wie unsympathische Performance als Heldenfigur die Krone aufsetzt, sondern den flott in Szene gesetzten Actionszenen, die das Geschehen kurzweilig und temporeich halten.
Eine kurze Autoverfolgungsjagd gibt es genauso zu bewundern wie blutige Shootouts, kurze Martial-Arts-Einlagen und einige hübsche Ideen, wie man die bösen Jungs mit zweckentfremdeten Werkraumutensilien aus dem Weg räumen kann. Eine putzige Modellexplosion rundet das solide Treiben, in dem Wynorski auch einen schauspielerischen Gastauftritt als Sniper hat, charmant ab. Schade nur, dass der Großteil des Pyrozaubers einmal mehr aus anderen Filmen zusammengeklaut wurde, denn mit einem astronomischen Budget durfte der Regisseur auch hier einmal mehr nicht hantieren. Sicherlich folgt „Demolition High“ darüber hinaus lediglich längst ausgetretenen Genrepfaden und weiß seinem Schema-F-Ablauf, bei dem ein Terrorist nach dem anderen den Löffel abgeben darf, nicht einen Hauch von Spannung oder überraschende Wendungen abzuringen, für passable Unterhaltung reicht es aber allemal.
Fazit: „Demolition High“ ist ein für Jim-Wynorski-Verhältnisse überaus brauchbarer B-Actioner, der das bewährte „Die Hard“-Prinzip als kurzweiligen Schulkracher aufzieht, der zwar in Sachen Handlung und Darsteller mehr als schwächelt, mit allerlei solide in Szene gesetzten Actionszenen, deren Stock-Footage-Anteil man verschmerzen kann, den Genrefan jedoch bei Laune hält. Kein Fehler.

Das deutschte Tape von Highlight Video ist uncut. Eine DVD ist beispielsweise in Taiwan erhältlich.