Red Dawn
In jungen Jahren waren FSK 18 und indiziert noch machtvolle Schlagwörter, die, so dachte man, für die Qualität eines Films standen, denn sie versprachen harte und blutige Action. Als Bub konnte man ja nicht ahnen, dass die Zensurbehörde seinerzeit eher rosa unterwegs war und generell alles einkassierte, was der demokratischen Kontrolle (Freiheit) widersprach und heutzutage schon zur Mittagsstunde frei zugänglich gezeigt wird. Red Dawn war so ein Vehikel, schwer zu beschaffen, nie gesehen und demnach magisch. Natürlich entpuppte sich der Film als Grütze, in dem eigentlich nichts passiert, so wie in vielen brutalen Filmen dieser Zeit. Beim Remake konnte man aber zumindest auf Schauwerte hoffen, denn inhaltlich gibt es natürlich nichts Neues. Die Charakterzeichung ist bis auf das Brudergespann nicht vorhanden, dieses widerum trägt den obligatorischen Bruderkonflikt aus, der Rest bleibt nicht einmal schwarz-weiß. Man muss sich natürlich schon fragen, wie der liebe Führer das bewerkstelligen konnte, da schien seinerzeit eine Invasion der Russen glaubwürdiger. Doch auch mit deren aktueller Unterstützung bleibt das Szenario arg abstrus, trotz EMP Bombe als Erklärungsversuch. Hier hätten sich natürlich freilich ein paar nette Spitzen angeboten, aber Red Dawn nimmt das Ganze zu ernst. Die Action weiß zu überzeugen, auch wenn das große Finale ausbleibt. Die US Boys hätten es wohl auch nicht verkraftet, wenn sie durch die NATO Allierten gerettet worden wären, aber die wurden bestimmt auch alle besetzt und China gleich mit.

Trotz der Absurdität ein kurzweiliger Streifen mit ordentlich Krawall, dem es vielleicht an etwas Ironie und Gigantismus fehlt.
