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von McClane » 20.02.2018, 06:30
Fand den zwar nicht so schlecht wie freeman und hab mit dem Hauptdarsteller kein Problem, aber ich bin relativ enttäuscht von "Black Panther". Sicher, in Sachen Darstellung und Gesellschaftspolitik ist das ein sehr erfreulicher Film: Die Selbstverständlichkeit mit der hier auch Frauen als Erfinder, Leibwächter und Spione arbeiten (keine Thematisierung wie sie nun in diesen "Männerberuf" kamen, wie sonst so oft), das doch recht gewitzte, aber nuanciert Auf-den-Kopf-Stellen von Fragen um Grenzöffnung, Reichtum des eigenen Landes und Beziehung zu den Nachbarn (auf einmal haben Afrikaner Angst, dass sie bald nur noch Flüchtlinge und Bittsteller in der Bude haben). Auch ganz nett, dass T'Challa und Killmonger ein bisschen als moderne Inkarnationen des Konflikts von Martin Luther King und Malcolm X auftreten wie man für Gleichberechtigung und Freiheit der schwarzen Bevölkerung (hier: weltweit) kämpfen sollte.
Dummerweise hält der Film da dramaturgisch und inszenatorisch mit. Die Geschichte ist Superheldenstandard und leidet unter den zwei Bösewichten: Ist Killmonger anfangs beinahe ein Handlanger von Ulysses Klaw, so wird er erst in Hälfte zwei als Hauptschurke etabliert und kommt daher (trotz durchdachter Hintergrundgeschichte) nie so ganz im Film an. Zumal da alles Knall auf Fall geht und manches übers Knie gebrochen wirkt (vor allem wie schnell T'Challas bester Kumpel da auf einmal die Seiten wechselt überzeugt nicht). Noch dazu klaut Andy Serkis als spielfreudige Rampensau vorher den Film, dass man sich ihn fast als Oberschurken wünschen würde.
Vor allem aber sind die Actionszenen teilweise erschreckend schwach. Wirklich gut sind die Casino-Klopperei und der zweite Initiationsfight, während der erste noch etwas unübersichtlich ist. Der erste Black-Panther-Einsatz gegen den Konvoi ist relativ verschnitten und das Finale solala, zumal es unter dem einem ähnlichen Problem leidet wie die Busan-Autojagd: Unnötiger CGI-Einsatz. Nein, ich finde die Technik gar nicht unnötig, gerade wenn es um Dinge wie fliegende Superhelden geht, die Aliens den Hintern versohlen. Aber Filme wie die "Captain America"-Reihe haben gezeigt, dass man bei Nahkämpfen und Autojagden immer noch sehr viel Hand machen kann und sehen dementsprechend gut aus, während man bei "Black Panther" an der Fahrphysik und den Bewegungen der Kämpfer immer sehr deutlich erkennt, wann sie animiert sind (Szenen wie der nicht-animierte Autocrash ragen dann als Fremdkörper heraus). Und animiert sind sie leider oft. Wenn man sich vor Augen führt wie elegant und souverän Coogler "Creed" in Szene setzte, gerade in dessen famosen Boxkämpfen, ist das schon enttäuschend. Leider einer der schwächsten Marvel-Filme in einen Augen.
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