Nachts im Museum:
Die köstlichste Szene vorneweg: Owen Wilson und Steve Coogan lassen die Luft aus den Rädern eines Transporters, immer gegengeschnitten die Szenerie, wie sie sich für jemanden darstellt, der von der anderen Straßenseite aus zuschaut. Ich habe Tränen gelacht ...! Auch sonst erweist sich das Ben Stiller Vehikel als deutlich witziger als erwartet, garniert mit guten Effekten und hohem Tempo. Wobei es die eingeflochtene Handlung um die gestohlene Zaubertafel gar nicht gebraucht hätte, da diese dem Film ein paar Längen beschert. Solide Unterhaltung für den grauen Nachmittag zwischendurch ...
Ich werde immer wissen, was du letzten Sommer getan hast:
Also das Thema Teeniehorror ist dann doch schon längere Zeit durch. Der Film amüsiert mit diversen Wiederholungen prägnanter Szenen aus dem Original (Misswahl wird zur Talentshow, einer der Geheimnisträger treibt sich gerne in Sportgebäuden herum usw.) und ist eigentlich kein echtes Sequel denn vielmehr ein Remake des Originals. Witzigerweise versucht der Film dennoch eine Anbindung an die beiden Vorgänger zu lancieren, die einfach nur arm geraten ist und zu herzhaften Gelächter reizt. So ein paar Zeitungsausschnitte hier und noch ein Zeitungsausschnitt da und schwupps, ist da ne "Mythologie"? Selten so gelacht. Die Darsteller sind erbärmlich, die Schockszenen komplett kaputtinszeniert, so dass nicht mal ein Hauch von Spannung überbleibt und Teil II ist ja gleich mal um Welten blutiger, als dieser Pseudoslasher. Wäre der Film nicht relativ interessant bebildert (und passt so optisch überhaupt nicht mehr ins Franchise!!!), wäre er komplett belanglos. So sieht er zumindest ganz chic aus ...
Snowcake:
Oh ja, so ein Herzwärmer für zwischendurch. Alan Rickman fährt so durch Kanada, nimmt eine Anhalterin mit, freundet sich mit ihr an und *rumms* ein Laster parkt in seinem Auto. Die Anhalterin ist tot. Rickman will die Mutter der jungen Frau besuchen und sie über den Unfall informieren. Bzw. seine Schuldgefühle beruhigen. Doch die Mutter (Sigourney Weaver) ist Autistin, lebt in einer komplett eigenen Welt und ist gar nicht fähig, den Tod der Tochter zu begreifen oder zu verarbeiten. Rickman bleibt bei Weaver und organisiert die Beerdigung und Weavers weiteres Leben ohne die Tochter. Das Ergebnis ist ein wunderbar leiser und zurückhaltener Streifen mit großartigen Darstellern, die auf sensible und einfühlsame Weise die schweren Themen Verlust und Schuld transportieren und nebenbei Einblicke in die eigene Welt eines autistischen Menschen geben. Am meisten fasziniert der immer wieder wundervoll eingewobene feingliedrige Humor, der den schweren Themen immer wieder ihre Schwere nimmt und dem Film immer wieder das angedeihen lässt, wonach sich im Endeffekt jeder sehnt: Hoffnung ...
Das Parfüm:
Neben meiner Abneigung gegen Kubrick dürfte auch meine Abneigung gegen den deutschen Film hier kein großes Geheimnis sein. Doch als alter Chancengeber, der ich nunmal bin, war heute der nächste deutsche Film dran und holla! DAS war doch mal ECHTES Kino made in Dschörmany, das obendrein wirklich Weltformat hatte. Tykwer lanciert gigantische Welten von Verkommenheit, Dreck und Abscheu erregendem Ekel und konterkarriert diese mit den poetischen Versinnbildlichungen der Geruchswelten von Grenouille. Im Vorfeld hatte ich aufgrund des Trailers befürchtet, Tykwer würde den Film wie Heaven zu elegisch und langsam angehen, doch auch hier überrascht Tykwer mit gewitzter und schneller Erzählweise, prägnantem Off-Erzähler und straffem Handlungsantrieb! Einzig die Episode um Hurt-Wood ist ein ziemlicher Showstopper und schadet dem letzten Drittel ziemlich. Doch die letzten beiden großen Szenen entschädigen hierfür über alle Maßen. Bei der großen Orgie hatte ich eine echte Gänsehaut und auch die Schlußszene in Paris bescherte mir Glücksgefühle, einfach weil sie groß inszeniert war. Grandios auch die Darsteller, vor allem der Grenouilledarsteller reißt mit gefühlten 20 gesprochenen Worten zu wahrer Begeisterung hin, denn er ist in jeder seiner Szenen über die Maßen präsent, und wenn er gegen Ende entrückt die Arme in die Luft reißt und die Engelaussprüche "seiner" "Untergegebenen" genießt, krönt er seine eigenen Leistung mit der optimalen optischen Entsprechung. Groß. Großartig auch der klassische Soundtrack ... keine Ahnung, hier passt einfach mal alles ... etwas kürzer oder eine "Ersatzepisode" für den Hurt-Wood Part, und es wäre perfekt ...
Black Sheep
*blööööck* LOL ... mehr dazu die Tage ...
In diesem Sinne:
freeman