Der aus Hongkong stammende 2022er Sci-Fi-Action-Streifen „Ming yat zin gei“ (internationaler Titel – u.a. bei „Netflix“: „
Warriors of Future“) hat wahrlich eine Menge zu bieten – wie z.B. eine Drehbuchvorlage auf „the Asylum“-Niveau sowie viele, viele CGIs (plus Green-Screen-Einstellungen) von regelmäßig nicht sonderlich berauschender Qualität…
Nicht nur inhaltlich ist das Ganze quasi eine „kreative Bankrotterklärung“. Die dünne, unoriginell zusammengestückelte Handlung wird von Figuren bevölkert, die banale, miese Dialogzeilen von sich geben und deren klischeehafte Charakterzeichnungen mitunter unfreiwillig komisch oder gar schon peinlich anmuten: „Natürlich“ gibt es eine tragische Vorgeschichte, ist zudem der „nerdy“-Rookie-Freund einer Soldatin in Gefahr, taucht im Kampfgebiet urplötzlich ein armes, Kulleraugentränen-weinendes Mädchen auf, das es zu beschützen gilt (u.a. da die Kleine einen der Männer an die eigene verstorbene Tochter erinnert), erhält ein Ex-Kamerad eine neue Chance, sich im Einsatz doch noch zu beweisen, ist der „Saboteur-Baddie“ himmelschreiend offensichtlich etc.pp…
Puh... kurz mal Luft holen… und weiter geht´s: Sollte die Truppe scheitern, soll mal wieder eine Rakete/Bombe das Problem lösen (auch wenn dafür ein Stadtgebiet mit vielen tausenden Unschuldigen „geopfert“ werden muss), gibt es Flashbacks (und am Anfang sogar Flash-Forwards), kämpfen die Männer in ihren unweigerlich an „Iron Man“ erinnernden Anzügen mal mit offenem Gesichtsschutz, mal ohne (oft auch häufig in einer Szene wüst zwischen auf und zu wechselnd), ist der generelle Vorhersehbarkeits-Faktor überaus hoch und gibt´s am Ende dann auf einmal noch (dankenswerterweise bloß kurz) fies kitschige Musik zu ertragen – sowie zum Ausklang die Option auf eine Fortsetzung, die hoffentlich nie realisiert wird…
Darstellerisch gewinnt hier niemand nichtmal 'nen „Blumentopf“: Einige betreiben Overacting, einige verziehen keine Mine, andere sind quasi „einfach nur blass im Bild zugegen“. Es gibt seltsame Entscheidungen zu registrieren (wie z.B. „Monster Vision“, die genau 1x gezeigt wird) und wächst die Liste der Dinge, die einem aus der bisherigen Filmgeschichte bekannt vorkommen, im Verlauf zunehmend an – á la „Zack-Snyder-Slo-Mo-Momente“ und solche, die fast 1:1 aus anderen Werken (unter ihnen „Aliens“, „District 9“ und „Transformers“) „übernommen“ wurden... plus einen schon als schamlos zu bezeichnenden „Ghost in the Shell“-Showdown. Eher ungeschickt ist es da auch, zentrale Dinge ausgerechnet Namen wie „Skynet“ und „Pandora“ zu geben…
Ah, apropos Pandora: Fast alles stammt aus dem Rechner – doch im Gegensatz zur „Avatar“-Franchise ist die Welt, durch die sich die realen Schauspieler da bewegen, eintönig-urban-grau (sprich: auf Dauer recht öde zu beäugen). Werke wie „Spectral“ haben nicht nur das ansprechender (und hochwertiger) hinbekommen. Bleibt wohl noch die Action zu erwähnen: Die ist punktuell durchaus flott und nett geraten – allerdings wirkt sie oft wie ein Videogame oder entsprechende Cutscenes. Spannung oder eine stimmungsvolle Atmosphäre sucht man ebenfalls vergebens - eine Laufzeit von 80 statt 112 Minuten hätten dem Ergebnis besser gestanden. Kurzum: Ziemlicher Murks, dieser „seelenlose“ Streifen – wenn auch nicht gänzlich ununterhaltsam…
knappe 