Filmtagebuch: SFI
Moderator: SFI
Re: Filmtagebuch: SFI
Gerade mal nach längerer Forenabwesenheit ein paar Seiten hier überflogen, und vollste Zustimmung zu "Yellowstone" und "1883", das sind beides fantastische Serien. "Yellowstone" verfolge ich seit Jahren und kann nicht genug davon bekommen, die neueste Folge muss jedes Mal verschlungen werden und über den ersten Ableger habe ich mich auch sehr gefreut, wurde hier doch meine Western-Affinität umso stärker bedient. Schade aber, dass du bei "Slow Horses" etwas zurückhaltender bist, die hat mich ähnlich weggeblasen, locker eine der spannendsten Agentengeschichten seit Ewigkeiten und ein weiterer Beweis dafür, dass die spannendsten Figuren und interessantesten Geschichten mittlerweile eher auf dem Small Screen stattfinden (obwohl der der sucht auch im Kino noch vieles findet).
Etwas weniger enthusiastisch bin ich bei "Strange New Worlds", das "beste Trek seit 2005" ist dann doch das inoffizielle Trek-Spinoff "The Orville", weil es seine Figuren weitaus stärker und sympathischer herausarbeitet und bei aller Retro-Extravaganz auch etwas mit seinen Ideen und Welten anzufangen weiß. "Strange New Worlds" wirkt da auf mich etwas bemüht, so als habe man einigen "Discovery"-Autoren ein paar Trek-Nerds dazugesetzt und sie genötigt, eine Form von Fernsehen zu machen, auf die sie so eigentlich keine Lust hatten – vermutlich war es auch genau so.
Etwas weniger enthusiastisch bin ich bei "Strange New Worlds", das "beste Trek seit 2005" ist dann doch das inoffizielle Trek-Spinoff "The Orville", weil es seine Figuren weitaus stärker und sympathischer herausarbeitet und bei aller Retro-Extravaganz auch etwas mit seinen Ideen und Welten anzufangen weiß. "Strange New Worlds" wirkt da auf mich etwas bemüht, so als habe man einigen "Discovery"-Autoren ein paar Trek-Nerds dazugesetzt und sie genötigt, eine Form von Fernsehen zu machen, auf die sie so eigentlich keine Lust hatten – vermutlich war es auch genau so.
Re: Filmtagebuch: SFI
Klar ist The Orville das bessere Trek, der zweiten Staffel gab ich auch eine 9/10. Mit bestes Trek seit 2005 bezog ich mich auch nur auf die finale Episode STNW, die Serie selbst hat ihre Schwächen und deine Mutmaßung mag gar nicht so verkehrt sein. Bin auch sehr auf 1923 gespannt, weiß man da, wann die Serie hierzulande startet?
Re: Filmtagebuch: SFI
Wird sicherlich nicht mehr allzu lange dauern. Was ich bisher von "1923" gesagt habe, war ein großer Spaß, auch wenn "1883" und vor allem Staffel 3 von "Yellowstone" noch einen Tacken drüber stehen für mich, aber die Vergleiche sind natürlich bei dem hohen Niveau dann auch müßig.
Re: Filmtagebuch: SFI
The Pacific
Ich bin bekanntermaßen kein Fan von Kriegsfilmen und auch Band of Brothers konnte keine Begeisterungsstürme wecken, auch wenn ich die Qualitäten verneigend anerkenne. Entsprechend dauerte es über eine Dekade, bis ich mich der Nachfolgeserie widmete. Auch hier wieder das gleiche Bild: Aufwändig inszeniert, Kamera, Musik stark, allen voran das Titelthema, doch der Erzählfluss ist holprig und das Insel-Hopping wirkt fragmentiert. Es sind eben nur Ausschnitte aus dem großflächigen Schlachtgebiet des Pazifiks, komprimiert auf Gebüsch und Schützengräben. Wo bin ich und warum? Das wussten die Jungs wohl auch nie.
Ich bin bekanntermaßen kein Fan von Kriegsfilmen und auch Band of Brothers konnte keine Begeisterungsstürme wecken, auch wenn ich die Qualitäten verneigend anerkenne. Entsprechend dauerte es über eine Dekade, bis ich mich der Nachfolgeserie widmete. Auch hier wieder das gleiche Bild: Aufwändig inszeniert, Kamera, Musik stark, allen voran das Titelthema, doch der Erzählfluss ist holprig und das Insel-Hopping wirkt fragmentiert. Es sind eben nur Ausschnitte aus dem großflächigen Schlachtgebiet des Pazifiks, komprimiert auf Gebüsch und Schützengräben. Wo bin ich und warum? Das wussten die Jungs wohl auch nie.
Re: Filmtagebuch: SFI
Devotion
Devotion ist tatsächlich weniger ein Kriegsfilm, als vielmehr ein Drama, welches die Freundschaft zwischen den Kampfpiloten Tom Hudner und Jesse Brown beleuchtet. Der Koreakrieg dient somit hauptsächlich als Kulisse, um die Freundschaft im Kontext von (strukturellem) Rassismus beim Militär und in der Gesellschaft zu thematisieren. Das gelingt nicht immer so aufwühlend und tiefgreifend wie in Green Book, punktet aber mit herrlichen (offenkundigen Studio)-Kulissen der 50er, allen voran Cannes mit seinem „Cameo“. Auch die Flugszenen können sich sehen lassen, die tatsächlich mit echten Museumsflugzeugen gedreht wurden. Dafür merkt man dem Flugzeugträger zu jedem Zeitpunkt seinen Studioaufenthalt an.
Devotion ist tatsächlich weniger ein Kriegsfilm, als vielmehr ein Drama, welches die Freundschaft zwischen den Kampfpiloten Tom Hudner und Jesse Brown beleuchtet. Der Koreakrieg dient somit hauptsächlich als Kulisse, um die Freundschaft im Kontext von (strukturellem) Rassismus beim Militär und in der Gesellschaft zu thematisieren. Das gelingt nicht immer so aufwühlend und tiefgreifend wie in Green Book, punktet aber mit herrlichen (offenkundigen Studio)-Kulissen der 50er, allen voran Cannes mit seinem „Cameo“. Auch die Flugszenen können sich sehen lassen, die tatsächlich mit echten Museumsflugzeugen gedreht wurden. Dafür merkt man dem Flugzeugträger zu jedem Zeitpunkt seinen Studioaufenthalt an.
Re: Filmtagebuch: SFI
Sehr kriegslastige Kost für den Kriegsfilmhasser
In diesem Sinne:
freeman
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freeman
Re: Filmtagebuch: SFI
Pearl Harbor feierte ich einst auch nicht wegen der Kriegsmaschinerie, sondern wegen dessen musikalischer und lachsfarbenen Garnierung.
Re: Filmtagebuch: SFI
Uncharted
Sony war klug und verzichtete auf eine buchstabengetreue Videospieladaption, wohl weil man meine Postings in Erinnerung hatte, dass es bisweilen noch keine gute bis herausragende Videospieladaption gab. Macht natürlich nichts, denn der Film taugt auch so nicht viel. Tom Holland ist hier einzig das Highlight, während weder Action noch Lumpen, noch die Schnitzeljagd zündet oder Spannung erzeugt. Leider hat man auch immer noch nicht verstanden, dass ein ansprechendes musikalisches Leitthema viel kaschiert bzw. der visuellen Redundanz Erhabenheit verleiht. Was wären wohl Schnitzeljagden wie Da Vinci Code, Illuminati, National Treasure ohne ihren Score, wahrscheinlich Grütze wie Red Notice.
Sony war klug und verzichtete auf eine buchstabengetreue Videospieladaption, wohl weil man meine Postings in Erinnerung hatte, dass es bisweilen noch keine gute bis herausragende Videospieladaption gab. Macht natürlich nichts, denn der Film taugt auch so nicht viel. Tom Holland ist hier einzig das Highlight, während weder Action noch Lumpen, noch die Schnitzeljagd zündet oder Spannung erzeugt. Leider hat man auch immer noch nicht verstanden, dass ein ansprechendes musikalisches Leitthema viel kaschiert bzw. der visuellen Redundanz Erhabenheit verleiht. Was wären wohl Schnitzeljagden wie Da Vinci Code, Illuminati, National Treasure ohne ihren Score, wahrscheinlich Grütze wie Red Notice.
Re: Filmtagebuch: SFI
So so:
Re: Filmtagebuch: SFI
Nehm ich zum WE-Anal-GB mit.
In diesem Sinne:
freeman
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freeman
Re: Filmtagebuch: SFI
Smile - Siehst du es auch?
Mehrfach aufgewärmte Kost, deren Innovation allenfalls in der Visage gründet. Die unsympathische Protagonistin trägt zudem viel dazu bei, dass mich ihr Wahn kaum interessierte. Gnadenpunkte gibt es für den starken Beginn und das visuell ansprechende Ende. Hätte meine Couchnachbarin nicht weiterschauen wollen, wäre der Text im Abbruch Fred gelandet.
Mehrfach aufgewärmte Kost, deren Innovation allenfalls in der Visage gründet. Die unsympathische Protagonistin trägt zudem viel dazu bei, dass mich ihr Wahn kaum interessierte. Gnadenpunkte gibt es für den starken Beginn und das visuell ansprechende Ende. Hätte meine Couchnachbarin nicht weiterschauen wollen, wäre der Text im Abbruch Fred gelandet.
Re: Filmtagebuch: SFI
Black Box
Der französische Thriller ist schon in Anbetracht von Flug MH 17 interessant, da der Streifen die Auswertung eines Flugschreibers akribisch beleuchtet und entsprechend einen Blick hinter die Kulissen gewährt. Auch am filmischen Flugzeugabsturz ist etwas faul, wie der Akustiker Mathieu bald herausfindet. Dass der Thriller aber auch hier eher bodenständig agiert und keine Verschwörung auf Regierungsebene oder dergleichen aufdeckt, mag zwar wenig spektakulär sein, aber dafür durchaus in der Realität verortbar.
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Der französische Thriller ist schon in Anbetracht von Flug MH 17 interessant, da der Streifen die Auswertung eines Flugschreibers akribisch beleuchtet und entsprechend einen Blick hinter die Kulissen gewährt. Auch am filmischen Flugzeugabsturz ist etwas faul, wie der Akustiker Mathieu bald herausfindet. Dass der Thriller aber auch hier eher bodenständig agiert und keine Verschwörung auf Regierungsebene oder dergleichen aufdeckt, mag zwar wenig spektakulär sein, aber dafür durchaus in der Realität verortbar.
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Re: Filmtagebuch: SFI
Erbarmungslos
Erbarmuslos entspräche wohl dem, was man bei bei Kriegsfilmen als Anti-Kriegsfilme bezeichnet, ein Anti-Western, den ich tatsächlich noch nicht vor die Flinte bekam. Der Abgesang auf Gewalt und Westernklischees weiß durchweg zu unterhalten, wirkt in so manchem Moment der Reue aber auch zu modern reflektiert und gleichwohl affektiert.
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Erbarmuslos entspräche wohl dem, was man bei bei Kriegsfilmen als Anti-Kriegsfilme bezeichnet, ein Anti-Western, den ich tatsächlich noch nicht vor die Flinte bekam. Der Abgesang auf Gewalt und Westernklischees weiß durchweg zu unterhalten, wirkt in so manchem Moment der Reue aber auch zu modern reflektiert und gleichwohl affektiert.
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- deBohli
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Re: Filmtagebuch: SFI
Denn sollte ich auch endlich schauen. Ebenfalls Anti-Western ist "The Wild Bunch", sehr zu empfehlen. Oder der atypische und bei Veröffentlichung gehasste Film "Johnny Guitar".
Anti-Western ist übrigens ein Subgenre, das existiert. Siehe Wikipedia.
Anti-Western ist übrigens ein Subgenre, das existiert. Siehe Wikipedia.
Re: Filmtagebuch: SFI
Wieder etwas gelernt. Gibts auch Anti-SciFi? Täte Picard und Discovery erklären.
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Re: Filmtagebuch: SFI
Ha!
Je nach Auslegung des Begriffes könnte man von der Existenz dieser Thematik sprechen. Ein paar Worte dazu bei Gamerant.
Je nach Auslegung des Begriffes könnte man von der Existenz dieser Thematik sprechen. Ein paar Worte dazu bei Gamerant.
Re: Filmtagebuch: SFI
Lass ihn gehen
Costner und Lane spielen mal wieder ein Filmehepaar, welches etwas unausgegoren durch verschiedene Genre schlittert. Obschon der Tod des Sohnes und die Vereinnahmung des Enkels als Ersatzhandlung genügend Stoff für ein Drama böten, führt der Roadtrip in ein 60er Jahre Hinterwäldlergefilde, welches eine subtile und beklemmende Horrorfilmatmosphäre, fast schon im Stile von Haus der 1000 Leichen, transportiert. Die Folgen führen dann wiederum zu Racheaction, die freilich befriedigt, aber dem Titel nicht gerecht wird. Hätte man sich im Finale trotz des Unglücks auf den Titel konzentriert, wäre das für den Zuschauer zwar unbefriedigend gewesen, hätte mit einem beklemmenden Gefühl und seiner Hoffnungslosigkeit aber ordentlich nachgewirkt.
Costner und Lane spielen mal wieder ein Filmehepaar, welches etwas unausgegoren durch verschiedene Genre schlittert. Obschon der Tod des Sohnes und die Vereinnahmung des Enkels als Ersatzhandlung genügend Stoff für ein Drama böten, führt der Roadtrip in ein 60er Jahre Hinterwäldlergefilde, welches eine subtile und beklemmende Horrorfilmatmosphäre, fast schon im Stile von Haus der 1000 Leichen, transportiert. Die Folgen führen dann wiederum zu Racheaction, die freilich befriedigt, aber dem Titel nicht gerecht wird. Hätte man sich im Finale trotz des Unglücks auf den Titel konzentriert, wäre das für den Zuschauer zwar unbefriedigend gewesen, hätte mit einem beklemmenden Gefühl und seiner Hoffnungslosigkeit aber ordentlich nachgewirkt.
Re: Filmtagebuch: SFI
The Last of Us - Staffel 1
Bei der Videospieladaption dürfte es sich ohne Zweifel um die bis dato beste Videospieladaption handeln. Ok, keine Kunst. Obschon viral-bedingte Zombie-Apokalypsen per se der fiktionale Charakter inhärent ist, bin ich mir bei den Pilzen nach der Serie nicht so sicher. Freilich ist der Pilz-Zombie genauso Unfug, doch wer die Netflix Doku über Pilze kennt, der Umstand, dass die Tier-Mensch-Barriere sowieso schon aufgebrochen wurde und darüber hinaus der Klimawandel die Dominanz des ursächlichen Pilzes begünstigt, den beschleicht ein unheimliches Gefühl. Die Aussichtslosigkeit bestimmt im hiesigen Szenario dann noch ohne Umschweife die Handlungsweise, die in ihrer Radikalität ihresgleichen sucht. Der Rest thematisiert dann eher die üblichen Apokalypse-Szenarien, sodass die Serie neben der Prämisse vor allem durch die Schauspielleistung glänzt. Gerade Bella Ramsey als Ellie ist wahrlich gelungen und weiß mit ihrer vorlauten Art zu begeistern.
Bei der Videospieladaption dürfte es sich ohne Zweifel um die bis dato beste Videospieladaption handeln. Ok, keine Kunst. Obschon viral-bedingte Zombie-Apokalypsen per se der fiktionale Charakter inhärent ist, bin ich mir bei den Pilzen nach der Serie nicht so sicher. Freilich ist der Pilz-Zombie genauso Unfug, doch wer die Netflix Doku über Pilze kennt, der Umstand, dass die Tier-Mensch-Barriere sowieso schon aufgebrochen wurde und darüber hinaus der Klimawandel die Dominanz des ursächlichen Pilzes begünstigt, den beschleicht ein unheimliches Gefühl. Die Aussichtslosigkeit bestimmt im hiesigen Szenario dann noch ohne Umschweife die Handlungsweise, die in ihrer Radikalität ihresgleichen sucht. Der Rest thematisiert dann eher die üblichen Apokalypse-Szenarien, sodass die Serie neben der Prämisse vor allem durch die Schauspielleistung glänzt. Gerade Bella Ramsey als Ellie ist wahrlich gelungen und weiß mit ihrer vorlauten Art zu begeistern.
Re: Filmtagebuch: SFI
Ich unterschreib dir mal Smile. Gnadenlos überhypter Horrorversuch mit zwei guten Szenen - die alle schon im Trailer zu sehen waren.
In diesem Sinne:
freeman
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freeman
Re: Filmtagebuch: SFI
Black Adam
Irgendwie fühlte ich mich bei Black Adam afangs an Marvels Moon Knight erinnert, obschon ich die dortige ägyptische Mythologie ansprechender fand als ein erfundenes Wakanda 2.0. Black Adam ist dann auch der Anti-Superheld, der tötet, was nicht nur eine willkommene Abwechslung ist, sondern auch amüsant mit Onelinern immer wieder thematisiert wird. Das macht Laune. Die herrscht auch, wenn Black Adam in Zeitlupenorgien Lumpen und Maschinerie zerlegt. Obendrauf gibts einen fabelhaften Score, der zwar nicht an die musikalischen Themen im Snyderverse heranreicht, aber im Vergleich zu den sämtlich blassen MCU Scores (Avengers mal außen vor gelassen) den Film ein stückweit mitträgt. Was passt bei Black Adam nun nicht? Der Fiesling ist eine Lusche, die Justice Society, vor allem Atom Smasher und Cyclone, empfand ich als unnütz und wirkte irgendwie wie DCs B-Garde. Klar, die A-Garde hatte Wichtigeres zu tun. Weiterhin gibt es viel Blitzdings mit Computergrafik-Habitus. Der Cameo ist dann aber einfach episch und zeigt in wenigen Sekunden eindrucksvoll, warum das Snyderverse eben steil ist. Black Adam hat seine Schwächen, unterhielt mich aber deutlich besser als alle Marvel Streifen seit Endgame.
Irgendwie fühlte ich mich bei Black Adam afangs an Marvels Moon Knight erinnert, obschon ich die dortige ägyptische Mythologie ansprechender fand als ein erfundenes Wakanda 2.0. Black Adam ist dann auch der Anti-Superheld, der tötet, was nicht nur eine willkommene Abwechslung ist, sondern auch amüsant mit Onelinern immer wieder thematisiert wird. Das macht Laune. Die herrscht auch, wenn Black Adam in Zeitlupenorgien Lumpen und Maschinerie zerlegt. Obendrauf gibts einen fabelhaften Score, der zwar nicht an die musikalischen Themen im Snyderverse heranreicht, aber im Vergleich zu den sämtlich blassen MCU Scores (Avengers mal außen vor gelassen) den Film ein stückweit mitträgt. Was passt bei Black Adam nun nicht? Der Fiesling ist eine Lusche, die Justice Society, vor allem Atom Smasher und Cyclone, empfand ich als unnütz und wirkte irgendwie wie DCs B-Garde. Klar, die A-Garde hatte Wichtigeres zu tun. Weiterhin gibt es viel Blitzdings mit Computergrafik-Habitus. Der Cameo ist dann aber einfach episch und zeigt in wenigen Sekunden eindrucksvoll, warum das Snyderverse eben steil ist. Black Adam hat seine Schwächen, unterhielt mich aber deutlich besser als alle Marvel Streifen seit Endgame.
Re: Filmtagebuch: SFI
Violent Night
Violent Night mochte bei mir nicht zünden und säuft mit zunehmender Laufzeit ab. Die Balance zwischen Slapstick und Splatter-Action gelingt für meinen Geschmack genauso wenig, wie der Referenzmix aus Weihnachtsgeschichte, Stirb langsam und Home Alone prickelt. Auf dem Papier las sich das sicher alles dufte. Aus der Vergangenheit des Weihnachtsmannes hätte man zudem mehr herausholen und sogar eine Mythologie spinnen können, die ihn vorerst an Gewalt hindert. Dafür hätte es allerdings ernstzunehmender Sausäcke bedurft. Na ja!
Violent Night mochte bei mir nicht zünden und säuft mit zunehmender Laufzeit ab. Die Balance zwischen Slapstick und Splatter-Action gelingt für meinen Geschmack genauso wenig, wie der Referenzmix aus Weihnachtsgeschichte, Stirb langsam und Home Alone prickelt. Auf dem Papier las sich das sicher alles dufte. Aus der Vergangenheit des Weihnachtsmannes hätte man zudem mehr herausholen und sogar eine Mythologie spinnen können, die ihn vorerst an Gewalt hindert. Dafür hätte es allerdings ernstzunehmender Sausäcke bedurft. Na ja!
Re: Filmtagebuch: SFI
klingt nach einer ähnlichen Enttäuschung wie FATMAN, den ich auch eher solala empfand
Unser neuestes Projekt: https://open.spotify.com/show/35s3iDdkQ12ikEFT9hOoTP - Talk rund um Filme und Serien
Re: Filmtagebuch: SFI
Die Weite der Nacht
Reizvolle Prämisse, die die antiquierten Ton- und Funktechnik der 50er Jahre effektiv nutzt, um einen Hörspielcharakter im Stile von Krieg der Welten zu implementieren. Wenn ein Radiohörer via Telefon minutenlang von seinen Erfahrungen während einer geheimen Militäroperation erzählt, dann knistert die Atmosphäre. Leider kann der Streifen das Mysterium nicht bis zum Ende transportieren und gibt sich lieber plakativen Offenbarungen hin.
Reizvolle Prämisse, die die antiquierten Ton- und Funktechnik der 50er Jahre effektiv nutzt, um einen Hörspielcharakter im Stile von Krieg der Welten zu implementieren. Wenn ein Radiohörer via Telefon minutenlang von seinen Erfahrungen während einer geheimen Militäroperation erzählt, dann knistert die Atmosphäre. Leider kann der Streifen das Mysterium nicht bis zum Ende transportieren und gibt sich lieber plakativen Offenbarungen hin.
Re: Filmtagebuch: SFI
Cop Land
Cinefreaks neulicher Sichtung gefolgt, da der Streifen noch aus den Zeiten stammt, als Kinoplakat und Hauptdarsteller meine Auswahlkritierien für einen Kinobesuch waren. Entsprechend war ich seinerzeit enttäuscht, da ich freilich zuvor noch Daylight und Judge Dredd im Kino goutierte, entsprechend Action und markige Sprüche mit Stallone verband. Es muss wohl wie bei Einsame Entscheidung gewesen sein: Während ich dort auf die Rückkehr von Seagal wartete, wartete ich bei Cop Land auf die Action. Die Zweitsichtung war indes eine Wonne, denn die Besetzung ist stark, die Prämisse spannend, auch wenn ich mir eine umfangreichere Betrachtung des korrupten Tuns gewünscht hätte. Auch Stallones Ermittlung hätte man in Anbetracht dessen, dass er gerne Cop geworden wäre, vielschichtiger und mit mehr Geschick inszenzieren können. Im Endeffekt tut er ja nichts außer nicht mehr wegzusehen. Was mir aber dank der kürzlichen Sichtung auffiel: Etliche Schauspieler spielten hernach in The Sopranos.
Cinefreaks neulicher Sichtung gefolgt, da der Streifen noch aus den Zeiten stammt, als Kinoplakat und Hauptdarsteller meine Auswahlkritierien für einen Kinobesuch waren. Entsprechend war ich seinerzeit enttäuscht, da ich freilich zuvor noch Daylight und Judge Dredd im Kino goutierte, entsprechend Action und markige Sprüche mit Stallone verband. Es muss wohl wie bei Einsame Entscheidung gewesen sein: Während ich dort auf die Rückkehr von Seagal wartete, wartete ich bei Cop Land auf die Action. Die Zweitsichtung war indes eine Wonne, denn die Besetzung ist stark, die Prämisse spannend, auch wenn ich mir eine umfangreichere Betrachtung des korrupten Tuns gewünscht hätte. Auch Stallones Ermittlung hätte man in Anbetracht dessen, dass er gerne Cop geworden wäre, vielschichtiger und mit mehr Geschick inszenzieren können. Im Endeffekt tut er ja nichts außer nicht mehr wegzusehen. Was mir aber dank der kürzlichen Sichtung auffiel: Etliche Schauspieler spielten hernach in The Sopranos.
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