Dass "Riot" alias "Caged to Kill" ein sehr formelhafter Knastfilm ist, merke ich schon daran, dass ich aufpassen muss, dass er in meiner Erinnerung nicht mit "Vendetta" aus dem gleichen Jahr verschwimmt. Inhaftierter Bulle auf Rachetrip für die tote Family gegen bärtigen Oberübelwicht, gespickt mit jedem Gefängnisfilmklischee in Griffweite. Immerhin ist es amüsant wie luxuriös die Räumlichkeiten des Schurken hier ausgestattet ist. Dolph Lundgren als starker Silent Partner, der hier mehr ballert als die Fäuste sprechen lässt, ist eine willkommene Ergänzung, ebenso die zupackende weibliche Helferin, während die Story um die Ermittlungen gegen den Schurken ebenso erwartbar abläuft wie die Schilderungen des Knastalltags. Da gibt es immerhin immer wieder zünftige Scharmützel, ehe "Riot" dann im Finale noch mal ordentlich aufdreht und einen Showdown mit zünftigen Fights und coolem Geballer zeigt, bei der die Lundgren-Gangeinlage mit dicker Wumme und kräftigen Tritten ganz gut rockt. Die agileren Einlagen überlässt er Danielle Chuchran und Matthew Reese. Letzterer schlägt sich im wahrsten Sinne des Wortes recht überzeugend, auch wenn der Endfight gegen UFC-Legende Chuck 'The Iceman' Liddell gerade angesichts der Fähigkeiten von letzterem etwas zu schnell vorbei ist. Hat aber Tempo und macht durchaus Freude, besitzt aber letztendlich null Alleinstellungsmerkmale - vielleicht auch, weil Regisseur John Lyde im Vergleich zu den Soska-Schwestern, S. Craig Zahler und Isaac Florentine, die ungefähr zur gleichen Zeit Knastprügler herausbrachten, ein eher profilloser Regisseur ist.

Jimmy Dix: "Du glaubst wohl nicht an die Liebe?" - Joe Hallenbeck: "Doch ich glaube an die Liebe. Ich glaube auch an Krebs." [Last Boy Scout]
Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]