Einem dermaßen einfallslos-dummen Streifen wie „A Working Man“ wäre auf jeden Fall die Hinzugabe einer ordentlichen Schüppe Selbstironie zu wünschen gewesen – doch leider haben sich Drehbuchautor Sly Stallone und Regisseur/Co-Autor David Ayer dazu entschieden, Chuck Dixon´s Roman „Levon´s Trade: A Vigilante Justice Thriller“ nahezu humorfrei zu verfilmen. Klar, über den Vollmond in mehreren Szenen im finalen Akt kann man ebenso lachen wie über so manche Dialoge und sonstige Gegebenheiten – doch ist das natürlich rein unfreiwillig so. Einzig die Szene, als eine Entführte nach ihrer Befreiung dem „hinter sich liegenden“ den Mittelfinger zeigt, ist dahingehend gewollt und mutet in der Hinsicht entsprechend positiv an…
Grundsätzlich ist das meiste strikt klischeehaft-08/15 geartet – wie die Kopie einer Kopie oder bisweilen gar auch wie eine Parodie: Die schwammige militärische Vergangenheit des Leads, sein aktueller Job (dieses Mal halt Construction Worker; kein Bricklayer oder Beekeeper etc.), seine nette kleine Tochter, um die er sich kümmert, eine unkonkretisierte kriminelle Vereinigung samt keiner aktiven Polizei-Arbeit in einer Großstadt („the World of John Wick“ lässt grüßen), ein alter Weggefährte Schrägstrich Waffen-Ausstatter und so weiter und so fort. Dazu uninteressante Gegenspieler, merkwürdige Einfälle und fast schon karikaturesk inkompetent-üble Stereotypen – (mal wieder) arg auffällig im Bereich bestimmter russischer Parts bzw. deren Persönlichkeiten, Gebarensweisen und Klamotten…
Im Rahmen der (u.a. an Sly´s „Rambo: Last Blood“ erinnernden) Befreiungs- und Selbstjustiz-Story macht Jason Statham seine Sache so wie seit jeher von ihm gewohnt ordentlich – gerade auch angesichts seines Alters von inzwischen 57 Lenzen. Die harte, ruppige Action wurde ansehnlich in Szene gesetzt – obgleich sie weder sonderlich spektakulär noch kreativ daherkommt sowie das verprasste Budget von 40 Millionen Dollar angesichts des Gebotenen generell nicht wirklich gerechtfertigt wirkt – während Spannung rein gar keine aufkommt, da der Ausgang von Anfang an glasklar ist: Die Baddies werden bestraft und Stath und seine Nahestehenden haben „Plot-Armor“ ohne Ende. Darüber hinaus hat nichts hier irgendeine „Langzeitwirkung“…
Kurzum: Alles in allem ist „A Working Man“ ansehbar, wenn man einfach mal auf derartige Genre-Kost aus ist – allerdings gibt es eine ganze Reihe besserer Alternativen (sowohl an sich als auch von/mit den hier Beteiligten), zu denen man stattdessen greifen könnte…
gnädige knappe 