Von der Qualität gibt es etliche Serien, wie mein FTB regelmäßig postuliert.

Allerdings erdet die 2. Staffel dann wieder die Euphorie.
Gangs of London - Staffel 1
Gangs of London thematisiert die Machtkämpfe vormals miteinander partizipierender albanischer, kurdischer und pakistanischer Banden, welche nach dem Mord an Oberhaupt Finn Wallace entflammen und dabei eine einzigartige Gewaltspirale in die Serienlandschaft trägt. Dabei steigern sich die virtuos inszenierten Actionsequenzen in ihrer Intensität und Brutalität von Folge zu Folge, bis in Folge 5 ein minutenlanger Shootout, der seinesgleichen sucht, noch durch einen bei einer Granatenexplosion zerfetzenden Körper in Zeitlupe garniert wird. WTF! Dabei erinnern vor allem die Körperkämpfe an "The Raid 2", die mit allerlei Hieb- und Stichwaffen übelste Entstellungen hinterlassen. Aus der Serienlandschaft kenne ich derartiges nur von "The Punisher", allerdings stark in der Laufzeit reduziert. Nach Folge 5 wird die Action zurückgefahren und konzentriert sich leider auf Folter, die verstörend wie "Hostel" und Konsorten, durchaus als Fremdkörper wahrgenommen werden kann. Auch das Figurenkarussell taugt nur bedingt zur Identifikation, da hier keine Antihelden oder Sympathieträger wie in "The Sopranos" wirken, sondern Menschenfeinde. Dennoch, für alle Actionfans, ein MUST SEE!
Gangs of London - Staffel 2
Der heiß erwarteten zweiten Staffel scheint im Vorfeld wohl folgender Dialog vorausgegangen zu sein: Gareth, was planst du für Stafel 2? Ich plane keine zweite Staffel, ist dasselbe Prinzip, warum es kein weiteres The Raid Sequel gibt. Ok, können wir das dann so handhaben, als wären wir wie du und drehen ohne dich eine weitere Staffel? Seid ihr dumm? Kurzum, eine Bankrotterklärung. Die zweite Staffel wirkt wie eine andere Show, die inhaltlich sinnlos und leidlich spannend ist. Die miese Choreografie wird mit Gore kaschiert und anscheinend wusste niemand, was man mit der Charakterentwicklung anfangen soll. Ich blieb dran, weil ich die Demontage nicht glauben konnte.
