Battle Royale
Kannte bislang ja nur ca. das erste Drittel des Films, weil ich mal bei eingepennt bin (lag glaub ich damals nicht am Film, sondern einfach an zu großer Müdigkeit ;)). Ein gerade in puncto Mediengewalt hochinteressantes Werk, das sogar auch als Film ansich recht gut funktioniert und trotz einiger Schwächen gegen Ende (Wieso knallen sie Kitano nicht sofort ab als sie die Gelegenheit dazu haben? Was soll dieser Requiem-Quatsch?) als düsteres bitterböses Rachespektakel gut funktioniert, auch wenn ich die vorhandenen Zutaten des Insel-Szenraios vielleicht eher in ein öffentliches Expempel-statuieren verpackt hätte.
Blindman - Der Vollstrecker
Erstklassiker Italo-Western, in dem Tony Anthony sozusagen als der Zatoichi des Western auftritt und sein handicap mit empfindlichen restlichen Sinnen kompensiert. Er ist auf der Jagd nach 50 Frauen (eigenartigerweise spricht Regisseur Baldi im Making Of dauernd von 80 Frauen), die er eigentlich nach Texas zu Minenarbeitern führen sollte um sie dort an selbige zu verheiraten. Doch auch Banditen und mexikanisches Militär sind der versammelten holden Weiblichkeit nicht abgeneigt...
Hört sich fast an wie Stoff für einen klamaukischen Genre-Beitrag, ist es aber ganz und gar nicht. Ein schön dreckiger, grandios bebildeter und rund inszenierter Film u.a. mit Ringo Starr als Bösewicht. Der Hammer ist eigentlich (und das ist auch irgendwie typisch und gut so

), dass sich keiner der drei Parteien um die Frauen einen Dreck schert. Sie werden eigentlich von allen als Ware angesehen und nehmen in etwa den Platz ein, den in anderen Filmen ein Goldschatz o.ä. hat. Verwunderlich dennoch, dass sie scheinbar noch am liebsten bei Blindman bleiben um an wildfremde Minenarbeiter 'verfüttert' zu werden. Naja, aber hängen wir uns nicht an solchen marginalen Kritikpunkten auf, so ist das nunmal im wilden Westen...
Aktion Mutante
Noch ganz vergessen: Den hab ich mir am Sonntag hier auf der Börse mitgenommen und somit auch eeeeendlich die letzte bis dato ständig klaffende Lücke in der Filmographie des Alex de la Iglesia ("The Baby's Room", "Ein ferpektes Verbrechen") geschlossen.
Und was soll ich sagen? Ich hab genau das bekommen was ich mir erhofft und erwartet hatte

Steh ja ohnehin auf derlei Unfug (siehe "Krieg der Eispiraten") und so geh ich auch voll und ganz auf in dieser abstrusen Geschichte: Die "Accion Mutante", ein Zusammenschluss von Körperbehinderten (aber offensichtlich auch Geisteskranken

) die sich aufgrund ihrer Behinderung in der Gesellschaft ausgestoßen fühlen, verübt Terroranschläge auf gesellschaftlich durch ihr Äußeres besser Gestellte. Opfer sind gut aussehende Playboys und Models, gern gewählte Anschlagsorte Modeschauen oder Hochzeiten der Upper Class. Und als der Kopf der Bande aus dem Gefängnis entlassen wird, besteht auch endlich wieder die Hoffnung, dass die Terrorakte nicht weiterhin dauernd im Chaos enden und größtenteils mehr schlecht als recht verlaufen. Das Szenario ist in die Zukunft verlegt und die Odyssee die nach dem nächsten Clou erfolgt, als sie von der Staatsmacht durch das halbe Weltall gejagt werden, weil sie die holde Tochter eines Obermackers entführen, überschlägt sich in Streitigkeiten untereinander, Blut und Intrigen, Chaos und Dilettanitismus...
Wie nicht anders zu erwarten ist das Erstlingswerk (wenn man den Kurzfilm 'Mirindas Asasinas' mal außen vor lässt) eine ziemliche Anarchogranate, die zwar noch irgendwie dem trash zuzuordnen ist, dem man aber imho auch schon deutlich anmerkt, dass Iglesia zu deutlich mehr fähig ist. Schon jetzt ist das Set liebevoll ausgeschmückt und ein paar schön gemachte Splattereinlagen und die schön dämlichen Figuren sorgen für Partystimmung pur! Yeah, so soll es sein!
