
Laufzeit: 96:38 min (Code 1 DVD)
Regie: Mink
Darsteller: Steven Seagal, Matthew Davis, Ken Lo,Takao Osawa, Eddie George,.....
Freigabe: R-Rated
Steven Seagals neustem "Meisterwerk" stand ein Budget von 16 Mio. $ zur Verfügung und als Regisseur zeichnet sich ein gewisser Mink verantwortlich. Ehrlich gesagt geht mir Seagal momentan tierisch auf den Geist, denn seine letzten Werke wie aktuell "The Foreigner" und "Hard to Fight" sind ein Verbrechen an jedem Seagal Fan zu denen ich mich ebenfalls zähle. Diese Ostblockwerke zeichnen sich durch KEINE Story und einem wildem Schnittgewusel von Seagals Händen aus, denn mehr kann der dicke Mensch wohl nicht mehr. FERTIG, mehr gibt es nicht zu sehen! Eine Schande! Dabei ist es wirklich nicht so schwer einen guten Seagal Reißer zu drehen, denn nach wie vor ist Steven der coolste Typ wenn es darum geht den aktuellen Filmlump zu verdreschen und seine elegantes Mienenspiel samt der Waffe im Anschlag ist einfach nur genial und auch nach dem 100. Mal erfrischend. 8-) Was braucht es also? Ein Schiff und einen Zug gab es schon, stellen wir Ryback doch einfach als Koch für z.B. den Präsidentenball ein, dazu 20 kg leichter und mit an Bord Andrew Davis als Regisseur. Diese feinen Zutaten ergeben dann Alarmstufe Rot 3 und alle sind zufrieden. Vielleicht brauchts aber auch nur einen Regisseur namens Mink, das werde ich im nachfolgenden Review unter die Lupe nehmen.
Oh Gott dachte ich mir nach wenigen Sekunden als man einen Spionagesatellit im All zeigte der die Erde umrundete. Direkt aus Alarmstufe Rot 2 genommen und im GIF Format abgespeichert, nicht anders kann ich mir die Amiga 500 Qualität dieser Szene erklären. Schlimmer wirds aber trotzdem noch als man nämlich dreist die Hubschrauber Szene aus "The Rock" klaut und das mit einem Spielzeughubschrauber vor einer Leinwand mit glutrotem Sonnenuntergang. Wo wir gerade schon einmal bei Bruckheimer Streifen sind, fehlen darf natürlich nicht die Flugzeug Miami Szene bei Bad Boys. Seagal hoppelt dann gleich zu Beginn über ein Feld und schießt sich den Weg frei. Auffallend dabei das Ketchup Blut seines Kameraden, billiger gehts fast nicht mehr. Leider vermittelt das DVD Cover einen falschen Eindruck was Seagals Leibesfülle angeht. Dicke Backen und Doppelkinn schiebt er weiterhin und der stylische schwarze Mantel ist eh lächerlich für einen Mann Mitte 50. Um was gehts eigentlich in dem Film? Nun Seagal ist mal wieder ein Ex Agent mit dem Namen Travis Hunter und wird reaktiviert als der Gouverneur von Tokio kaltblütig umgebracht wird. Zur Seite gestellt wird ihm das Greenhorn Mac und beide ermitteln im Kreise der chinesischen Unterwelt, die ihre eigenen Ziele verfolgt. Zum Glück handelt es sich hierbei nicht um ein weiteres Ostblockwerk, Into the Sun richtet sein Augenmerk vielmehr auf den asiatischen Raum, wo ich mich filmisch in letzter Zeit auch mehr zu Hause fühle. Das ist in diesem Fall leider nicht gleichbedeutend mit der Qualität dieses Films, denn leider zieht sich die Story doch in die Länge und bei einigen Personen fragt man sich womit deren Szenen eigentlich berechtigt waren. Schön sind auf jeden Fall die vielen Szenen in denen japanisch gesprochen wird, was den Film authentischer macht und ihm den nötigen asiatischen Touch gibt. Die Action in vielen seiner letzten Streifen Mangelware kommt auch hier zu kurz. Die anfängliche Schießerei gibts auch um 20:15 bei RTL zu sehen und die anschließende Straßenschlägerei ist auch nicht der Kracher, auch wenn hier ein paar altbekannte und liebgewonnenen Griffe und Tritte gezeigt werden. Bis zum Schluss bleibt es dann auch relativ ruhig und nur hier und da heitern ein paar Schwertszenen auf. Der Schluss wird dann aber doch noch einmal richtig gut, auch wenn Seagals Kampfkunst oft mit hektischen Schnittfolgen nicht wirklich zur Geltung kommt. Hier wird einfach viel zu viel und vor allem zu lang mit den Händen durch die Gegend gewuselt. Ich vermisse einfach die kurzen und kompromisslosen Schläge wie ich sie seit Nico so lieb gewonnen habe. [ Dann doch lieber das Hackebeil als langweilig mit dem Schwert im Stile von Zatoichi durch die Gegend gemetzelt.] Nichts desto trotz weiß der Schluss zu gefallen. Shoot Outs, Schwertkämpfe und ein nicht mehr so langsam wie in den letzten Filmen agierender Seagal versöhnen etwas. Cool ist der Film trotzdem nicht und ich habe mich langsam daran gewöhnt, dass Seagal Streifen nie mehr den Charme alter Tage erreichen. Ich will aber auf keinen Fall die Arbeit von Mink schlecht machen, dazu gibt es viele schöne Bilder wie etwa die Kamerafahrten über Tokio oder die Zeitraffer beim Sonnenuntergang und auch die Eindrücke über die japanische Kultur lassen den Zuschauer nicht kalt, aber das ist für mich nicht die Erwartungshaltung an einen Seagal Film. Die billigen wenn auch kurzen CGI Szenen stören mich zudem ebenfalls stark, das konnte man vor 20 Jahren schon besser umsetzen. Die Qualität eines Seagal Streifens erkennt man natürlich nicht an der Schauspielerei oder tiefsinnigen Dialogen sondern wie oft man sich solch einen Film hintereinander angucken kann. Mehr als einmal geht in dem Fall leider nicht also lieber danach die Nacht mit "Deadly Revenge" durchmachen.

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John_Clark recherchiert:
Steven Seagal. Nachdem er sich Ende der 80er mit knallharten Actionfilmen wie "Above The Law" und "Marked for Death" einen Namen machte, sich mit "Under Siege" zum Actionsuperstar transformieren liess und danach langsam so seine gute Fom verloren hat, ist Steven Seagal inzwischen im Sumpf der schlechten B-Movies gelandet.
Nicht ganz verständlich warum, da Seagals letzter grosser Hit "Exit Wounds" alles andere als gefloppt ist. Warum Seagal sich nach Exit Wounds jedoch mit Regisseuren wie Michael Oblowitz (die Filme waren leider nur halb so witzig) und Michael Keusch herumschlagen wollte, versteht bis heute niemand.
Die Kulissen änderten sich ebenfalls - von der US-Grossstadt zu polnischen Bauernhöfen. Naja.. mit "Into The Sun" wurde jedoch ein Seagalfilm aus dem Boden gestampft, der optisch einen kleinen Leckerbissen darstellt - gedreht wurde nämlich im schönen Japan - was in beinahe jeder Einstellung schön zur Geltung kommt... doch, schöne Verpackung ist das eine, was ist mit dem Inhalt?
Story:
Als der Gouverneur von Tokyo ermordet wird, soll der ehemalige CIA-Agent Travis Hunter die verantwortlichen Terroristen zur Strecke bringen. Schnell findet er heraus, dass der Mord an dem Gouverneur Teil eines undurchdringlichen Netzes aus Korruption und Gewalt ist, denn Hunter hat den Plan eines ehrgeizigen Yakuza-Bosses aufgedeckt, der gemeinsam mit der chinesischen Mafia ein mächtiges Drogenkartell aufbauen will. Die Zeit wird immer knapper, während die Yakuza über Leichen geht, um ihren Plan durchzuziehen. Hunter muss das Komplott vereiteln - und dabei möglichst die eigene Haut retten...
Into The Sun ist optisch ein echt schöner Film. Regisseur Mink hat das klar das beste aus dem vorhandenen Budget rausgeholt und der Film ist sehr ansehnlich geworden. Vorallem die Abwechslung, mal weg vom Seagal-typischen Ostblock zu kommen, das war schon ne gute Sache.
Der Soundtrack des Films gefiel auch gut, da es sich des öfteren um Songs von Steven Seagal handelt (4 Stücke etwa von Seagals erstem Album "Songs from the Crystal Cave").
Im Film geht es nicht im 7-Minuten-Rhytmus zur Sache wie in anderen Filmen von Steven. Und das ist auch zugleich die Schwäche des Films. Es wird viel geredet.. und geredet... und geredet. Der rasante Start, das kurze Intro (Setup-Time) und dann schon die erste Quartier-Prügelei mit Steven und den Jung-Yakuza's, das war beinahe wie in alten Zeiten. Diese Auseinandersetzung erinnerte mich stark an die Bar-Prügelei in "On Deadly Ground". Super Szene. Dann kam irgendwie lang nichts. Der Schluss ("Ich marschier einfach durch die gottverdammte Vordertür") gehört schon wieder zum besseren, da kam beinahe ein bisschen Kill Bill-Stimmung auf.
Gut gemacht, aber.... zu viele Längen... zu viel Japanisch (auch wenn's die Sache authentischer macht).. und ja, Stevens verstorbene Freundin, welche beinahe ein Drittel so alt ist wie Steven selbst, hätte man gleich weglassen können. Alles in allem ein solider Seagalstreifen auf DTV-Niveau.
