Eurovison Song Contest : The Story of Fire Saga
Knallbuntes Gute-Laune-Trommelfeuer im Gegensatz zur wolkenverhangenen grauen Tristigkeit draußen vor dem Fenster ließ mich zu dieser Verzweiflungstat greifen, bei der ich vor allem zur eigenen Überraschung ein schelmisches Dauergrinsen nicht aus den Mundwinkeln bekommen hab. Da der "EsC" sich ja quase (fast) jedes Jahr selbst "mobbt" darf Ferrell (dessen Humor wohl nie der meine wird, den ich aber als Schauspieler immer mehr zu schätzen lerne!) seine Geschichte mit Respekt und Ehrfurcht vor der Veranstaltung runterziehen und lässt die großen Momente Rachel McAdams (auch enn sie nicht ein Silbe selbst gesungen hat, eine unverschämte Bühnenpräsenz an den Tag legt!) und vor allem Dan Stevens. Hiermit ist es offiziell: dieser Mann kann alles! Und das die viel zu lange Laufzeit auf Konto der amüsant nachgestellten Esc-Auftritte und nicht zu langer Improgagszenen geht wird ebenfalls positiv konnotiert.
Gute-Laune
Daddy's Home 2
Wo wir gerade bei On-Screen-Präsenzen sind, die ganze Filme retten. Mel Gibson macht im Alleingang aus "Daddy's Home 2" ein vergnügliche Sonntag-Nachmittag-Sause. Selbst wenn Drehbuch und Regie versuchen ihn in den Hintergrund zu drücken, suchen die Augen unwillkürlich nach ihm um zu sehen, wie er das denn so findet was da vor sich abgeht. (Ausnahme: Sein bestehen darauf, das die sich anbellenden Stiefväter sowas doch bitte nicht vor einer Krippe durchziehen, macht aufgrund der berühmt-berüchtigten Religosität Gibson's) kurzes Bauchweh! Lediglich John Lithgow bekommt ein paar nette Momente um dagegen zu halten.
Der Rest mäandert typisch amerikanisch zwischen Treffer und Rohrkrepierer hin und her, der Weihnachtskitsch trifft um Ende aus dem Bildschirm. Ich wurde mit solchen Komödien sozialisiert, daher bin ich da meist (sofern Ferrell sich ans Drehbuch hält) gnädig.

(mit dicken Gibson-Präsenz-Bonus!)
Podcast-Vorbereitung:
A better tomorrow aka City Wolf
Heroic-Bloodshet Geburtsstunde, die sich um das Wissen, was Woo in den nächsten Jahren noch liefert gerade zu zurückhaltend mit den Stilmitteln experimentieren lässt. Das der Regisseur aus dem Komödiengenre hierher wechselte kann man am nach westlichen Maßstäben exaltierten Overacten ablesen, dafür ist Chow Yun-Fat durch Dagegenhalten mit cooler Grinse der große Gewinner im Fest.
Aus deutscher Sicht heute fast schon beeindruckend welche großen Synchronnamen für so einen kleinen "Videotheken-Hongkong-Reißer" heranholte, denn da finden sich Frank Glaubrecht (Kevin Costner, Pierce Brosnan etc.), Joachim Tennstedt (Bryan Cranston, John Malkovich etc.) und Hans-Jürgen Dittberner (Christopher Reeve, Alec Baldwin etc.), die aber ordentlich Probleme haben ihre Lines dem kantonesischen Sprach- und Schnittrhythmus anzupassen.
Zu Recht ein Klassiker, aber da kam noch Besseres...
