
Originaltitel: The Marine
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2006
Regie: John Bonito
Darsteller: John Cena, Robert Patrick, Jeff Chase, Kelly Carlson
Ah ja die 80er, das waren noch Zeiten. Was brauchte man damals um Männerherzen höher schlagen zu lassen? Ja nackte Frauen auch, aber darum geht es hier jetzt nicht.
Ein wahrer Männerfilm aus den 80er brauchte 3 Dinge um zu funktionieren :
1.)Einen coolen, muskelbepackten Helden, bei dem es egal ist ob er Schauspielern kann oder nicht.
2.)Jede Menge Action.
3.)Eine Story, die diesen Namen nicht verdient hat.
Ja das war damals, oder doch nicht? Nein denn 20th Century Fox und WWE Films haben ja The Marine gedreht. Ja ihr habt richtig gelesen, die WWE (früher WWF) hat mal wieder einen Film produziert. Natürlich spielt in diesem Film auch ein Wrestler mit.
Dieses mal ist es aber nicht, der für seine Filme berüchtigte, Hulk Hogan oder The Peoples Champ The Rock, nein es ist nur der derzeitige WWE Champion John Cena.
Leider liegt genau da das Problem, aber fangen wir ganz vorne an :
John Triton (Cena) ist ein oberharter Ex Marine, der mit seiner Frau in den Urlaub fahren will. Leider begegnen sie dabei einer Bande von Juwelendieben, die auch mal prompt die Frau als Geisel nehmen. Triton verfolgt sie natürlich im Alleingang.
Ja das wars auch schon an Story, nicht gerade viel oder? Normalerweise braucht man für einen spaßigen Actionfilm auch nicht mehr, aber hier passen leider 2 Dinge nicht wirklich :
1.)John Cena spielt genau das, wofür er im Wrestling Ring so geliebt, beziehungsweise gehasst wird. Er ist der unbesiegbare Superheld, der anscheinend kugel-, explosions- und sturzsicher ist. Leider ist dies genau das Problem des Filmes und es kommt eine schöne Parallele zur Wrestlingwelt auf. Cena wird in beiden Welten den Leuten als unbesiegbar hingestellt. Dies wäre ja gar nicht mal so schlimm, nur lässt man ihn sein eigentlich vorhandenes Charisma in keiner Sekunde das Filmes ausspielen. Während man in den meisten Filmen von The Rock immer noch den Peoples Champ sieht, für den ihn Millionen Wrestling Fans lieben, darf Cena nur eine muskelbepackte Kampfmachine spielen. Leider konnten das Leute wie Schwarzenegger und Stallone damals wesentlich besser. Wo wir wieder bei den Achtzigern wären.
2.)Die Action : Explosionen, Autostunts und Geballer ohne Ende. Ja das haben wir an den Achtzigern geliebt. Wenn man allerdings Heute einen Film dieser Art dreht, sollte man sich schon was Besonderes einfallen lassen um die Leute zu begeistern. Man kommt sich bei The Marine so vor, als ob man alles schon mal gesehen hat, nur eben um einiges besser. Wenn die Action nicht richtig begeistert, dann hat es natürlich ein Actionfilm sehr schwer, leider ist das hier genau der Fall.
Ist dies also nur ein Möchtegern Arnold Film, der krampfhaft probiert aus John Cena einen Medien Star zu machen? Nicht ganz, denn John Bonito hat noch ein Ass im Ärmel und das sticht und zwar richtig.
Robert Patrick! Genau Mister T-1000, ich trete Arnold in den Hintern, persönlich spielt hier den Bösewicht. Dies tut er mit einer Coolnes und Selbstironie, dass es eine wahre Freude ist. Robert Patrick stiehlt John Cena in jeder Sekunde Screen Time die Show. Er darf herrlich böse sein, nur um sich im nächsten Moment wieder selber auf die Schippe zu nehmen. Man merkt ihm richtig an, wie gerne er hier ein sein T-1000 Image auf den Arm nimmt. Dies ist das absolute Highlight des Filmes!
In Amerika schrammte der Film haarscharf an einem Riesen Flop vorbei. 17 Millionen $ Produktionskosten stehen bislang etwas 19 Millionen $ Einspiel gegenüber. Durch internationale Vermarktung und den DVD Verkauf dürfte es dennoch ein Erfolg für die WWE und deren Besitzer Vince McMahon sein.
Dieser überschätzte die Star Power Cenas leider maßlos, Cena ist halt kein The Rock oder Hogan auch wenn McMahon dies gerne hätte. Im Ring und auf der Leinwand.
Fazit : John Cena bleibt blass in seinem ersten Leinwand Auftritt, die Action ist in Ordnung schafft es aber leider nicht wirklich zu fesseln. Einzig alleine Robert Patrick schafft es dem Film dennoch zu einem lustigen, aber ziemlich hirnlosen, Actionspaß zu machen. Was uns wieder an die gute alte Zeit in den 80ern erinnert.

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Sir Jay fügt hinzu:
Es herrscht Unruhe im Hause der WWE Studios.
Ein neuer Actionfilm muss her, der Hauptdarsteller, der aus der Wrestling-Kiste gezogen wurde steht auch schon, nur fällt den ansonsten so gescheiten Köpfen im Konferenzsaal diesmal keine vernünftige Story ein.
„Wir brauchen Ideen!!!“ grunzt der Produzent, „GUTE Ideen“.
Totenstille…
„Also gut, fassen wir noch mal zusammen, was wir haben.“
„Wir haben unseren kolossalen Muskelprotz John Cena, der ganz groß rauskommen soll, wir haben ein Budget von 17. Million Dollar, es soll ordentlich krachen, und Robert Patrick ist auch mit dabei!“
Plötzlich traut sich einer der Mitarbeiter etwas zu sagen, und schlägt etwas unsicher Folgendes vor:
Mitarbeiter 1:„Öhm, unser Held könnte ein Ex-Marine sein, der wegen Befehlsverweigerung aus der Army entlassen wird…“
Produzent: „Ja, das klingt nicht schlecht, ein Marine; warum bin ich nicht drauf gekommen?“
Mitarbeiter 1: „Ja, und äh, er muss dann halt wieder zurück nach Hause“
Mitarbeiter 2: „Und und, er hat eine Frau, die zu Hause auf ihn wartet“
Produzent: „Ja, eine Frau!! Gute Idee, so was kommt immer gut an!“
Mitarbeiter 3:„Ja, und dann ist da dieser Bösewicht, den Robert Patrick spielen wird…“
Produzent: „Ja?“
Mitarbeiter 3: „…und dieser raubt mit seinen Leuten eine Bank aus, und dann…“
Produzent: „Ja, was dann????“
Der ganze Saal: JA WAS DANN???
Mitarbeiter 3: „Öh, und dann äh, stoßen sie während ihrer Flucht mit unserem Helden zusammen, und entführen dessen Frau als Geisel…oder so…“
Produzent: „Hmm, ja, klingt nicht schlecht, aber ich weiß nicht, irgendwas fehlt mir...“
Der Hausmeister, der gerade nebenbei den Boden putzt, meint nun auch etwas hinzufügen zu müssen:
„Ey, der Robert Patrick könnte doch hin und wieder im Film sein T-1000 Image etwas auf den Arm nehmen, damit Genrefans sich umso heimischer fühlen…“
Der Produzent macht große Augen
Mitarbeiter: „Ach ja, und unser Held heißt John Triton“
Produzent: „Das ist ja genial! So machen wirs!!!! Drehen wir den Film!!!“
Der Produzent dreht sich zum Regisseur John Bonito und sagt: „Du weißt also was du zu tun hast!“
Bonito: Consider it Done!!

Was will Frau mehr?
Gesagt getan, und so entstand the Marine.
Ein Actionfilm, der nichts anders sein will, als eine 80minütige Aneinanderreihung von wilden Crash-Boom-Bang Szenen, unterbrochen von sich witzig vorkommenden Dialogen und stets bestückt mit reichlich Plotholes.
Die 80er sind halt noch nicht ganz tot, schön also auch heute noch so straff erzählte und flott über die Bühne gehende Streifen als Fan dieser einzigartigen Filmepoche zu bekommen.
Doch wie macht sich The Marine so im Einzelnen?
Für dieses arme Würstchen von einer Story scheinen sich die genialen Drehbuchautoren schon mal nicht zu schämen, schließlich hat der Film ja noch John Cena und seine supercoolen Actionszenen zu bieten.
Der darf bereits im Auftakt als Marine ein Gefangenenlager im Irak stürmen, und die Terroristen einen nach dem anderen umnieten, ordentlich austeilen, und auch sonst jede Menge kaputt machen.
Kaum aus der Army entlassen lässt er es auch schon bei seinem neuen Job als Security Guard ordentlich krachen, und schmeißt glatt einen vorlauten Zwerg in aller Öffentlichkeit gegen die nächst beste Glaswand.
Und nach kurzen Dialogpausen geht es dann auch schon weiter, denn wenn John’s Frau von den Diamantendieben entführt wird, lässt dieser jede Menge anbrennen.
Polizeiwägen werden durchsiebt, bis sie nicht mehr als Vehikel zu erkennen sind, selbige wirbeln furchtbar unrealistisch durch die Luft, und explodieren.
John, so viel Glück wie der Kerl hat, schafft es immer im letzten Augenblick der Explosion zu entkommen.
Man achte nur darauf, wie oft er im Film im letzten Moment aus einem explodierenden Gebäude durch ein Fenster hechtet.
Auch wenn die überdimensional großen CGI Explosionen ganz nett aussehen, aber innerhalb von 80min den Kerl etwa 4 mal von einem riesigen Feuerball in Zeitlupe davon hechten zu sehen ist schon etwas zu viel Guten.

Beim ersten mal noch muss er sich von der Wucht überwältigen lassen

Nun kann er schon selber entscheiden, wann er fliegt

Und auch in der alten Jagdhütte erkennt John schnell den Ernst der Lage

Da ist der letzte Sprung auch nur noch absolute Routine...
Ebenfalls bemerkenswert ist die Härte unseres Helden.
Ob er nun einen Feuerlöscher, Baseballschläger oder eine Flasche gegen die Rübe gedonnert bekommt, so was macht ihm genauso wenig aus, wie an der Seite eines fahrenden LKWs hängend durch eine Gebäudehälfte zu Krachen.
Siehe da, keine blauen Flecken, keine Kratzer keine Beulen und nicht mal das T-Shirt trägt größere Schmutzpartikel mit sich.
Dagegen sind Arnie und Stallone ja richtige Waschlappen; die haben doch tatsächlich mal geblutet!!
Bei all dieser Action vergisst John Cena dann aber auch schon mal zu schauspielern, deswegen fällt es dem alten Hasen Robert Patrick gar nicht schwer den WWF-Koloss an die Wand zu spielen.
Cena nimmt sich und die Situation (verständlich) verdammt ernst, während Patrick immer irgend einen (auf Terminator 2 bezogenen) Spruch draufhat, und auch sonst so herrlich den fiesen Gentleman gibt.
Scharf auf John’s Frau ist der Kerl auch noch.
Spätestens hier jedoch wurde mir die Comedy zu viel, denn der Film versucht ernsthaft komisch zu sein, und verwickelt die Charaktere in blöde Dialoge, und spielt dazu hippe und lustige Musik.
Wenn Patrick dann schließlich vor John’s Frau irgendwelche Gesichter zieht, dann konnte ich gedanklich nur noch den Kopf schütteln.

Das spielen eines T-1000 kann Nebenwirkungen wie unschöne Gesichtszuckungen mit sich bringen, denn mit dem Alter is man halt nicht mehr so verformbar ;)
Nun denn, ich kann trotzdem nicht behaupten mich gelangweilt oder wirklich geärgert zu haben.
Die Action wurde allemal höchst kompetent und stylish inszeniert, ohne dabei deftige Härte missen zu lassen, wie es andere PG-13-Ableger von heute nur zu oft tun.
Der hektische Schnitt in den meisten Kampfszenen könnte ebenfalls ein Indiz für eine „härter“ existierende Fassung sein; aber auch so wurde ich gut unterhalten.
John Cena strahlt mit seiner physischen Präsenz, und Robert Patrick ist ein unterhaltsamer Gegenspieler.
Die Action macht Laune, sieht gut aus, die Bösewichte kriegen sich untereinander wegen Nonesense in die Haare, und die vielen Logikfehler machen das ganze umso witziger.
Kein Meisterwerk, aber ein unterhaltsamer Streifen, der Nostalgiker glücklich macht, auch wenn er nicht an die „Klasse“ eines „Phantom Kommandos“ rankommt.

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John_Clark marinert:
Ein weiterer Film mit einem Wrestler in der Hauptrolle ist auf DVD erschienen. Mal schauen, ob John Cena bei seinem Hauptrollen-Debüt seine Sache genau so gut macht wie "The Rock" damals mit "Waking Tall". Und da richtig harte und gute Actionfilme momentan eine absolute Rarität sind, war die Vorfreude meinerseits sehr gross.
Inhalt:
Der Marine John Triton wird unehrenhaft aus dem Militärdienst im Irak entlassen, weil er, um Kameraden zu retten, einen Befehl missachtete. Bald schlägt das Schicksal erneut zu. Während eines Tankstopps wird seine Frau vom flüchtigen Gangsterboss Rome und seiner skrupellosen Gang entführt. Leider haben sie sich die falsche Geisel ausgesucht, denn John nimmt die Verfolgung auf und erweist sich als unberechenbare und gnadenlose Kampfmaschine im Kampf um das Leben seiner Frau.
Beim Lesen des Inhalts kam mir sofort "Commando" in den Sinn. Ein herrlich blutiger Actionfilm mit aus den 80ern. Nur gehts hier nicht um Arnold Schwarzenegger, der seine Tochter aus den Klauen einer Armee retten muss, sondern um einen Ex-Marine, der lediglich seine Frau einer Hand voll Terroristen entreissen muss.
Storymässig alles schon lange dagewesen. Marine wird gefeuert, neuer Job, blöd, tolle Frau, Entführung, böse Buben, Haue... "The Marine" hatte zuerst mal einiges Positives. Es wurde nicht langweilig. John Cena machte seine Sache ordentlich, blieb jedoch im Vergleich zu Robert Patrick, der hier den Oberbösewicht Rome spielte, weit weit zurück. Robert Patrick, noch bekannt als T-1000 in Terminator 2, spielt den Fiesling wunderbar boshaft. Und als Anhang des Marines fungiert hier Kelly Carlson, dem TV-Serien Gucker bestens bekannt aus "Nip/Tuck". Der Rest des Casts ist beinahe nicht erwähnenswert - spielen alle solala, fällt keiner auf oder ab. John Cena hat vielleicht das Zeug, mal einen richtig guten Actiondarsteller zu werden - ja, vielleicht sogar in einem der angekündigten Terminator-Filme. Das Profil und die Statur dafür hätte er auf jeden Fall. Viel Glück John C.
Die Action, jaaaa, das Essenzielle des Films. Es kracht zwar an allen Ecken und Enden - aber mit einer recht enttäuschenden Harmlosigkeit. Da hatte Arnold S. in guten alten Tagen anders zugelangen. Interessant war auch, dass der Hauptdarsteller John Cena mit ziemlicher Sicherheit nicht die meiste Screentime hatte. Eigentlich war das mehr ein Robert Patrick-Film. Cena's Fights sind auch ziemlich rar gesät. Zu Beginn ein kleiner Irak-Einsatz, dann noch ein paar böse Jungs durch die Scheibe schmeissen, dann noch gegen Ende die bösen Kalt machen. Eigentlich recht enttäuschend. Auch die Explosionen haben mich nicht vom Hocker gerissen - die waren einfach zu schlecht gemacht. Die Verfolgungsjagd mit dem Polizei-Camaro war aber ein kleiner Pluspunkt.
Ein extrem nervender und negativer Punkt ist jedoch, dass dieser Film total als "Pushen wir unsere Jungs im Irak"-Movie produziert wurde. Dass natürlich die bösen Irakis gezeigt werden, ist ja klar. Und die heldenhaften Marines - oh, würde es sie nicht gäben, was für ein Elend würde über unseren Planeten herfallen. Die Premiere des Films wurde ja auch auf einem US-Army-Stützpunkt gefeiert.
Fazit: Es krachte und wummte und es wurde nicht langweilig. Jedoch liess dieser Film zuvieles vermissen. Und der triefende US-Patriotismus nervte mich die ganze Filmdauer über. Nach "See no Evil" nun in kurzer Zeit ein weiterer WWE-Film - da lässt sich nur hoffen, dass auch WWE aus seinen Fehlern lernt.
