Filmtagebuch: LivingDead

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Beitrag von LivingDead » 28.12.2011, 22:37

StS hat geschrieben:
LivingDead hat geschrieben:Altbackenes Kalter-Krieg-Szenario trifft auf eine 08/15-Agentengeschichte, in der Angelina Jolie auch locker durch einen Tom Cruise hätte ausgewechselt werden können (der Film hieße dann allerdings "Hunt").
Nicht ganz ... es war schließlich quasi umgekehrt. :wink:
Noyce trat an Tom Cruise heran, damit dieser die Hauptrolle unter dem damals im Skript von Kurt Wimmer lautenden Namen „Edwin A. Salt“ spiele. Cruise konnte allerdings nicht unterzeichnen, da er Verpflichtungen in anderen Projekten hatte. Außerdem hatte er Bedenken, da er den Charakter zu ähnlich mit der von ihm gespielten Rolle des „Ethan Hunt“ in „Mission: Impossible“ empfand. Die Produzenten versuchten, den Charakter mehr von Hunt abzuheben, akzeptierten aber schließlich, dass die Charaktere zu ähnlich und die Charakteristiken Salts nicht zu ändern waren. Noyce sagte über Cruise, dass er dessen Standpunkt verstehe: „Es wäre für Cruise wie die Rückkehr zu einem Spross eines Charakters, den er schon einmal gespielt habe. Es wäre, wie wenn man den Bruder oder Cousin von jemandem spielen würde, den man bereits in anderen Filmen gespielt habe.“

Amy Pascal als Verantwortliche von Columbia Pictures schlug Noyce als Darstellerin für die Titelrolle Angelina Jolie vor. Noyce hatte vorher oft mit Jolie über den Wunsch eines weiblichen Agenten-Franchise gesprochen. Jolie wurde im September 2007 das Skript zum Film „Salt“ vorgelegt, das sie direkt mochte. Wimmer, Noyce und Produzent Lorenzo di Bonaventura reisten nach Frankreich, um mit Jolie über ein mögliches Skript und eine Charakteränderung zu diskutieren. Autor Brian Helgeland half bei der Charakterentwicklung und den Dialogen des Skripts, basierend auf den Aufzeichnungen der Diskussion zwischen Jolie und dem Filmteam. Dabei wurde auch der Name der Titelrolle in „Evelyn Salt“ geändert.

Als Helgeland gefragt wurde, ob das Skript für Cruise das gleiche wie für Jolie sei, antwortete er: „Ich denke, dass es ein kontinuierlicher Prozess sei, der offensichtlich von einem Wechsel des Hauptcharakters beschleunigt wurde. Allerdings sind die Ideen, also die Vielzahl an Ideen, die den Film funktionieren lassen, die gleichen. Ein CIA-Geheimagent wird beschuldigt, ein russischer Maulwurf zu sein und flüchtet, um sich zu verteidigen. Das ist das gleiche wie zu Beginn. Die Tönung des Films hat sich in dieser Evolution geändert. In der gleichen Weise, denke ich, wie Actionthriller sich nach dem Vorbild der James Bond-Filme verändert haben.“ (Wikipedia)
Ha! Als hätte ich es gewusst... :wink:

Habe ich sicherlich damals schon einmal irgendwo gelesen, war mir aber bis jetzt entfallen. Naja, in zwei Monaten hab ich's wieder vergessen. :lol:
Mit freundlichem Gruß
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Beitrag von LivingDead » 08.01.2012, 14:01

Haben Sie das von den Morgans gehört?
Eine Komödie der Kategorie: "Hat die Welt nicht gebraucht." Eine hilflose Sarah Jessica Parker (ihre Rolle ist auch selten dämlich) und ein bis zum geht nicht mehr chargierender Hugh Grant rennen durch eine 08/15-Lovestory, welche in ihrer Einfallslosigkeit nicht herber hätte ausfallen können. Regisseur und Drehbuchautor Marc Lawrence scheint sich dessen durchaus bewusst zu sein und vertraut deshalb voll und ganz auf das Spiel seiner (lustlosen) Darsteller, von denen allerdings höchstens der coole Sam Elliot ein paar Schmunzler für sich verbuchen kann.
Achja, wirklich unglaublich ist, wie wenig man Parker/Grant das Paar abnimmt; und im Umkehrschluss scheißegal es einem ist, ob die beiden nun am Schluss nun zusammen kommen oder nicht...
:liquid3:
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Beitrag von LivingDead » 13.01.2012, 20:17

Supernatural Staffel 2
Qualitativ der ersten Staffel ebenbürtig, wechseln sich (unter-) durchschnittliche bis gute Folgen ab. Wirklich nervig ist allerdings, dass sich die Serie, trotz ihrer Ironie (mehr noch als in der ersten Staffel), viel zu sehr an Genre-Konventionen fest klammert. Hier werden keine eigenen Ideen verwurstet, viel mehr hagelt es nur so von Genre-Zitaten und die "Horror"-Szenen (selten) sind aus der Konserve. Zum Glück ist das Hauptdarsteller-Duo ausreichend sympathisch (auch wenn einem die Rehäuglein bisweilen auf die Nerven gehen können), um die Serie durchgehend unterhaltsam zu gestalten. Insofern bleibt es immer noch bei: :liquid5:

Good Night, and Good Luck
Gerade jetzt funktioniert der Film perfekt, wird doch durch eine engagierte Regie Clooneys ein tolles Bild auf die Wechselwirkung zwischen Politik und den Medien dargestellt. Der schmale Grat zwischen Informationsquelle und Quelle der Manipulation wird fein heraus gearbeitet, ohne jedoch irgendwie Partei zu ergreifen.
Eine Meinung sollte sich letztlich jeder selbst bilden; und verantwortungsbewusst entscheiden, was er glauben will, oder auch nicht.
:liquid8:

Thor
Unterhaltsamer Comicfilm, welcher einmal völlig unbeschwert und locker-flockig vor sich hinplätschert. Amüsant und genau so schnell auch wieder zu vergessen.
Kann man sich geben, wenn einem die Comicfilme ausgehen.
:liquid6:
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Beitrag von LivingDead » 21.01.2012, 15:26

Shutter Island
Anfänglich als stilvolle Detektivstory getarnt, wird dieser Deckmantel schnell abgestreift und ein morbides Konstrukt aus Surrealismus, Schein und Sein und einem überzeugenden Hauptdarsteller entblößt sich. Scorsese legt mit jeder Szene eine Punktlandung hin, sodass man sich dem Sog, welcher dieser Film umgehend entwickelt, kaum entziehen kann. Mag sein, dass die Geschichte schnell durchschaut ist (leider kannte ich das Ende schon vorher), doch tut das dem Film, der bedrückenden Atomsphäre (ist schon lange her, dass ich ein Setting in einem Film als so bedrückend empfand) kein Abbruch. Es geht immerhin nicht nur um das "Was?", sondern auch vor allem um das "Wie?", und da präsentieren sich Scorsese und sein neuer De Niro wieder in Höchstform.
:liquid8:
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Beitrag von LivingDead » 22.01.2012, 23:08

Synecdoche, New York
Teils extrem schwer zugängliches Spiel mit diversen Realitätsebenen. Nichtsdestotrotz, und das darf stets behauptet werden (und das einmal mehr, zumal der geniale Kaufman nun auch hinter der Kamera fungierte), eine fantasievolle, von absurden bis verwirrenden Ideen geschwängerte, Tragikomödie mit einem kongenial aufspielenden Hoffman als Theaterregisseur, der sich in seinem eigenen Leben (als Theater) verliert und sich als Statist wieder findet, welcher die Kontrolle über sich und seine Umwelt längst aufgegeben hat.
:liquid8:
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Beitrag von LivingDead » 07.02.2012, 12:13

Insidious
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Interessanter Ansatz, bei dem das in Mode gekommene "Paranormal Activity"-Konstrukt mit einer klassischen Geistergeschichte konglomeriert wird. Das ist nicht nur ziemlich gruselig, nicht zuletzt dank einer versierten Umsetzung, einer stimmungsvollen Musikuntermalung und brauchbaren Schauspielern, sondern auch eine nette Variation. Dagegen wird der Film in der zweiten Hälfte etwas plastischer und der subtile Horror weicht einer (eher an 80er Jahre-Horrorfilmen angelehnten) vordergründigen Inszenierung. Zwar vermag der Film auch hier gezielt zu gruseln, doch spielte der Film zu Beginn noch in einer anderen Liga.
Insgesamt ist "Insidious" ein zwar konventioneller, dafür aber schwer unterhaltsamer Horrorfilm.
:liquid7:
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Beitrag von LivingDead » 08.02.2012, 11:29

Ziemlich beste Freunde

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Etwas voreingenommen war ich schon, als ich mir einmal die Geschichte durchgelesen hatte, die der Film behandelt. Zwar handelt es sich um einen französischen Film, aber skeptisch war ich dennoch. Allzu oft wurden ähnliche Themen viel zu schwermütig, gar wie ein rohes Ei angepackt. Und Filme über Freundschaft sind ja nun auch nichts Neues...

Doch als der Abspann über die Leinwand lief, und ich wirklich so etwas wie eine innere Zufriedenheit mit mir und dem Film verspürte, konnte ich getrost sagen: Das war ganz großes Kino. Das Regieduo Nakache und Toledano schaffen es wirklich dem sensiblen Thema mit einer solchen Leichtigkeit beizukommen, dass man sich immer wieder dabei erwischt, wie man herzhaft über diese Charaktere lacht - nein, eher MIT ihnen lacht, wie selten in einem Film zuvor. Das hat nichts Anbiederndes, nichts Gekünsteltes. Das französische Kino ist zurück (mal abgesehen von der Horrorwelle) und so lasse ich mir das wirklich gerne gefallen.
Absolute Empfehlung.
Gute :liquid8:
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Beitrag von SFI » 08.02.2012, 13:48

Hört sich interessant an, nehme ich mal in meine Leihliste auf.
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Beitrag von LivingDead » 08.02.2012, 15:57

Jip, dir dürfte der definitiv liegen. :)
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Beitrag von freeman » 08.02.2012, 18:15

Der geht ja bei uns in den Kinos ab wie Schmidts Katze und am Bahnhof hab ich letztens ein paar Kids zuhören dürfen, die zwischen Ey, Konkret Krass Getexte auch erwähnten, dass der Film voll chillig gut sei :lol:

In diesem Sinne:
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Beitrag von Vince » 08.02.2012, 21:25

freeman hat geschrieben:Der geht ja bei uns in den Kinos ab wie Schmidts Katze und am Bahnhof hab ich letztens ein paar Kids zuhören dürfen, die zwischen Ey, Konkret Krass Getexte auch erwähnten, dass der Film voll chillig gut sei :lol:
:lol: Wie haben die denn überhaupt in den Film reingefunden? Mussten die auf nem Schulausflug rein oder saugen die sich jetzt wirklich auch Filme, die sie eigentlich gar nicht interessieren, nur um sie gesaugt zu haben?

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Beitrag von gelini71 » 09.02.2012, 06:01

Vince hat geschrieben:saugen die sich jetzt wirklich auch Filme, die sie eigentlich gar nicht interessieren, nur um sie gesaugt zu haben?
So neu ist diese Praxis auch nicht , ich kenne da so einige die wirklich jeden Mist runterladen nur damit sie es haben (womit ich jetzt nicht sagen will das der Film "Ziemlich beste Freunde" Mist sei). Die nennen sich zudem dann noch allen Ernstes "Filmsammler" :lol:
Ich mache keine Rechtschreibfehler, ich gebe Wörtern lediglich eine individuelle Note

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Beitrag von freeman » 09.02.2012, 08:38

Naja, ich denke einfach, es ist jetzt Mode, den Film gesehen zu haben. Kommt man sich vermutlich artsy fartsy vor und kann sagen: Ich mag französische Filme ... So in der Liga spielten die Rotzer. Und nein, die hatten den schon im Kino gesehen. Vermutlich waren alle anderen Checkerfilme ausverkauft ;-)

In diesem Sinne:
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Beitrag von LivingDead » 09.02.2012, 12:19

Unser Kino war auch voll. Aber zum Glück mit einem vornehmlich reiferen Publikum.

True Grit - Vergeltung

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Im Ouevre der beiden Coen-Brüder lässt sich "True Grit" ziemlich gut einordnen. Allein schon chronologisch, wurde er doch kurz nach dem beinharten Neo-Western "Nou Country for Old Men" gedreht. Zwar lassen sich diese Filme schwer miteinander vergleichen, doch kann man bei dem einen wie beim anderen die Handschrift der Brüder überdeutlich erkennen. Es geht wieder um Genre-inhärente Merkmale die ad absurdum geführt werden. Der Western wird genüsslich in seine Bestandteile zersetzt, seziert und nach Coenschen Strickmustern wieder zusammen gesetzt. Es sind weniger die Heldenmotive, die hier im Vordergrund stehen (wie bei "No Country..."), sondern viel mehr ist "True Grit" das Remake eines (sehr guten) Westernklassikers mit John Wayne. Und das ist dann auch leider auch Tatsache: Es ist nur ein Remake. Durchaus ein sehr gutes. Aber "sehr gut" ist sicher nicht die Messlatte der Brüder, welche mit Filmen wie "Fargo" oder "Barton Fink" geradezu geniale Meisterwerke ablieferten.

Nichtsdestotrotz hebt sich auch "True Grit" wohltuend vom Einheistbrei ab und stellt einen sehr guten Coen-Film und seit Jahren wieder einen tollen Western (besser war nur "Die Ermordung des Jesse James...") dar.
:liquid8:
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Beitrag von LivingDead » 12.02.2012, 16:18

München

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Irgendwo zwischen Fiktion und historisch akkurater Geschichtslehrstunde anzusiedelnder Politthriller, der den vielen Diskussionen zu keiner Zeit gerecht wird. Zwar nimmt Spielberg (alleine schon durch die Einführung auf der DVD) vielen Kritikern den Wind aus den Segeln, indem er darauf beharrt, dass sein Film in erster Linie ein Thriller sei, der auf Tatsachen beruhe. Doch dramaturgisch spricht Spielberg eine andere Sprache. Durch Filme wie "James Ryan" oder "Schindlers Liste" hat er bewiesen, dass ihm seine Filme durchaus ernst sind, sodass sein (flaches) Argument kaum Glaubwürdigkeit besitzt. Viel mehr schiebt er sich und seinen Film damit in die (Mainstream-)Ecke, wo er letzten Endes auch hingehört. Zu keiner Zeit werden in dem Film wirkliche Punkte zur Reiberei geliefert, sodass unterm Strich ein versiert inszenierter, immer wieder gängige Instrumente des Suspense ausspielender, Thriller geworden ist. Aber auch wirklich nicht mehr.
:liquid6:

Midnight Meat Train

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Fieser Horrorfilm, beruhend auf einer Kuzgeschichte von Clive Barker. Und das merkt man. Was als - zugegebenermaßen durchaus blutiger - Slasherfilm beginnt, entwickelt sich zu einem Höllentrip, der sich durch seine schonungslose Inszenierung und tollen Darstellern durchaus vom Einheitsbrei abzuheben vermag. Doch leider dämpfen viele künstliche CGI-Einstellungen das Vergnügen. Da wäre weniger etwas mehr gewesen. So gewinnt der Film zwar seine ganz eigene Atmosphäre, doch in vielen Momenten verpufft diese durch die künstlichen Einstellungen merklich. Insgesamt bleibt der Film trotz seiner ungewöhnlichen Inszenierung hinter den Erwartungen zurück, liegt aber trotzdem noch deutlich über Genre-Durchschnitt.
:liquid6:
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Beitrag von LivingDead » 03.03.2012, 00:13

Lächeln einer Sommernacht
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Vergleichsweise leicht konsumierbare Kost, die nichtsdestotrotz schon einmal einen guten Eindruck von dem vermittelt, was die Folgewerke Bergmans bieten. Insofern der perfekte Start in die Welt Ingmar Bergmans, werden doch viele Themen schon einmal angeschnitten, welche später weiter vertieft werden sollten.
:liquid8:

Das Siebente Siegel
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Düstere Suche nach dem Sinn des Lebens, nach der Existenz Gottes und dem Spiel mit dem Tod. Die Szenerie wabert ständig zwischen Leichtigkeit/Leichtsinn und Schwermut, welche durch das Mittelalterambiente noch verstärkt wird.
:liquid8:

Wilde Erdbeeren
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Es lässt sich allmählich ein roter Faden erkennen, welcher sich über die Werke Bergmans legt. Die Suche nach dem Sinn des Lebens und der Existenz Gottes. Diesmal erzählt aus der Sicht eines alten Medizinprofessors auf dem Weg zu einer Jubiläumsfeier zu seinen Ehren. Das Geschehen wird zunehmend surrealistischer. Träume nehmen eine zentrale, gar kausale Stellung im Film ein und lassen die recht einfach gestrickte Road-Movie-Geschichte deutlich an Komplexität gewinnen. Inszenatorisch genial.
:liquid9:
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Beitrag von Seemi » 03.03.2012, 14:06

Bergmann müsste ich mir auch noch irgendwann einverleiben...
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"Bevor ich mein Kaffee nicht hab, lass ich mich nicht foltern!" (Jackson)

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Beitrag von LivingDead » 04.03.2012, 20:11

Jap, die sind Pflichtlektüre. ;)

Die Jungfrauenquelle
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Die mit langen Einstellungen sehr nüchtern eingefangenen Vergewaltigungs- und Tötungsszenen sind auch heute noch schockierend und nachhaltig verstörend. Die Bildsprache ist punktgenau. Für Bergman sicherlich der aussagekräftigste Film in jener Periode, in welcher er sich mit Gott beschäftigte.
:liquid8:

Supernatural Staffel 3
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Erstaunlicherweise die mit Abstand beste Staffel bisher. Zwar wird in jeder Episode mindestens ein bekanntes Filmmotiv abgehandelt, verändert und für den TV-Markt zugeschnitten. Aber dennoch (oder vielleicht gerade deshalb) gestaltet sich die Staffel als mitunter höchst amüsant. Da wird sogar der tot erzählten "Und täglich grüßt das Murmeltier"-Geschichte eine neue (schwarzhumorige) Facette abgewonnen. Überhaupt stellt sich die Staffel als ironischer denn je dar, und lässt auch endlich wieder ein paar Gewaltspitzen aufblitzen.
:liquid7:
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Beitrag von LivingDead » 05.03.2012, 22:12

Takers
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Nette Bilder, in der zweiten Hälfte ordentliche Action, und ein recht spektakuläres Heist-Szenario treffen auf 08/15-Fließband-Charaktere aus der Retorte. Irgendwelche Überraschungen sucht man hier ebenfalls vergebens. Alles nimmt seinen gewohnten Lauf und ist schneller vorbei, als dass man ans Wort "Langeweile" hätte denken können. Insofern kann man sich hier schon mal knapp 100 Minutenbedenkenlos berieseln lassen.
:liquid5:

All Inclusive
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"All Inclusive" dachten sich wohl auch die Macher und panschten ihren Komödien-Cocktail so dermaßen, dass zum Schluss nur noch ein Hauch an Geschmack übrig blieb. Der Rest ist... Müll. Angefangen bei größtenteils unsympathischen und egalen Charakteren (die ebenso lieblos verkörpert werden), einer ideeanarmen Inszenierung, welche bei ihren Witzen jegliches Fingespitzengefühl in Bezug auf Timing vermissen lässt und einer grundsätzlich nicht verkehrten Storyidee, die aber mit Karacho gegen die Wand gefahren wurde. Ein verheizter und deplatzierter Jean Reno ist da nur das Sahnehäubchen.
:liquid2:
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Beitrag von LivingDead » 01.04.2012, 19:19

Die Abenteuer von Tim & Struppi - Das Geheimnis der Einhorn
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Kunterbuntes CGI-Abenteuer, das Zemeckis und Co. (aber vorallem Zemeckis) mit Links in die Tasche zu stecken vermag. Nebenbei wird eine höchst amüsante Abenteuergeschichte erzählt, die vor allem durch viele Details und dem Spielberg-typischen Erzählrhythmus zu begeistern weiß. Das erinnert bisweilen an Indiana Jones. Zudem wird der Verzicht auf echte Darsteller sinnigerwiese dazu genutzt, unglaubliche Bilderluten zu entfachen, die in einer irrwitzigen Verfolgungsjagd münden, die es so auch noch nicht zu sehen gab. Zwar bleibt hinter diesen Blendmechanismen nicht wirklich viel (Eigenständiges) mehr übrig, doch spaßig und unbeschwert unterhaltsam ist es allemal.
Knappe :liquid7:

Das Schweigen
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Im historischen Kontext eingeordnet lässt sich dann doch verstehen, warum dieser Film damals so viele Proteste und eine Welle der Entrüstung hinter sich herzog, auch wenn dies im Endeffekt nur wenige Minuten des gesamten Filmes ausmacht. Zu sehen gibt es ein paar nackte Tatsachen, an denen sich die Leute damals störten. Das ist aus heutiger Sicht kaum nachvollziehbar (sieht man dies doch tagtäglich im Nachmittagsprogramm der Privaten). Seine schockierende Wirkung hat der Film dennoch mitnichten eingebüßt. Denn was damals im Zorn über die bisschen nackte Haut unterging, ist die völlig emotionsbefreite, gottverlassene Stimmung, und eine gar einmalige Atmosphäre, die der Film versprüht. Zwerge, das verlassene Hotel oder Panzer, welche die Straße entlang fahren oder die undefinierbare Krankheit der Hauptdarstellerin... Alles in allem ein immens schwer zugängliches Werk, welches einmal mehr die Einzigartigkeit seines Regisseurs unter Beweis stellt.
:liquid9:

Crazy, Stupid, Love
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Auch wenn sich hier sehr viel auf abgewatschten Pfaden bewegt, so sorgen eine unbeschwerte, ungemein sympathische Darstellerriege (bei der, durch die episodenhaft aufgebaute Erzählung auch mal alle Darsteller die nötige Aufmerksamkeit erhaschen), eine unvorhersehbare Geschichte, viele lustige und emotional aufgeladene Szenen dafür, dass man sich auch als RomCom-Verweigerer relativ schnell wohl fühlt und dem Geschehen ohne schlechtes Gewissen folgen kann. In vielerlei Hinsicht macht der Film Dinge richtig, die in ähnlich gearteten Filmen schon voll gegen die Wand gefahren wurden. Besser gut kopiert, als schlecht erfunden...
:liquid7:
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Beitrag von freeman » 02.04.2012, 08:51

Voll der Konsensrosakuschelmuschelfilm ey ...

In diesem Sinne:
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Beitrag von LivingDead » 03.04.2012, 21:29

Yeah! :brockebackmountaining:

Wie ausgewechselt
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Bodyswitch-Komödie, die ihre Daseinsberechtigung allein durch ihre Respektlosigkeit und den derben Humor erkaufen möchte. Das geht allerdings in die Hose, auch wenn es zugegebenermaßen einige Schmunzler gibt. Bateman und Reynolds spielen auf Sparflamme, passen sich somit der ausgelutschten Thematik an, die naturgemäß nicht viel Neues zu erzählen hat. Und so dominiert der besagte Humor, der sich nicht so recht in das Familienkomödien-Konstrukt einfinden mag, welcher in der zweiten Hälfte ins obligatorische Moralapostelgetue abdriftet.
:liquid3:
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Beitrag von LivingDead » 07.04.2012, 09:58

Zweiohrküken
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Die Fortsetzung der überraschend gelungenen Beziehungskomödie erweist sich vorallem als eines: Missraten. Zwar wartet der Film mit den bekannten Figuren auf (und eben jenen Konflikten), doch anstatt wirklich eine Storyline zu erzählen, suhlt sich Schweiger in seinen Hollywodesken Bildkompositionen und einem völlig sinnbefreitem Nebenplot, in dem der Schweighöfer wortwörtlich den Mist zu kaschieren versucht.
Es gibt wieder etliche Gastauftritte, meist jedoch deplatziert und wenig komisch (Catterfeld und Klitschko). Der Hauptplot über Beziehungskonflikte und die Vergangenheit des Liebespaares nervt mit der Zeit, zumal die Liste-über-Sexgeschichten-führende Nora Tschirner kaum noch Glaubwürdigkeit besitzt. Und somit geht dem Film das wichtigeste Element einer Beziehungskomödie abhanden: Das Menschliche. Und immer wenn sich Schweiger dem bewusst wird, dann gibt es eine weitere Szene im Kindergarten, in dem Schweigers Tochter ihr nicht vorhandenes Talent unter Beweis stellen kann.
Naives Filmchen, dass den Überraschungserfolg "Keinohrhasen" wieder relativiert.
:liquid2:
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Beitrag von LivingDead » 23.04.2012, 23:56

Lügen macht erfinderisch
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Die Idee, so innovativ und wohlklingend sie auch sein mag, wird in der unausgereiften Komödie kaum genutzt. Viel mehr bleibt es nur bei dieser Idee, die irgendwann -nach 20, 30 Minuten - zu langweilen beginnt und dies auch bis zum Ende tut. Durch den religiösen Aspekt im Schlussakt wird noch eine durchaus diskussionwürdige These in den Film verflochten, doch auch diese ist im Kontext so undurchdacht und es bleibt bei einer Seifenblase. Schade, ein Film voll vertaner Möglichkeiten.
:liquid4:

Umständlich verliebt
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Ein weiteres Beispiel, dass es auch gelungene Filme gibt, die die Worte "Liebe", "Verliebt", usw. im Titel tragen. So glänzt der Film mit netten Schauspielern und einem klugen Skript, welches sich nicht in üblichen RomCom-Scharmützeln verheddert.
:liquid6:

Super - Shut Up, Crime!
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Natürlich bietet sich der Vergleich zum tendenziell ähnlichen "Kick-Ass" an. Doch die Luft, die hier geatmet wird ist dann doch um einiges herber. Wo "Kick-Ass" vorgibt Grenzen zu überschreiten, lässt "Super" ihn wie Mainstream-Standardkost aussehen. Nicht umsonst ist "Super" vor allem zu Beginn wie ein Independent-Film aufgezogen: Wackelkamera, Off-Kommentare, und viel Lens-Flare. Doch wo sich die Filme beim Härtegrad eher wenig unterscheiden (bei "Super" ist's natürlich etwas plastischer), so macht sich die "herbe Note" eher bei den Charakterzügen der Protagonisten bemerkbar. Eine Grenze zwischen Gut/Böse (vor allem bei Superheldenfilmen) ist nicht existent. Der Held erschlägt die Täter/Opfer mit einer Rohrzange und hat dabei Spaß. Sein Sidekick ist eine Nymphomanin. Und die Frau, für die er kämpft ist eine Drogensüchtige.
"Super" ist im Gegenzug zu "Kick Ass" keine Verballhornung von Superheldenfilmen, als viel mehr Kritik an amerikanischen Befindlichkeiten. Und das mit wirklich bösem Humor.
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Beitrag von freeman » 24.04.2012, 08:28

Und dein Schlusssatz ist auch der Grund, weswegen mich die unsäglichen und immer wieder herangezogenen Kick Ass Vergleiche bei Super nur nervten (genannt sei schonmal das hauseigene Cover).

In diesem Sinne:
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Beitrag von Vince » 24.04.2012, 08:49

Jau, absolut meine Rede. Der Film wird von den meisten sowas von fehleingeschätzt...

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