Ein Film, in dem in den ersten Minuten Robocop durchs Bild latscht, kann einfach nicht schlecht sein (abgesehen von Robocop 3, dem Remake und den Seriendingern

). Dazu der T2-Daumen vom Gigant aus dem All. Turtles in Action. Halo-Soldaten beim Ballern... kurzum: In der wuseligen Welt von Oasis findet jeder irgendwas, was ihm zusagt. Kein Wunder also, dass Spielberg seinen film fast komplett in die Oasis verlegt. Die reale Welt nur am Rande präsentiert. Und mei, why not? Wäre unsere reale Welt so geil, würde heute keiner WOW oder die Sims oder ähnlichen Online-Quark zocken und hätte echte Freunde statt Facebook-Stalker.
Und in der Oasis lässt es Spielberg fast durchgehend scheppern. Nicht einmal rein actiontechnisch gesehen, sondern rein vom Bombardement der Sinne her. Leider sind Filme heutzutage sehr kurzlebig geworden. Kaum ein Film juckt die Leute über die Startwoche hinaus. Vor 10 Jahren, um "Avatar" herum, hätte der Film vermutlich weitaus mehr gebrannt als heute. Entwirft er doch ebenfalls eine coole Parallelwelt mit Avataren.
Optisch ist das höchst spektakulär (das 3D aber trotzdem für die Tonne und kaum immersiv), technisch sowieso, erzählerisch dagegen hakt es ab und an. Vor allem gegen Ende findet Spielberg nicht so recht das Ende. Und so spürt man ausgerechnet in Richtung Finale die lange Laufzeit am meisten. Zudem hat man das Gefühl, dass der Film nach dem Schaffen jeden Levels erst einmal komplett in sich zusammensackt und dann in den immer gleichen Abläufen erst einmal wieder einen neuen Antrieb generieren muss. Auch hier sind zu lange Verschnaufpausen die Folge.
Eine Enttäuschung war für mich der Score. Scheiße, was hätten etwa die Autorennen mit einem viel passigeren Synthwave-Soundtrack gerockt!?!? Leider bleibt mir Silvestri da viel zu klassisch. Zudem ist er erstaunlich themenarm unterwegs. Darstellerisch gibts nicht viel zu bemängeln, auch wenn ich das Getue um Rylance (auch in seinen anderen Produktionen) nicht so nachvollziehen kann. Auch hier sagte mir seine Rolleninterpretation irgendwo zwischen verklemmten Teenie, Geek und Halbgott der Oasis gar nicht zu. Lau fand ich auch den öden Bösewicht, wobei dieser gut gespielt wurde.
Kurzum: Der beste Chucky-Film seit Jahren ;-) und Sinnesbombardement pur, bei dem die Story nicht immer mitzuhalten vermag. Alleine der 80er/90er Fanservice rockt aber so brutal geil, dass man sich permanent eine Fernbedienung zum Pausieren und genauen Hingucken wünscht...
In diesem Sinne:
freeman