Rampage + Capital Punishment + President Down
Rampage + Capital Punishment + President Down
Rampage
Originaltitel: Rampage
Herstellungsland: Kanada - Deutschland
Erscheinungsjahr: 2009
Regie: Uwe Boll
Darsteller: Brendan Fletcher, Shaun Sipos, Matt Frewer, Lynda Boyd, Michael Paré, Katharine Isabelle, ...
Trailer:
http://www.youtube.com/watch?v=VSRSoncoV4k
Bei Uwe Boll´s „Rampage“ (2009) handelt es sich nicht nur um einen ebenso dramatischen wie kontroversen Action-Thriller, der sich recht treffend als „Falling Down“ für die „Grand Theft Auto“-Generation charakterisieren lässt, wie es ein Review-Autor der Genre-Website „Dread Central“ ziemlich akkurat auf den Punkt gebracht hat, sondern zugleich auch um die bislang beste Veröffentlichung seines deutschen „Schöpfers“, welcher bei dem Streifen übrigens als Autor, Produzent und Regisseur in Personalunion auftrat. Unabhängig finanziert sowie roh, ungeschliffen und kompromisslos in Szene gesetzt, „bündelte und vereinte“ Boll für dieses Projekt hier so einige im Rahmen seines bisherigen Schaffens zuvor bereits mal (teils mehrfach) aufgegriffene Themen, Elemente und Einflüsse – und das erstaunlich effektiv. Eine Menge seines aufgestauten Frusts und Grolls, der u.a. aus verschiedenen negativen Erfahrungen mit der Filmindustrie und Medien-Berichterstattung resultiert, sich im Vorliegenden allerdings insbesondere auf unterschiedliche politische und kulturelle Ansichten und Gegebenheiten der amerikanischen Gesellschaft bezieht, hat er nun erstmals weitestgehend „direkt“ im Zuge der Konzeption eines seiner Werke verarbeitet – also ohne dabei auf grob gestrickte Satire (vgl. „Postal“), stumpfe Provokationen oder das Publikum mit aller Kraft schockieren wollende bzw. sollende Momente (wie in „Seed“) zurückzugreifen. Im Prinzip kann man durchaus sagen, dass Uwe in gewisser Weise dort anknüpft, wo er 2002 mit „Heart of America“ (seines Zeichens ja sein erstes „Statement-Movie“ dieser Art) begonnen hat – er zum Glück seither aber noch so manches (vornehmlich auf handwerklicher Ebene) hinzuzulernen vermochte...
Bill (Brendan Fletcher) ist ein junger Mann, der scheinbar ohne einem konkreten Ziel vor Augen einen Tag nach dem anderen verlebt – daheim bei seinen Eltern (Lynda Boyd und Matt Frewer) wohnend, seit Ende der High-School einen perspektivlosen Job als Kfz-Mechaniker ausübend, frei eines nachhaltigen Antriebs, sich beispielsweise um einen College-Platz zu kümmern, von seinen Mitmenschen überwiegend genervt sowie merklich unzufrieden mit seiner Situation und der Welt an sich. Alltägliche Kleinigkeiten, wie die Unfähigkeit eines Café-Angestellten, das von ihm bestellte Getränk vernünftig zuzubereiten, die Launen seines Chefs oder der miese Service in einem Fast-Food-Restaurant, addieren sich zunehmend in seinem Innern auf – steigern den Unmut und festigen so fortwährend seine grundlegende Einstellung gegenüber solchen Dingen wie der globalen Überbevölkerungs-Problematik oder den unschönen Ausprägungen der gegenwärtigen Konsumgesellschaft. Sein Kumpel Evan (Shaun Sipos) ist ein Aktivist, der seine ähnlich gearteten Ansichten in Form von Protest-Botschaften öffentlich (primär übers Internet) verbreitet – allerdings unterscheiden sich beide in gewissen inhaltlichen Bereichen sowie in ihrem Auftreten anderen Leuten gegenüber, etwa weil Bill fürs Skandieren der „üblichen Parolen“ nicht gerade viel übrig hat, da auf diese ohnehin ja nie nachhaltige Taten folgen würden, er den Stellenwert des Geldes in der heutigen Zeit anerkennt sowie sich äußerlich meist eher ruhig und zurückhaltend gibt. Was tatsächlich in ihm vorgeht, ahnen die Menschen um ihn herum nicht – in Wahrheit bereitet er nämlich schon des Längeren die Ausführung eines unfassbaren Plans vor, welchen er irgendwann dann auch schließlich in die Tat umsetzt: In einem eigens zusammengestellten kugelsicheren Kampfanzug gekleidet sowie mit automatischen Waffen, Sprengstoff und einem Messer bewaffnet, fährt er eines Morgens ins Zentrum seines kleinen Heimat-Städtchens – wo er zuerst die örtliche Polizeiwache in die Luft jagt, bevor er unmittelbar darauf einfach nur auf jeden zu schießen beginnt, der das „Pech“ hat, seinen Pfad zu kreuzen...
„Rampage“ entfaltet sich über den Verlauf zweier Tage hinweg: Im Zuge einiger Gespräche zwischen Bill und seinen Eltern, in denen jene ihn (u.a.) dazu zu animieren versuchen, sich einen neuerlichen Ruck zu geben und die nächsten Schritte gen Zukunft anzugehen, sich also jetzt endlich mal (aktiv) sowohl um eine College-Aufnahme als auch eigene Wohnung zu bemühen, lernen wir den künftigen Amokläufer eingangs ein wenig „von seiner anderen Seite“ kennen. In diesen Momenten wirkt er weder unintelligent noch irgendwie weltfremd, verblendet, hitzig oder blindwütig – sondern vielmehr nur in einer Phase seines Lebens steckend, in der ihm (aus diversen möglichen Gründen) der rechte Antrieb fehlt, so wie es bei zig weiteren Personen überall auf der Welt ja gleichermaßen der Fall ist. Seine Eltern sind nette Bürger der US-Mittelschicht, die ihn (trotz der eigenen angespannten Lage) künftig auch weiterhin finanziell unterstützen würden – was er jedoch ablehnt, da er lieber allein über die Runden kommen möchte. Solide verkörpert von Lynda Boyd („Damage“) und Matt Frewer (TV´s „Max Headroom“), weisen beide Schauspieler allerdings leichte (spür- und erkennbare) Probleme mit der Gegebenheit auf, dass sie fast all ihre Dialoge improvisieren mussten – denn auch bei diesem Film hier verzichtete Uwe, genauso wie bei „Stoic“ und (zumindest in Teilen) „Tunnel Rats“ zuvor, auf ein umfassend ausgearbeitetes Skript, um bestimmten Augenblicken einen „unverfälschter“ anmutenden Eindruck zu verleihen. Abgesehen von den weitestgehend sorgsam durchgeplanten Action-Sequenzen, gab Boll den Akteuren in seinem Treatment nur ein grobes inhaltliches Fundament der angedachten Unterhaltungen vor, worauf es dann an ihnen lag, dieses während des Drehs „auszufüllen“ – was vorliegend (sporadisch) aber nicht ganz optimal funktioniert hat und demnach insgesamt ein eher zweischneidiges Schwert markiert. Per se ist halt nicht jeder für das Meistern jener fordernden Aufgabe geschaffen...
Schon bevor Bill zu seiner Tat aufbricht, was im Übrigen nach rund 30 Minuten geschieht, springt der Film immer wieder (in Form kurzer „Flash-Forwards“) hin zu dem im Folgenden ausbrechenden Chaos und Sterben – was unweigerlich eine „unbequeme Anspannung“ generiert, da der Zuschauer auf diese Weise (bereits vorab) eine anschauliche Vorstellung davon gewinnt, worauf der Einstieg bzw. Plot irgendwann hinauslaufen wird. Entsprechend überschattet ein ungemütliches Gefühl fortan jede gebotene Szene, da Bill für einen (rasch) quasi zum Äquivalent einer „tickende Zeitbombe“ avanciert. Welche der präsentierten Figuren werden von ihm wohl als Opfer auserwählt? Inwieweit tragen ihre Handlungen und Anschauungen zu seinem unbegreiflichen Entschluss bei? Wie ist die Freundschaft zwischen ihm und Evan einzuschätzen – und welche Rolle bzw. Position nimmt der eigentlich bei all dem ein? Achtbar dargestellt von Shaun Sipos („Lost Boys: the Tribe“), schimpft jener ständig auf den Zustand der Gesellschaft, beklagt sich über Topics wie Umweltzerstörung und vertritt kontroverse politische Ansichten. Er sieht gut aus und ist gewiss kein uncharismatischer Redner – kann aber nie konkrete Lösungsansätze für seine zur Sprache gebrachten Probleme nennen. „All talk, no action“ bringt es Bill auf den Punkt, der seinem Kumpel in Gestalt seines Vorhabens eventuell nur imponieren oder zu größerer Anerkennung (weit über dessen Video-Podcasts hinaus) verhelfen will – ob das wirklich so ist, verrate ich an dieser Stelle natürlich nicht. Bill nimmt keine Drogen, hört keine „Heavy Metal“-Musik, schaut sich keine Gewaltvideos an und zockt keine „Killerspiele“ – bewusst hat Uwe auf die Einbindung derartiger „Klischees“ verzichtet. Höchstens aufgebrachte, überwiegend radikale Ansichten vertretende Medien-Stimmen, welche er u.a. per Radio, Fernsehen oder World-Wide-Web vernimmt, scheinen ihn (jeweils mehr oder minder stark) zu beeinflussen...
Unruhig verfolgt das Publikum den Twen bei seinen Vorbereitungen – wie er Gewichte stemmt, auf seinen Sandsack eindrischt, Einzelheiten des Plans noch einmal im Kopf durchgeht, Drähte verarbeitet, Ausdrucke erstellt, seine beschafften Waffen überprüft sowie auf dem Versandweg erworbene Metallplatten (als Panzerung) an seinen Kampfanzug montiert. Zügig wird einem klar, dass er alles akribisch durchkonzipiert hat – u.a. kommen dabei mehrere Fahrzeuge zum Einsatz, und als erstes Ziel wird die lokale Polizeiwache ins Visier genommen, welche er mit Hilfe eines ferngesteuerten Vans voller Sprengstoff „ausschaltet“, um im weiteren Verlauf seitens der Gesetzeshüter möglichst wenig Gegenwehr zu erhalten. Hier übertreibt es Boll allerdings leicht – denn leider hat er die an sich sehr anständig arrangierte Explosion überdies um eine mit CGIs angereicherte Einstellung des kompletten Ausmaßes ihrer Zerstörungskraft ergänzt (inklusive Autos, die von der Druckwelle wie Spielzeug durch die Luft geworfen werden), was einfach „etwas zuviel des Guten“ ist. Zum Glück bleibt dies jedoch der alleinige „Schnitzer” dieser Art. Als Bill kurz darauf im Ortskern aus seinem Wagen steigt, eröffnet er sogleich wahllos das Feuer auf jeden Anwesenden: Ein blutiges Chaos bricht aus, welches Uwe und sein Stamm-Cinematographer Mathias Neumann („In the Name of the King“) in genauso harte wie schonungslose Bilder gekleidet haben, die allerdings (u.a. dank des Verzichts auf unnötige Großaufnahmen und explizite Gore-Zusätze) nie ins Geschmacklose abgleiten, sondern stets auf einem „realistischen Level“ verbleiben – was aber natürlich kein bisschen an ihrer erschütternden Beschaffenheit ändert. Ein Szenario wie das vorliegende habe ich bislang in noch keinem Film zu Gesicht bekommen – und nach Tragödien wie in Dunblane, Baku, Winnenden, Erfurt, Littlton oder auf dem „Virginia Tech“-Campus hätte ich (ehrlich gesagt) auch nicht mehr ernsthaft damit gerechnet...
Obwohl es sich bei „Rampage“ um keine Spiele-Verfilmung handelt (mit dem gleichnamigen 1996er Arcade-Game hat der Streifen nichts zutun), sind vereinzelte Einflüsse jenes Mediums dennoch auszumachen. Gelegentlich bleibt die Kamera ausschließlich auf das (durch Helm und Schutzbrille weitestgehend verborgene) Gesicht Bills gerichtet – bildet so quasi eine „umgekehrte Ego-Perspektive“: Man sieht seine Blicke, hört sein Herzschlag und schweres Atmen, vernimmt (gedämpft) die Schreie und Schüsse in seiner Umgebung – ein überaus inspirierter inszenatorischer Einfall. Unterlegt mit einem energischen Score Jessica de Rooijs („Far Cry”) sowie angepasst geschnitten von Thomas Sabinsky („the Gray Matter“), dient das von Neumann in dieser Phase prominent verwendete Stilmittel der „Shaky-Cam“ nicht nur als eine Veranschaulichung des erlebten Adrenalinrauschs des Täters, sondern unterstreicht das angestrebte „authentisch-rohe Feeling“ des Gesamtwerks gleichermaßen vortrefflich – ebenso wie die Dynamik und angrenzende Unüberschaubarkeit der über die Kleinstadt und ihre Anwohner hereinbrechenden Situation. Zügigen Tempos wechselt das Geschehen von einem grausamen Set-Piece zum nächsten – jedoch immer wieder unterbrochen von ruhigeren Momenten, die einem aber nie eine echte „Verschnaufpause“ zwischen den Gewaltspitzen zugestehen, schlichtweg weil man in ihnen (vor lauter Anspannung) umso stärker die Luft anhält: Zum einen beziehe ich mich da auf einen „Zwischenstopp“ Bills in einem Schönheits-Salon, in welchem er sich kurz ausruht, während mehrere Frauen (unter ihnen Katharine „Ginger Snaps“ Isabelle) nur wenige Meter entfernt verängstigt in der Ecke kauern, zum anderen auf sein Betreten eines Bingo-Saals, in dem sich zig Rentner ihre Zeit vertreiben – und das derart vertieft, dass sie ihn gar nicht wahrnehmen, wie er (in voller Kampfmontur, wohlgemerkt) zwischen ihnen durch die Reihen schreitet. Das Genialste an dieser Szene ist allerdings, dass jene Leute keine gecasteten Statisten waren sowie überhaupt nicht darüber informiert wurden, dass „um sie herum“ gerade ein Film gedreht wird – umso deutlicher sprechen ihre Reaktionen (bzw. das Ausbleiben dieser) mehr als tausend Worte...
Nicht ungeschickt spielt Boll mit den Erwartungen und Empfindungen des Publikums – was sowohl die inhaltliche Vorhersehbarkeit minimiert als auch einzelnen Zuschauern (sofern sie denn dazu fähig sind) in bestimmten Bereichen eine gewisse Reflexions-Möglichkeit offeriert. Persönlich blieben mir zwei heftige Augenblicke herausragend in Erinnerung, primär weil in ihnen hilflose Frauen zu Opfern werden: Wer das zur Schau gestellte (ganz grundsätzlich) ernsthaft irgendwie als „cool“ oder so ansieht, der sollte ruhig mal etwas über sich selbst nachdenken oder gar ein professionelles Gespräch in Erwägung ziehen. Leicht wird es einem in der Hinsicht aber nicht gerade gemacht, denn insbesondere im letzten Drittel beweist uns Uwe noch anschaulich seine Qualitäten als Action-Regisseur, nämlich als Bill am Stadtrand auf einige herbeigeeilte Polizeikräfte (u.a. Michael „Streets of Fire“ Paré) trifft – komplett mit Elementen wie einer Auto-Verfolgungsjagd und wuchtigen Explosionen in Zeitlupe, die sich jeweils echt sehen lassen können. Innerhalb der Verlaufsentfaltung werden aufmerksame Betrachter auch zunehmend zu merken beginnen, dass Bill´s Motive noch weit über Wut und Unzufriedenheit hinausreichen: Auf clevere Weise steuert der Film einen interessanten „Twist“ am Ende an, der einen alles zuvor präsentierte plötzlich aus einer ganz anderen Sicht sehen (und hinterfragen) lässt sowie erst dann die eigentliche Botschaft des Werks preisgibt – klasse Sache! Leider schiebt Boll unmittelbar vor den Schluss-Credits noch eine „Video-Botschaft“ Bills nach, die tendenziell eher überflüssig sowie zudem nicht umfassend optimal mit den vorherigen Erkenntnissen und Beweggründen abgestimmt anmutet...
In der Hauptrolle liefert Brendan Fletcher („Tideland“) eine überzeugende Performance ab, für welche ihm auf jeden Fall Lob gebührt: Er meistert die Gespräche im Kreis der Familie ebenso prima wie die an den Tag gelegte Kaltblütigkeit beim Ausführen seines Plans. Bill ist einer dieser Personen, die im Alltag weder von ihrer äußeren Erscheinung her noch durch ihr generelles Auftreten und Verhalten anderen Gegenüber aus der Masse herausragen: Im Prinzip ist er „einer aus unserer Mitte“ – hält seine unscheinbare Schrägstrich „normale“ Fassade (selbst Evan gegenüber) stets intakt. Es ist allerdings schwer, einen echten „Zugang“ zu seiner Figur zu finden: Einerseits ist er einem nicht sympathisch genug, um in einen „kritischen Zwiespalt“ in der Hinsicht zu geraten, auf der anderen Seite bemüht sich Boll redlich, ihn (simultan) nie zu einem „restlos abstoßenden Monster“ verkommen zu lassen – und das nicht unerfolgreich. Die zwei betreffenden Tage durchleben wir rein aus seiner Perspektive, indem wir ausschließlich ihn entlang des Weges begleiten – im Unterschied etwa zu „Falling Down“, wo es ja beispielsweise noch den sich um den von Robert Duvall gespielten Polizisten rankenden Plot-Strang gibt. Dennoch misslingt dem Film ausgerechnet bei der Charakterisierung Bills ein Ausschöpfen seines Potentials am auffälligsten: Auf psychologischer Ebene verbleiben seine Beweggründe zu oberflächlich und sind (in sich) mitunter auch nicht ganz schlüssig – unterm Strich passen die einzelnen Fragmente nicht optimal aneinander. Zu grob und weit gefächert sind die von Boll in diesen Belangen vorgebrachten Einflüsse, Angaben, Verweise und Ansatzpunkte, welche von diversen Frust-Ursachen über Kapitalismus-Gedanken und nihilistischen Ausprägungen bis hin zu extremen rechts- und links-gerichteten politischen Ansichten reichen – fokussierte bzw. substanzielle Gesellschaftskritik sieht anders aus. Schade, denn mit einigen gezielt verfassten Dialogzeilen hätte man da durchaus eine klarere Spur schaffen können. Hinzu kommen noch vereinzelte (aber nur minder schwere) Unzulänglichkeiten in anderen Bereichen der Produktion – doch für ihre Realisierung in dieser kompromisslosen Form sowie die alles in allem anständige Qualität des Ergebnisses muss man Boll, der sich in den vergangenen Jahren als Filmemacher zunehmend (wenn auch nur in kleinen Schritten) verbessert hat, definitiv ein achtbares Maß an Anerkennung zugestehen…
Fazit: Obgleich nicht frei von inhaltlichen und konzeptionellen Schwächen sowie unabhängig der bestürzenden Thematik an sich, präsentiert uns Dr. Uwe Boll mit „Rampage“ seine durchweg packende und gar „unterhaltsam“ mitzuerlebende Version einer Geschichte, wie sie traurigerweise ja alle Jahre wieder durchaus mal in der Realität vorkommt: Mit merklicher Wut im Bauch umgesetzt sowie vor dem Hintergrund einer aus der Bahn geratenen Gesellschaft angesiedelt, entpuppt sich das Ergebnis als ein brutaler, ungemütlicher und fern von subtiler dramatischer Action-Thriller, der in erster Linie aufgrund seines ungeschliffenen Inszenierungsstils einen „annähernd authentischen“ Eindruck erzeugt, gelegentlich einen gelungenen (unaufdringlich eingeflochtenen) bitter-bösen Sinn für Humor durchblitzen lässt, sporadisch schockiert, ohne dabei aber je ins Geschmacklose abzugleiten, sowie überdies auch so einige überraschend clevere Ideen, Beobachtungen und Twists vorzuweisen vermag…
starke
Hierzulande ist der Film nur geschnitten sowie mit einem "verfälschten" Ende erschienen - also Finger weg!
In den USA und GB ist er dagegen uncut auf DVD erhältlich - eine ungeschnittene Blu-Ray-VÖ gibt es bislang noch nicht...
Originaltitel: Rampage
Herstellungsland: Kanada - Deutschland
Erscheinungsjahr: 2009
Regie: Uwe Boll
Darsteller: Brendan Fletcher, Shaun Sipos, Matt Frewer, Lynda Boyd, Michael Paré, Katharine Isabelle, ...
Trailer:
http://www.youtube.com/watch?v=VSRSoncoV4k
Bei Uwe Boll´s „Rampage“ (2009) handelt es sich nicht nur um einen ebenso dramatischen wie kontroversen Action-Thriller, der sich recht treffend als „Falling Down“ für die „Grand Theft Auto“-Generation charakterisieren lässt, wie es ein Review-Autor der Genre-Website „Dread Central“ ziemlich akkurat auf den Punkt gebracht hat, sondern zugleich auch um die bislang beste Veröffentlichung seines deutschen „Schöpfers“, welcher bei dem Streifen übrigens als Autor, Produzent und Regisseur in Personalunion auftrat. Unabhängig finanziert sowie roh, ungeschliffen und kompromisslos in Szene gesetzt, „bündelte und vereinte“ Boll für dieses Projekt hier so einige im Rahmen seines bisherigen Schaffens zuvor bereits mal (teils mehrfach) aufgegriffene Themen, Elemente und Einflüsse – und das erstaunlich effektiv. Eine Menge seines aufgestauten Frusts und Grolls, der u.a. aus verschiedenen negativen Erfahrungen mit der Filmindustrie und Medien-Berichterstattung resultiert, sich im Vorliegenden allerdings insbesondere auf unterschiedliche politische und kulturelle Ansichten und Gegebenheiten der amerikanischen Gesellschaft bezieht, hat er nun erstmals weitestgehend „direkt“ im Zuge der Konzeption eines seiner Werke verarbeitet – also ohne dabei auf grob gestrickte Satire (vgl. „Postal“), stumpfe Provokationen oder das Publikum mit aller Kraft schockieren wollende bzw. sollende Momente (wie in „Seed“) zurückzugreifen. Im Prinzip kann man durchaus sagen, dass Uwe in gewisser Weise dort anknüpft, wo er 2002 mit „Heart of America“ (seines Zeichens ja sein erstes „Statement-Movie“ dieser Art) begonnen hat – er zum Glück seither aber noch so manches (vornehmlich auf handwerklicher Ebene) hinzuzulernen vermochte...
Bill (Brendan Fletcher) ist ein junger Mann, der scheinbar ohne einem konkreten Ziel vor Augen einen Tag nach dem anderen verlebt – daheim bei seinen Eltern (Lynda Boyd und Matt Frewer) wohnend, seit Ende der High-School einen perspektivlosen Job als Kfz-Mechaniker ausübend, frei eines nachhaltigen Antriebs, sich beispielsweise um einen College-Platz zu kümmern, von seinen Mitmenschen überwiegend genervt sowie merklich unzufrieden mit seiner Situation und der Welt an sich. Alltägliche Kleinigkeiten, wie die Unfähigkeit eines Café-Angestellten, das von ihm bestellte Getränk vernünftig zuzubereiten, die Launen seines Chefs oder der miese Service in einem Fast-Food-Restaurant, addieren sich zunehmend in seinem Innern auf – steigern den Unmut und festigen so fortwährend seine grundlegende Einstellung gegenüber solchen Dingen wie der globalen Überbevölkerungs-Problematik oder den unschönen Ausprägungen der gegenwärtigen Konsumgesellschaft. Sein Kumpel Evan (Shaun Sipos) ist ein Aktivist, der seine ähnlich gearteten Ansichten in Form von Protest-Botschaften öffentlich (primär übers Internet) verbreitet – allerdings unterscheiden sich beide in gewissen inhaltlichen Bereichen sowie in ihrem Auftreten anderen Leuten gegenüber, etwa weil Bill fürs Skandieren der „üblichen Parolen“ nicht gerade viel übrig hat, da auf diese ohnehin ja nie nachhaltige Taten folgen würden, er den Stellenwert des Geldes in der heutigen Zeit anerkennt sowie sich äußerlich meist eher ruhig und zurückhaltend gibt. Was tatsächlich in ihm vorgeht, ahnen die Menschen um ihn herum nicht – in Wahrheit bereitet er nämlich schon des Längeren die Ausführung eines unfassbaren Plans vor, welchen er irgendwann dann auch schließlich in die Tat umsetzt: In einem eigens zusammengestellten kugelsicheren Kampfanzug gekleidet sowie mit automatischen Waffen, Sprengstoff und einem Messer bewaffnet, fährt er eines Morgens ins Zentrum seines kleinen Heimat-Städtchens – wo er zuerst die örtliche Polizeiwache in die Luft jagt, bevor er unmittelbar darauf einfach nur auf jeden zu schießen beginnt, der das „Pech“ hat, seinen Pfad zu kreuzen...
„Rampage“ entfaltet sich über den Verlauf zweier Tage hinweg: Im Zuge einiger Gespräche zwischen Bill und seinen Eltern, in denen jene ihn (u.a.) dazu zu animieren versuchen, sich einen neuerlichen Ruck zu geben und die nächsten Schritte gen Zukunft anzugehen, sich also jetzt endlich mal (aktiv) sowohl um eine College-Aufnahme als auch eigene Wohnung zu bemühen, lernen wir den künftigen Amokläufer eingangs ein wenig „von seiner anderen Seite“ kennen. In diesen Momenten wirkt er weder unintelligent noch irgendwie weltfremd, verblendet, hitzig oder blindwütig – sondern vielmehr nur in einer Phase seines Lebens steckend, in der ihm (aus diversen möglichen Gründen) der rechte Antrieb fehlt, so wie es bei zig weiteren Personen überall auf der Welt ja gleichermaßen der Fall ist. Seine Eltern sind nette Bürger der US-Mittelschicht, die ihn (trotz der eigenen angespannten Lage) künftig auch weiterhin finanziell unterstützen würden – was er jedoch ablehnt, da er lieber allein über die Runden kommen möchte. Solide verkörpert von Lynda Boyd („Damage“) und Matt Frewer (TV´s „Max Headroom“), weisen beide Schauspieler allerdings leichte (spür- und erkennbare) Probleme mit der Gegebenheit auf, dass sie fast all ihre Dialoge improvisieren mussten – denn auch bei diesem Film hier verzichtete Uwe, genauso wie bei „Stoic“ und (zumindest in Teilen) „Tunnel Rats“ zuvor, auf ein umfassend ausgearbeitetes Skript, um bestimmten Augenblicken einen „unverfälschter“ anmutenden Eindruck zu verleihen. Abgesehen von den weitestgehend sorgsam durchgeplanten Action-Sequenzen, gab Boll den Akteuren in seinem Treatment nur ein grobes inhaltliches Fundament der angedachten Unterhaltungen vor, worauf es dann an ihnen lag, dieses während des Drehs „auszufüllen“ – was vorliegend (sporadisch) aber nicht ganz optimal funktioniert hat und demnach insgesamt ein eher zweischneidiges Schwert markiert. Per se ist halt nicht jeder für das Meistern jener fordernden Aufgabe geschaffen...
Schon bevor Bill zu seiner Tat aufbricht, was im Übrigen nach rund 30 Minuten geschieht, springt der Film immer wieder (in Form kurzer „Flash-Forwards“) hin zu dem im Folgenden ausbrechenden Chaos und Sterben – was unweigerlich eine „unbequeme Anspannung“ generiert, da der Zuschauer auf diese Weise (bereits vorab) eine anschauliche Vorstellung davon gewinnt, worauf der Einstieg bzw. Plot irgendwann hinauslaufen wird. Entsprechend überschattet ein ungemütliches Gefühl fortan jede gebotene Szene, da Bill für einen (rasch) quasi zum Äquivalent einer „tickende Zeitbombe“ avanciert. Welche der präsentierten Figuren werden von ihm wohl als Opfer auserwählt? Inwieweit tragen ihre Handlungen und Anschauungen zu seinem unbegreiflichen Entschluss bei? Wie ist die Freundschaft zwischen ihm und Evan einzuschätzen – und welche Rolle bzw. Position nimmt der eigentlich bei all dem ein? Achtbar dargestellt von Shaun Sipos („Lost Boys: the Tribe“), schimpft jener ständig auf den Zustand der Gesellschaft, beklagt sich über Topics wie Umweltzerstörung und vertritt kontroverse politische Ansichten. Er sieht gut aus und ist gewiss kein uncharismatischer Redner – kann aber nie konkrete Lösungsansätze für seine zur Sprache gebrachten Probleme nennen. „All talk, no action“ bringt es Bill auf den Punkt, der seinem Kumpel in Gestalt seines Vorhabens eventuell nur imponieren oder zu größerer Anerkennung (weit über dessen Video-Podcasts hinaus) verhelfen will – ob das wirklich so ist, verrate ich an dieser Stelle natürlich nicht. Bill nimmt keine Drogen, hört keine „Heavy Metal“-Musik, schaut sich keine Gewaltvideos an und zockt keine „Killerspiele“ – bewusst hat Uwe auf die Einbindung derartiger „Klischees“ verzichtet. Höchstens aufgebrachte, überwiegend radikale Ansichten vertretende Medien-Stimmen, welche er u.a. per Radio, Fernsehen oder World-Wide-Web vernimmt, scheinen ihn (jeweils mehr oder minder stark) zu beeinflussen...
Unruhig verfolgt das Publikum den Twen bei seinen Vorbereitungen – wie er Gewichte stemmt, auf seinen Sandsack eindrischt, Einzelheiten des Plans noch einmal im Kopf durchgeht, Drähte verarbeitet, Ausdrucke erstellt, seine beschafften Waffen überprüft sowie auf dem Versandweg erworbene Metallplatten (als Panzerung) an seinen Kampfanzug montiert. Zügig wird einem klar, dass er alles akribisch durchkonzipiert hat – u.a. kommen dabei mehrere Fahrzeuge zum Einsatz, und als erstes Ziel wird die lokale Polizeiwache ins Visier genommen, welche er mit Hilfe eines ferngesteuerten Vans voller Sprengstoff „ausschaltet“, um im weiteren Verlauf seitens der Gesetzeshüter möglichst wenig Gegenwehr zu erhalten. Hier übertreibt es Boll allerdings leicht – denn leider hat er die an sich sehr anständig arrangierte Explosion überdies um eine mit CGIs angereicherte Einstellung des kompletten Ausmaßes ihrer Zerstörungskraft ergänzt (inklusive Autos, die von der Druckwelle wie Spielzeug durch die Luft geworfen werden), was einfach „etwas zuviel des Guten“ ist. Zum Glück bleibt dies jedoch der alleinige „Schnitzer” dieser Art. Als Bill kurz darauf im Ortskern aus seinem Wagen steigt, eröffnet er sogleich wahllos das Feuer auf jeden Anwesenden: Ein blutiges Chaos bricht aus, welches Uwe und sein Stamm-Cinematographer Mathias Neumann („In the Name of the King“) in genauso harte wie schonungslose Bilder gekleidet haben, die allerdings (u.a. dank des Verzichts auf unnötige Großaufnahmen und explizite Gore-Zusätze) nie ins Geschmacklose abgleiten, sondern stets auf einem „realistischen Level“ verbleiben – was aber natürlich kein bisschen an ihrer erschütternden Beschaffenheit ändert. Ein Szenario wie das vorliegende habe ich bislang in noch keinem Film zu Gesicht bekommen – und nach Tragödien wie in Dunblane, Baku, Winnenden, Erfurt, Littlton oder auf dem „Virginia Tech“-Campus hätte ich (ehrlich gesagt) auch nicht mehr ernsthaft damit gerechnet...
Obwohl es sich bei „Rampage“ um keine Spiele-Verfilmung handelt (mit dem gleichnamigen 1996er Arcade-Game hat der Streifen nichts zutun), sind vereinzelte Einflüsse jenes Mediums dennoch auszumachen. Gelegentlich bleibt die Kamera ausschließlich auf das (durch Helm und Schutzbrille weitestgehend verborgene) Gesicht Bills gerichtet – bildet so quasi eine „umgekehrte Ego-Perspektive“: Man sieht seine Blicke, hört sein Herzschlag und schweres Atmen, vernimmt (gedämpft) die Schreie und Schüsse in seiner Umgebung – ein überaus inspirierter inszenatorischer Einfall. Unterlegt mit einem energischen Score Jessica de Rooijs („Far Cry”) sowie angepasst geschnitten von Thomas Sabinsky („the Gray Matter“), dient das von Neumann in dieser Phase prominent verwendete Stilmittel der „Shaky-Cam“ nicht nur als eine Veranschaulichung des erlebten Adrenalinrauschs des Täters, sondern unterstreicht das angestrebte „authentisch-rohe Feeling“ des Gesamtwerks gleichermaßen vortrefflich – ebenso wie die Dynamik und angrenzende Unüberschaubarkeit der über die Kleinstadt und ihre Anwohner hereinbrechenden Situation. Zügigen Tempos wechselt das Geschehen von einem grausamen Set-Piece zum nächsten – jedoch immer wieder unterbrochen von ruhigeren Momenten, die einem aber nie eine echte „Verschnaufpause“ zwischen den Gewaltspitzen zugestehen, schlichtweg weil man in ihnen (vor lauter Anspannung) umso stärker die Luft anhält: Zum einen beziehe ich mich da auf einen „Zwischenstopp“ Bills in einem Schönheits-Salon, in welchem er sich kurz ausruht, während mehrere Frauen (unter ihnen Katharine „Ginger Snaps“ Isabelle) nur wenige Meter entfernt verängstigt in der Ecke kauern, zum anderen auf sein Betreten eines Bingo-Saals, in dem sich zig Rentner ihre Zeit vertreiben – und das derart vertieft, dass sie ihn gar nicht wahrnehmen, wie er (in voller Kampfmontur, wohlgemerkt) zwischen ihnen durch die Reihen schreitet. Das Genialste an dieser Szene ist allerdings, dass jene Leute keine gecasteten Statisten waren sowie überhaupt nicht darüber informiert wurden, dass „um sie herum“ gerade ein Film gedreht wird – umso deutlicher sprechen ihre Reaktionen (bzw. das Ausbleiben dieser) mehr als tausend Worte...
Nicht ungeschickt spielt Boll mit den Erwartungen und Empfindungen des Publikums – was sowohl die inhaltliche Vorhersehbarkeit minimiert als auch einzelnen Zuschauern (sofern sie denn dazu fähig sind) in bestimmten Bereichen eine gewisse Reflexions-Möglichkeit offeriert. Persönlich blieben mir zwei heftige Augenblicke herausragend in Erinnerung, primär weil in ihnen hilflose Frauen zu Opfern werden: Wer das zur Schau gestellte (ganz grundsätzlich) ernsthaft irgendwie als „cool“ oder so ansieht, der sollte ruhig mal etwas über sich selbst nachdenken oder gar ein professionelles Gespräch in Erwägung ziehen. Leicht wird es einem in der Hinsicht aber nicht gerade gemacht, denn insbesondere im letzten Drittel beweist uns Uwe noch anschaulich seine Qualitäten als Action-Regisseur, nämlich als Bill am Stadtrand auf einige herbeigeeilte Polizeikräfte (u.a. Michael „Streets of Fire“ Paré) trifft – komplett mit Elementen wie einer Auto-Verfolgungsjagd und wuchtigen Explosionen in Zeitlupe, die sich jeweils echt sehen lassen können. Innerhalb der Verlaufsentfaltung werden aufmerksame Betrachter auch zunehmend zu merken beginnen, dass Bill´s Motive noch weit über Wut und Unzufriedenheit hinausreichen: Auf clevere Weise steuert der Film einen interessanten „Twist“ am Ende an, der einen alles zuvor präsentierte plötzlich aus einer ganz anderen Sicht sehen (und hinterfragen) lässt sowie erst dann die eigentliche Botschaft des Werks preisgibt – klasse Sache! Leider schiebt Boll unmittelbar vor den Schluss-Credits noch eine „Video-Botschaft“ Bills nach, die tendenziell eher überflüssig sowie zudem nicht umfassend optimal mit den vorherigen Erkenntnissen und Beweggründen abgestimmt anmutet...
In der Hauptrolle liefert Brendan Fletcher („Tideland“) eine überzeugende Performance ab, für welche ihm auf jeden Fall Lob gebührt: Er meistert die Gespräche im Kreis der Familie ebenso prima wie die an den Tag gelegte Kaltblütigkeit beim Ausführen seines Plans. Bill ist einer dieser Personen, die im Alltag weder von ihrer äußeren Erscheinung her noch durch ihr generelles Auftreten und Verhalten anderen Gegenüber aus der Masse herausragen: Im Prinzip ist er „einer aus unserer Mitte“ – hält seine unscheinbare Schrägstrich „normale“ Fassade (selbst Evan gegenüber) stets intakt. Es ist allerdings schwer, einen echten „Zugang“ zu seiner Figur zu finden: Einerseits ist er einem nicht sympathisch genug, um in einen „kritischen Zwiespalt“ in der Hinsicht zu geraten, auf der anderen Seite bemüht sich Boll redlich, ihn (simultan) nie zu einem „restlos abstoßenden Monster“ verkommen zu lassen – und das nicht unerfolgreich. Die zwei betreffenden Tage durchleben wir rein aus seiner Perspektive, indem wir ausschließlich ihn entlang des Weges begleiten – im Unterschied etwa zu „Falling Down“, wo es ja beispielsweise noch den sich um den von Robert Duvall gespielten Polizisten rankenden Plot-Strang gibt. Dennoch misslingt dem Film ausgerechnet bei der Charakterisierung Bills ein Ausschöpfen seines Potentials am auffälligsten: Auf psychologischer Ebene verbleiben seine Beweggründe zu oberflächlich und sind (in sich) mitunter auch nicht ganz schlüssig – unterm Strich passen die einzelnen Fragmente nicht optimal aneinander. Zu grob und weit gefächert sind die von Boll in diesen Belangen vorgebrachten Einflüsse, Angaben, Verweise und Ansatzpunkte, welche von diversen Frust-Ursachen über Kapitalismus-Gedanken und nihilistischen Ausprägungen bis hin zu extremen rechts- und links-gerichteten politischen Ansichten reichen – fokussierte bzw. substanzielle Gesellschaftskritik sieht anders aus. Schade, denn mit einigen gezielt verfassten Dialogzeilen hätte man da durchaus eine klarere Spur schaffen können. Hinzu kommen noch vereinzelte (aber nur minder schwere) Unzulänglichkeiten in anderen Bereichen der Produktion – doch für ihre Realisierung in dieser kompromisslosen Form sowie die alles in allem anständige Qualität des Ergebnisses muss man Boll, der sich in den vergangenen Jahren als Filmemacher zunehmend (wenn auch nur in kleinen Schritten) verbessert hat, definitiv ein achtbares Maß an Anerkennung zugestehen…
Fazit: Obgleich nicht frei von inhaltlichen und konzeptionellen Schwächen sowie unabhängig der bestürzenden Thematik an sich, präsentiert uns Dr. Uwe Boll mit „Rampage“ seine durchweg packende und gar „unterhaltsam“ mitzuerlebende Version einer Geschichte, wie sie traurigerweise ja alle Jahre wieder durchaus mal in der Realität vorkommt: Mit merklicher Wut im Bauch umgesetzt sowie vor dem Hintergrund einer aus der Bahn geratenen Gesellschaft angesiedelt, entpuppt sich das Ergebnis als ein brutaler, ungemütlicher und fern von subtiler dramatischer Action-Thriller, der in erster Linie aufgrund seines ungeschliffenen Inszenierungsstils einen „annähernd authentischen“ Eindruck erzeugt, gelegentlich einen gelungenen (unaufdringlich eingeflochtenen) bitter-bösen Sinn für Humor durchblitzen lässt, sporadisch schockiert, ohne dabei aber je ins Geschmacklose abzugleiten, sowie überdies auch so einige überraschend clevere Ideen, Beobachtungen und Twists vorzuweisen vermag…
starke
Hierzulande ist der Film nur geschnitten sowie mit einem "verfälschten" Ende erschienen - also Finger weg!
In den USA und GB ist er dagegen uncut auf DVD erhältlich - eine ungeschnittene Blu-Ray-VÖ gibt es bislang noch nicht...
Rampage: Capital Punishment
Freeman läuft nicht Amok:
Rampage: Capital Punishment
Originaltitel: Rampage: Capital Punishment
Herstellungsland: Kanada, Deutschland
Erscheinungsjahr: 2014
Regie: Uwe Boll
Darsteller: Brendan Fletcher, Lochlyn Munro, Mike Dopud, Michaela Mann, Bruce Blain, John Sampson, Uwe Boll u.a.
Bill Williamson ist nach seinem ersten Amoklauf untergetaucht und wartet auf einen geeigneten Moment, wieder los zu schlagen. Diesmal will er seine Ansichten von der Welt in ebenjene hinaustragen. Also stürmt er eine TV-Station und zwingt die Mitarbeiter eine DVD mit seinen Theorien landesweit zu senden…
Zur "Rampage: Capital Punishment" Kritik
In diesem Sinne:
freeman
Rampage: Capital Punishment
Originaltitel: Rampage: Capital Punishment
Herstellungsland: Kanada, Deutschland
Erscheinungsjahr: 2014
Regie: Uwe Boll
Darsteller: Brendan Fletcher, Lochlyn Munro, Mike Dopud, Michaela Mann, Bruce Blain, John Sampson, Uwe Boll u.a.
Bill Williamson ist nach seinem ersten Amoklauf untergetaucht und wartet auf einen geeigneten Moment, wieder los zu schlagen. Diesmal will er seine Ansichten von der Welt in ebenjene hinaustragen. Also stürmt er eine TV-Station und zwingt die Mitarbeiter eine DVD mit seinen Theorien landesweit zu senden…
Zur "Rampage: Capital Punishment" Kritik
In diesem Sinne:
freeman
Rampage: President Down
Freeman amoked mal wieder:
Rampage: President Down
Originaltitel: Rampage: President Down
Herstellungsland: Kanada
Erscheinungsjahr: 2016
Regie: Uwe Boll
Darsteller: Brendan Fletcher, Matt Frewer, Ryan McDonell, Steve Baran, Bruce Blain, Michaela Mann, Victor Formosa, Scott Patey, Ralph Steiger, Timo Weingaertner, Crystal Lowe u.a.
Bill Williamson ist der große Coup gelungen: Er hat den Präsidenten der Vereinigten Staaten und den Vizepräsidenten umgenietet. Einsam und wütend auf die Welt wartet er in einem ungemütlichen Unterschlupf auf das FBI, das ihm allmählich immer näher kommt… Uwe Bolls letzter Film als Regisseur greift viele wichtige Themen auf und präsentiert noch einmal einen richtig wütenden Bollinator!
Zur "Rampage: President Down" Kritik
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freeman
Rampage: President Down
Originaltitel: Rampage: President Down
Herstellungsland: Kanada
Erscheinungsjahr: 2016
Regie: Uwe Boll
Darsteller: Brendan Fletcher, Matt Frewer, Ryan McDonell, Steve Baran, Bruce Blain, Michaela Mann, Victor Formosa, Scott Patey, Ralph Steiger, Timo Weingaertner, Crystal Lowe u.a.
Bill Williamson ist der große Coup gelungen: Er hat den Präsidenten der Vereinigten Staaten und den Vizepräsidenten umgenietet. Einsam und wütend auf die Welt wartet er in einem ungemütlichen Unterschlupf auf das FBI, das ihm allmählich immer näher kommt… Uwe Bolls letzter Film als Regisseur greift viele wichtige Themen auf und präsentiert noch einmal einen richtig wütenden Bollinator!
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freeman
- jack warrior
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john es lohnt sich wirklich sich den film anzuschauen. kann ihn auch nur empfehlen wertung sehe ich genausoStS hat geschrieben:Auf "Darfur" freu ich mich auch schon...John Woo hat geschrieben:Vielen Dank fürs Review. Das Gewackel ging mir zwar schon im Trailer etwas auf die Nerven, auch wenn es hier halbwegs passen mag, aber vielleicht riskier ich doch mal noch einen Blick. "Darfur" interessiert mich aber eigentlich noch mehr.
Uwe Boll, von vielen gehasst, von einigen gemocht. Ich stehe ihm gemischt gegenüber. Die Person Uwe Boll ist ein umgänglicher Typ mit einer tollen Meinung zum Filmgeschäft. Seine Filme sind mal mehr mal weniger gut und manchmal auch wirklich schlecht, aber fast alle haben eins gemeinsam: Boll nimmt sich Themen an, die vielen zu heiß sind, zu riskant, manchmal zwar auch einfach zu plump oder zu billig, einfach Themen die spalten und die man so meist nicht im Filmgeschäft sah und wohl auch weiterhin nur von Boll zu sehen bekommen wird.
Im Falle von "Rampage" trifft ganz klar "anderen zu heiß" zu. "Rampage" ist der "Falling Down" der Neuzeit. Der perfekt geplante Amoklauf eines Mittzwanzigers in einer amerikanischen Kleinstadt ist nicht nur auf dem Papier richtig harter Tobak.
Nach einer Einführung des Hauptcharakters Bill und seiner Familie, Freunde sowie seines täglichen Umfelds, schnallt er sich eine dicke Panzerung um, füllt seine MP-Magazine mit Kugeln und zieht los. Erst wird die Polizeistation gesprengt(reichlich übertrieben), dann wird in der Einkaufsstraße ein Massaker angerichtet und das ist gerade mal der Anfang.
Leider macht Boll den Fehler und lässt die Beweggründe seines Hauptdarstellers zu frei im Raum stehen. Das Ganze passt oft vorne und hinten nicht als Grundlage für einen Amoklauf. Entweder man sieht einen zu kleinen Ausschnitt aus seinem Leben, oder aber Boll hatte hier ein anderes Ziel im Auge.
Unter dem Gesichtspunkt, dass Bill einfach mal für einen Tag allen in den Arsch treten will, sich dabei sogar noch die Taschen vollmachen und ungeschoren davonkommen will, funktioniert der Film aber zumindest größtenteils gut. Leider macht die extreme Wackelkamera viele gute Szenen kaputt. Hin und wieder funktioniert die Technik zwar in den Szenen, aber die meist Zeit ist man genervt vom extremen rumschleudern des Bildes.
Man merkt, dass Boll den Film recht schnell runtergespult hat. Die fixe Idee einen Medienwirksamen Beitrag zum prekären Amoklaufthema herauszubringen setzte er flott in ein Drehbuch um, dass zwar ein paar wirklich starke Szenen inne hat, aber im großen und ganzen in der ersten Hälfte recht unbeholfen wirkt und in der zweiten versucht mit der Gewalttat an sich den Zuschauer zu schocken, was Boll zwar auch größtenteils gelingt, aber mir einfach nicht gereicht hat. Ich hatte auf ein paar mehr Meinungen von Boll in Form von besseren Dialogen und Selbstgesprächen des Hauptdarstellers gehofft, z.B. die Gedanken von Bill während des Amoklaufs. Hier schweigt er leider, bis auf ein paar Szenen eines Internetvideos von ihm, die meiste Zeit.
Insgesamt sicher ein krasser Experimentalfilm der sein Ziel in meinen Augen knapp verfehlt, nichts desto trotz aber Boll-Typisch gleichermaßen spaltet und fasziniert.
Im Falle von "Rampage" trifft ganz klar "anderen zu heiß" zu. "Rampage" ist der "Falling Down" der Neuzeit. Der perfekt geplante Amoklauf eines Mittzwanzigers in einer amerikanischen Kleinstadt ist nicht nur auf dem Papier richtig harter Tobak.
Nach einer Einführung des Hauptcharakters Bill und seiner Familie, Freunde sowie seines täglichen Umfelds, schnallt er sich eine dicke Panzerung um, füllt seine MP-Magazine mit Kugeln und zieht los. Erst wird die Polizeistation gesprengt(reichlich übertrieben), dann wird in der Einkaufsstraße ein Massaker angerichtet und das ist gerade mal der Anfang.
Leider macht Boll den Fehler und lässt die Beweggründe seines Hauptdarstellers zu frei im Raum stehen. Das Ganze passt oft vorne und hinten nicht als Grundlage für einen Amoklauf. Entweder man sieht einen zu kleinen Ausschnitt aus seinem Leben, oder aber Boll hatte hier ein anderes Ziel im Auge.
Unter dem Gesichtspunkt, dass Bill einfach mal für einen Tag allen in den Arsch treten will, sich dabei sogar noch die Taschen vollmachen und ungeschoren davonkommen will, funktioniert der Film aber zumindest größtenteils gut. Leider macht die extreme Wackelkamera viele gute Szenen kaputt. Hin und wieder funktioniert die Technik zwar in den Szenen, aber die meist Zeit ist man genervt vom extremen rumschleudern des Bildes.
Man merkt, dass Boll den Film recht schnell runtergespult hat. Die fixe Idee einen Medienwirksamen Beitrag zum prekären Amoklaufthema herauszubringen setzte er flott in ein Drehbuch um, dass zwar ein paar wirklich starke Szenen inne hat, aber im großen und ganzen in der ersten Hälfte recht unbeholfen wirkt und in der zweiten versucht mit der Gewalttat an sich den Zuschauer zu schocken, was Boll zwar auch größtenteils gelingt, aber mir einfach nicht gereicht hat. Ich hatte auf ein paar mehr Meinungen von Boll in Form von besseren Dialogen und Selbstgesprächen des Hauptdarstellers gehofft, z.B. die Gedanken von Bill während des Amoklaufs. Hier schweigt er leider, bis auf ein paar Szenen eines Internetvideos von ihm, die meiste Zeit.
Insgesamt sicher ein krasser Experimentalfilm der sein Ziel in meinen Augen knapp verfehlt, nichts desto trotz aber Boll-Typisch gleichermaßen spaltet und fasziniert.
Der interessiert mich sehr, genauso wie Darfur. Bin gespannt, obs irgendwann ne deutsche VÖ geben wird ... der Grund sollte klar sein, denn bei Rampage dürfte Uwe gut Gift und Galle spucken ... und es wird sicher interessant sein zu hören, was er zu der Cutfassung zu sagen hat ...
In diesem Sinne:
freeman
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freeman
RAMPAGE hat auch mir überraschend gut gefallen, allzu relevant und prägnant ist seine Aussage zwar nicht unbedingt, das Abtauchen in die Figur eines Verbrechers ist aber ebenso faszinierend wie spannend, zudem wurde die Geschichte von Boll dramaturgisch und formal überraschend gut umgesetzt.
Die Zeiten, in denen man Boll unwidersprochen als schlechten Regisseur, gar als schlechtesten Regisseur der Welt bezeichnen konnte, dürften damit vorbei sein.
Die Zeiten, in denen man Boll unwidersprochen als schlechten Regisseur, gar als schlechtesten Regisseur der Welt bezeichnen konnte, dürften damit vorbei sein.
Mittlerweile ebenfalls gesehen und mir blieb nach der Sichtung nicht viel mehr als Ratlosigkeit. Ein Thema, das man in Realität nicht begreifen kann, was also in gewisser Hinsicht sinnlos ist, mit einem sinnlosen Film zu behandeln, mag dem Gegenstand auf Augenhöhe begegnen, aber nach 84 Minuten Geballer im mockumentary-Stil ist man auch nicht schlauer. Schön, dass Boll auf Küchentischpsychologie und einfache Antworten verzichtet, aber trotzdem fand ich "Rampage" reichlich leer.
Im Gegensatz zu Stefan fand ich z.B. die Szene im Schönheitssalon schon recht geschmacklos, aber meist kann man die Aussage unterschreiben, dass die Tötungen halbwegs neutral und nicht effektheischend dargestellt sind. Problematisch wird es dann, wenn das Teil in Actiongefilde gleitet (z.B. das formschön nach der Explosion durch die Luft segelnde Polizeiauto) und über die Logik denkt man besser nicht nach. Er sprengt das Polizeirevier und kann danach ungestraft wüten - OK, kann man glauben. Aber dass man dann zwei lumpige Streifenwagen aus der Nachbarstadt schickt und keine vierzig S.W.A.T.-Teams ist einfach dämlich. Medien scheint es ja auch nur zu geben, um hinterher darüber zu berichten, während eigentlich der Himmel voll mit Nachrichtenhubschraubern sein müsste usw.
Das Ende ist auch zwiespältig zu beurteilen, da man gar nicht weiß, ob es jetzt ein "echter" Amoklauf war oder doch materielle Gründe eine Rolle spielten. Lob an den Hauptdarsteller, die Inszenierung mit dem dauernden Kameragewackel ist mir dann doch zu gewollt "authentisch". Kann man diskutieren, kann auch reichlich missverstehen (man siehe die diverse "geil, aber könnte brutaler sein"-Kommentare anderswo), aber gute Filme sehen IMO doch anders aus.
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Im Gegensatz zu Stefan fand ich z.B. die Szene im Schönheitssalon schon recht geschmacklos, aber meist kann man die Aussage unterschreiben, dass die Tötungen halbwegs neutral und nicht effektheischend dargestellt sind. Problematisch wird es dann, wenn das Teil in Actiongefilde gleitet (z.B. das formschön nach der Explosion durch die Luft segelnde Polizeiauto) und über die Logik denkt man besser nicht nach. Er sprengt das Polizeirevier und kann danach ungestraft wüten - OK, kann man glauben. Aber dass man dann zwei lumpige Streifenwagen aus der Nachbarstadt schickt und keine vierzig S.W.A.T.-Teams ist einfach dämlich. Medien scheint es ja auch nur zu geben, um hinterher darüber zu berichten, während eigentlich der Himmel voll mit Nachrichtenhubschraubern sein müsste usw.
Das Ende ist auch zwiespältig zu beurteilen, da man gar nicht weiß, ob es jetzt ein "echter" Amoklauf war oder doch materielle Gründe eine Rolle spielten. Lob an den Hauptdarsteller, die Inszenierung mit dem dauernden Kameragewackel ist mir dann doch zu gewollt "authentisch". Kann man diskutieren, kann auch reichlich missverstehen (man siehe die diverse "geil, aber könnte brutaler sein"-Kommentare anderswo), aber gute Filme sehen IMO doch anders aus.
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Jimmy Dix: "Du glaubst wohl nicht an die Liebe?" - Joe Hallenbeck: "Doch ich glaube an die Liebe. Ich glaube auch an Krebs." [Last Boy Scout]
Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]
Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]
Rampage: President Down
Bill Williamson ist der große Coup gelungen: Er hat den Präsidenten der Vereinigten Staaten und den Vizepräsidenten umgenietet. Einsam und wütend auf die Welt wartet er in einem ungemütlichen Unterschlupf auf das FBI, das ihm allmählich immer näher kommt… Uwe Bolls letzter Film als Regisseur greift viele wichtige Themen auf und präsentiert noch einmal einen richtig wütenden Bollinator!
Zur "Rampage: President Down" Kritik
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freeman
Bill Williamson ist der große Coup gelungen: Er hat den Präsidenten der Vereinigten Staaten und den Vizepräsidenten umgenietet. Einsam und wütend auf die Welt wartet er in einem ungemütlichen Unterschlupf auf das FBI, das ihm allmählich immer näher kommt… Uwe Bolls letzter Film als Regisseur greift viele wichtige Themen auf und präsentiert noch einmal einen richtig wütenden Bollinator!
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freeman
Re: Rampage + Capital Punishment + President Down
Nach dem erstaunlich gelungenen, effektiven 1. Teil (2009) und der merklich schwächeren ersten Fortsetzung „Capital Punishment“ (2014) markierte „Rampage 3: President Down“ 2016 schließlich den Abschluss von Uwe Boll´s „Bill-Williamson-Saga“: Ein für eine knappe Million Dollar in sechs Tagen abgedrehter Streifen – mit so einigen Flashbacks und Flashforwards, zum Teil (oft nicht sehr überzeugend) improvisierten Dialogen, vielen Unglaubwürdigkeiten (bspw. so ziemlich alles, was mit der zentralen ermittelnden Task-Force zutun hat) und einer Menge Boll-typischem Rumgewettere auf plumpem Nach-einigen-Bierchen-Stammtisch-Niveau…
Das auslösende Ereignis – die Ermordung des US-Präsidenten und einiger seiner wichtigsten Regierungsmitglieder – geschieht off-Screen, das folgende Chaos im Land (und später auch auf der ganzen Welt) kann Boll (nicht nur Budget-begingt) einfach nicht glaubhaft vermitteln, Wutreden welchseln sich mit lahmen Ermittlungen, banalem Family-Drama und einigen soliden, wenngleich kostengünstigen und nicht gerade realistisch erdachten Action-Momenten ab. Vereinzelte tatsächlich brauchbare politische oder satirische „Spitzen“ gehen dabei in dem fortwährenden Gepöbele unter…
Die USA beginnt einen Atomkrieg gegen „Islam-Terror-Länder“, verbietet die Ausübung des muslimischen Glaubens, es gibt (mal wieder) Michael-Bay-Bashing, wird u.a. über den Tod von Mark Zuckerberg, Taylor Swift und Britney Spears phantasiert sowie in Sachen Gesinnungen sowohl gegen Republikaner als auch Demokraten ausgeteilt: Strikt mit dem „Holzhammer“ – gern gesellschaftskritisch, insgesamt aber kaum mehr als eine weitere „Word-Vomit“-Tirade Bolls; stellvertretend präsentiert von dem Amokläufer Schrägstrich Massenmörder Bill, welchen Brendan Fletcher erneut ordentlich verkörpert. Einige schöne Natur-Aufnahmen und einzelne durchaus brauchbare Momente retten den Streifen letztlich vor einer noch schlechteren Wertung…
Das auslösende Ereignis – die Ermordung des US-Präsidenten und einiger seiner wichtigsten Regierungsmitglieder – geschieht off-Screen, das folgende Chaos im Land (und später auch auf der ganzen Welt) kann Boll (nicht nur Budget-begingt) einfach nicht glaubhaft vermitteln, Wutreden welchseln sich mit lahmen Ermittlungen, banalem Family-Drama und einigen soliden, wenngleich kostengünstigen und nicht gerade realistisch erdachten Action-Momenten ab. Vereinzelte tatsächlich brauchbare politische oder satirische „Spitzen“ gehen dabei in dem fortwährenden Gepöbele unter…
Die USA beginnt einen Atomkrieg gegen „Islam-Terror-Länder“, verbietet die Ausübung des muslimischen Glaubens, es gibt (mal wieder) Michael-Bay-Bashing, wird u.a. über den Tod von Mark Zuckerberg, Taylor Swift und Britney Spears phantasiert sowie in Sachen Gesinnungen sowohl gegen Republikaner als auch Demokraten ausgeteilt: Strikt mit dem „Holzhammer“ – gern gesellschaftskritisch, insgesamt aber kaum mehr als eine weitere „Word-Vomit“-Tirade Bolls; stellvertretend präsentiert von dem Amokläufer Schrägstrich Massenmörder Bill, welchen Brendan Fletcher erneut ordentlich verkörpert. Einige schöne Natur-Aufnahmen und einzelne durchaus brauchbare Momente retten den Streifen letztlich vor einer noch schlechteren Wertung…
Re: Rampage + Capital Punishment + President Down
Uns Uwe ist btw. auf dem Weekend of Hell in Düsseldorf/Neuss dieses WE.
In diesem Sinne:
freeman
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freeman
Re: Rampage + Capital Punishment + President Down
Geld für seine erhoffte "Deutschland im Winter"-Reihe zusammenkratzen?
Aber mal im Ernst: Bei der Veranstaltung gibt es doch hoffentlich aktuell nicht diese "Fotos mit Stars"-Sache, oder?
Re: Rampage + Capital Punishment + President Down
Doch, doch, sind aber alles 3G Veranstaltungen. Und du darfst nur für den kurzen Moment des Abdrückens die Maske abnehmen. Die damalige Nähe zum Star gibts freilich auch net mehr. Und bisher gabs offizielle noch keinen einzigen Corona-Fall. Conventions sind ja auch schon seit einiger Zeit wieder am Laufen. Aber halt mit entsprechenden Corona-Anpassungen wie deutlich weniger Besucher, Hygienekonzepte usw.
In diesem Sinne:
freeman
In diesem Sinne:
freeman
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