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the Thinning: New World Order” – die 2018er Fortsetzung des 2016er „Made-for-YouTube“-Hits – schließt nahtlos an die Ereignisse des Vorgängers an, hat die zentrale Cast&Crew erneut mit am Start und kommt merklich aufwändiger und ambitionierter daher. In dem Film stellt sich heraus, dass die betreffenden „aussortierten“ Schüler/innen an der im Fokus stehenden texanischen High School (anders als überall sonst bzw. dem Gesetz nach) in Wahrheit nicht getötet, sondern in ein unterirdisches „Arbeitslager“ verfrachtet wurden, wo sie fortan Produkte für ein eng mit der lokalen Politik verbandeltes High-Tech-Großunternehmen herstellen müssen. Zwar ist das illegal – doch die Verantwortlichen argumentieren (inoffiziell), dass die „Wissensschwachen“ so zumindest noch „einen Beitrag zur Wirtschaftsleistung“ liefern würden…
Dem Tod somit entgangen, trifft Blake vor Ort auch wieder auf Ellie – während sein Vater (trotz des Wissens, was aus seinem Sohn wurde) medienwirksam trauert und aktiv in den Präsidentschaftswahlkampf einsteigt. Laina und ihr Kumpel Kellan (Calum Worthy) stellen derweil Nachforschungen an – u.a. da sie den „offiziellen Meldungen“ nicht trauen: Er macht das im Rahmen eines Jobs bei einem News-Sender – sie wird von einer „Widerstandsbewegung“ rekrutiert und nimmt zum Schein eine Position im Wahlkampfteam von Blake´s Dad an, für den das wiederum „gute PR“ markiert. Nach einem Zeitsprung im Geschehen entfaltet sich das Finale dann am Wahltag: Blake und Ellie versuchen zu fliehen – während Laina und Kellan die „finsteren Machenschaften“ des Politikers und des Konzerns endlich der Öffentlichkeit aufzeigen wollen…
„the Thinning: New World Order” ist voller Klischees und altbekannter Genre-Versatzstücke – vermengt diese aber immerhin zu einer durchaus „oberflächlich-unterhaltsamen“ Angelegenheit. So ist das „Arbeitslager“ bspw. (neben den Produktionsflächen) wie ein Gefängnis geartet – Wärter, Gruppierungen, Nebenbuhlerschaften, Revolten, einen fiesen Institutionsleiter (wieder Michael Traynor), Schlägereien im Essenssaal und sogar Cage-Fights inklusive! Liebeleien und Sex ist ebenfalls möglich, da es keine Geschlechtertrennung in der Einrichtung gibt. Bei Laina und Kellan sind indes u.a. Daten-Diebstähle, geheime Treffen, korrupte Beamte und Mordanschläge angesagt. Alles recht „einfach gestrickt“ – erfreulicherweise dieses Mal aber ohne „Leerlauf“…
In der Hauptrolle agiert Peyton List erneut „okay, aber blass“, Logan Paul ist weiterhin kein brauchbarer Schauspieler – meistert die Action aber überzeugend – Calum Worthy gibt einen soliden „Sidekick“ ab, die Parts von „Internet-Sternchen“ Lia Marie Johnson (als Ellie) und Laura Harring („Mulholland Dr.“) als böse Firmenchefin sind nun größer und Charles Melton (TV´s „Riverdale“) ist als ein „Rivale“ Blakes neu mit von der Partie. Man merkt einfach, für welche Zielgruppe das Werks bestimmt ist – weshalb es so auch manch überflüssige Kuss-Szene zu verzeichnen gibt. Zwischen den verschiedenen Plot-Strängen und Setpieces entfaltet sich der Film ein wenig „holprig“ – Regisseur Michael J. Gallagher´s Regie ist als „uninspiriert-B-Movie-haft-akzeptabel“ zu werten…
Inhaltlich wird auch dieses Sequel dem Potential der Geschichte nicht ernsthaft gerecht – bietet aber immerhin mehr Action, Abwechslung, Verschwörungen und Verstrickungen sowie einzelne nette Locations und einen höheren Produktionsaufwand. Das Finale kommt schön „eskalierend“ (seitens der Story und Ereignisse) daher – weist jedoch leider eine von insgesamt ein paar Logikschwächen auf (ein Verkünden des Wahlergebnisses geht schließlich nicht mit einer sofortigen Machtübernahme in genau dem Moment einher). Irgendwie schade, dass es (trotz „Cliffhanger“) keinen 3. Teil gibt – was gewiss wohl auch mit daran liegt, dass dieser hier erst nach „Verschiebungen“ veröffentlicht wurde, da Logan Paul damals gerade in seinem „Suicide Forest“-Skandal verstrickt war…
Kurzum: „the Thinning: New World Order” bietet einem „oberflächliche“, keineswegs hochwertige Kost (in Sachen Dialoge, Charaktere, Performances etc.) – weist allerdings einen gewissen „Gulity-Pleasure-Entertainment-Faktor“ auf. Mit mehr Geld und besser ausgearbeiteten Vorlagen hätte man eine durchaus ordentliche Young-Adult-Franchise aus dem Ganzen schaffen können…
knappe 