
Filmtagebuch: StS
Moderator: SFI
Re: Filmtagebuch: StS
Den habe ich auch auf meiner Liste, war aber bisweilen skeptisch, da ein Netflix. Eine 6/10 vom Hobby-Arthouser ist aber schon eine Adelung. 

Re: Filmtagebuch: StS
Ach, den kann man schon anschauen. Ist generisch - aber vor allem dank Janney und dem "Story-Kniff" schon ne ordentliche Sache.
Zudem einigermaßen realistisch und nicht nur auf Action ausgerichtet. Matt Craven hatte ich auch schon lange nicht mehr gesehen.
Und nen feinen Wauwau gibt´s ebenfalls noch! Plus nen Bon Jovi Klassiker!
Zudem einigermaßen realistisch und nicht nur auf Action ausgerichtet. Matt Craven hatte ich auch schon lange nicht mehr gesehen.
Und nen feinen Wauwau gibt´s ebenfalls noch! Plus nen Bon Jovi Klassiker!

Re: Filmtagebuch: StS

„the Dark Stranger“ ist ein kleiner kanadischer „Indie“ aus dem Jahr 2015: Ein sein Potential alles in allem leider nicht voll ausschöpfen könnendes Horror-Drama von Spielfilm-Debütant Chris Trebilcock, in dem es um die traumatisiert-verschlossene Teenagerin Leah (Katie Findlay) geht, die nach dem Selbstmord ihrer Mutter das Haus nicht mehr verlassen hat – eines Tages aber plötzlich (nachdem sie sich eine blutende Verletzung zuzieht) mit dem Zeichnen eines düsteren Comics beginnt, in welchem sie fortan u.a. diverse Belastungen/Dinge in einem Fantasy-Kontext eingebettet verarbeitet. Schon bald aber scheint eine finster-bedrohliche Gestalt aus ihrer Geschichte zum Leben zu erwachen…
Der Streifen entfaltet sich ausschließlich in dem Haus von Leah´s Familie und behandelt das Thema „Trauer-Verarbeitung“ auf annehmbare Weise. Zudem werden die Auswirkungen der Situation auf ihre Familie thematisiert und gibt es eine konkret übernatürliche Komponente in Form des (menschliche Form aufweisenden) Wesens, das es offenbar auf Leah und einige Personen in ihrem Umfeld (wie z.B. auf ihre Therapeutin) abgesehen hat. Die Family-Drama-Elemente sind dabei relativ „simpel“ geraten – ebenso wie die Horror-Anteile. Prima gefallen haben mir indes die „Dark-Fairy-Tale“-esken 2D-Animations-Sequenzen, im Rahmen derer Leah´s Comic-Story erzählt bzw. aufgezeigt wird…
Darstellerisch schwankt die Qualität der Performance Findlays leider je nach Szene/Situation. Dass Enrico Colantoni einen sympathisch-zugeneigten Vater gut zu spielen vermag, hat er bereits in „Veronica Mars“ ausgiebig bewiesen – und in einer Doppelrolle ist der durchaus gern gesehene Stephen McHattie mit von der Partie (wobei eine davon „natürlich“ der „creepy Baddie“ ist). Der Film ist keineswegs ununterhaltsam – aber weder sonderlich spannend, gruselig noch originell. Obendrein sieht man ihm sein geringes Budget gerade im letzten Drittel unverkennbar an – doch hat Trebilcock bei der Umsetzung in einigen Bereichen zumindest ein positiv registrierbares Maß an Kreativität bewiesen…

Re: Filmtagebuch: StS

Bei dem 2019er Horror-Streifen „Rabid“ der „Twisted Sisters“ Jen und Sylvia Soska haben wir es mit einem Remake des gleichnamigen 1977er Spielfilms David Cronenbergs zutun – wobei aber zu erwähnen ist, dass es sich dabei keineswegs um eine „1:1-Kopie“ des Originals handelt, sondern sozusagen um eine „Neuinterpretation“ mit veränderten Ausrichtungen und Gewichtungen. So z.B. erhält die von Laura Vandervoort solide verkörperte Hauptprotagonistin hier eine merklich bessere Figurenzeichnung als die von Marilyn Chambers damals portraitierte zugestanden und entfalten sich die Geschehnisse hier innerhalb der Mode-Branche angesiedelt – eine natürlich nicht ohne „Hintergedanken“ getroffene Wahl (Stichworte: schwarzer Humor, Metapher sowie ein wenig zugehörige Kommerzkritik)…
Von der Gewichtung her wurde der Themenbereich „Sexualität“ im Vorliegenden zurückgefahren – während der groteske „Body Horror“-Anteil dagegen (gerade zum Ende hin) eine Steigerung erfuhr. Die im Verlauf irgendwann zu wüten beginnende „Tollwut“-Epidemie erinnert unterdessen an gängige Genre-Kost, wie man sie aus zig Zombie- bzw. „blutrünstige Infizierte“-Flicks her kennt. Die „Cronenberg-schen Wurzeln“ sind dank Elemente wie „chirurgische Eingriffe“ und „Transhumanismus“ klar erkennbar – worüber hinaus die Soskas verschiedene Anspielungen an sein Œuvre mit eingebaut haben (á la ein Doktor namens William Burroughs sowie kräftig rotfarbene Operations-Kleidung, ähnlich derer in „Dead Ringers“, wo auch schon Nebendarstellerin Heidi von Palleske mit von der Partie war)…
In Sachen Story und Charakterzeichnungen kommt das Ganze relativ „oberflächlich“ ausgestaltet daher, bestimmte mit der Mode-Branche zusammenhängende Eigenschaften und Szenen muten ein Stück weit „nicht immer gewollt komisch“ an und Benjamin Hollingsworth bleibt als Kollege und Freund der Hauptprotagonistin unvorteilhaft „blass“. Cameos wurden u.a. von den Soskas, Wrestler CM Punk und Stephen McHattie abgeleistet. Positiv fällt vor allem die gelungene Make-up-Arbeit auf – ebenso wie einige kreative „schräge“ Ideen sowie der Härtegrad an sich. In der zweiten Verlaufshälfte wird es zunehmend trashiger, blutiger und übertriebener – was dem Streifen den Eindruck eines „groben B-Movies“ verleiht: Irgendwie passend – wenn auch nicht umfassend/optimal zufrieden stellend…

Re: Filmtagebuch: StS

Das 2017er Drama „the Mad Whale“ ist auf ungewöhnliche Weise entstanden – und zwar war es eine Gemeinschaftsproduktion der „Elysium Bandini“-Schmiede James Francos (welcher auch in einer Nebenrolle zu sehen ist) und der „USC School of Cinematic Arts“: Im Grunde ein Studenten-Projekt, das von insgesamt 9 Personen mitverfasst sowie von 10 weiteren in Szene gesetzt wurde – und das rundum professionell sowie einige nicht unbekannte Darsteller aufweisend…
1894 in Boston angesiedelt, wird die Geschichte Isabels (Camilla Belle) erzählt, welche daheim häusliche Gewalt erleiden muss und von ihrem Gatten (Michael Weston) schließlich wegen ihres „undevoten Verhaltens“ in eine Nervenheilanstalt eingeliefert wird. Dort versucht sich ein aufstrebender Doktor (Dominic Rains) an einer neuartigen Therapieform: Eine sich aus den Insassinnen zusammensetzende (rein weibliche) Aufführung von Herman Melville´s „Moby Dick“…
Im Mittelpunkt des Films stehen Isabel, die Theaterproben sowie das Leben in der Einrichtung – wobei regelmäßig aber bereits vorab immer mal wieder Momente aus der finalen öffentlichen Vorstellung gezeigt werden. So wie Isabel, sind nicht alle Eingewiesenen geisteskrank – doch haben sie gegen das von Männern dominierte damalige „System“ keine rechte Chance, etwas dagegen zu tun. Entsprechend markieren Misogynie und Missbrauch (nicht nur im Bereich „Macht“) zwei der behandelten Themen…
Fragwürdige „medizinische“ Methoden (wie Bluttransfusionen und Blutegel) kommen zum Einsatz, Isabel freundet sich mit einer Mitinsassin an (Summer Phoenix – Schwester von River und Joaquin sowie Ex-Frau von Casey Affleck), mit Hilfe eines einflussreichen Bekannten (Franco) wird ein gewagter Plan geschmiedet und der Doktor steigert sich zunehmend in sein Bestreben hinein, das Stück bestmöglich zu realisieren – was bei einigen der Mitwirkenden natürlich schwierig ist…
Dass letztere Intention sozusagen (wie bei Ahab) zu seinem „weißen Wal“ wird, ist nur einer der durchaus vorhersehbaren Punkte der Handlung. Zudem lassen sich verschiedene Klischees verzeichnen und schwankt die Qualität der Performances gerade bei den Nebendarstellern. Derweil hat es mich gefreut, Camilla Belle („the Quiet“, „Push“ etc.) mal wieder zu Gesicht zu bekommen – worüber hinaus sich die zentralen Drehlocations (das „Asylum“ sowie ein prachtvolles Theater) gut sehen lassen können…
„the Mad Whale“ merkt man nicht wirklich an, dass so viele Personen am Skript und der Regie beteiligt waren. Ja, die Vorlage wurde nicht sonderlich „tiefschürfend“ ausgestaltet – doch war das nicht gerade hohe Budget ausreichend, geht das Gebotene handwerklich in Ordnung und war dieses Theater-orientierte Drama (von seinem ganzen Stil her) für mich in gewisser Weise geradezu „altmodisch-erfrischend“ im Vergleich zu der sonst üblichen Art von Veröffentlichungen der vergangenen Jahre…

Re: Filmtagebuch: StS

Ich war noch nie ein sonderlich großer Fan von Mary Lambert´s „Pet Sematary“-Erstverfilmung aus dem Jahr 1989, weshalb ich der 2019er Adaption von Kevin Kölsch und Dennis Widmyer durchaus positiv entgegengesehen habe – und tatsächlich ist diese Neuversion dann auch der bessere Film geworden. Dass letzteres im Bereich der darstellerischen Leistungen nicht allzu schwer sein würde, war von Anfang an ja relativ klar: Erwartungsgemäß überzeugen Jason Clarke, Amy Seimetz und John Lithgow – und hey, die Schwester von Amy´s Figur wird dieses Mal sogar von einer Frau gespielt…
Handwerklich gibt es an dem Streifen nichts Nennenswertes auszusetzen: Er schaut gut aus, ist mitunter ansprechend atmosphärisch sowie punktuell auch solide spannend geraten. An zwei Stellen wäre „etwas weniger“ allerdings mehr – und zwar beim Lkw-Unfall sowie bei der Gestaltung des indianischen Tierfriedhofs. Die zu registrierenden Veränderungen gefielen mir überwiegend – zumal die Macher merklich „Spaß“ dabei hatten, in der Beziehung mit den Zuschauer-Erwartungen zu spielen. Nur dem abgewandelten Ausklang mangelt es nun an „emotionalem Gewicht“…
Kurzum: „Pet Sematary“ 2019 merzt so einige Schwächen der '89er Erstverfilmung von Stephen King´s Erfolgsroman erfolgreich aus und bietet dem geneigten Betrachter „unterm Strich“ durchaus brauchbare, wenn auch eher konventionelle Genre-Kost…

Re: Filmtagebuch: StS

Bei „Xuan ya zhi shang“ (2021) handelt es sich um einen chinesischen Geheimagenten-Streifen von Regisseur und Drehbuch-Co-Autor Yimou Zhang, der international als „Cliff Walkers“ veröffentlicht wurde: Eine nicht wirklich passende Wahl – da wäre der ursprünglich angedachte Titel „Impasse“ besser gewesen. Jedenfalls geht es um vier in der Sowjetunion ausgebildete chinesische Agenten, die in den 1930ern per Fallschirm über dem japanischen „Marionettenstaat“ Mandschukuo abspringen – und zwar mit dem Auftrag, einen Mann zu retten bzw. außer Landes zu bringen, der Zeuge japanischer Gräueltaten geworden war und das Kaiserreich somit „bloßstellen“ könnte…
Beim Vorliegenden Werk hat Yimou Zhang erneut mit Cinematographer Xiaoding Zhao (u.a. „House of Flying Daggers“ und „Shadow“) kollaboriert – und die Optik ist dann auch (in Kombination mit der prachtvollen Ausstattung) das Beste an dem Film: Die Kameraarbeit weiß zu gefallen – die verschneiten Wälder und urbanen Locations sind schick anzusehen (selbst der CGI- und Kunstschnee fällt nicht negativ auf). Dazu u.a. noch Züge und Oldtimer: Dem Auge wird eine Menge geboten. Darstellerin Liu Haocun kann man da fast schon hinzuzählen: Sie ist ein echt hübsches, zartes „Püppchen“ – der man ihren Part leider aber nicht so wirklich abnimmt…
Die Besetzung macht ihre Sache an sich absolut zufrieden stellend – allerdings wird man mit den verschiedenen Protagonisten in den unterschiedlichen Plot-Strängen in keinem umfassenden Maße „warm“. Man erfährt nicht allzu viel über sie – weshalb ihre Charaktere „oberflächlich“ wirken und man in keinem ergiebigen Maße mit ihnen mitfiebert. Zudem entpuppen sich einige (auf beiden Seiten der Konfliktparteien) als Verräter – und das nahezu unglaubwürdig häufig. Nichts gegen solche oft zu derartigen Storys traditionell mit dazugehörende Offenbarungen und Wendungen (dem entsprechenden „Spiel“ mit Unsicherheiten und Verdächtigungen etc.) – aber hier war das schon 'ne Menge…
Hinzu kommt, dass die Handlung beileibe nicht so komplex ist wie sie den Anschein zu erwecken versucht und sie sich im Bereich bestimmter Abläufe auch gern mal wiederholt (sprich: jemand erfährt eine Neuigkeit und reagiert im Folgenden darauf). Derweil wirken einzelne Szenenübergänge überraschend „holprig“ und köchelt die Spannung meist „auf Sparflamme“ vor sich hin – allerdings überzeugen vereinzelte Suspense-orientierte und Action-reichere Momente und wird das Ganze über seine zweistündige Laufzeit nie langweilig. Doch wie geschrieben: Leider vermochte mich das Werk (weder von seiner Story und ihrer Entfaltung noch von den Figuren her) insgesamt nicht innig genug zu „packen“…
Kurzum: „Cliff Walkers“ ist ein vom Setting und Stil her klassischer, ansprechend anzusehender, handwerklich hochwertiger Spionage-/Agenten-Film, der alles in allem aber etwas hinter seinen Möglichkeiten (und meinen Erwartungen) zurückgeblieben ist…
knappe

Re: Filmtagebuch: StS
Schade eigentlich, unter seinen neueren Filmen fand ich "Shadow" sehr gelungen, ansonsten gab es leider seit einziger Zeit nicht viel interessantes von ihm...
Re: Filmtagebuch: StS

Bei „I came by“ (2022) haben wir es mit einem britischen Thriller von Regie-Talent Babak Anvari („Under the Shadow“ und „Wounds“) aus dem Hause „Netflix“ zutun, der eine in seinen Grundzügen recht konventionelle Geschichte um einen Sprayer erzählt, welcher eines Nachts bei einem einflussreichen pensionierten Richter einbricht und dort eine schreckliche Entdeckung macht – also so ähnlich wie man das bereits in Werken wie „Don´t breathe“ und „Bad Samaritan“ gesehen hat. Die von Anvari und Co-Autor Namsi Khan mit eingearbeiteten „Botschaften“ gehen an sich in Ordnung – allerdings sind jene nicht sonderlich inspiriert ausgestaltet worden (u.a. da zu komplex für einen 110-minütigen Film). Zum Glück gibt es vereinzelte nette (die Handlung vorwärts bewegende) Entwicklungen und Überraschungen in Bezug auf bestimmte Figuren zu verzeichnen…
Handwerklich solide umgesetzt und mitunter durchaus spannend, enttäuscht das Ergebnis alles in allem jedoch aufgrund seiner „Oberflächlichkeit“ und einiger Unglaubwürdigkeiten, die man dem Zuschauer „zu verkaufen“ versucht. Geradezu beiläufig vollzogene größere Zeitsprünge irritieren mitunter ebenfalls. Das Beste an dem Werk ist seine Besetzung: Von Percelle Ascott („the Dare“) und George MacKay („1917“) über die stets gern gesehene Kelly Macdonald (TV´s „Boardwalk Empire“) bis hin zu Hugh Bonneville (TV´s „Downton Abbey“) können die Performances überzeugen. Letzterer verkörpert den Antagonisten des Streifens herausragend (widerwärtig-böse) stark. Am Ende hatte ich folgenden Eindruck: Für einen straffen Genre-Thriller etwas zu lang – während für die angerissenen „Social Commentary“-Themen dagegen eine Mini-Serie wohl passender gewesen wäre…
gute

Re: Filmtagebuch: StS
Ich werde trotzdem vermutlich auch mal einen Blick riskieren, "Wounds" mochte ich deutlich lieber als die meisten (wenn er eben auch nicht an "Under the Shadow" herankam).
- deBohli
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Re: Filmtagebuch: StS
Ich finds vor allem interessant, wie viele Netflix-Filme ich erst durch diesen Fred und StS kennenlerne. 

Re: Filmtagebuch: StS
Ich finds indes interessant, wie ein Regie-Talent nur eine 4/10 zustande bekommt.
Womöglich der Netflix Fluch.

Re: Filmtagebuch: StS
Oder der Unterschied zwischen Talent und Meister.
Re: Filmtagebuch: StS
Ist halt die Vorlage, die nicht optimal (und recht konventionell) geraten ist.
Horror scheint Anvari da besser zu liegen als klasische Thriller-Kost.
Obwohl ich mir vorstellen kann, dass ihn vor allem bestimmte Story-Elemente hier interessiert haben...
Re: Filmtagebuch: StS

Mein Halloweenabend-Film 2022:
Basierend auf der klassischen Erzählung Washington Irvings, welche 1820 ihre Erstveröffentlichung erfuhr, hat Regisseur Tim Burton mit „Sleepy Hollow“ (1999) einen von mir alle Jahre immer mal wieder sehr gern gesehenen Gothic-Horror-Supernatural-Mystery-Slasher geschaffen, der aufgrund seiner Materie und Machart geradezu „zeitlos“ daherkommt (u.a. durch die erzählte Geschichte sowie Verwendung vergleichsweise weniger Computer-generierter Effekte). Blutig, humorvoll, atmosphärisch, kreativ und düster, überzeugt der Film dank der gewohnten „Handschrift“ Burtons (nunja, bis er seine „ausufernde Liebe“ zu CGIs entdeckte), den tollen Sets und Kulissen, Emmanuel Lubezki´s Kamera-Arbeit, dem klangvollen Score Danny Elfmans sowie dem durchweg gut aufgelegten Cast-Ensemble. Mit rund 100 Minuten von der Laufzeit her genau richtig bemessen, weiß der Streifen einfach prima zu unterhalten – auch wenn der Inhalt hier nicht denselben „Wert“ besitzt wie die wunderbare Optik…
knappe

Re: Filmtagebuch: StS

„Ouija House“, 2018: Kostengünstig produzierter Horror-Quark mit einigen bekannten Gesichtern (Carly Schroeder, Misha Barton, Tara Reid, Chris Mulkey, Dee Wallace und Tiffany Shepis), der weder „Atmosphäre“, Spannung noch „Scares“ zu generieren in der Lage ist und dem man sein geringes Budget unvorteilhaft-klar ansieht. Ja, ein bis zwei Ideen fand ich durchaus nett – aber der Rest besteht im Grunde rein aus diversen Klischees sowie uninspiriert bebilderten und in Szene gesetzten, von eindimensionalen Charakteren bevölkerte Sequenzen. Da kann nicht einmal die regelmäßig auftretende unfreiwillige Komik das „Sehvergnügen“ in einem nennenswerten Maße steigern…
gute

Re: Filmtagebuch: StS
Allerdings!

War halt keine gewöhnlich-glatte 1/10... ne 1,5/10 sozusagen

Re: Filmtagebuch: StS

"Lost Bullet 2" schließt nahtlos an den (soliden, ein Stück weit schwächeren) ersten Teil an und bietet dem geneigten Genre-Konsumenten wenig Story und Charakter-Tiefe - dafür aber reichlich Tempo und Action, die ihrerseits schön brachial-ruppig sowie erfreulicherweise ohne CGIs, Green-Screens und "Schnittgewitter" daherkommt. Fans von hochwertiger Stuntarbeit kommen auf ihre Kosten, der Härtegrad passt und die Darsteller erfüllen ihre Anforderungen zweckdienlich-ordentlich. Inhaltlich dagegen mau, haben wir es zudem mit einem klassischen (nicht abgeschlossenen) "Mittelstück-Film" zutun - aber hey, wenn Teil 3 ähnlich unterhaltsam wie dieser hier wird: Gern her damit!

Re: Filmtagebuch: StS
Nice und bewertungstechnisch einer deiner schönsten Filmerlebnisse 2022. 

Re: Filmtagebuch: StS

Zumindest in dem Genre.

Re: Filmtagebuch: StS
Nach "einer meiner" nun das schönste...
Re: Filmtagebuch: StS

Dank O-Ton-Vorstellung bin ich gestern dann auch in den Genuss von Mark Mylod´s „the Menu“ gekommen – einer wunderbar unterhaltsamen (schwarz-) humorigen Satire u.a. über Klassenunterschiede sowie das Verhältnis zwischen Konsumenten/Kritikern/Influencern/Fans und Künstlern (samt ihres Schaffens), welche sich zugleich ebenfalls (ruhigen Tempos) eskalierend in die Thriller/Horror-Richtung bewegt. Prima besetzt und ebenso gespielt – allen voran Ralph Fiennes, Anya Taylor-Joy und Nicholas Hoult – optisch „ästhetisch angerichtet“ sowie angenehm mehrschichtig von den behandelten Gedanken und Themenbereichen her, hat sich Mylod´s Werk letzten Endes als mein bislang liebstes des Jahres 2022 entpuppt. Ein Film, nach dem man Appetit auf einen traditionellen, ordentlichen Cheeseburger hat. Köstlich.

- deBohli
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Re: Filmtagebuch: StS
Das kann ich so unterschreiben, habe den Film am Sonntag ebenfalls im Kino geschaut und war sehr angetan. Ein gut gespielter, ansprechend gefilmter und packender Streifen. Anya Taylor-Joy ist wunderbar, am Ende jubelte ich ihr innerlich sogar zu! 

Re: Filmtagebuch: StS

Mit seinem 2021er Horror-Streifen „the Seventh Day“ (2021) präsentiert Regisseur und Drehbuchautor Justin P. Lange dem Publikum quasi „Training Day“ im Exorzisten-Milieu: Im ersten Verlaufsdrittel funktioniert das auch erfreulich ordentlich – bevor die interessanteren Aspekte der Handlung (wie bestimmte Strukturen, Richtlinien und Handhabungen der Kirche oder das Verhältnis zwischen dem abgeklärten, unkonventionellen älteren Geistlichen und seinem Schüler/Protegé) dann allerdings zunehmend in den Hintergrund rücken und sich das Geschehen auf den Fall eines mutmaßlich besessenen Kindes (Bradley Jenness) konzentriert, der zuvor seine Familie auf brutale Weise ermordete…
Leider kommen im Verlauf viele der „klassischen Klischees“ dieses Genres zum Einsatz – á la Flashbacks, Jump-Scares, schwebende Gegenstände und Menschen, ein traumatisches Ereignis in der Vergangenheit, grotesk verzerrte Fratzen und sogar das gute alte Ouija-Brett. Nichts ist so spannend, reizvoll oder atmosphärisch wie es durchaus hätte sein können – stattdessen vermag der Betrachter einiges vorherzusehen und reicht der Eindruck nie über „mittelprächtige B-Movie-Kost“ hinaus. Immerhin verkörpern Vadhir Derbez und der stets verlässliche, hier aber mal wieder unterforderte Guy Pearce die beiden Hauptrollen ordentlich und steuern Keith David und Stephen Lang in Gestalt zweier Nebenparts soliden Support bei…

Re: Filmtagebuch: StS

Luca Guadagnino´s "Bones and all" (2022) – eine von David Kajganich verfasste Adaption des gleichnamigen Romans von Camille DeAngelis – ist ein sehenswerter, in gewisser Hinsicht ungewöhnlicher Streifen: Ein durch und durch wie ein "waschechter Indie" anmutender stimmungsvoll-ruhiger 130-minütiger Genre-Mix mit überzeugenden Darstellern, im Rahmen dessen Guadagnino nach einer tragischen Love-Story ("Call me by your Name") und einem Horror-Remake ("Suspiria") diese beiden Film-Gattungen nun also sozusagen ,,miteinander verflochten" sowie ein schicksalhaftes Horror-Liebes-Drama (mit gewichtigen Coming-of-Age- und Roadmovie-Anteilen) vorgelegt hat...
Nachdem sie herausfinden musste, dass sie (vereinfacht ausgedrückt) eine Kannibalin ist, zieht die jugendliche Mara (Taylor Russell) allein los, um ihre Mutter zu finden, von der sie nicht mehr als ihren Namen und den Ort kennt, wo jene zur Zeit ihrer Geburt wohnte. In klassischer Weise wird dieser Trip zu einer Suche nach der eigenen (eigentlichen) Identität. Unterwegs trifft sie auch auf andere "Eater" – unter ihnen Lee (Timothée Chalamet). Die beiden Außenseiter verlieben sich ineinander – wobei sie nicht nur das betreffende "Verlangen" verbindet. Zudem gibt es eine bedrohliche Gestalt (Mark Rylance), die Lee zu verfolgen scheint, Albträume durchzustehen sowie bestimmte Erlebnisse aus der Vergangenheit aufzuarbeiten. Ebenfalls alles "klassisch"...
Dank der Besetzung, sensiblen Charakterzeichnungen und stimmungsvollen Inszenierung funktioniert das alles ganz gut – des mitunter episodenhaften Stils zum Trotz, der einzelnen Aspekten nicht umfassend gerecht wird, auf die man ein wenig inniger hätte eingehen können. Der Score von Trent Reznor und Atticus Ross untermalt die (oft betrüblichen/ungemütlichen) Geschehnisse passend – die vereinzelten brutalen Momente verfehlen ihre jeweils angedachte Wirkung nicht. Die erste Grausamkeit im Film – für mich übrigens generell die insgesamt beste aller Szenen – hätte sich im Prinzip perfekt als Ausgangspunkt für eine etwas andere Ausrichtung geeignet – allerdings haben sich Kajganich und Guadagnino für "den schwermütigen Weg" entscheiden...
Kurzum: "Bones and all" ist eine atmosphärische, düster-bedrückende, metaphorisch-poetisch-rührende Kannibalen-Serienkiller-Liebesgeschichte. Durchweg prima gespielt und in Szene gesetzt – sowie aus verschiedenen Gründen nichts für "die breite Masse"...
knappe

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