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von Sir Jay » 21.12.2020, 13:05
So am Sonntag habe ich nun endlich mal den lange angedachten Besuch bei ihm getätigt, um mich mal vom Klang zu überzeugen.
Der dedizierte Musikserver (der mit einem gefühlt 10kg schweren linearen Netzteil bespeist werden soll) war noch nicht Betriebsbereit wegen iwelcher technischer Probleme, daher wurde ganz normal der Laptop als Abspielgerät herangezogen, der mit dem vielleicht dicksten USB-Kabel verbunden ist, das ich je gesehen habe.
Dieses USB-Kabel etwa so dick wie ein handelsüblicher Kugelschreiber und mit einem Sonderstoff ummantelt, den ich sonst nur von HDMI-Kabeln kannte.
Der Laptop ist also mit dem DAC verbunden - der eine komplette Sonderanfertigung von einem befreundeten Elektroingenieur ist (nur echt mit Glasgehäuse, um das innere schön leuchten zu sehen, der wiederum an den ebenfalls benutzerdefiniert angefertigten Class-A Verstärker (ebenfalls Glasgehäuse) per Cinch verbunden ist.
Aufgfallen ist dabei, dass beide Geräte NUR über EINEN Knopf verfügten. Der Power-Knopf. KEINE REGLER oder sonstige Spielereien.
Wie man am Verstärker bitteschön die Lautstärke dann regeln soll?
Ganz einfach, mit einem gesonderten Netzteil, das etwa so groß ist wie ein Toaster und ein eigenes Display hat, welches die Stromzufuhr anzeigt.
Die Lautstärke wird also direkt über die Stromzufuhr an das DAC geregelt.
Ich wollte wissen, was dagegen sprechen würde die Lautstärke direkt am Verstärker selbst zu regeln. Antowrt: Das wäre nur ein zusätzlicher Stromkreislauf im selben Gerät, weshalb der Klang darunter leiden würde...
Ok...
Das besagte Netzteil ist wiederum mit dem vielleicht dicksten StromKabel an der STeckdoste verbunden ,das ich überhaupt je gesehen -a kein Witz, das Kabel ist etwa so dick wie ein gut durcheregierter Penis!
Eigentlich wollte ich Bilder machen (ich sagte ihm auch wofür die bilder sind), aber das wollte er nicht, weil "die im Forum eh nur labern".
Dann gings aber ans eingemachte. Er wollte mich vom Kabelklang überzeugen, indem er sich tatsächlich die Mühe gemacht hat, das Stromkabel am Netzteil (wir sprechen also nicht von den Kupferkabeln zwischen Lautsprecher und Amp, sondern eben die Stromzufuhr von der Steckdose) durch ein "herkömmliches" Stromkabel ausgetauscht hat.
Und es kam, was ich erwartet habe. Während der Track (den wir uns vorher mit den "dicken Kabeln" angehört haben) läuft, grinst er sich schon eins, weil er meint bereits jetzt MASSIVE Unterschiede zu hören. Ich hocke nur daneben und VERSUCHE zumindest mir einen Unterschied herbeizufantasieren - aber es klappt nicht. Ich höre abersolut keinen Unterschied...
Er meinte nur: Freu dich, dann musst du kein Geld dafür ausgeben!
Der Klang ansich: ebenfalls wie zu erwarten war er gut. Sauberer, dynamischer Bass, und sehr klar ausdifferenzierte Instrumente.
Nur seine Raumaufteilung ließ zu wünschen übrig. Ist leider eine Dachwohnung und es ging nicht anders, als die eine Box direkt neben einem offenen Flur stehen zu haben.
Er meinte aber, dass das demnächst eh kein Thema mehr sein wird, denn sobald der Musikserver steht, werde der dort eingebaute Oszilator die Schwingungen so anpssen, dass die problematische Raumaufteilung UND position des Hörers ausgebügelt wird. Min anderen Worten: Das "Sounddreieck" wird irrelevant, weil mit dieser Hard Ware es plötzlich egal sein wird, wo im Raum man steht und man weiterhin die "Bühne" klar vor sich hat....
Es ist manchmal schon echt erstaunlich, wie Leute, die ich eigentlich für extrem aufgeweckt und auf Zack halte, manchmal dann doch sich in wirren Fachwelten verlieren können. Ist ein bisschen so wie mit den Akademikern und Wissenschaftlern, die dann doch eine leicht andere Meinung zum Thema Erderwärmung oder Form derr Erde haben...
Ich meinte immerhin muss doch dieser Elektroingenieur, der immerhin in der Lage zu sein scheint, solche Hardware manuell mit eigenen Händen funktionstüchtig herzustellen auch Ahnung haben. Und wenn solche Leute felsenfest den Kabelklang loben, kann ich da letztlich rethorisch nicht ankommen, denn was will ich als Physik-Laie da schon sagen, außer das nachzuplappern, was ein anderer Elektroingenieur redet, der eben anderer Meinung ist.
Dann aber wiederum frage ich mich, warum das Thema nicht weltweit durch A-B-Blindtests ein für allemal geprüft und geklärt wurde.
Bei einem Thema, wie der flachen Erde ist die Sache eigentlich glasklar und es sind nur ein paar vereinzelnte Emporkömmlinge, die das Gegenteil behaupten wollen. Beim Thema Kabelklang hingegen habe ich das Gefühl, dass die Lager relativ ausgeglichen sind, weshalb es wohl nie zu einer klaren Eindeutigkeit kommen wird...