
Originaltitel: Terminal Rush
Herstellungsland: Kanada
Erscheinungsjahr: 1995
Regie: Damian Lee
Darsteller: Don 'The Dragon' Wilson, Michael Anderson Jr., Roddy Piper, Brian Warren, Kate Greenhouse, Dave Nichols, u.a.
Das Militär hat ein neues Flugzeug mit einer neuen Hochflugschalltechnik (hä?) entwickelt, das weltweit viel Beachtung erlangt. Die USA wollen daraufhin nur die neue Schalltechnik verkaufen, das eigentliche Flugzeug soll unverkäuflich bleiben. Für die Schalltechnik wollen sie 500 Millionen pro Land verlangen.
Fast gleichzeitig rückt eine Hundertschaft von Bäddies in den Hoover Staudamm ein. Eine der Geiseln der Bad Asses wird der Vater von Jacob Harper, dem Deputy Sheriff in dem zugehörigen Distrikt. Der Anführer der Aktion stellt sich bald als internationaler Waffenhändler heraus, was die ganze Geiselnahme und die Lösegeldforderung sehr undurchsichtig werden lässt, sind doch die geforderten 25 Millionen für ihn nur Peanuts und eine Geiselnahme recht untypisch für sein sonstiges Geschäftsgebaren. Das hinzugezogene FBI agiert nach Jacobs Geschmack zu zögerlich und so verschafft er sich Zugang zu dem Staudamm, um seinen Vater herauszuholen.
Damit ist das Storygrundgerüst errichtet und die Stirb Langsam im Damm Routine darf überraschungsfrei anrollen. Denn freilich wischt Jacob mit den Bäddies den Boden, entpupt sich die Staudammbesetzung als Ablenkungsmanöver und sind wieder alle Figuren außer Jacob zum Dumm zum Scheißen. Das mögen keine guten Vorraussetzungen für einen innovativen Actionkracher sein, wohl aber für einen gelungenen Fernseh-/Videoabend. Doch wie so oft liegt auch hier der Teufel im Detail. Der Name des Details: Don - the Dragon - Wilson ;-).
Aber ganz ehrlich, er ist nicht einmal das Hauptproblem. Viel mehr wirkt der Film unglaublich schwach und hingeschludert. Im Bild hängende Mikros bilden da nur die Spitze des Eisberges. Besonders lustig sind die Einsätze der Handfeuerwaffe von Jacob. Ein Deputy Sheriff, der mit einer P8 (deutsche Armeehandfeuerwaffe) rumläuft, mutet schon arg befremdlich an, wenn dann in Nahaufnahmen die Waffe durchaus mal zu einer Beretta mutiert, nimmt das dann aber wahrlich Wunder. Wenn dann irgendwann ein und die selbe Explosion mehrmals genutzt wird, um verschiedene Explosionen zu bebildern, wird es dann richtig peinlich ...
Die Action kommt wie in eigentlich allen Don Wilson Filmen arg unspektakulär daher. Langweilige Kicks, ein zwei müde Drehungen und schon ist der Martial Arts Part abgewickelt. Die Ballereien sind zwar insgesamt zahlreich im Aufkommen, wurden aber arg harmlos umgesetzt. Lustig ist die Musikuntermalung, die versucht Rasanz in die Actionszenen hineinzubringen. Leider wurden die Actionszenen aber so langsam und beinahe statisch umgesetzt, dass man das Gefühl hat, der Scoreschreiber hat die Musik zu einem anderen Film entwickelt. Zumindest versucht Regisseur Damian Lee einige interessante Einstellungen und Perspektiven einzubauen, wirklich besser macht dies die gebotenen hektischeren Abschnitte nicht. Eher langweilig ist auch das Setting und die Ausstattung, sehen die Innenräume des "Staudammes" doch eher nach x-beliebigen Maschinenhallen, denn nach Turbinenräumen und dergleichen aus.
Die Witzfigur des Filmes ist trotz Don Wilsons Mitwirken ein ganz anderer. Sein Name: Roddy Piper, seines Zeichens Ex-Wrestler, und hier rechte Hand des Oberbösewichtes. Mit seinen Sprüchen und einigen Handlungen deutlich auf einen Over the Top Charakter angelegt, kann Piper diesen Wesenszug nicht in einer Sekunde transportieren und amüsiert obendrein mit einer unglaublich dämlichen Gesichtsbemalung - ganz abgesehen von den schwarz lackierten Fingernägeln .... Aber na ja, der Böse ist nun mal meist nur so gut, wie sein Gegenspieler ;-)
90 Minuten vergeudete Lebenszeit ... Ein echter Don - the Dragon - Wilson eben.

Die deutsche DVD von Madison ist cut (warum auch immer), das deutsche Tape von MVW dagegen kommt mit einer FSK 18 uncut. In den USA gibbet den Stuss ancat von Image Entertainment auf DVD.
In diesem Sinne:
freeman