"James Bond" Legacy (Sammelthread) Neu: Keine Zeit zu sterben

Filme die viel kosten und meistens nicht das halten, was der Trailer verspricht.
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John Woo
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Beitrag von John Woo » 09.11.2008, 00:33

Meine Meinung zum neuen James Bourne äh Bond Film:

Guter, spektakulärer Film, aber zu wenig Stil und zu verwackelte und schnell geschnittene Actionszenen sowie ein relativ blasser Bösewicht. Seit Tomorrow never dies gab es leider keinen guten Bösewicht mehr, sehr schade.

Knappe :liquid7: sind somit drin, denn der Film unterhält auf jeden Fall sehr gut und ist auch nicht so zäh wie sein Vorgänger, hat aber dafür auch weniger Stil und Klasse, denn Verschnaufpausen gibts ziemlich selten, der Film wirkt zu kurz während Casino Royale hingegen zu lang war.
Dass Marc Forster den Film so actionreich gestaltet, ist ziemlich überraschend (im positiven Sinne), nur hätte er diejenige von einem anderen Second-Unit-Director machen lassen sollen, denn gerade die Verfolgung über die Dächer in Panama und die Eingangssequenz ist schon sehr Bourne-ähnlich, was meiner Meinung nach gar nicht klar geht. Den Showdown hingegen und die Flugzeug-Szene fand ich recht gut.

Was mir gefallen hat, ist das Hotel in der Wüste, war architektonisch interessant und erinnerte ein bisschen an die Ken Adam Sets der alten Filme, was aber gut in die neue Zeit übertragen wurde. Leider geht schnell wieder alles kaputt, der Showdown ist allgemein zu kurz, wo man wieder bei der Laufzeit als Schuldigen angekommen sind.

Craig hält sich ordentlich, ihm fehlen zwar eindeutig der Stil und die Klasse anderer Darsteller wie Moore, Connery und Brosnan, was für Bond nunmal wichig ist, aber in den Actionszenen ist er sehr souverän und der Humor ging auch in Ordnung, hätte aber deutlich mehr sein können! Mein Lieblingsdarsteller wird er wohl nie werden, aber alles in allem ist es ok.

Ich hoffe aber, dass man im nächsten Bond wieder mehr Bond-Style reinbringt, denke aber schon, dass es so sein wird, denn Bond sollte nun am Ende des Films wirklich zu dem geworden sein, wie wir ihn kennen. Wenn man auch Q und Moneypenny, sowie 1, 2 Gadgets mehr einführt, wäre ich sehr erfeut. Ich habe grosse Erwartungen an Bond 23 und hoffe dass sie erfüllt werden.

Vielleicht mache ich irgendwann noch eine längere Kritik.

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Ed Hunter
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Beitrag von Ed Hunter » 09.11.2008, 00:53

Na, da sind wir uns ja ziemlich 100%ig einig. :)
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TomHorn
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Beitrag von TomHorn » 09.11.2008, 05:41

James Bond 007 - Ein Quantum Trost:
Ich bin mir nicht sicher, ob Marc Foster die richtige Wahl für die Regie war, das Ergebnis seiner Bemühungen ist recht überraschend, im positiven wie im negativen Sinn.
Im Action-Bereich befürchtete ich am Anfang einen hektischen Schnitt-Overkill, doch hier schafft es Foster im Laufe des Films, genügend Ruhe zu bewahren, das auch der Zuschauer den Überblick bewahren kann. Der Film an sich gönnt einem nur wenige Ruhepausen, gar besinnliche Momente, over-the-top-Actionszenen sollte man generell hier nicht erwarten. Das Finale hat es dafür auch wieder in sich und begeistert durch gute Effektarbeit.
Erstaunlich ist eher, dass die Charaktermomente sowie der Spannungsbogen die größten Schwächen des Films sind, da gerade erstere überflüssig erscheinen.
Der Streifen unterhält, ohne Frage, auf hohem formalem Niveau, er setzt genau dort ein, wo "Casino Royale" endete (das meine ich ernst) und etabliert Daniel Craig, der hier eine großartige Perfomance zum besten gibt, als Bond der Neuzeit, hat aber auch einge Plotholes in Hälfte eins und ein, zwei überflüssige Szenen/Dialoge zum Ende hin parat.
Eine uneingeschränkte Empfehlung für Leute, die "Casino Royale" mochten, sie werden bestimmt nicht enttäuscht sein, alle anderen müssen sich arrangieren, oder 007 halt sein lassen. Love it or leave it!
:liquid8:
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Beitrag von Hannibal » 09.11.2008, 12:18

Ja, ok, ein klassischer Bondfilm isses nicht geworden, aber das war "Casino Royal" auch schon nicht wirklich. Als eigenständiger Film bietet "Ein Quantum Trost" erschreckend wenig Substanz, Charakterzeichnung etc. Sieht man ihn im Doppelpack mit "Casino Royal" hievt er allerdings beide Streifen auf ein höheres Niveau, denn er funktioniert in erster Linie als Fortsetzung. Im Vorgänger wurde die Ausgangslage definiert, die Charaktere eingeführt und im "Quantum Trost" zeigen sich die Folge, die in erster Linie aus Aktion und Reaktion bestehen. Schon die erste Actionszene des Films ist gewaltig und trotz schnellem Schnittstil kompetenter und daher übersichtlicher geschnitten als der Wackelwust der Bourne-Filme. Hier funktioniert das Stilmittel und man ist fast stolz auf sich selbst, dass man hier stets den Überblick behält, dabei liegt das vermutlich eher an den Leuten hinterm Schnitttisch.
Anschließend nimmt sich der Film kaum Zeit, eine Actionsequenz reiht sich an die nächste, meist genial staubtrocken und dennoch enorm druckvoll inszeniert. Der gesamte Film ist ungemein edel inszeniert und geizt nicht mit atemberaubenden Panorama-Shots, die Nebencharaktere bekommen ein Minimum an Background, so dass zumindest Camin (oder wie die hieß...Olga halt ;-)) und M einigermaßen funktionieren, der Rest ist seelenloses Beiwerk, leider auch der Oberschurke, der für einen Bond-Film erschreckend blass bleibt. Seine Beweggründe werden auch nur kurz angerissen, man konzentriert sich auf den rotztrockenen Rachefeldzug Bonds, der in einem explosiven Finale endet, dass ich mir aber eigentlich noch 2-3 Klassen spektakulärer gewünscht hätte.
Am Ende des Films war ich zufrieden und unzufrieden.....zufrieden darüber, dass "Casino Royal" jetzt wesentlich runder und stimmiger wirkt, unzufrieden darüber, dass das "Quantum" für sich allein gesehen eine recht dünne Angelegenheit ist, die zwar sehr gut über die gesamte Laufzeit unterhält und sich eigentlich keine einzige Länge leistet, aber Substanz und eine wirklich ausgearbeiteten Geschichte vermissen lässt.
Ab jetzt wird dieser Film bei mir auch nur noch als Double Feature mit dem Vorgänger geguckt, denn dann merzt er die Schwächen von "Casino Royal" aus und umgekehrt......dann gibt's auch fast nix mehr zu meckern...
:liquid7:

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Beitrag von John Woo » 09.11.2008, 12:52

Ich sehe, wir sind uns diesmal fast alle einig. :)

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Beitrag von StS » 10.11.2008, 07:20

Quantum of Solace

knappe :liquid7:

Unterhaltsamer Bond-Film der "neuen Ausrichtung", der mir durchaus ziemlich gut gefiel, als eigenständiger Film (also ohne "Casino Royale") allerdings kaum zu gebrauchen ist. Craig vermochte mich erneut zu überzeugen, die Regiearbeit ist absolut solide ausgefallen. Die Bond-Girls und der Baddie hätten auf jeden Fall besser sein können - dafür hat die Action gerockt (und aus viel mehr besteht der Film ja auch kaum). Sehr zugesagt haben mir zudem etliche feine Details - wie die "angepassten Location-Schriftzüge" und (vor allem) die Verbeugung vor "Goldfinger".

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Beitrag von John Woo » 10.11.2008, 08:31

Wow, so einig sind wir uns selten. :wink:

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Beitrag von McClane » 10.11.2008, 10:27

Von mir gibt es auch :liquid7:. Werd mich mal die Tage umfassender zu Bond insgesamt äußern
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Beitrag von freeman » 10.11.2008, 14:11

Review von mir ist jetzert unterm Ed seinem nachzulesen ...

Fazit ist ja bekannt ...
Review

In diesem Sinne:
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Beitrag von John Woo » 10.11.2008, 14:45

Naja gut, was Bondfilme angeht hast du ja auch weniger Ahnung, wie mir auch aus den ICQ-Diskussionen klar wurde. Kannst dich ja teilweise nicht mal mehr an die alten Filme mehr erinnern bzw diese zuordnen. :wink:

Also entschuldige, wenn ich deine Meinung in Sachen Bond nicht allzu sehr ernst nehmen kann. :wink: Gibst ja sogar zu kein Fan zu sein.^^

Die Kritik ist ansonsten gewohnt hochwertig.

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Beitrag von freeman » 10.11.2008, 15:03

Wobei mich schon interessieren würde, inwiefern der Bond dir als "Bondfilm" gefallen kann ... als Fan der Serie ... eigentlich hätte mir der Bond ja noch besser gefallen müssen als dir, da er mit dem Franchise nichts mehr zu tun hat. Wie geht das also zusammen?

;-)

In diesem Sinne:
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Beitrag von StS » 10.11.2008, 15:06

Gewohnt gute Kritik - aber wie oben bereits gewähnt, konnte mich der Streifen alles in allem durchaus überzeugen, da er in die Neuausrichtung der Reihe passt und auch so gut zu unterhalten weiß.

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Beitrag von freeman » 10.11.2008, 15:10

Selbe Frage: Neuausrichtung der Reihe gut und schön, aber wirklich gleich so harsch ... wie gesagt, ich kanns hier an dem Punkt echt nicht mehr nachvollziehen. Reimaging ala Batman ok, vor allem, weil Batman ja noch Batman ist! Aber hier? Im Grunde genommen ist der neue Bond doch nichts anderes als x-beliebige Agentenfilmsuppe mit dem Bondlabel ... (wie ichs im Review auch herausstelle). Ist das denn dann wirklich noch ok? Erstaunt mich schon ein wenig, dass der Tenor ja zu sein scheint.

Wirft auch kein gutes Licht auf die Bondfans, die über Sufszenen mit Paragleitschirm mosern, denen aber diese brachiale Umdeutung (innerhalb der Filmreihe ... is klar!) nichts ausmacht ...

Weiß auch net ... fühlt sich einfach nicht richtig an und wenn man allgemein eben hört, dass es kein Bondfilm aber ein guter Film sei stimmt mich das auch nachdenklich ...

Nuja ...

In diesem Sinne:
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Beitrag von Vince » 10.11.2008, 15:33

Vielleicht liegt eben gerade der Reiz darin zu sehen, wie die alten Trademarks mit der modernen Ausrichtung kollidieren... aber ich versteh dich schon, wo die alten Trademarks nicht mehr da sind, kann auch nix kollidieren. In "Casino Royale" zumindest gabs die Trademarks aber eben noch (Stichwort geschüttelt oder gerührt - "Seh ich so aus als obs mich interessiert?"). Keine Ahnung wies beim Quantum Trost aussieht...

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Beitrag von freeman » 10.11.2008, 15:36

Trademarks aus meiner Sicht wären die Rollennamen, der Goldfingerverweis und die Mucke ... ansonsten, ja ... 08/15 Agentenaction halt ... also imo ...

In diesem Sinne:
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Beitrag von StS » 10.11.2008, 18:33

freeman hat geschrieben:Wirft auch kein gutes Licht auf die Bondfans, die über Sufszenen mit Paragleitschirm mosern, denen aber diese brachiale Umdeutung (innerhalb der Filmreihe ... is klar!) nichts ausmacht ...
Der alte Bond war halt irgendwann "kaputt" - und da es zuviel zu reparieren gab:
Dann lieber gleich (fast) alles neu... :wink:

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Beitrag von John Woo » 10.11.2008, 20:33

freeman hat geschrieben:
Wirft auch kein gutes Licht auf die Bondfans, die über Sufszenen mit Paragleitschirm mosern, denen aber diese brachiale Umdeutung (innerhalb der Filmreihe ... is klar!) nichts ausmacht ...
Mir macht es sehr wohl was aus, aber ich bin mir auch ziemlich sicher, dass wir im nächsten Bond wieder mehr "Bondfeeling" haben werden. in CR und QOS wurde die Geschichte erzählt, wie Bond zu dem wurde, wie wir ihn sonst kennen. Da diese aber nun abgeschlossen ist (ich denke die Gunbarrel am Ende von QOS ist eine der Hinweise), denke ich, dass wir im nächsten Film wieder mehr "Bond-Style" sehen werden. Zwar durchaus noch mit der vorhandenen Härte von Craig, aber auch mehr Humor, Gadgets, und wer weiss...wieder so etwas wie Q oder Moneypenny. Wäre mal wieder an der Zeit.

Ich bin sehr gespannt auf den nächsten Bond, habe aber auch grosse Erwartungen. Bei Connery und Moore war es schon so, dass der dritte der beste von den beiden war, hoffe, dass sich das auch bei Craig so bewahrheitet.

QOS gefällt mir insofern doch noch, dass er nun mal (im Gegensatz zu CR) nie langweilig wird, temporeich ist (leider teilweise ZU temporeich in Schnitt und Kameraführung -> misslungenes Experiment) und optisch sehr hübsch anzusehen ist. Rein optisch sicher einer der besten Bonds, hat auf jeden Fall Spass gemacht zuzugucken. Locations waren auch schön exotisch und der Sound von David Arnold für einmal sogar anhörbar, auch wenn er es wieder versaut, dem Film musikalisch einen roten Faden zu geben wie es John Barry früher immer machte. Der Showdown war schön explosiv, wie es bei Bond sein soll und allgemein gefiel mir das Gebäude da. Hatte irgendwie schon was Bond-typisches, auch von der Architektur her.

Kurz: Action war qualitativ insgesamt enttäuschend aber irgendwie doch unterhaltsam da viel vorhanden und ja, einige Bond-Elemente fehlen, aber ich habe es als nicht so drastisch empfunden wie ich befürchtet hatte (war im Vorfeld ziemlich negativ gegenüber dem Film eingestellt). Weiteres Problem ist noch dass der Film keine Eigenständigkeit hat und die Kenntnis von CR schon sehr empfehlenswert ist. Ansonsten ist der Film aber unterhaltsam. Im Gegensatz zu freeman fand ich den Film keine einzige Sekunde langweilig. Innerhalb der Reihe würde ich ihn irgendwo im unschuldigen Mittelfeld sehen, auch wenn es schon ein bisschen Mühe macht, den Film einzuordnen.

Ich erinnere mich ja, das freeman anfangs Bedenken hinsichtlich der Action wegen Marc Forster hatte. Scheint so, also wären zumindest diese verflogen. :wink:

Ich werde aber nun erstmal Bond 23 abwarten und mir dann endgültig ein Urteil über die Richtungsweise des Franchises erlauben (auch wenn ich zugegebenermassen mehr der Moore/Brosnan "-Typ" bin) und ich denke, das sollen wir alle tun. Denn dieser Film sollte uns ja eigentlich einen "vollendeten" Bond zeigen. Es bleibt spannend.

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Beitrag von Ed Hunter » 11.11.2008, 00:26

Das sehe ich eben genauso...sicherlich hat sich die Franchise mit "Casino Royale" / "Quantum of Solace" arg weit von ihren Trademarks weg und zu Bourne hin bewegt, besieht man sich das "Die Another Day"-Debakel, das das alte Konzept mit seiner völlig abgespacten Übersteigerung zu Grabe getragen hat, war eine Kehrtwende aber imo nötig und die Richtung, die man dafür gewählt hat, sinnvoll.
Nun ist es eben an der Zeit, sich den klassischen Bond-Bahnen schrittweise wieder anzunähern, bis man wieder beim früheren Feeling angelangt ist. Auch wenn in QOS noch mehr offensichtliche Trademarks fehlen (Martini) kam er mir insgesamt dennoch wieder ein wenig bondiger vor als CR.

zu freemans Kritik: Gewohnt schön geschrieben, aber inhaltlich zustimmen kann ich nicht. ;-)
freeman hat geschrieben:Alleine die erste Autoverfolgungsjagd rockt so dermaßen genial, dass einem beim Abreißen eines Hauses mittels einer Mittelklasselimousine schon mal gewaltig der Atem stockt. Dazu verzichtet man in dieser Actionszene auch noch komplett auf Musik, was die Szene so dermaßen druckvoll geraten lässt, dass sich jeder Actionfan im siebten Himmel wähnt
Ähm...nein :!: :wink: Der Actionfan in mir hat sich nicht im Himmel, sondenr in der Hölle gewähnt, ob der Tatsache, dass man eine im Grunde wohl derart geile Autojagd mit den Bournschen Inszenierungsunsitten dermaßen verhackstücken und kaputtmachen kann!
Ich will kein hektisches Gewackel und Schnittgewusel, aus dem ich das Geschehen erahnen kann, sondern handfeste Stunts und komplett sichtbare Bewegungsabläufe, wo das, was gedreht wurde, rockt und man Dynamik nicht erst im Schnitt erzeugen oder sich irgendwas zusammenwackeln muss!
freeman hat geschrieben:Allerdings muss ich konstatieren, dass mir die Bildspielereien unter dem Song diesmal nicht sonderlich zugesagt haben
Grad das Bildintro zum Song hat mir diesmal besonders gefallen, aber das ist natürlich subjektiv...
freeman hat geschrieben:die Unübersichtlichkeit bei Weitem nicht so extrem wie im derzeitigen Genreprimus Eagle Eye


Ich glaub, den darf ich mir dann nicht anschauen, da kollabier ich ja :wink:


Grad heute mal wieder "Predator" und "Police Story III" angeschaut - Mann, das waren Zeiten, als man noch gesehen hat, was los war, wer auf wen schießt und wie sehr die Übersicht einer Actionszene zugute kommt. 8-)
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Beitrag von StS » 11.11.2008, 06:30

Wenn man das so liest, denke ich echt, dass viele einfach zu alt sind oder stilistisch in der Vergangenheit stecken geblieben sind (und das schreib ich mit 31)! Was heißt hier "Experimente"? Heutzutage ist die Action meist schnell geschnitten - das hat sich bewährt, nicht nur bei einer kleinen Minderheit. Ich hab persönlich auch irgendwie keine Probleme damit, den Überblick zu bewahren - komisch. Das ist halt der Bay/Anderson/Bourne- (etc pp) Stil, der sich über die Jahre hinweg entwickelt hat (was nicht passiert wäre, würden die Leute in einflussreichen Massen nicht damit klarkommen). Ob das besser oder schlechter so ist, sei mal dahingestellt - ich mochte die McDonalds-Kunststoffverpackungen auch lieber als die Pappdinger. Aber nun bei jedem 2. Action-Film zu heulen ändert daran auch nichts - obwohl ich es bei John (Woo) verstehen kann, denn dessen Regiestil wirkt dadurch ja umso deutlicher "so yesterday"... :wink:

PS: Viel Spaß bei "Death Race", Mädels! :lol:

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Beitrag von John Woo » 11.11.2008, 08:19

StS hat geschrieben:Wenn man das so liest, denke ich echt, dass viele einfach zu alt sind oder stilistisch in der Vergangenheit stecken geblieben sind (und das schreib ich mit 31)! Was heißt hier "Experimente"? Heutzutage ist die Action meist schnell geschnitten - das hat sich bewährt, nicht nur bei einer kleinen Minderheit. Ich hab persönlich auch irgendwie keine Probleme damit, den Überblick zu bewahren - komisch. Das ist halt der Bay/Anderson/Bourne- (etc pp) Stil, der sich über die Jahre hinweg entwickelt hat (was nicht passiert wäre, würden die Leute in einflussreichen Massen nicht damit klarkommen). Ob das besser oder schlechter so ist, sei mal dahingestellt - ich mochte die McDonalds-Kunststoffverpackungen auch lieber als die Pappdinger. Aber nun bei jedem 2. Action-Film zu heulen ändert daran auch nichts - obwohl ich es bei John (Woo) verstehen kann, denn dessen Regiestil wirkt dadurch ja umso deutlicher "so yesterday"... :wink:

PS: Viel Spaß bei "Death Race", Mädels! :lol:
Ich finde es einfach schade um die ganzen Stunts und Aufwände wenn man danach nur alles verwackelt und unübersichtlich filmt, und dann auch noch viel zu schnell schneidet, sodass man je nachdem die Übersichtlichkeit komplett verliert.
Mal abgesehen davon dass es mir so keinen Spass macht! Casino Royale war in der Hinsicht doch annehmbar gefilmt (auch wenn es da nicht soo viele Action gab), und das war vor 2 Jahren und funktionierte bestens!
Und die John Woo'sche Inszenierung würde ich keinesfalls als antiquitiert bezeichnen.

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Beitrag von freeman » 11.11.2008, 08:47

Bei der Action gehe ich insofern mit, dass sie eben die Highlights nicht zerstören sollte. Was bei Eagle Eye definitiv passiert. Dagegen durfte ich bei der Bondjagd ziemlich genau sehen, wann welches Auto wo reinkracht. Deshalb hat mich da der hektische Schnitt auch nicht gestört. GEstört hat er mich bei der Flugzeugszene, weil da gar nicht mehr nachzuvollziehen war, was da gerade geschah und bei der ersten VErfolgungsjagd zu Fuß. Ansonsten fand ich dieses Stilmittel für einen Actionfilm gut gesetzt (die Bootsszene wäre beispielsweise ohne dieses Schnittgewusel vollkommen verpufft, denn wirklich viel passieren tut da ja gar nicht).

Und wo ich eben meine Bedenken für zukünftige Filme habe, ist da, wo Bond eben jetyt sehr deutlich vom Franchise wegentwickelt wird. Und das war ja wohl für jeden offensichtlich. Und zu dem Punkt, dass das Franchise zu abgespaced war: In Moonraker findet der Showdown im All statt ;-)

Nehmt das ;-)

In diesem Sinne:
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Beitrag von StS » 11.11.2008, 09:10

Der Begriff "antiquitiert" klingt zwar auch mir zu negativ - trifft es im Grunde aber durchaus (zumindest etwas). Ich würde eher von "Phase" sprechen. Wir können uns alle doch noch an die Zeit erinnern, in der jeder zweite Film Zeitlupenaction abfeierte bis wir alle nur noch gähnten. Solch einen Trend durchleben wird jetzt scheinbar auch - nur dass sich dieser schon recht lange hält und immer verbreiteter wird. Ich finde durchaus, dass dieses Stilmittel die Wucht und Energie bestimmter Sequenzen steigert (siehe Freeman´s Darlegung). Woo´s Stil war mehr "zurücklehnen und ergötzen", dieser hier ist "mitten in der Hektik des Moments". Klar wäre gelegentlich eine von etwas weiter entfernt eingefangene Sequenz nett(er) - Bay schafft das z.B. sehr gut - aber insgesamt stört es mich nicht wirklich. In der "Realität" wären solche Situationen ja auch hektisch und mit Adrenalin bis zum Anschlag aufgepumpt - ist halt zur Zeit eine gängige Entscheidung seitens der Verantwortlichen, dies filmisch zu veranschaulichen... :wink:

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Beitrag von freeman » 11.11.2008, 09:22

Wobei ich interessant finde, dass dieses Stilmittel sehr häufig vor allem von Neulingen im Actiongenre genutzt wird. Siehe Eagle Eye. Caruso hat ja vorher auch eher Thriller und Co gemacht, erstes reines Actionprojekt: Es wackelt. Marc Forster: erstes Mal Action, es wackelt. Schaut man den neuen Tom Tykwer Trailer The International, scheint auch er auf diese Art der Darstellung zurückzugreifen ...

Vielleicht soll hier auch so manches Defizit in Sachen Erfahrung mit der Actiondarstellung verschleiert werden. Zumindest hat es AB UND AN den Anschein ...

In diesem Sinne:
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Beitrag von kami » 11.11.2008, 23:37

War heute im neuen Bond und bin sehr angetan, im Gegensatz zum überlangen, weitesgehend unspektakulären CASINO ROYALE bietet COS eine zwar etwas wirre, aber zackig erzählte Geschichte, ausgesprochen schicke Bilder und erstklassige Action.
Zwar setzt Forster auf die typischen modischen Inszenierungsmätzchen bei der Action, im Gegensatz zu Caruso in EAGLE EYE arbeiten Kamera und Montage aber fantastisch zusammen, so dass zwar auch hier gelegentlich das Geschehen erahnt werden muss, beim Zuschauer aber dafür eine ungeahnte Wucht rüberkommt.
Den Titelsong fand ich allerdings grausam, die darüberlaufende Credits-Sequenz gehört auch nicht gerade zu den Highlights innerhalb der Serie.
Insgesamt reicht´s für knappe :liquid8:

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Beitrag von TomHorn » 12.11.2008, 05:49

freeman hat geschrieben:Dagegen durfte ich bei der Bondjagd ziemlich genau sehen, wann welches Auto wo reinkracht. Deshalb hat mich da der hektische Schnitt auch nicht gestört. GEstört hat er mich bei der Flugzeugszene, weil da gar nicht mehr nachzuvollziehen war, was da gerade geschah (und bei der ersten VErfolgungsjagd zu Fuß.)
Das sehe ich für meinen Teil gerade andersherum. Die anfängliche Autoverfolgungsjagd fand ich zum Ende hin (der Abgang des Carabinieri-Fahrzeugs) etwas zu unübersichtlich (man hat wohl eine Kurve nicht mitgekriegt), die Verfolgungsjagd per pedes nach der Titel-Sequenz (hierzu: Musik okay (das Thema wurde im nachhinein auch Barrymäßig variiert, entgegen CR) war doch zu hektisch, doch die Stunts zwischen den Balkönen/Dächern riss einiges raus.
Bei dem Luftkampf hatte ich keinerlei Probleme dem Geschehen zufolgen, fand ich sehr gelungen, der Abgang war Scheiße hoch zwölf. Das Gespräch in der Höhle hätte man sich auch sparen können. Und das wundert mich bei Foster dann doch ein wenig:
Von der Action & den Schauwerten her, ist es ein sehr gelungener Bond geworden (auch ohne Gadgets), in den Bereichen Drama (überflüssiger Füllstoff) & Thriller (man weiß alles viel zu früh!) hat der gute Schweizer dann doch eher kläglich versagt...

BTW: Hat jemand mal das "James Bond- Quantum of Solace"-Special im TV gesehen? Danach kann man sich den Film schon fast sparen, da man zumindest die komplette Handlung kennt (aber wer legt schon wert auf solche Details?)...
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Beitrag von Vince » 13.11.2008, 17:00

Meine Kritik ist jetzt auch im entsprechenden Posting nachzulesen... hab bei näherer Überlegung sogar noch nen Punkt abziehen müssen.

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