Raumschiff Enterprise - Das nächste Jahrhundert - Staffel 1
Eigentlich wollte ich, aus Interesse an 80er-Serien und völliger Unkenntnis jeglicher "Star Trek"-Serien (ausser einzelnen Kinofilmen), nur mal den Pilotfilm schauen, und obwohl der ziemlich schwach war (dieser "Q" verwirrt hier nicht nur die Crew, auch der Zuschauer bleibt ratlos zurück) habe ich dann weitergeschaut. Einmal mehr zeigt sich, dass interessante Charaktere unabdingbar für eine gute Serie sind, egal wie sich das Konzept präsentiert. Das Team ist sympathisch dargestellt, allen voran natürlich Captain Picard, der selbst in der aussichtslosesten Situation noch einen kühlen Kopf bewahrt. Von allen mir bekannten TV-Vorgesetzten ist wohl nur Lieutenant Castillo aus "Miami Vice" ein noch ruhigerer Zeitgenosse.

Aber auch die anderen Charaktere sind weitgehend solide dargestellt und die Chemie untereinander stimmt. Die Grundstimmung ist in der Regel erfreulicherweise nicht allzu düster und selbst der ein oder andere amüsante Moment ist auszumachen, darüber hinaus gefällt mir persönlich die klassisch episodisch angelegte Erzählweise.
An die teilweise schwachen Effekte muss man sich erst gewöhnen, aber es sind nun mal die 80er und einen gewissen Charme kann man dem nicht absprechen. Nach einem eher schwachen ersten Drittel mit sich teilweise bereits wiederholenden Elementen (Stichwort: Jemand aus der Crew verhält sich seltsam) steigt die Qualität etwas gegen Ende der Staffel, wobei echte Highlights leider ausbleiben - trotz sehr unterschiedlichen Konzepten, von persönlichen Hintergrundgeschichten einzelner Besatzungsmitglieder bis zu kriegslüsternen Bergkristallen ist eigentlich alles dabei.
Am besten gefielen mir die Folgen "Der große Abschied" und "Die Waffenhändler" (Vincent Schiavelli hat hier fast die identische Rolle wie ein Jahr später in der "Miami Vice"-Folge "Der Sohn des Gangsters"

).
Und die Moral von der Geschicht: Auf fremden Planeten niemals in Blumenbeete treten wenn davor weisse Markierungen stehen.
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