Filmtagebuch: SFI
Moderator: SFI
Re: Filmtagebuch: SFI
Just Mercy
Gut gespieltes, emotional packendes Justizdrama nach wahrer Begebenheit, welches anschaulich zeigt, wie dieses retardierte, weiße Bildungsprekariat Rassismus lebt und wie der Todestrakt nichts als eine moderne Sklaverei ist. Mit abgrundtiefer Verachtung:
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Gut gespieltes, emotional packendes Justizdrama nach wahrer Begebenheit, welches anschaulich zeigt, wie dieses retardierte, weiße Bildungsprekariat Rassismus lebt und wie der Todestrakt nichts als eine moderne Sklaverei ist. Mit abgrundtiefer Verachtung:
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Re: Filmtagebuch: SFI
Gern geschehenDank nachdrücklicher Empfehlung
In diesem Sinne:
freeman
Re: Filmtagebuch: SFI
Ein guter Ferengi weiß eben, was seine Kundschaft sucht.
Re: Filmtagebuch: SFI
Vergiftete Wahrheit
Staubtrockene Aufarbeitung des Dupont Umweltskandals, bei deren nüchterne und sachliche Inszenierung immer ein Hauch von Doku-Charakter mitschwingt. Seltsam mutet die im Film lang andauernde Recherche an, was denn die Abkürzung PFOA bedeutet und was Perfluoroctansäure genau ist. Selbst das im Film noch junge Internet spuckte keine Ergebnisse aus. Ich kenne PFOA noch aus dem Chemieunterricht und der war auch in den 90ern. Die Inszenierung trägt nun nicht zur spannenden Kurzweil bei, der Wahnsinn hält aber bei Stange. Wichtiger Film!
Staubtrockene Aufarbeitung des Dupont Umweltskandals, bei deren nüchterne und sachliche Inszenierung immer ein Hauch von Doku-Charakter mitschwingt. Seltsam mutet die im Film lang andauernde Recherche an, was denn die Abkürzung PFOA bedeutet und was Perfluoroctansäure genau ist. Selbst das im Film noch junge Internet spuckte keine Ergebnisse aus. Ich kenne PFOA noch aus dem Chemieunterricht und der war auch in den 90ern. Die Inszenierung trägt nun nicht zur spannenden Kurzweil bei, der Wahnsinn hält aber bei Stange. Wichtiger Film!
Re: Filmtagebuch: SFI
KATE
Charismatisch choreografiert sich die gelenke Mary Elizabeth Winstead durch ein Lumpenheer, verfällt dabei zunehmend körperlich und revanchiert sich dafür mit einigen heftigen Gewaltspitzen. Inhaltlich gibt es derweil nichts zu holen, prinzipiell kickt und schießt sich Kate auf der Suche nach dem Oberlumpen lediglich von einer Kulisse zur nächsten, Spannung oder emotionale Betroffenheit ob ihrer Situation bleiben verschüttet. Kennt man einen Netflix, kennt man alle.
Charismatisch choreografiert sich die gelenke Mary Elizabeth Winstead durch ein Lumpenheer, verfällt dabei zunehmend körperlich und revanchiert sich dafür mit einigen heftigen Gewaltspitzen. Inhaltlich gibt es derweil nichts zu holen, prinzipiell kickt und schießt sich Kate auf der Suche nach dem Oberlumpen lediglich von einer Kulisse zur nächsten, Spannung oder emotionale Betroffenheit ob ihrer Situation bleiben verschüttet. Kennt man einen Netflix, kennt man alle.
- deBohli
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Re: Filmtagebuch: SFI
Netflix soll endlich aufhören, eigene Produktionen zu finanzieren und das Geld öffentlich auf den Strassen verbrennen lassen.
Re: Filmtagebuch: SFI
... oder mal Projekte wie amazons Herr der Ringe stemmen. Mich beschleicht immer das Gefühl, es gibt keine wirkliche Qualitätskontrolle. Das oft gelesene Argument der kreativen Freiräume kann ich auch nicht mehr nachvollziehen, diese Ansammlung an generischer Kost geht doch irgendwann nach hinten los, Zweitsichtungen, Kultstatus ausgeschlossen.
- deBohli
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Re: Filmtagebuch: SFI
Diese beschworene Freiheit der Filmemacher funktioniert nicht wirklich, ein gewisses Eingreifen von Seiten Produzenten oder dergleichen kann viel bewirken. Für mich ist dieses Gelaber von Netflix bloss Marketing, was leider in hohen Klickzahlen (dank der 2-Minuten-Regel) resultiert, aber praktisch nie in guter Ware. Auch aus meiner Sicht fehlt die Qualitätskontrolle in jedem Bereich.
Re: Filmtagebuch: SFI
Zumindest bei Serien gibt es durch den Zuschauer eine Art "Qualitätskontrolle": Bei zu wenigen Aufrufen gibt es keine zweite Staffel. Ist bei mir schon bei 2 Serien passiert, ich habe also offenbar einen schlechten Geschmack.
Re: Filmtagebuch: SFI
Mortal Kombat
Langweilige und uninspirierte, mit viel peinlichem Geschwätz versehene Neuverfilmung, die allenfalls bei VFX und Gore punktet, ansonsten weder charakterlich, noch musikalisch, noch choreografisch irgendetwas zu reißen vermag. Raiden für sich alleine ist schon eine uncharismatische Nobody-Visage.
Langweilige und uninspirierte, mit viel peinlichem Geschwätz versehene Neuverfilmung, die allenfalls bei VFX und Gore punktet, ansonsten weder charakterlich, noch musikalisch, noch choreografisch irgendetwas zu reißen vermag. Raiden für sich alleine ist schon eine uncharismatische Nobody-Visage.
Re: Filmtagebuch: SFI
Brian Banks
In Brian Banks wird das titelgebende Football Talent einer Vergewaltigung bezichtigt und wandert unschuldig hinter Gitter. Seine Karriere endet noch bevor sie begann. Nach der Haftentlassung kämpft Banks für seine Unschuld und wendet sich dafür an den Gründer des Innocence Projects Justin Brooks. Ist tatsächlich so passiert. Der Film bebildert den Kampf für Gerechtigkeit nicht nur spannend und emotional packend, sondern führt auch die Absurditäten des amerikanischen Rechtssystems vor.
In Brian Banks wird das titelgebende Football Talent einer Vergewaltigung bezichtigt und wandert unschuldig hinter Gitter. Seine Karriere endet noch bevor sie begann. Nach der Haftentlassung kämpft Banks für seine Unschuld und wendet sich dafür an den Gründer des Innocence Projects Justin Brooks. Ist tatsächlich so passiert. Der Film bebildert den Kampf für Gerechtigkeit nicht nur spannend und emotional packend, sondern führt auch die Absurditäten des amerikanischen Rechtssystems vor.
Re: Filmtagebuch: SFI
Netflix oder Prime ?
Ich mache keine Rechtschreibfehler, ich gebe Wörtern lediglich eine individuelle Note
Re: Filmtagebuch: SFI
It´s a Netflix!
Re: Filmtagebuch: SFI
Danke
Ich mache keine Rechtschreibfehler, ich gebe Wörtern lediglich eine individuelle Note
Re: Filmtagebuch: SFI
The Good Liar - Das alte Böse
Schauspielerisch sehenswert, inhaltlich wendungsreich, aber zunehmend zu konstruiert und in geschichtlichen Untiefen fischend, um (moralische) Gerechtigkeit zu inszenieren: Wenn aus einer leichten Kriminalkomödie plötzlich ein Nazi-Drama wird.
Schauspielerisch sehenswert, inhaltlich wendungsreich, aber zunehmend zu konstruiert und in geschichtlichen Untiefen fischend, um (moralische) Gerechtigkeit zu inszenieren: Wenn aus einer leichten Kriminalkomödie plötzlich ein Nazi-Drama wird.
Re: Filmtagebuch: SFI
Dirty Grandpa
Selten dämlicher, niveauloser Unfug, der aber dank Robert De Niro ähnlich gut wie TED funktioniert. Der schien auch sichtlich Spaß daran gehabt zu haben.
Selten dämlicher, niveauloser Unfug, der aber dank Robert De Niro ähnlich gut wie TED funktioniert. Der schien auch sichtlich Spaß daran gehabt zu haben.
Re: Filmtagebuch: SFI
Bac Nord
Bac Nord folgt drei Polizisten, die in den Ghettos von Marseille Kleinkriminelle fangen, während die Hinterleute unbehelligt ihren Geschäften nachgehen. Zahlenmäßig unterlegen, müssen sich die drei dabei regelmäßig vom Gesindel anpöbeln und bespucken lassen. Der Frust sitzt tief, bis sie eines Tages die Chance auf eine große Razzia bekommen. Im Gegensatz zu thematisch ähnlichen US-Filmen, bleibt Bac Nord dabei stets klein skaliert und geerdet, versucht authentisch die Hürden des Polizeialltags einzufangen und transportiert dabei eher Verzweiflung, Wut und Adrenalin als dicke Wummen. Der Film überträgt die emotionale Aufgeladenheit dabei auf den Zuschauer, der hier womöglich sogar einen Spiegel für den Einsatz und den Frust der Polizei im deutschen Clanmilieu erhält.
Bac Nord folgt drei Polizisten, die in den Ghettos von Marseille Kleinkriminelle fangen, während die Hinterleute unbehelligt ihren Geschäften nachgehen. Zahlenmäßig unterlegen, müssen sich die drei dabei regelmäßig vom Gesindel anpöbeln und bespucken lassen. Der Frust sitzt tief, bis sie eines Tages die Chance auf eine große Razzia bekommen. Im Gegensatz zu thematisch ähnlichen US-Filmen, bleibt Bac Nord dabei stets klein skaliert und geerdet, versucht authentisch die Hürden des Polizeialltags einzufangen und transportiert dabei eher Verzweiflung, Wut und Adrenalin als dicke Wummen. Der Film überträgt die emotionale Aufgeladenheit dabei auf den Zuschauer, der hier womöglich sogar einen Spiegel für den Einsatz und den Frust der Polizei im deutschen Clanmilieu erhält.
Re: Filmtagebuch: SFI
Men of Honor
Bei derartigen Filmen finde ich es immer schade, dass es seinerzeit kein Land gab, welches die USA besetzte, um westliche Werte zu implementieren. Thematisch wichtig, inhaltlich im typischen 90er Charme, rührselig mit Kitsch und Pathos, nahezu plump inszeniert.
Bei derartigen Filmen finde ich es immer schade, dass es seinerzeit kein Land gab, welches die USA besetzte, um westliche Werte zu implementieren. Thematisch wichtig, inhaltlich im typischen 90er Charme, rührselig mit Kitsch und Pathos, nahezu plump inszeniert.
Re: Filmtagebuch: SFI
Infinite
Mit Infinite präsentiert uns Antoine Fuqua seinen ersten Stinker, der sich wohl schon im Trailer andeutete. Zunehmend spannungsloser, inhaltlich konfuser, Action-technisch dämlich übertriebener Unfug, der auch schauspielerisch fad und heruntergekurbelt wirkt.
Mit Infinite präsentiert uns Antoine Fuqua seinen ersten Stinker, der sich wohl schon im Trailer andeutete. Zunehmend spannungsloser, inhaltlich konfuser, Action-technisch dämlich übertriebener Unfug, der auch schauspielerisch fad und heruntergekurbelt wirkt.
Re: Filmtagebuch: SFI
Der Gott des Gemetzels
Was mir sogleich ins Auge stach und mich den ganzen Film begleitete, war die offensichtliche Unkenntnis des Dekorateurs über Stereo-Anlagen. Nicht nur, dass man übergroße Yamaha Komponenten in das du kleine Regal stellte, wodurch hinten definitiv kein Platz mehr für den Kabelanschluss ist und die Komponenten vorne überstehen, nein man verteilte nicht zwei, sondern drei Kompaktlautsprecher im Raum und führte dann auch noch Kabel durch die Schranktür. Gut, der Film selbst offenbart gekonnt, wenn auch hier und da zu affektiert, was sich hinter der Fassade gesellschaftlicher Norm verbirgt. Tendenziell fand ich den Streifen aber überbewertet, als Woody Allen Film wäre sicher mehr möglich gewesen.
Was mir sogleich ins Auge stach und mich den ganzen Film begleitete, war die offensichtliche Unkenntnis des Dekorateurs über Stereo-Anlagen. Nicht nur, dass man übergroße Yamaha Komponenten in das du kleine Regal stellte, wodurch hinten definitiv kein Platz mehr für den Kabelanschluss ist und die Komponenten vorne überstehen, nein man verteilte nicht zwei, sondern drei Kompaktlautsprecher im Raum und führte dann auch noch Kabel durch die Schranktür. Gut, der Film selbst offenbart gekonnt, wenn auch hier und da zu affektiert, was sich hinter der Fassade gesellschaftlicher Norm verbirgt. Tendenziell fand ich den Streifen aber überbewertet, als Woody Allen Film wäre sicher mehr möglich gewesen.
Re: Filmtagebuch: SFI
Der "Invinite" ist auf meiner Watchlist, das wird wohl ein spaßiges Vergnügen
Das Gottesgemetzel habe ich seinerzeit ausgemacht, der ging mir von Anfang an tierisch auf die Nerven. Aber jetzt würde ich mir den glatt nochmal anschauen wegen dem Musikanlagen fail
Das Gottesgemetzel habe ich seinerzeit ausgemacht, der ging mir von Anfang an tierisch auf die Nerven. Aber jetzt würde ich mir den glatt nochmal anschauen wegen dem Musikanlagen fail
Ich mache keine Rechtschreibfehler, ich gebe Wörtern lediglich eine individuelle Note
Re: Filmtagebuch: SFI
Nicht nötig, der Trailer (z. B. ab 0:56) reicht:
Re: Filmtagebuch: SFI
Palm Springs
Spaßige und unterhaltsame Murmeltier Variante, die es tatsächlich schafft dem täglichen Neuanfang immer wieder neue Facetten und Verwicklungen abzugewinnen, wodurch das Gesamtbild bis zum Ende undurchsichtig bleibt. Das Ende hätte man indes kreativer oder gewagter gestalten können.
Spaßige und unterhaltsame Murmeltier Variante, die es tatsächlich schafft dem täglichen Neuanfang immer wieder neue Facetten und Verwicklungen abzugewinnen, wodurch das Gesamtbild bis zum Ende undurchsichtig bleibt. Das Ende hätte man indes kreativer oder gewagter gestalten können.
Re: Filmtagebuch: SFI
Das mit den drei Lautsprechern scheint so eine neue Französische Variante zu sein (der Film wurde ja in Paris gedreht) Sieht wirklich endgeil aus - auf der einen Seite eine pickfeine Wohnung und dann da quer sichtbar die ganzen Kabel gespannt Ist mir damals beim schauen gar nicht aufgefallen....
Ich mache keine Rechtschreibfehler, ich gebe Wörtern lediglich eine individuelle Note
Re: Filmtagebuch: SFI
The Dark Knight Trilogy
Eine Dekade später unterzog ich die Trilogie einer Neusichtung, die vor allem Batman Begins eine neue Wahrnehmungsfacette abgewann. Zimmers fantastischer Score lädt den Streifen derart auf, dass jede einfachste Szenerie wie ein epischer Moment wirkt und dabei die Spannung knistert. Die Kämpfe sind allerdings hektisch verschnitten und machen wenig Spaß. The Dark Knight überwältigte mich seinerzeit im Kino, der immer noch gute Streifen zieht sich mittlerweile aber doch etwas und setzt sich natürlich vor allem durch Jokers Motivation vom generischen Lumpenpack ab, welches man ja eher mit Bane im Finale vorgesetzt bekommt. Dennoch gefällt mir der dritte Teil immer noch am besten, wohl auch, weil er die meisten Gänsehautmomente generiert. Verglichen mit dem Snyderverse sind die Filme immer noch eine sichere Bank, auch wenn mir die Snyder Optik und dessen Inszenierung besser gefällt.
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Eine Dekade später unterzog ich die Trilogie einer Neusichtung, die vor allem Batman Begins eine neue Wahrnehmungsfacette abgewann. Zimmers fantastischer Score lädt den Streifen derart auf, dass jede einfachste Szenerie wie ein epischer Moment wirkt und dabei die Spannung knistert. Die Kämpfe sind allerdings hektisch verschnitten und machen wenig Spaß. The Dark Knight überwältigte mich seinerzeit im Kino, der immer noch gute Streifen zieht sich mittlerweile aber doch etwas und setzt sich natürlich vor allem durch Jokers Motivation vom generischen Lumpenpack ab, welches man ja eher mit Bane im Finale vorgesetzt bekommt. Dennoch gefällt mir der dritte Teil immer noch am besten, wohl auch, weil er die meisten Gänsehautmomente generiert. Verglichen mit dem Snyderverse sind die Filme immer noch eine sichere Bank, auch wenn mir die Snyder Optik und dessen Inszenierung besser gefällt.
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