Road House
Amazon tat gut daran, den Film nicht ins Kino zu bringen. Schon die Intention, ein großspurig beworbenes Remake von einem allenfalls mittelmäßigen 80er-B-Actionfilm zu drehen, der seinerzeit mehrfach für die goldene Himbeere nominiert war, fand ich befremdlich. In Fankreisen zwar sicher beliebt, kann ich mir nicht vorstellen, dass der Streifen im Kino zöge. Das Remake ist entsprechend auch nicht sonderlich gelungen, hat aber Gyllenhaal, der den Film trägt. Selbiger glänzt durch eine physische Präsenz, die so stark ist, dass man trotz Kenntnis von Conor McGregors Überlegenheit, mit Sicherheit auf Gyllenhaals Sieg wetten würde. Geil! Dabei fängt der Film vielversprechend an, gerade die freundliche Art von Gyllenhaals Charakter, der seine Kontrahenten immer warnt und ihnen gut zuredet, es sein zu lassen, ist eine sympathische wie witzige Komponente. Leider verwurstest man dann noch einen Schwachmaten als lumpigen Immobilienhai, eine affektierte Liebelei und einen korrupten Cop, was alles nach Baukastenprinzip anmutet. Conor McGregor mimt hierbei den wahnsinnigen Oberschläger, der sich mit Gyllenhal immerhin ein paar gut choreografierte Schlägereien liefert. Was ich mich aber den ganzen Film über fragte, wie kann eine Barbesitzerin 20.000 $ Monatslohn aufbringen, wenn in ihrer kleinen Strandhütten stets nur ein paar Assis saufen?
