The fast and the furious 9
Nun habe ich ihn also endlich gesehen. Was ist zu sagen? - Die Action sieht gar nicht mal undufte aus, gerade abseits der vielen CGI-Shots (die teilweise, z. B. beim Cypher-Finale aber regelrecht hingekotzt aussehen) wummst die Action recht ordentlich, und vor allem die erste Actionszene mit den Minen und dem Dauerbeschuss weiß zu gefallen.
Auch die Szene mit dem Magneten fand ich jetzt nicht so schlecht wie sie teilweise von Kritikern gemacht wurde, allerdings wirkt das Ganze sehr zerfasert und wird immer wieder von unnötigen Szenen und Dummgebrabbel unterbrochen.
Im Showdown blitzen dann die Bits und Bytes leider zu stark durch.
Problematisch ist aber für mich eher die Lauflänge gewesen in einem Film, der eigentlich außer einem recht gut erzähltem Bruderkonflikt NICHTS zu erzählen hat. Und das Ganze bläst man auf netto 130 Minuten auf mit drei großen Actionszenen und viel blabla und blubblub dazwischen, Sprüchen, die selten komisch sind und Charakteren, die leider nichts hergeben. Das ganze wirkt ein wenig, als hätte Vin Diesel möglichst viele seiner Freunde zu einer Party eingeladen, die Ganze Party dreht sich aber quasi nur und einzig und allein um ihn. Die anderen sind halt irgendwie da, aber sie sitzen nur rum und langweilen sich. Beispielsweise Ramsey...ja, die ist schon cool und sieht nett aus, aber außer, dass sie überraschenderweise keinen Führerschein hat, was ein ganz netter Gag ist, wird so gar nichts über sie erzählt. Wer ist sie, wo kommt sie her, was will sie? Und dann das Familien-Ding, das schon inflationär daherkommt, nur wirkt das Ganze nicht wie Familie, weil man nicht das Gefühl hat, dass es viele Beziehungen untereinander gibt. Und weil irgendwie alle alles können und alles zu überleben scheinen und sie keine wirkliche Form haben, wirkt alles furchtbar egal.
Was schade ist, denn es wäre mehr drin gewesen. Was für eine Verschwendung von zum Teil echt gut krachender Action, in der eine Szene, in der ein Auto in den Weltraum fliegt und da gegen einen Satelliten antritt, nicht mal der größte Mumpitz ist.
Wenn ich da an andere Actionfilme, z. B. aus den 90ern denke, die von bösen Zungen schon gerne als No Brainer bezeichnet worden sind wie z. B. Con air, Armageddon, The Rock...Fast and the furious 9 definiert diesen Begriff neu, und das meine ich absolut nicht positiv. Vor allem der Score...er summt nett vor sich hin, aber im Gegensatz zu den wirklich geilen Scores der 90er Actionfilme (Speed, Armageddon, Con air usw...) hat man ihn nach dem Film schon wieder vergessen, weil einfach nichts im Ohr bleibt...leider ein Phänomen, das ärgerlicherweise bei modernen Filmen öfter der Fall ist.
Weiß gar nicht, wie ich diesen Quatsch genau bewerten soll...für zuhause und quasi umsonst war der okay, aber hätte ich den im Kino gesehen, wäre ich denke ich leicht entnervt gewesen. Leider wirkt die Reihe nach dem Tod von Paul Walker und dem Ausscheiden seiner Figur mittlerweile einfach furchtbar egal und man könnte meinen, nen Zwölfjähriger hätte das Drehbuch geschrieben und alles reingepackt, was Zwölfjährige (nichts gegen Zwölfjährige natürlich) eben geil finden...

und als sei Papa nicht nochmal drübergegangen
