Filmtagebuch: Fäb
Moderator: SFI
The Haunting (Bis das Blut gefriert)
Wegweisend ja, spannend nein. Angesichts des Alters aber weniger schlimm. Hell-House-Filme sind ohnehin meistens nicht so mein Fall (außer Shining), aber selbst wenn das hier eins der maßgeblichen Werke ist, nerven bisweilen die holzschnittartigen Figuren und können noch so ausgefeilte Kameraspielereien nicht über das mir zu simpel gestrickte Lagerfeuer-Spukgeschichtchen vollends hinwegtrösten. Angesichts des Alters und des hübschen Endes bleiben aber immer noch gute
,5 naja vielleicht sogar knappe
Hooligans
So wie die Geschichte angelegt ist, werden ganz bewusst die US-Zuschauer mit auf Entdeckungsreise durch das Phänomen der englischen Firms genommen. Das tut dem Film aber keinen Abbruch und so erweist sich "Hooligans" erfreulicherweise als gar nicht so mainstreamig-glatt, pseudo-hart und sensationgeil wie ich angesicht von E. Wood befürchtet hatte (der seine Sache aber gut macht und ohne HdR-background wohl auch über jeden Zweifel erhaben gewesen wäre!), was wohl auch zu großen Teilen der jungen Regisseurin Lexi Alexander zu verdanken ist, die sehr großen Wert auf die Richtigkeit ihrer Darstellung der Fußballklopper-Szene war. Wer selbst in seinem leben mal häufiger im Stadion war und/oder Leute kennt (oder gar selbst involviert ist ), die den sagenumwobenen "3. Halbzeiten" nicht abgeneigt sind, wird sicherlich das ein oder andere zu mäkeln haben. Aber insgesamt wurden m.E. recht wenig Konzessionen an ein breites Publikum gemacht - kein Wunder, Lexi Alexander kommt schließlich aus Mannheim und ging dort wohl längere Zeit zu Waldhof. Eine Trümmertruppe sondersgleichen, die jedoch über eine nennenswerte gewaltbereite Klientel verfügt...
Die ganze Sache wird in eine runde Geschichte eingebettet, die eine durchaus differenzierte Sicht bietet, sich nicht einfach kommentarlos einer Stellungnahme entzieht wie etwa "Football Factory" (der aber dafür totalen Spaß macht) und auch nicht zu sehr mit der Moralkeule schwingt.
The Firm
Weit weniger realistisch angelegt als "Hooligans" und mit netten 80er Charme, zudem tritt hier der Fußball kaum in Erscheinung und die "firms" stehen sich eher in "Wald- und Wiesenfights" gegenüber bzw. jagen sich durch die Stadt. Aber der Film hat eins was unbezahlbar ist: Einen Gary Oldman in Höchstform! Der Mensch sprüht förmlich vor Wahnsinn und so artet das ganze zwar in groteske Züge aus, symbolisiert aber genial diese Hetzjagd nach dem kick! Und damit ist nicht der Tritt gegen das runde Leder gemeint...
Pusher II
Etwas weniger rasant als der Vorgänger steht nun Mads Mikkelsens bemitleidenswerte Kleinganovenfigur im Mittelpunkt, die ständig zwischen alle Fronten zu geraten droht. Das Konzept funktioniert auch in Teil 2 noch ziemlich gut!
Black Sheep
Nette Tierhorror-Persiflage, insbesondere auf den Aspekt des Ökohorrors, also der Rache der Natur usw. Dazu werden Romero, Raimi und Peter Jackson am laufenden Band zitiert und fertig ist ein kurzweiliger Splatterspaß der als Zweit- oder Drittfilm jedem Videoabend gut zu Gesicht steht
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Wegweisend ja, spannend nein. Angesichts des Alters aber weniger schlimm. Hell-House-Filme sind ohnehin meistens nicht so mein Fall (außer Shining), aber selbst wenn das hier eins der maßgeblichen Werke ist, nerven bisweilen die holzschnittartigen Figuren und können noch so ausgefeilte Kameraspielereien nicht über das mir zu simpel gestrickte Lagerfeuer-Spukgeschichtchen vollends hinwegtrösten. Angesichts des Alters und des hübschen Endes bleiben aber immer noch gute
,5 naja vielleicht sogar knappe
Hooligans
So wie die Geschichte angelegt ist, werden ganz bewusst die US-Zuschauer mit auf Entdeckungsreise durch das Phänomen der englischen Firms genommen. Das tut dem Film aber keinen Abbruch und so erweist sich "Hooligans" erfreulicherweise als gar nicht so mainstreamig-glatt, pseudo-hart und sensationgeil wie ich angesicht von E. Wood befürchtet hatte (der seine Sache aber gut macht und ohne HdR-background wohl auch über jeden Zweifel erhaben gewesen wäre!), was wohl auch zu großen Teilen der jungen Regisseurin Lexi Alexander zu verdanken ist, die sehr großen Wert auf die Richtigkeit ihrer Darstellung der Fußballklopper-Szene war. Wer selbst in seinem leben mal häufiger im Stadion war und/oder Leute kennt (oder gar selbst involviert ist ), die den sagenumwobenen "3. Halbzeiten" nicht abgeneigt sind, wird sicherlich das ein oder andere zu mäkeln haben. Aber insgesamt wurden m.E. recht wenig Konzessionen an ein breites Publikum gemacht - kein Wunder, Lexi Alexander kommt schließlich aus Mannheim und ging dort wohl längere Zeit zu Waldhof. Eine Trümmertruppe sondersgleichen, die jedoch über eine nennenswerte gewaltbereite Klientel verfügt...
Die ganze Sache wird in eine runde Geschichte eingebettet, die eine durchaus differenzierte Sicht bietet, sich nicht einfach kommentarlos einer Stellungnahme entzieht wie etwa "Football Factory" (der aber dafür totalen Spaß macht) und auch nicht zu sehr mit der Moralkeule schwingt.
The Firm
Weit weniger realistisch angelegt als "Hooligans" und mit netten 80er Charme, zudem tritt hier der Fußball kaum in Erscheinung und die "firms" stehen sich eher in "Wald- und Wiesenfights" gegenüber bzw. jagen sich durch die Stadt. Aber der Film hat eins was unbezahlbar ist: Einen Gary Oldman in Höchstform! Der Mensch sprüht förmlich vor Wahnsinn und so artet das ganze zwar in groteske Züge aus, symbolisiert aber genial diese Hetzjagd nach dem kick! Und damit ist nicht der Tritt gegen das runde Leder gemeint...
Pusher II
Etwas weniger rasant als der Vorgänger steht nun Mads Mikkelsens bemitleidenswerte Kleinganovenfigur im Mittelpunkt, die ständig zwischen alle Fronten zu geraten droht. Das Konzept funktioniert auch in Teil 2 noch ziemlich gut!
Black Sheep
Nette Tierhorror-Persiflage, insbesondere auf den Aspekt des Ökohorrors, also der Rache der Natur usw. Dazu werden Romero, Raimi und Peter Jackson am laufenden Band zitiert und fertig ist ein kurzweiliger Splatterspaß der als Zweit- oder Drittfilm jedem Videoabend gut zu Gesicht steht
,5
Big Nothing
Nicht der totale Überknaller aber netter kurzweiliger Spaß - mit Simon Pegg Fanboy Bonus nah an 7/10 dran ;)
,5
Netto
Ich hatte ein bisschen moralinsaure Langeweile befürchtet, aber genau das Gegenteil ist dieser Film!
Malevil
Etwas biedere, aber dennoch sehr intensive Adaptierung des spannenden Endzeitsszenarios in Robert Merles gleichnamigen Buch. Der Roman schlägt den Film zwar um Längen, aber immerhin hat die Verfilmung ein eigenständiges Ende.
Dear Frankie
Saugut und gar nicht kitschig!
,5
Außerdem in den letzten Tagen einige Dystopien wiederholt:
Metropolis
Muss man wohl nicht viel zu sagen. DER Klassiker.
Soylent Green
Kultig!
Logan's Run
Einer meiner absoluten Lieblings-Sci-Fi-Filme.
THX 1138
1984
Immer noch gut, würde aber gerne auch mal die anderen Verfilmungen sehen - die scheinen aber überhaupt nicht verfügbar zu sein.
Children of Men
Erstmals seit dem Kinobesuch wieder gesehen, immer noch absolut spitzenmäßige Aufbereitung des Endzeitfilmstoffes des Traumas der aussterbenden Menschheit.
"Zieh an meinem Finger!"
Nicht der totale Überknaller aber netter kurzweiliger Spaß - mit Simon Pegg Fanboy Bonus nah an 7/10 dran ;)
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Netto
Ich hatte ein bisschen moralinsaure Langeweile befürchtet, aber genau das Gegenteil ist dieser Film!
Malevil
Etwas biedere, aber dennoch sehr intensive Adaptierung des spannenden Endzeitsszenarios in Robert Merles gleichnamigen Buch. Der Roman schlägt den Film zwar um Längen, aber immerhin hat die Verfilmung ein eigenständiges Ende.
Dear Frankie
Saugut und gar nicht kitschig!
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Außerdem in den letzten Tagen einige Dystopien wiederholt:
Metropolis
Muss man wohl nicht viel zu sagen. DER Klassiker.
Soylent Green
Kultig!
Logan's Run
Einer meiner absoluten Lieblings-Sci-Fi-Filme.
THX 1138
1984
Immer noch gut, würde aber gerne auch mal die anderen Verfilmungen sehen - die scheinen aber überhaupt nicht verfügbar zu sein.
Children of Men
Erstmals seit dem Kinobesuch wieder gesehen, immer noch absolut spitzenmäßige Aufbereitung des Endzeitfilmstoffes des Traumas der aussterbenden Menschheit.
"Zieh an meinem Finger!"
Clerks 2
Schon seit einigen Wochen hier rumliegen, aber erst jetzt mal gesehen und mich köstlich amüsiert. Negative Kritiken à la Aufwärmerei des ewigen Jersey-Konzepts können mir hier sowas von gestohlen bleiben! Einige Gags sind etwas zu vorhersehbar (der Esel) und Rosario Dawson ist etwas zu gi-ga-geil um Geschäftsführerin einer Burgerkette zu sein aber was macht das schon?! Back to the roots and ass to mouth...
Das Kevin Smith-Jersey-Universum folglich in nackten Punkten:
Clerks
Mall Rats
,5
Chasing Amy
Dogma
Jay & Silent Bob strike back
Clerks 2
,5
achja und Jersey Girl war mir irgendwann auch mal wert (boah voll rosa ), passt aber nicht in die Reihe. so und nun erwarte ich mit Spannung "Zack and Miri Make a Porno" :)
Little Children
Ambitioniertes Abgründe-im-Vorstadtidyll-Entlarven, was so seine Momente hat, aber an einer seltsamerweise teilweise hochgelobten für meinen Geschmack nervigen Off-Erzähler-Stimme krankt, bei der man stets das Gefühl hat, sie wolle dem unmündigen dummen Zuschauer erklären was gerade passiert, wobei das Geschehen eigentlich mühelos für sich stehen könnte und vielweniger platt wirken würde. Aber gut, ist vielleicht Geschmackssache. Insgesamt ein hochwertiger Ensemblefilm mit etwas zu kalkulierten Tragödien einer doppelmoralischen Gesellschaft. Nicht schlecht, aber in einigen Punkten ärgerlich und unnötig unglaubwürdig und damit leider von vielzitierten Vergleichen wie etwa "American Beauty" um Längen geschlagen. Kate Winslet gebührt aber immerhin ein extra-Lob für ihr uneitles Spiel.
Chuck & Larry
Ganz nett allemal, aber wirklich auch nichts besonderes - oder in den USA selbst heutzutage noch allein wegen der Gleichberechtigigungsdebatte ein Lob wert? Naja, eher eine harmlose Komödie, dessen einziger Gag sich in kleinen Ablegern durch den ganzen Film zieht und damit irgendwann nicht mehr landen kann. Außerdem nervt Adam Sandler, das kann auch nicht Frau Biehl und ihr Echtheitsbeweis komplett ausbügeln... achja, absolut köstlich natürlich Steve Buscemi als Arschloch vor dem Herrn und Rächer der verklemmten Hetero-Bürokratie!
,5
Ausnahmezustand (The Siege)
Schon zig mal im TV ausschnittsweise geschaut, aber jetzt endlich mal vernünftig auf DVD am Stück in einem durch, wobei mir erstmals aufgefallen ist, dass der Film (für Hollywoodverhältnisse) wesentlich intelligenter und vor allem erschreckend voraussagender ist als ich bislang angenommen hatte. Nimmt man mal das "Die-Vernunft-siegt-doch-noch"-Ende als Mainstream-Zugeständnis nicht zu wichtig, zeichnet der Film ja wirklich eine dystopische Vision des unter der terroristischen Bedrohung kollabierenden, weil sich selbst einschränkenden, auf freiheitlichen Grundwerten basierenden Systems. Die ganze Terrorzellen-Hetzjagd zwischen CIA und FBI sowie vor allem die etwas platte Auflösung fallen da imho gar nicht stark ins Gewicht. Denn wenn der Wiillis-Bruce im Schatten der TwinTowers in New York einmarschiert und ganze Blöcke in Internierungslager umfunktioniert ist das Warnung genug vor dem eigenen dummen militärischen Aktionismus über den sich stellvertretend für den Zuschauer Denzel W. lautstark empören darf.
The Day After
Beeindruckendes filmisches Mahnmal, das ganz auf die Darstellung der politischen Ebene verzichtet und die ausläsenden Vorgänge im geteilten Deutschland, der Sowjetunion und den USA nur durch TV- und Radiobeiträge durchsickern lässt. Gezeigt werden die verheerenden Folgen in der amerikanischen bürgerlichen Mitte der Gegen um Kansas - einem der Orte, in denen Atomraketensilos stationiert sind und welche daher Hauptangriffspunkt für die Gegenseite darstellen.
Die Geschichte springt zwischen einer Farmersfamilie, einem später zu dieser stoßenden Studenten, dem Krankenhaus mit dem von Jason robards gespielten Arzt (Spiel mir das Lied vom Tod) und anderen Leuten wie Soldaten des Silos. Dabei ist der Arzt sowas wie die Hauptfigur, wenngleich eigentlich alle Figuren angesichts der Katastrophe gleichbedeutend stehen - und später in die Knie gehen.
Während sich in der ersten Hälfte des Films die bedrohliche Situation zuspitzt und in dem unvorstellbaren worst-case eines atomaren Erst- und Gegenschlags gipfelt (bei dem im übrigen geschickt die angesichts der Katastrophe auch gar nicht mehr wichtige Frage der Schuld offen gelassen wird, auch wenn natürlich der Sowjetseite durch die Geschehnisse in Deutschland eindeutig der Agressor-Miesepeter zugeschoben wird), stellt die zweite Hälfte die erschreckenden Folgen des atomaren fallouts in vollem Ausmaß dar. In den 80ern noch politisch hochbrisant, heut zum Glück kaum mehr vorstellbar und hoffentlich nicht in den nächsten Jahren mit gewissen anderen Nationen aktueller denn je.
Schon seit einigen Wochen hier rumliegen, aber erst jetzt mal gesehen und mich köstlich amüsiert. Negative Kritiken à la Aufwärmerei des ewigen Jersey-Konzepts können mir hier sowas von gestohlen bleiben! Einige Gags sind etwas zu vorhersehbar (der Esel) und Rosario Dawson ist etwas zu gi-ga-geil um Geschäftsführerin einer Burgerkette zu sein aber was macht das schon?! Back to the roots and ass to mouth...
Das Kevin Smith-Jersey-Universum folglich in nackten Punkten:
Clerks
Mall Rats
,5
Chasing Amy
Dogma
Jay & Silent Bob strike back
Clerks 2
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achja und Jersey Girl war mir irgendwann auch mal wert (boah voll rosa ), passt aber nicht in die Reihe. so und nun erwarte ich mit Spannung "Zack and Miri Make a Porno" :)
Little Children
Ambitioniertes Abgründe-im-Vorstadtidyll-Entlarven, was so seine Momente hat, aber an einer seltsamerweise teilweise hochgelobten für meinen Geschmack nervigen Off-Erzähler-Stimme krankt, bei der man stets das Gefühl hat, sie wolle dem unmündigen dummen Zuschauer erklären was gerade passiert, wobei das Geschehen eigentlich mühelos für sich stehen könnte und vielweniger platt wirken würde. Aber gut, ist vielleicht Geschmackssache. Insgesamt ein hochwertiger Ensemblefilm mit etwas zu kalkulierten Tragödien einer doppelmoralischen Gesellschaft. Nicht schlecht, aber in einigen Punkten ärgerlich und unnötig unglaubwürdig und damit leider von vielzitierten Vergleichen wie etwa "American Beauty" um Längen geschlagen. Kate Winslet gebührt aber immerhin ein extra-Lob für ihr uneitles Spiel.
Chuck & Larry
Ganz nett allemal, aber wirklich auch nichts besonderes - oder in den USA selbst heutzutage noch allein wegen der Gleichberechtigigungsdebatte ein Lob wert? Naja, eher eine harmlose Komödie, dessen einziger Gag sich in kleinen Ablegern durch den ganzen Film zieht und damit irgendwann nicht mehr landen kann. Außerdem nervt Adam Sandler, das kann auch nicht Frau Biehl und ihr Echtheitsbeweis komplett ausbügeln... achja, absolut köstlich natürlich Steve Buscemi als Arschloch vor dem Herrn und Rächer der verklemmten Hetero-Bürokratie!
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Ausnahmezustand (The Siege)
Schon zig mal im TV ausschnittsweise geschaut, aber jetzt endlich mal vernünftig auf DVD am Stück in einem durch, wobei mir erstmals aufgefallen ist, dass der Film (für Hollywoodverhältnisse) wesentlich intelligenter und vor allem erschreckend voraussagender ist als ich bislang angenommen hatte. Nimmt man mal das "Die-Vernunft-siegt-doch-noch"-Ende als Mainstream-Zugeständnis nicht zu wichtig, zeichnet der Film ja wirklich eine dystopische Vision des unter der terroristischen Bedrohung kollabierenden, weil sich selbst einschränkenden, auf freiheitlichen Grundwerten basierenden Systems. Die ganze Terrorzellen-Hetzjagd zwischen CIA und FBI sowie vor allem die etwas platte Auflösung fallen da imho gar nicht stark ins Gewicht. Denn wenn der Wiillis-Bruce im Schatten der TwinTowers in New York einmarschiert und ganze Blöcke in Internierungslager umfunktioniert ist das Warnung genug vor dem eigenen dummen militärischen Aktionismus über den sich stellvertretend für den Zuschauer Denzel W. lautstark empören darf.
The Day After
Beeindruckendes filmisches Mahnmal, das ganz auf die Darstellung der politischen Ebene verzichtet und die ausläsenden Vorgänge im geteilten Deutschland, der Sowjetunion und den USA nur durch TV- und Radiobeiträge durchsickern lässt. Gezeigt werden die verheerenden Folgen in der amerikanischen bürgerlichen Mitte der Gegen um Kansas - einem der Orte, in denen Atomraketensilos stationiert sind und welche daher Hauptangriffspunkt für die Gegenseite darstellen.
Die Geschichte springt zwischen einer Farmersfamilie, einem später zu dieser stoßenden Studenten, dem Krankenhaus mit dem von Jason robards gespielten Arzt (Spiel mir das Lied vom Tod) und anderen Leuten wie Soldaten des Silos. Dabei ist der Arzt sowas wie die Hauptfigur, wenngleich eigentlich alle Figuren angesichts der Katastrophe gleichbedeutend stehen - und später in die Knie gehen.
Während sich in der ersten Hälfte des Films die bedrohliche Situation zuspitzt und in dem unvorstellbaren worst-case eines atomaren Erst- und Gegenschlags gipfelt (bei dem im übrigen geschickt die angesichts der Katastrophe auch gar nicht mehr wichtige Frage der Schuld offen gelassen wird, auch wenn natürlich der Sowjetseite durch die Geschehnisse in Deutschland eindeutig der Agressor-Miesepeter zugeschoben wird), stellt die zweite Hälfte die erschreckenden Folgen des atomaren fallouts in vollem Ausmaß dar. In den 80ern noch politisch hochbrisant, heut zum Glück kaum mehr vorstellbar und hoffentlich nicht in den nächsten Jahren mit gewissen anderen Nationen aktueller denn je.
Die Stadt der Blinden
Ich hab das Buch nicht gelesen, aber es galt als unverfilmbar und mancheiner will in Fernando Meirelles' Adaption den filmischen Beweis dieser Behauptung sehen - ich nicht! Ich mag ohnehin generell apokalyptische, dystopische Szenarios und dieses hier gefällt durch seine fatalistische Situation der plötzlichen Erblindung der Menschheit. Im Mikrokosmos eines Internierungslagers wird der soziale Niedergang, die Verrohung der Sitten und der egoistische Überlebenstrieb auf Kosten von anderen sowie sinnlose Raffgier auf der einen, und der verzweifelte Versuch des positiven sozialen Gegenentwurfes auf der anderen Seite vorgeführt. Von den Wachen sich selbst überlassen bietet diese Situation der verschiedenen Lager archaische Grundmuster des Lebens außerhalb der Mauern: Kampf um Nahrung und Frauen, Verhandlungen, Krieg. Während außerhalb die Welt zusammenbricht, rottet sich im Lager und später auch draußen eine buntgemischte Gruppe zusammen, die mit Juliannes Moores Figur als einzig Sehende einen unschätzbaren Vorteil hat, und bildet eine Insel der Menschlichkeit inmitten des unfassbaren Irrsinns infolge des kollektiven Augenlichtverlustes.
Freitag der 13. (Remake)
McClane und ich mussten ja unbedingt gestern da rein! Trotz der Marketingstrategie den Start des Films aufs gleichnamige Datum zu legen war das Kino längst nicht voll und in der Mehrheit von "ey krass Alter, voll hamma"-Pöbel bevölkert, denen die miserable Synchro sicherlich nicht so sauer aufgestoßen ist wie uns. Zum Film selbst? Äh, tja, man wähnte sich streckenweise in einer Slasher-Satire, die Blicke von der Leinwand weg und auf das Handydisplay, welches seine digitale Uhr unerbittlich langsam ticken ließ, mehrten sich. Das TCM-Remake war gegen diesen Oberschrott, der nichtmal besonders gut gemacht war (irgendwie wirkte alles billig, sogar die Texteinblendungen) ein cineastischer Hochgenuss. Das Freitag-Remake beginnt mit einem etwa 20-minütigem Intro währenddessen man sich einige Fragen stellt: 1. Ohjemine, ist das schon der Film? 2. Wie wollen die noch auf die volle Laufzeit kommen, wenn nach 15 Minuten schon fast alle tot sind? und 3. nach der Titeleinblendung: What the fuck, wie unnötig lang war das jetzt bitte?
Mittlerweile ist mir klar, dass der folgende Film nicht mehr Potential hat und man somit nur künstlich auf gut 90 Minuten kommen musste. Peinlich. Peinlich im übrigen auch, dafür Geld ausgegeben zu haben.
Ich hab das Buch nicht gelesen, aber es galt als unverfilmbar und mancheiner will in Fernando Meirelles' Adaption den filmischen Beweis dieser Behauptung sehen - ich nicht! Ich mag ohnehin generell apokalyptische, dystopische Szenarios und dieses hier gefällt durch seine fatalistische Situation der plötzlichen Erblindung der Menschheit. Im Mikrokosmos eines Internierungslagers wird der soziale Niedergang, die Verrohung der Sitten und der egoistische Überlebenstrieb auf Kosten von anderen sowie sinnlose Raffgier auf der einen, und der verzweifelte Versuch des positiven sozialen Gegenentwurfes auf der anderen Seite vorgeführt. Von den Wachen sich selbst überlassen bietet diese Situation der verschiedenen Lager archaische Grundmuster des Lebens außerhalb der Mauern: Kampf um Nahrung und Frauen, Verhandlungen, Krieg. Während außerhalb die Welt zusammenbricht, rottet sich im Lager und später auch draußen eine buntgemischte Gruppe zusammen, die mit Juliannes Moores Figur als einzig Sehende einen unschätzbaren Vorteil hat, und bildet eine Insel der Menschlichkeit inmitten des unfassbaren Irrsinns infolge des kollektiven Augenlichtverlustes.
Freitag der 13. (Remake)
McClane und ich mussten ja unbedingt gestern da rein! Trotz der Marketingstrategie den Start des Films aufs gleichnamige Datum zu legen war das Kino längst nicht voll und in der Mehrheit von "ey krass Alter, voll hamma"-Pöbel bevölkert, denen die miserable Synchro sicherlich nicht so sauer aufgestoßen ist wie uns. Zum Film selbst? Äh, tja, man wähnte sich streckenweise in einer Slasher-Satire, die Blicke von der Leinwand weg und auf das Handydisplay, welches seine digitale Uhr unerbittlich langsam ticken ließ, mehrten sich. Das TCM-Remake war gegen diesen Oberschrott, der nichtmal besonders gut gemacht war (irgendwie wirkte alles billig, sogar die Texteinblendungen) ein cineastischer Hochgenuss. Das Freitag-Remake beginnt mit einem etwa 20-minütigem Intro währenddessen man sich einige Fragen stellt: 1. Ohjemine, ist das schon der Film? 2. Wie wollen die noch auf die volle Laufzeit kommen, wenn nach 15 Minuten schon fast alle tot sind? und 3. nach der Titeleinblendung: What the fuck, wie unnötig lang war das jetzt bitte?
Mittlerweile ist mir klar, dass der folgende Film nicht mehr Potential hat und man somit nur künstlich auf gut 90 Minuten kommen musste. Peinlich. Peinlich im übrigen auch, dafür Geld ausgegeben zu haben.
Des Fäbs Äußerungen zum "Freitag, der 13te"-Remake muss man quasi nix mehr hinterhersetzen... würde vielleicht noch 2,5 Points statt 2 vergeben aber das war's dann auch
Jimmy Dix: "Du glaubst wohl nicht an die Liebe?" - Joe Hallenbeck: "Doch ich glaube an die Liebe. Ich glaube auch an Krebs." [Last Boy Scout]
Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]
Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]
Pump up the Volume
Trotz des bescheuerten deutschen Titels "Hart auf Sendung" ein feiner coming of age-Film der prä-Internet-Zeit.
Misery
Endlich mal jeluurt. Klasse!
The International
Tom Tykwer hat es endgültig ins Konzert der Großen geschafft. Ganz guter, auf Hochglanz gestylter Krimithriller mit sympathischem lumpigen wadenbeißerischen Clive Owen als Cop. Die Schießerei im Guggenheim ist extra-Sahne und der Schlussgag als solcher ganz nett. Und dass Armin Müller-Stahl mit dabei war hat mich als Fan von ihm wieder ganz besonders gefreut :)
Heaven
Auch wenn das visuelle Bibelzitat am Ende für meinen Geschmack eine Spur zu kitschversessen rüberkam überzeugen die beiden Darsteller und bleibt eine schöne kleine Flucht- und Liebesgeschichte der tragischen Art.
Trotz des bescheuerten deutschen Titels "Hart auf Sendung" ein feiner coming of age-Film der prä-Internet-Zeit.
Misery
Endlich mal jeluurt. Klasse!
The International
Tom Tykwer hat es endgültig ins Konzert der Großen geschafft. Ganz guter, auf Hochglanz gestylter Krimithriller mit sympathischem lumpigen wadenbeißerischen Clive Owen als Cop. Die Schießerei im Guggenheim ist extra-Sahne und der Schlussgag als solcher ganz nett. Und dass Armin Müller-Stahl mit dabei war hat mich als Fan von ihm wieder ganz besonders gefreut :)
Heaven
Auch wenn das visuelle Bibelzitat am Ende für meinen Geschmack eine Spur zu kitschversessen rüberkam überzeugen die beiden Darsteller und bleibt eine schöne kleine Flucht- und Liebesgeschichte der tragischen Art.
Die neunschwänzige Katze
Ganz nette Kriminalgeschichte, aber ich kann mir vorstellen, dass eine etwas gestraffte Version als die "Originalfassung" (etwa die kürzere dt. Kinofassung?) besser weil zackiger wirken würde. So fallen nämlich doch einige Längen und unnötigen Dopplungen negativ auf. Trotzdem recht gelungen und mit schönem Finale.
Aura - Trauma
Nochmal Dario Argento, wieder mit einigen Schönheitsfehlern und nicht zackig genug, dafür etwas blutiger und spannender als beispielsweise oben genannter. Gefiel insgesamt ganz gut, ohne jetzt Bäume auszureißen.
Vier Fliegen auf grauem Samt
Argento, die Dritte: Diesmal doch schwächer, weil teilweise gehörig nervig. Dazu gesellt sich wissenschaftlicher Schwachfug (Abbild des letzten Bildes auf der Netzhaut im Moment des Todes), den man aber ob der hübschen visuellen Aufbereitung noch gelassen hinnehmen kann. Bud Spencer spielt eine ziemlich sinnlose Nebenrolle und hat selbst darin mehr Ausstrahlung als alle anderen Protagonisten zusammen.
,5 bis
Das wandelnde Schloss
Bin ja eigentlich nicht so sehr Animefan, aber der hier hat schon echt starke Szenen. Die Geschichte, irgendwo angelegt zwischen Alice im Almdudlerland mit Steampunkanleihen und sozialkritischem Kriegsbackground in einem eurasischen Fantasialand, mag etwas wirr sein - aber jedes einzelne Bild ist so verspielt und prächtig, dass man da gern drüberwegsieht.
Westworld
Endlich mal diesen längst überfälligen Klassiker nachgeholt! Saustark! Sehr reduziert aber effizient, nach wie vor aktuell und vielfältig in seinen Botschaften. Dazu super Effekte! Anfang April erscheint scheinbar der Nachfolger "Futureworld" auf DVD und ist dann auch sofort fällig :)
,5
Einer gegen das Imperium
Apokalypse meets Uga-Uga meets StaWars meets Urzeitdinos meets Trashklischees meets Schwachsinn! Ziemlich lollig das ganze!
Der Mann, der niemals lebte
Ridley Scott ist einfach the man! Zwar mit etwas gutmenschelndem Ende aber zwischendurch doch reichlich düster. DiCaprio darf weiter an seinem Image als rauer Sölderinsider und Handlanger des Systems feilen und Russel Crowes Rolle ist einfach nur göttlich-genial und abstoßend zugleich. Die (selbst)kritischen Töne aus US-Perspektive, ohne dass irgendeine andere Seite des schmutzigen Dauerkrieges irgendwie "besser" dargestellt würde, stehen dem Film sehr gut zu Gesicht. Insgesamt besser als der etwas zu wirre "Syriana", differenzierter und komplexer als der zu pathetische "Operation: Kingdom" und ähnlich gut, wenn auch thematisch anders gelagert , wie der starke "Blood Diamond".
Matalo!
Sicherlich nicht jedermanns Sache, da inhaltlich ziemlich dünne. Dafür aber formal eine wahre Explosion an tollen Bildern, auch wenn das Bumerang-Ende ziemlich Panne ist! Insgesamt aber wohl nur was für den ausgesprochenen Genre-Fan den zudem eine Extra-Ladung artifiziellen Rumgesumpfes nicht schreckt.
Ganz nette Kriminalgeschichte, aber ich kann mir vorstellen, dass eine etwas gestraffte Version als die "Originalfassung" (etwa die kürzere dt. Kinofassung?) besser weil zackiger wirken würde. So fallen nämlich doch einige Längen und unnötigen Dopplungen negativ auf. Trotzdem recht gelungen und mit schönem Finale.
Aura - Trauma
Nochmal Dario Argento, wieder mit einigen Schönheitsfehlern und nicht zackig genug, dafür etwas blutiger und spannender als beispielsweise oben genannter. Gefiel insgesamt ganz gut, ohne jetzt Bäume auszureißen.
Vier Fliegen auf grauem Samt
Argento, die Dritte: Diesmal doch schwächer, weil teilweise gehörig nervig. Dazu gesellt sich wissenschaftlicher Schwachfug (Abbild des letzten Bildes auf der Netzhaut im Moment des Todes), den man aber ob der hübschen visuellen Aufbereitung noch gelassen hinnehmen kann. Bud Spencer spielt eine ziemlich sinnlose Nebenrolle und hat selbst darin mehr Ausstrahlung als alle anderen Protagonisten zusammen.
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Das wandelnde Schloss
Bin ja eigentlich nicht so sehr Animefan, aber der hier hat schon echt starke Szenen. Die Geschichte, irgendwo angelegt zwischen Alice im Almdudlerland mit Steampunkanleihen und sozialkritischem Kriegsbackground in einem eurasischen Fantasialand, mag etwas wirr sein - aber jedes einzelne Bild ist so verspielt und prächtig, dass man da gern drüberwegsieht.
Westworld
Endlich mal diesen längst überfälligen Klassiker nachgeholt! Saustark! Sehr reduziert aber effizient, nach wie vor aktuell und vielfältig in seinen Botschaften. Dazu super Effekte! Anfang April erscheint scheinbar der Nachfolger "Futureworld" auf DVD und ist dann auch sofort fällig :)
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Einer gegen das Imperium
Apokalypse meets Uga-Uga meets StaWars meets Urzeitdinos meets Trashklischees meets Schwachsinn! Ziemlich lollig das ganze!
Der Mann, der niemals lebte
Ridley Scott ist einfach the man! Zwar mit etwas gutmenschelndem Ende aber zwischendurch doch reichlich düster. DiCaprio darf weiter an seinem Image als rauer Sölderinsider und Handlanger des Systems feilen und Russel Crowes Rolle ist einfach nur göttlich-genial und abstoßend zugleich. Die (selbst)kritischen Töne aus US-Perspektive, ohne dass irgendeine andere Seite des schmutzigen Dauerkrieges irgendwie "besser" dargestellt würde, stehen dem Film sehr gut zu Gesicht. Insgesamt besser als der etwas zu wirre "Syriana", differenzierter und komplexer als der zu pathetische "Operation: Kingdom" und ähnlich gut, wenn auch thematisch anders gelagert , wie der starke "Blood Diamond".
Matalo!
Sicherlich nicht jedermanns Sache, da inhaltlich ziemlich dünne. Dafür aber formal eine wahre Explosion an tollen Bildern, auch wenn das Bumerang-Ende ziemlich Panne ist! Insgesamt aber wohl nur was für den ausgesprochenen Genre-Fan den zudem eine Extra-Ladung artifiziellen Rumgesumpfes nicht schreckt.
Naja aber ich guck ja auch wirklich immer nur die absoluten Sahnestücke und das langt mir auch vollkommen ;) Keine Sorge, ich sperre mich nicht gegen Animes, finde die aber wohl nur gut, wenn es wirklich Sinn macht, das als Anime zu realisieren, wie eben zuletzt "Paprika" oder oben genannten. Ebenso "Ghost in the Shell", "Akira" etc. - eben so ausufernde Sachen, die als Realfilm wirklich schwer oder nur mit krassem Budget machbar wären.Sir Jay hat geschrieben:Das sagst du immer wieder, aber aber gibst immer gute WertungenFäb hat geschrieben:
Bin ja eigentlich nicht so sehr Animefan, aber ...
The Wrestler
Der menschliche Scherbenhaufen Randy "the Ram" als vergangener Wrestlingheld der 80er verdingt sich in eben jenem Metier in trostlosen Regionalligen und steuert damit, unfähig abseits dieses Sport-Zirkus ein Leben auf die Reihe zu kriegen, unaufhaltsam ins gesundheitliche Verderben. Mickey Rourke gebührt der Oscar, schade dass es aus politischen Gründen Sean Penn für "Milk" wurde: Wenn auch nett gemeint, aber der Oscar für Sean Penn ist nicht mehr als ein Statement von Hollywood à la "seht her, wir tunw as für die Gleichberechtigung von Homosexuellen. Schauspielerisch hat ihn Rourke verdient. Er rückt sein eigenes Ich als bittere Teil-Analogie zum traurigen Ex-Idol "The Ram" ins Rampenlicht. Testscreenings vor Wrestlern ließen diesen dem Vernehmen nach die Tränen kommen, kein Wunder, bekommen diese zweitklassigen Show-Monster doch einen Spiegel vorgehalten. Selbstzerstörung als Job. So ähnlich wie die Stripperin Cassidy (Marisa Tomei), die aber wohl den Absprung schafft. Leider geht ihr in puncto Randy zu spät das Licht auf. Und so bleibt Randy statt dem Absprung nur der Sprung. Ins Verderben.
10.000 dollari per un massacro (Django - 10.000 blutige Dollar)
Kopfgeldjäger-/Rachewestern der schmutzig-düsteren Art mit einem differenzierten Antihelden, verkörpert durch Gianni Garko ("Sartana") sowie einiger echter Gelgenvögel auf der Gegenseite. Für Genrefans unbedingt zu empfehlen, alle anderen dürften sich aber nach Sichtung von Leone, Corbucci & Co. auch alsbald diesem Streifen widmen.
Ein Wort zur Koch-DVD: DANKE! Der Film war ja schon in der (leider stets überteuerten) Django-Box erhältlich, nun aber auch einzeln erschienen. Und was soll ich sagen, genau so muss eine solche VÖ aussehen: Gutes Bild, Deutsch / OmU, dazu ein aufschlussreiches Interview mit Gianni Garko (24:09). Damit entspricht die DVD also exakt der Scheibe aus der Box. Exakt? Ha, bei Koch Media unter angenehmer Anleitung des Italowestern-Gurus U. P. Bruckner lässt man sich nicht lumpen und produziert ein schickes Wendecover, um dem geneigten Fan diese hässlichen neuen "FSK"-Logos zu ersparen. Ach und der Preis? 5,99 €! Es bleiben keine Wünsche offen. Welch Freude, mit Koch Media auf deutschem Terrain ein so engagiertes kleines Nischenlabel zu haben!
Der menschliche Scherbenhaufen Randy "the Ram" als vergangener Wrestlingheld der 80er verdingt sich in eben jenem Metier in trostlosen Regionalligen und steuert damit, unfähig abseits dieses Sport-Zirkus ein Leben auf die Reihe zu kriegen, unaufhaltsam ins gesundheitliche Verderben. Mickey Rourke gebührt der Oscar, schade dass es aus politischen Gründen Sean Penn für "Milk" wurde: Wenn auch nett gemeint, aber der Oscar für Sean Penn ist nicht mehr als ein Statement von Hollywood à la "seht her, wir tunw as für die Gleichberechtigung von Homosexuellen. Schauspielerisch hat ihn Rourke verdient. Er rückt sein eigenes Ich als bittere Teil-Analogie zum traurigen Ex-Idol "The Ram" ins Rampenlicht. Testscreenings vor Wrestlern ließen diesen dem Vernehmen nach die Tränen kommen, kein Wunder, bekommen diese zweitklassigen Show-Monster doch einen Spiegel vorgehalten. Selbstzerstörung als Job. So ähnlich wie die Stripperin Cassidy (Marisa Tomei), die aber wohl den Absprung schafft. Leider geht ihr in puncto Randy zu spät das Licht auf. Und so bleibt Randy statt dem Absprung nur der Sprung. Ins Verderben.
10.000 dollari per un massacro (Django - 10.000 blutige Dollar)
Kopfgeldjäger-/Rachewestern der schmutzig-düsteren Art mit einem differenzierten Antihelden, verkörpert durch Gianni Garko ("Sartana") sowie einiger echter Gelgenvögel auf der Gegenseite. Für Genrefans unbedingt zu empfehlen, alle anderen dürften sich aber nach Sichtung von Leone, Corbucci & Co. auch alsbald diesem Streifen widmen.
Ein Wort zur Koch-DVD: DANKE! Der Film war ja schon in der (leider stets überteuerten) Django-Box erhältlich, nun aber auch einzeln erschienen. Und was soll ich sagen, genau so muss eine solche VÖ aussehen: Gutes Bild, Deutsch / OmU, dazu ein aufschlussreiches Interview mit Gianni Garko (24:09). Damit entspricht die DVD also exakt der Scheibe aus der Box. Exakt? Ha, bei Koch Media unter angenehmer Anleitung des Italowestern-Gurus U. P. Bruckner lässt man sich nicht lumpen und produziert ein schickes Wendecover, um dem geneigten Fan diese hässlichen neuen "FSK"-Logos zu ersparen. Ach und der Preis? 5,99 €! Es bleiben keine Wünsche offen. Welch Freude, mit Koch Media auf deutschem Terrain ein so engagiertes kleines Nischenlabel zu haben!
Der Android
Auf einer entfernten Forschungsstation irgendwo am Rande des erschlossenen Weltalls lebt der Forscher Dr. Daniels (Klaus Kinski), der Androiden baut und nach seinen Vorstellungen programmiert. Sein derzeitiger Gehilfe, seines Zeichens Android von Kinskis Gnaden, entwickelt jedoch menschliche Züge und Bedürfnisse. Als sich drei flüchtige Verbrecher in die Station verirren, sieht der Android seine Chance zur Erde zu reisen und dort mit den Menschen zu leben. Als Dr. Daniels jedoch den zunehmend widerspenstigen Gehilfen durch ein neueres (weibliches) Modell ersetzen will, probt dieser den Aufstand... Genau genommen hat Kinski nur den Nebenpart, denn die Geschichte dreht sich in erster Linie um das Innenleben des Androiden und dessen gefühlsmäßige Menschwerdung. Und Kinski spielt eigentlich nur sich selbst: Stets mies gelaunt kommandiert er alle Leute herrisch herum und hat Allmachtsfantasien. Nebenbei bietet der Film illustre Parallelitäten zu Klassikern wie Metropolis: Der Android gleicht fassungslos anhand des Klassikers ab was Dr. Daniels vorhat. Insgesamt ein kurzweiliges, recht trashiges Kleinod mit 80er Charme. Die Story ist nett-naiv und als Bonbon gibts einen nicht besonders inspirierten, aber durch seine bloße Präsens allzeit genialen Kinski in einer auf den Leib geschneiderten tyrannischen Rolle ;)
Auf einer entfernten Forschungsstation irgendwo am Rande des erschlossenen Weltalls lebt der Forscher Dr. Daniels (Klaus Kinski), der Androiden baut und nach seinen Vorstellungen programmiert. Sein derzeitiger Gehilfe, seines Zeichens Android von Kinskis Gnaden, entwickelt jedoch menschliche Züge und Bedürfnisse. Als sich drei flüchtige Verbrecher in die Station verirren, sieht der Android seine Chance zur Erde zu reisen und dort mit den Menschen zu leben. Als Dr. Daniels jedoch den zunehmend widerspenstigen Gehilfen durch ein neueres (weibliches) Modell ersetzen will, probt dieser den Aufstand... Genau genommen hat Kinski nur den Nebenpart, denn die Geschichte dreht sich in erster Linie um das Innenleben des Androiden und dessen gefühlsmäßige Menschwerdung. Und Kinski spielt eigentlich nur sich selbst: Stets mies gelaunt kommandiert er alle Leute herrisch herum und hat Allmachtsfantasien. Nebenbei bietet der Film illustre Parallelitäten zu Klassikern wie Metropolis: Der Android gleicht fassungslos anhand des Klassikers ab was Dr. Daniels vorhat. Insgesamt ein kurzweiliges, recht trashiges Kleinod mit 80er Charme. Die Story ist nett-naiv und als Bonbon gibts einen nicht besonders inspirierten, aber durch seine bloße Präsens allzeit genialen Kinski in einer auf den Leib geschneiderten tyrannischen Rolle ;)
Cleaner
Samuel L. Jackson als Tatort-Reinemacher, der in eine Cop-Verschwörung gerät und diese (als Ex-Cop) aufklären will. Der Film beginnt eigentlich als Drama eines Mannes, der seine Frau verloren hat und nun zurückgezogen mit und für seine Tochter lebt. Daran schließt sich nach einem seiner Jobs der thrillerplot an und ab dann verläuft der Film leider etwas zu sehr nach Schema-F. Der prominente Cast (Ed Harris, Eva Mendes, Luis Guzman) kann nicht ganz über die unausgegorene Mischung von halbherzigem Thriller und formelhaftem an der Oberfläche bleibendem Drama hinwegtäuschen, kommt aber mit dem unspektakulären Ende immerhin schnörkellos zum Abschluss. Wenn der Regisseur Renny Harlin heißt, erwarte ich mehr (bzw. überhaupt etwas) Action. Wenn da jemand anderes verantwortlich gezeichnet hätte, wäre es vielleicht ein brauchbarer "stiller" Film geworden. So ist es ein ganz passables Thriller-Zwischending geworden, dessen stärksten Momente noch im ersten Drittel liegen.
Samuel L. Jackson als Tatort-Reinemacher, der in eine Cop-Verschwörung gerät und diese (als Ex-Cop) aufklären will. Der Film beginnt eigentlich als Drama eines Mannes, der seine Frau verloren hat und nun zurückgezogen mit und für seine Tochter lebt. Daran schließt sich nach einem seiner Jobs der thrillerplot an und ab dann verläuft der Film leider etwas zu sehr nach Schema-F. Der prominente Cast (Ed Harris, Eva Mendes, Luis Guzman) kann nicht ganz über die unausgegorene Mischung von halbherzigem Thriller und formelhaftem an der Oberfläche bleibendem Drama hinwegtäuschen, kommt aber mit dem unspektakulären Ende immerhin schnörkellos zum Abschluss. Wenn der Regisseur Renny Harlin heißt, erwarte ich mehr (bzw. überhaupt etwas) Action. Wenn da jemand anderes verantwortlich gezeichnet hätte, wäre es vielleicht ein brauchbarer "stiller" Film geworden. So ist es ein ganz passables Thriller-Zwischending geworden, dessen stärksten Momente noch im ersten Drittel liegen.
Dakota Harris (Sky Pirates)
Ein nach dem zweiten Indiana Jones mit augenscheinlich gar nicht mal so üblen finanziellen Möglichkeiten ausgerüstetes Abenteuer als quasi-Plagiatstreifen. Der Held ist Soldat, genauer gesagt Pilot, und nicht etwa Archäologe, womit ein gewisses Übermaß an der fliegenden Fortbewegung besteht (selbstverfreilich inklusive einer kurzen Einblendung der Landkarte während des Fluges), aber ansonsten sind eigentlich alle Zutaten vorhanden: Häufiger Ortswechsel rund um die Welt, 'ne Frau als Sidekick, zeitlich Einordnung während bzw. kurz nach Ende des 2. Weltkriegs, pöse Schurken vom Militär -wenn auch ausnahmsweise mal keine Nazis- als Widersacher, ein mystisches unerklärliches Phänomen und Rätsel in Verbindung mit alten Relikten, markige oneliner, ein Darsteller der als billiger Harrison Ford passabel durchgeht und zu guter letzt ein soundtrack der wirklich nur äußerst mühsam nicht vollends in das bekannte "dädädätääää-dätädäää" umschlägt ;)
Das ganze hat mitunter halbwegs gelungenes Tempo und fast so etwas wie gelungenen Witz, scheitert aber letztendlich etwas an einigen groben Schnitzern in der Regie (@McClane: Die Hai/Wasserflugzeugszene ist wahrlich phänomenal beknackt! so kann man es sich einfach machen ) und der puren Dreistigkeit des ganzen Unterfangens. Kurzweilige Unterhaltung ist aber dennoch gegeben und für eine 12er Freigabe gehts zwischendurch sogar mal gehörig rund. Punktemäßig drin sind dann auch von meiner Seite gutgemeinte...
...
Achja: Könnte es evtl. sein, dass die Macher von Indy4 wiederum dieses Werk geschaut haben und sich davon haben inspirieren lassen?! Ein gewisser ähnlicher touch im plot ist doch durchaus vorhanden...
*das indy-thema pfeifend von dannen macht*
Ein nach dem zweiten Indiana Jones mit augenscheinlich gar nicht mal so üblen finanziellen Möglichkeiten ausgerüstetes Abenteuer als quasi-Plagiatstreifen. Der Held ist Soldat, genauer gesagt Pilot, und nicht etwa Archäologe, womit ein gewisses Übermaß an der fliegenden Fortbewegung besteht (selbstverfreilich inklusive einer kurzen Einblendung der Landkarte während des Fluges), aber ansonsten sind eigentlich alle Zutaten vorhanden: Häufiger Ortswechsel rund um die Welt, 'ne Frau als Sidekick, zeitlich Einordnung während bzw. kurz nach Ende des 2. Weltkriegs, pöse Schurken vom Militär -wenn auch ausnahmsweise mal keine Nazis- als Widersacher, ein mystisches unerklärliches Phänomen und Rätsel in Verbindung mit alten Relikten, markige oneliner, ein Darsteller der als billiger Harrison Ford passabel durchgeht und zu guter letzt ein soundtrack der wirklich nur äußerst mühsam nicht vollends in das bekannte "dädädätääää-dätädäää" umschlägt ;)
Das ganze hat mitunter halbwegs gelungenes Tempo und fast so etwas wie gelungenen Witz, scheitert aber letztendlich etwas an einigen groben Schnitzern in der Regie (@McClane: Die Hai/Wasserflugzeugszene ist wahrlich phänomenal beknackt! so kann man es sich einfach machen ) und der puren Dreistigkeit des ganzen Unterfangens. Kurzweilige Unterhaltung ist aber dennoch gegeben und für eine 12er Freigabe gehts zwischendurch sogar mal gehörig rund. Punktemäßig drin sind dann auch von meiner Seite gutgemeinte...
...
Achja: Könnte es evtl. sein, dass die Macher von Indy4 wiederum dieses Werk geschaut haben und sich davon haben inspirieren lassen?! Ein gewisser ähnlicher touch im plot ist doch durchaus vorhanden...
*das indy-thema pfeifend von dannen macht*
Hehe, wir sind ja gerade voll im Formationsflug, was die Noten angeht. Und die Meinungen auch wie mir auffällt... voll die Konsens-Brut
Jimmy Dix: "Du glaubst wohl nicht an die Liebe?" - Joe Hallenbeck: "Doch ich glaube an die Liebe. Ich glaube auch an Krebs." [Last Boy Scout]
Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]
Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]
Achso, ja beim Trailer am Sonntag hab ich mir ja auch gedacht "ohmann, nochmal das gleiche in grün", ins Kino geh ich dafür auch ganz bestimmt nicht.Vince hat geschrieben:Okay, das konnteste nu net kapieren. Wollte nur sagen, dass ich gelesen hab, dass der McClane wohl gar nix mit Crank 2 anfangen konnte...Fäb hat geschrieben:hö, wie meinen? :)Vince hat geschrieben:Was lernen wir daraus? Spar dir Crank 2, Fäb!
Bomb the System
Sprayercrew-Film mit authentischen Einblicken in die Szene und fatalistischer Aussage. Von den - teilweise offensichtlich Laiendarstellern - hervorragend gespielt, mit interessanten Kameraeffekten und verworrenen visuellen Ebenen die den Rausch der Protagonisten ganz gut entsprechen und einer Regie die trotz dieser teils surrealen Ausflüge noch einigermaßen alle Fäden in der Hand behält und zum Abschluss bringt. Der Film ist eine Anklage an die Polizei und Mahnung an die Kids, aber durchaus nicht platt und sich dem Dilemma der Beteiligten bewusst.
,5 (Jetzt muss ich mir noch endlich mal den deutschen "Wholetrain" anschauen.)
Warum musste Staatsanwalt Traini sterben?
"Warum müssen Damiani-Filme oft so lange Titel haben?" Einmal davon abgesehen serviert der Regisseur, der sich mittlerweile - mal von Größenordnungen wie Sergio Leone abgesehen - zu meinem Lieblingsvertreter seiner Zunft aus Italien mausert wieder einmal ein großartiges, recht verzwicktes Krimidrama. Mit dabei ist wieder Franco Nero, diesmal als Filmschaffender und Journalist und ständig auf des Messers Schneide zwischen investigativer Arbeit und eigener Verstrickung in den titelgebenden Mord. Der Film kommt mit wenig bis gar keiner Action aus und auch die Mafia hält letztlich nur als eine Art MacGuffin her - doch das bitterböse Finale macht alle kleineren Hänger zwischendurch wieder wett!
Sprayercrew-Film mit authentischen Einblicken in die Szene und fatalistischer Aussage. Von den - teilweise offensichtlich Laiendarstellern - hervorragend gespielt, mit interessanten Kameraeffekten und verworrenen visuellen Ebenen die den Rausch der Protagonisten ganz gut entsprechen und einer Regie die trotz dieser teils surrealen Ausflüge noch einigermaßen alle Fäden in der Hand behält und zum Abschluss bringt. Der Film ist eine Anklage an die Polizei und Mahnung an die Kids, aber durchaus nicht platt und sich dem Dilemma der Beteiligten bewusst.
,5 (Jetzt muss ich mir noch endlich mal den deutschen "Wholetrain" anschauen.)
Warum musste Staatsanwalt Traini sterben?
"Warum müssen Damiani-Filme oft so lange Titel haben?" Einmal davon abgesehen serviert der Regisseur, der sich mittlerweile - mal von Größenordnungen wie Sergio Leone abgesehen - zu meinem Lieblingsvertreter seiner Zunft aus Italien mausert wieder einmal ein großartiges, recht verzwicktes Krimidrama. Mit dabei ist wieder Franco Nero, diesmal als Filmschaffender und Journalist und ständig auf des Messers Schneide zwischen investigativer Arbeit und eigener Verstrickung in den titelgebenden Mord. Der Film kommt mit wenig bis gar keiner Action aus und auch die Mafia hält letztlich nur als eine Art MacGuffin her - doch das bitterböse Finale macht alle kleineren Hänger zwischendurch wieder wett!
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