Filmtagebuch: LivingDead
Moderator: SFI
Du bist echt ein genialer Vorkoster. Da hab ich ja wieder Glück gehabt, auch den Brühl-Film nicht zu leihen.
"Spotlight" werde ich mir natürlich auch noch geben. Die Worte zu "Civil War" geben mir ja wieder etwas Hoffnung. War so mit einer der ersten Marvel-Filme, die ich gar nicht mehr so bewusst wahrgenommen habe, weil die einfach aufschlagen wie am Fließband.
Annabelle seh ich genauso, mal schauen, ob der "Lights Out"-Regisseur dem Stoff in Teil 2 die besagten neuen Akzente setzen kann.
"Spotlight" werde ich mir natürlich auch noch geben. Die Worte zu "Civil War" geben mir ja wieder etwas Hoffnung. War so mit einer der ersten Marvel-Filme, die ich gar nicht mehr so bewusst wahrgenommen habe, weil die einfach aufschlagen wie am Fließband.
Annabelle seh ich genauso, mal schauen, ob der "Lights Out"-Regisseur dem Stoff in Teil 2 die besagten neuen Akzente setzen kann.
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Ja, es war wirklich eine Gurke, auch wenn ich vorab schon ein paar warnende Kritiken gelesen habe. Aber die Watson hat mich dann doch schwach werden lassen. ;)Vince hat geschrieben:Du bist echt ein genialer Vorkoster. Da hab ich ja wieder Glück gehabt, auch den Brühl-Film nicht zu leihen.
Ich glaube zwar, dass du wertungstechnisch leicht unter mir liegen wirst, bei beiden Filmen, aber gefallen sollten dir diese trotzdem. :)"Spotlight" werde ich mir natürlich auch noch geben. Die Worte zu "Civil War" geben mir ja wieder etwas Hoffnung. War so mit einer der ersten Marvel-Filme, die ich gar nicht mehr so bewusst wahrgenommen habe, weil die einfach aufschlagen wie am Fließband.
Grundsätzlich kann man da ja auch einiges raus holen. Aber ähnlich wie bei "The Boy" wurde mir da immer viel zu sehr auf den "Puppen-Effekt" vertraut. Das "Drumherum" war dann leider total einfallslos und langweilig.Annabelle seh ich genauso, mal schauen, ob der "Lights Out"-Regisseur dem Stoff in Teil 2 die besagten neuen Akzente setzen kann.
Mit freundlichem Gruß
LivingDead
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The Boy
Sehr konservativ geratener Gruselfilm, der konsequent das kleine Horrorfilm-Einmaleins befolgt. Seine stärksten Momente hat „The Boy“ noch im ersten Drittel mit der Einführung von Brahms. Hier gibt es in Verbindung mit dem atmosphärischen Anwesen ein paar Gruselspitzen, die durch geschickte Kameraperspektiven ein paar wohlige Gänsehautmomente generieren können. Der gelungene Soundtrack vom „TV-Hans Zimmer“ Bear McCreary tut dabei sein Übriges. Leider ergeben sich im Verlauf des Filmes immer mehr repetitive Momente, die den (durchaus vorhersehbaren, da schon zig-fach dagewesenen) Twist im Schlussakt bereits vermuten lassen.
Lauren Cohan spielt souverän und die Inszenierung ist trotz der Einfallslosigkeit durchaus gelungen. Kann man mal sehen, muss man aber nicht.
Joy - Alles außer gewöhnlich
Wer mit dem Stil von David O. Russel nicht viel anfangen kann, der wird auch hier nicht glücklich werden. Die Verbindung aus komödiantischen Elementen, welche so überspitzt wie kaum auf die Realität übertragbar erscheinen, durch die überaus motivierten Darsteller aber wieder auf ein nachvollziehbares Level heruntergefahren werden, ergibt eine so eigenwillige wie sympathische Atmosphäre, der man sich nur schwerlich entziehen kann – wenn man sich darauf einlässt.
Die auf wahren Begebenheiten beruhende Geschichte selbst möchte einerseits ein Hohelied auf die selbst bestimmende Frau sein, auf der anderen Seite auch immer wieder die Hürden des Kapitalismus in Bezug auf das Entrepreneurship darstellen. Wenn man sich hierbei bissige Seitenhiebe auf das Teleshopping-Business erhofft, dürfte man enttäuscht werden. O. Russel benutzt diesen Markt lediglich als modernes Instrument, um den Traum eines eigenen Produktes verwirklichen zu können.
Die Darstellung des Ganzen als märchenhafte Erzählung lässt den Film ungezwungen und wüst wirken. Jennifer Lawrance dankt es mit einer wunderbaren Leistung, die irgendwo zwischen überforderter Mutter und tougher Business-Frau anzusiedeln ist, was dann wieder den gegenwärtigen Zeitgeist trifft. Letztlich bleiben die großen Erkenntnisse aus. Unterhaltsam und teils erfrischend ist der Film dennoch.
Der Richter: Recht oder Ehre
Das unglaublich formelhafte Drehbuch mit seinen Soap-artigen Elementen könnte so oder so ähnlich auch sonntagabends im ZDF-Programm zu finden sein. Klischees werden hier nach dem kleinen Genre-Einmaleins abgehakt und das Drehbuch bleibt tatsächlich von vorne bis hinten so vorhersehbar wie einfallslos. Demgegenüber steht ein toller Cast und die hervorragende Umsetzung inklusive eines beeindruckenden Soundtracks von Drama-Spezi Thomas Newman. Vor allem die Darsteller retten den Film dann vor dem völligen Versiegen. Robert Downey Jr. gibt zwar nur eine Variation seiner üblichen Rollen, doch macht gerade das Konfrontieren dieses Rollenklischees mit den Ereignissen in der Kleinstadt durchaus Spaß und birgt insgeheim ein großes Unterhaltungspotenzial, welches man diesem Film letztlich doch attestieren muss. Erwähnenswert ist natürlich auch und vor allem Robert Duvall, welcher in seiner dichotomen Rolle den Film trägt und für einige ergreifende Szenen sorgt. Daneben gehen Hochkaräter wie Billy Bob Thornton oder D'Onofrio zwar etwas unter, füllen aber die ihnen aufgetragenen Rollen im jeweiligen Rahmen vollkommen aus.
Insgesamt ist der Film also ein Sammelsurium altbekannter Genreklischees, schafft es aber dank eines tollen Cast für unterhaltsame Stunden zu sorgen.
Bill & Ted's verrückte Reise durch die Zeit
Eine typische Komödie, wie sie nur in den 80ern zu finden war/ist. Mit pubertärem, hysterischem Humor versetzt, zoten sich Bill und Ted durch die Jahrhunderte, um das Referat des Jahrtausends halten zu können. So hirnrissig die Geschichte, so spektakulär ist die Umsetzung mit vielen optischen Effekten, vielen Zeitreisen und einem dumm-collen Hauptdarsteller-Duo. Heutzutage dürften die Gags zumeist eher ein peinliches Schulterzucken auslösen, da diese doch fest in den 80ern verankert sind und ließen den Film eher schlecht altern, doch als kleiner Snack zwischendurch taugt der Film für Fans jener Filme immer noch ganz gut. Der Soundtrack und die Umsetzung passen jedenfalls.
London Has Fallen
Wo schon der Vorgänger als reaktionär verseuchtes Patriotengehabe verstanden werden konnte, aber unter dem Deckmantel eines klassischen B-Actioners im Stile der 80er-Haudrauf-Actionfilme durchaus zu unterhalten verstand (aufgrund seiner in den Actionszenen zelebrierten Schonungslosigkeit), verliert man diese Tugenden in der Fortsetzung aus den Augen. Hier war man schlichtweg versucht, eine noch großspurigere Zerstörungsorgie auf die Beine zu stellen, die durch allerlei Gigantismus den B-Movie-Charme über Bord wirft. Die Schonungslosigkeit des ersten Teils weicht einer xenophoben Zelebrierung allerei Gräueltaten an den Terroristen, welche das Sehvergnügen immer wieder deutlich schmälert. Zwar sind die Actionszenen so zahlreich, wie die sich auftuenden Logiklöcher, doch bleibt der Film stets in Bewegung. So sind die knapp über 90 Minuten schneller überstanden als einem lieb ist. Dennoch bleibt ein äußerst fragwürdiges Actionfilm-Konstrukt.
The Hateful 8
Auch ein vergleichsweise schwacher Tarantino ist noch ein guter Film. Die Zitate, die Bildsprache und die Figurenkonstellationen sind Gründe, sich die Filme von Tarantino anzuschauen, bieten sie doch immer wieder neue Erkenntnisse und reichlich zu entdecken. "The Hateful 8" bleibt dieser Linie treu, fühlt sich dabei jedoch immer wieder zu repetitiv an. Zudem verpasst es Tarantino, seinem Film mehr Originalität zu verpassen. Sicherlich sind die Dialoge gelungen und unterhaltsam wie eh und je.Der gelungene Auftritt von Michael Madsen fühlt sich wie sein x-tes Comeback an. Die Musik von Ennio Morricone ist ebenfalls gelungen, aber eben auch nur eine Variation bekannter Themen. Samuel L. Jackson macht ungemein Spaß. Aber auch er bleibt eben nur so gut, wie man ihn bereits aus vergangenen Tarantino-Auftritten in Erinnerung hat. Somit verliert der Film in keiner Disziplin, jedoch schafft man es nicht, sich aus Erwartungshaltungen zu befreien oder über diese hinaus abzuliefern.
The Dressmaker - Die Schneiderin
Stellenweise arg hysterisch geratener Kostümfilm, der vor allem von seinem dramatischen Schlussakt zehrt, welcher für jeden Dorfbewohner eine kleine Überraschung parat hält. Die Inszenierung passt sich der Atmosphäre an. Ein solider Streifen mit guten Darstellern, der aber noch konsequenter in eine bestimmte Richtung hätte dirigiert werden müssen.
knappe
The Nice Guys
Nach dem grandiosen "Kiss, Kiss, Bang, Bang" liefert Shane Black einen weiteren Genrestreifen ab, welcher mit Versatzstücken des Detektiv und Film Noir-Genres kokettiert. Russel Crowe ("L.A. Confidential") fühlt sich hier eh wohl und auch Ryan Gosling scheint Gefallen an seiner Rolle gefunden zu haben. Der Witz kommt hier noch mehr zur Geltung als bei "KKBB", wobei sich Gosling doch recht deutlich an der Performance von Downey Jr. zu orientieren scheint. Die Geschichte bleibt zwar etwas hinter den Erwartungen zurück und bietet nur wenige Überraschungen, doch überzeugt die dynamische und druckvolle Umsetzung.
gute
The Big Short
Ein Film über die Wirtschaftskrise klingt erstmal nur für BWLer interessant, doch Adam McKay zieht seinen Film so unterhaltsam auf, wie es bei der Thematik wohl nur geht. Wenn eine Selena Gomez am Pokertisch erklärt, wie CDOs funktionieren, dann hat dies ebenso etwas unwirkliches wie ironisches und trifft meist den Kern der Sache. Das hochkarätige Darstellerensemble ist gut gewählt, der Film eher episodenhaft angelegt und beleuchtet die Hintergründe der Wirtschaftskrise ausreichend und zeigt dabei eine Handvoll Menschen, die diese Entwicklung schon vorhergesehen haben. Der Ausblick ist dabei ebenso besorgniserregend wie ein Abbild der menschlichen Natur, welche hier von Gier und Neid getrieben wird.
Conjuring 2
Nach seinem löblichen Ausflug ins Actionfach ("Fast & Furious 7"), in dem er sich ebenso heimisch fühlt ("Death Sentence"), kehrte James Wan wieder zu seinen (Horror-)Wurzeln zurück und drehte das Sequel zu seinem eigenen - sehr erfolgreichen - Film "Conjuring" und fährt dabei noch einmal alles auf, was seine Fans an seinen Filmen schätzen. Gerade der Prolog bringt das Schaffen des Regisseurs noch einmal auf den Punkt, indem in den knapp zehn Minuten alle Mechanismen des Horrorgenres zu kulminieren scheinen. Dass sich Wan bei diesem Film nicht übernimmt, hat er dem Umstand zu verdanken, dass er sich bei "Conjuring 2" vor allem auf die emotionale Unterfütterung des Stoffes konzentriert. Die für einen Horrorfilm ungewöhnliche Überlänge nutzt Wan dafür, allen Figuren genug Raum zu geben, um sich zu entfalten. Die Wirkung ist verblüffend, da vor allem die Gruselszenen infolgedessen profitieren. Sichtlich war Wan darauf aus, auch bei jenen Szenen innovative Ideen einfließen zu lassen (z.B. die an japanische Horrorfilme erinnernde Szene mit dem Gemälde), doch bleiben es letztlich doch nur Variationen bekannter und oft kopierter Wan-Stereotypen (die beileibe immer noch großartig funktionieren).
Die Geschichte bleibt zwar im Großen und Ganzen vorhersehbar, da Genre-Kenner relativ schnell dahinter kommen werden, dass nicht alles so ist, wie es scheint, doch der Weg dahin ist überaus ansprechend und unterhaltend in Szene gesetzt. Joseph Bisharas Soundtrack passt sich dem Ganzen mit ungewöhnlich melodischen Themen an.
Mal wieder eine Fortsetzung, die das Original zu übertrumpfen vermag.
starke
Die Tribute von Panem - Mockingjay Part 1 + 2
Teil 1: Ein größtenteils ereignislos dahinplätschernder erster Teil des letzten Teiles. Durchaus ansprechend in Szene gesetzt, mit gelungen dargestellten Kriegspropaganda-Mechanismen, die junge Leute durchaus wachzurütteln vermag, tritt man mit dem Film inhaltlich jedoch auf der Stelle. Jennifer Lawrence ist gewohnt souverän und mit vollem Körpereinsatz dabei.
Teil 2: Man mag gar von einem überfälligen letzten Teil sprechen, der es dann doch schafft, die Erwartungen zu übertrumpfen und zusammen mit dem zweiten Teil die Spitze dieser Reihe einzunehmen, welche, im aufgekeimten Wust ähnlich gearteter Young Adult-Abenteuer, immer mehr die Bedeutung verlor. Inhaltliche Defizite werden mit einem Mehr an Action und der Rückkehr zu einer Variation der Hungerspiele negiert. Somit bietet sich ein aus inszenatorischer Sicht versöhnlicher Abschluss, der mit allerlei Kreaturen im Untergrund und vielen Fallen auf der Oberfläche prächtig zu unterhalten vermag. Inhaltliche Assoziationen zu einem "Maze Runner 2" sind längt nicht mehr von der Hand zu weisen, wodurch sich auch die Problematik dieser Reihe zeigt. Was man jedoch den Panem-Filmen zugute halten muss, ist, dass sie die Darstellung der Heldin glaubwürdiger transportieren, indem die Medialisierung hierbei eine zentrale Rolle einnimmt, wodurch auch ein gewisser erzieherischer Rahmen geschaffen wird, welcher einem "Maze Runner" völlig fehlt (welche aber als Actionhappen noch besser taugen). Ein okayer, aber völlig überfälliger, Abschluss einer durchwachsenen Filmreihe.
Und noch ein paar Klassiker nachgeholt:
Highlander - Es kann nur einen geben
Der mit dem Wolf tanzt
Sehr konservativ geratener Gruselfilm, der konsequent das kleine Horrorfilm-Einmaleins befolgt. Seine stärksten Momente hat „The Boy“ noch im ersten Drittel mit der Einführung von Brahms. Hier gibt es in Verbindung mit dem atmosphärischen Anwesen ein paar Gruselspitzen, die durch geschickte Kameraperspektiven ein paar wohlige Gänsehautmomente generieren können. Der gelungene Soundtrack vom „TV-Hans Zimmer“ Bear McCreary tut dabei sein Übriges. Leider ergeben sich im Verlauf des Filmes immer mehr repetitive Momente, die den (durchaus vorhersehbaren, da schon zig-fach dagewesenen) Twist im Schlussakt bereits vermuten lassen.
Lauren Cohan spielt souverän und die Inszenierung ist trotz der Einfallslosigkeit durchaus gelungen. Kann man mal sehen, muss man aber nicht.
Joy - Alles außer gewöhnlich
Wer mit dem Stil von David O. Russel nicht viel anfangen kann, der wird auch hier nicht glücklich werden. Die Verbindung aus komödiantischen Elementen, welche so überspitzt wie kaum auf die Realität übertragbar erscheinen, durch die überaus motivierten Darsteller aber wieder auf ein nachvollziehbares Level heruntergefahren werden, ergibt eine so eigenwillige wie sympathische Atmosphäre, der man sich nur schwerlich entziehen kann – wenn man sich darauf einlässt.
Die auf wahren Begebenheiten beruhende Geschichte selbst möchte einerseits ein Hohelied auf die selbst bestimmende Frau sein, auf der anderen Seite auch immer wieder die Hürden des Kapitalismus in Bezug auf das Entrepreneurship darstellen. Wenn man sich hierbei bissige Seitenhiebe auf das Teleshopping-Business erhofft, dürfte man enttäuscht werden. O. Russel benutzt diesen Markt lediglich als modernes Instrument, um den Traum eines eigenen Produktes verwirklichen zu können.
Die Darstellung des Ganzen als märchenhafte Erzählung lässt den Film ungezwungen und wüst wirken. Jennifer Lawrance dankt es mit einer wunderbaren Leistung, die irgendwo zwischen überforderter Mutter und tougher Business-Frau anzusiedeln ist, was dann wieder den gegenwärtigen Zeitgeist trifft. Letztlich bleiben die großen Erkenntnisse aus. Unterhaltsam und teils erfrischend ist der Film dennoch.
Der Richter: Recht oder Ehre
Das unglaublich formelhafte Drehbuch mit seinen Soap-artigen Elementen könnte so oder so ähnlich auch sonntagabends im ZDF-Programm zu finden sein. Klischees werden hier nach dem kleinen Genre-Einmaleins abgehakt und das Drehbuch bleibt tatsächlich von vorne bis hinten so vorhersehbar wie einfallslos. Demgegenüber steht ein toller Cast und die hervorragende Umsetzung inklusive eines beeindruckenden Soundtracks von Drama-Spezi Thomas Newman. Vor allem die Darsteller retten den Film dann vor dem völligen Versiegen. Robert Downey Jr. gibt zwar nur eine Variation seiner üblichen Rollen, doch macht gerade das Konfrontieren dieses Rollenklischees mit den Ereignissen in der Kleinstadt durchaus Spaß und birgt insgeheim ein großes Unterhaltungspotenzial, welches man diesem Film letztlich doch attestieren muss. Erwähnenswert ist natürlich auch und vor allem Robert Duvall, welcher in seiner dichotomen Rolle den Film trägt und für einige ergreifende Szenen sorgt. Daneben gehen Hochkaräter wie Billy Bob Thornton oder D'Onofrio zwar etwas unter, füllen aber die ihnen aufgetragenen Rollen im jeweiligen Rahmen vollkommen aus.
Insgesamt ist der Film also ein Sammelsurium altbekannter Genreklischees, schafft es aber dank eines tollen Cast für unterhaltsame Stunden zu sorgen.
Bill & Ted's verrückte Reise durch die Zeit
Eine typische Komödie, wie sie nur in den 80ern zu finden war/ist. Mit pubertärem, hysterischem Humor versetzt, zoten sich Bill und Ted durch die Jahrhunderte, um das Referat des Jahrtausends halten zu können. So hirnrissig die Geschichte, so spektakulär ist die Umsetzung mit vielen optischen Effekten, vielen Zeitreisen und einem dumm-collen Hauptdarsteller-Duo. Heutzutage dürften die Gags zumeist eher ein peinliches Schulterzucken auslösen, da diese doch fest in den 80ern verankert sind und ließen den Film eher schlecht altern, doch als kleiner Snack zwischendurch taugt der Film für Fans jener Filme immer noch ganz gut. Der Soundtrack und die Umsetzung passen jedenfalls.
London Has Fallen
Wo schon der Vorgänger als reaktionär verseuchtes Patriotengehabe verstanden werden konnte, aber unter dem Deckmantel eines klassischen B-Actioners im Stile der 80er-Haudrauf-Actionfilme durchaus zu unterhalten verstand (aufgrund seiner in den Actionszenen zelebrierten Schonungslosigkeit), verliert man diese Tugenden in der Fortsetzung aus den Augen. Hier war man schlichtweg versucht, eine noch großspurigere Zerstörungsorgie auf die Beine zu stellen, die durch allerlei Gigantismus den B-Movie-Charme über Bord wirft. Die Schonungslosigkeit des ersten Teils weicht einer xenophoben Zelebrierung allerei Gräueltaten an den Terroristen, welche das Sehvergnügen immer wieder deutlich schmälert. Zwar sind die Actionszenen so zahlreich, wie die sich auftuenden Logiklöcher, doch bleibt der Film stets in Bewegung. So sind die knapp über 90 Minuten schneller überstanden als einem lieb ist. Dennoch bleibt ein äußerst fragwürdiges Actionfilm-Konstrukt.
The Hateful 8
Auch ein vergleichsweise schwacher Tarantino ist noch ein guter Film. Die Zitate, die Bildsprache und die Figurenkonstellationen sind Gründe, sich die Filme von Tarantino anzuschauen, bieten sie doch immer wieder neue Erkenntnisse und reichlich zu entdecken. "The Hateful 8" bleibt dieser Linie treu, fühlt sich dabei jedoch immer wieder zu repetitiv an. Zudem verpasst es Tarantino, seinem Film mehr Originalität zu verpassen. Sicherlich sind die Dialoge gelungen und unterhaltsam wie eh und je.Der gelungene Auftritt von Michael Madsen fühlt sich wie sein x-tes Comeback an. Die Musik von Ennio Morricone ist ebenfalls gelungen, aber eben auch nur eine Variation bekannter Themen. Samuel L. Jackson macht ungemein Spaß. Aber auch er bleibt eben nur so gut, wie man ihn bereits aus vergangenen Tarantino-Auftritten in Erinnerung hat. Somit verliert der Film in keiner Disziplin, jedoch schafft man es nicht, sich aus Erwartungshaltungen zu befreien oder über diese hinaus abzuliefern.
The Dressmaker - Die Schneiderin
Stellenweise arg hysterisch geratener Kostümfilm, der vor allem von seinem dramatischen Schlussakt zehrt, welcher für jeden Dorfbewohner eine kleine Überraschung parat hält. Die Inszenierung passt sich der Atmosphäre an. Ein solider Streifen mit guten Darstellern, der aber noch konsequenter in eine bestimmte Richtung hätte dirigiert werden müssen.
knappe
The Nice Guys
Nach dem grandiosen "Kiss, Kiss, Bang, Bang" liefert Shane Black einen weiteren Genrestreifen ab, welcher mit Versatzstücken des Detektiv und Film Noir-Genres kokettiert. Russel Crowe ("L.A. Confidential") fühlt sich hier eh wohl und auch Ryan Gosling scheint Gefallen an seiner Rolle gefunden zu haben. Der Witz kommt hier noch mehr zur Geltung als bei "KKBB", wobei sich Gosling doch recht deutlich an der Performance von Downey Jr. zu orientieren scheint. Die Geschichte bleibt zwar etwas hinter den Erwartungen zurück und bietet nur wenige Überraschungen, doch überzeugt die dynamische und druckvolle Umsetzung.
gute
The Big Short
Ein Film über die Wirtschaftskrise klingt erstmal nur für BWLer interessant, doch Adam McKay zieht seinen Film so unterhaltsam auf, wie es bei der Thematik wohl nur geht. Wenn eine Selena Gomez am Pokertisch erklärt, wie CDOs funktionieren, dann hat dies ebenso etwas unwirkliches wie ironisches und trifft meist den Kern der Sache. Das hochkarätige Darstellerensemble ist gut gewählt, der Film eher episodenhaft angelegt und beleuchtet die Hintergründe der Wirtschaftskrise ausreichend und zeigt dabei eine Handvoll Menschen, die diese Entwicklung schon vorhergesehen haben. Der Ausblick ist dabei ebenso besorgniserregend wie ein Abbild der menschlichen Natur, welche hier von Gier und Neid getrieben wird.
Conjuring 2
Nach seinem löblichen Ausflug ins Actionfach ("Fast & Furious 7"), in dem er sich ebenso heimisch fühlt ("Death Sentence"), kehrte James Wan wieder zu seinen (Horror-)Wurzeln zurück und drehte das Sequel zu seinem eigenen - sehr erfolgreichen - Film "Conjuring" und fährt dabei noch einmal alles auf, was seine Fans an seinen Filmen schätzen. Gerade der Prolog bringt das Schaffen des Regisseurs noch einmal auf den Punkt, indem in den knapp zehn Minuten alle Mechanismen des Horrorgenres zu kulminieren scheinen. Dass sich Wan bei diesem Film nicht übernimmt, hat er dem Umstand zu verdanken, dass er sich bei "Conjuring 2" vor allem auf die emotionale Unterfütterung des Stoffes konzentriert. Die für einen Horrorfilm ungewöhnliche Überlänge nutzt Wan dafür, allen Figuren genug Raum zu geben, um sich zu entfalten. Die Wirkung ist verblüffend, da vor allem die Gruselszenen infolgedessen profitieren. Sichtlich war Wan darauf aus, auch bei jenen Szenen innovative Ideen einfließen zu lassen (z.B. die an japanische Horrorfilme erinnernde Szene mit dem Gemälde), doch bleiben es letztlich doch nur Variationen bekannter und oft kopierter Wan-Stereotypen (die beileibe immer noch großartig funktionieren).
Die Geschichte bleibt zwar im Großen und Ganzen vorhersehbar, da Genre-Kenner relativ schnell dahinter kommen werden, dass nicht alles so ist, wie es scheint, doch der Weg dahin ist überaus ansprechend und unterhaltend in Szene gesetzt. Joseph Bisharas Soundtrack passt sich dem Ganzen mit ungewöhnlich melodischen Themen an.
Mal wieder eine Fortsetzung, die das Original zu übertrumpfen vermag.
starke
Die Tribute von Panem - Mockingjay Part 1 + 2
Teil 1: Ein größtenteils ereignislos dahinplätschernder erster Teil des letzten Teiles. Durchaus ansprechend in Szene gesetzt, mit gelungen dargestellten Kriegspropaganda-Mechanismen, die junge Leute durchaus wachzurütteln vermag, tritt man mit dem Film inhaltlich jedoch auf der Stelle. Jennifer Lawrence ist gewohnt souverän und mit vollem Körpereinsatz dabei.
Teil 2: Man mag gar von einem überfälligen letzten Teil sprechen, der es dann doch schafft, die Erwartungen zu übertrumpfen und zusammen mit dem zweiten Teil die Spitze dieser Reihe einzunehmen, welche, im aufgekeimten Wust ähnlich gearteter Young Adult-Abenteuer, immer mehr die Bedeutung verlor. Inhaltliche Defizite werden mit einem Mehr an Action und der Rückkehr zu einer Variation der Hungerspiele negiert. Somit bietet sich ein aus inszenatorischer Sicht versöhnlicher Abschluss, der mit allerlei Kreaturen im Untergrund und vielen Fallen auf der Oberfläche prächtig zu unterhalten vermag. Inhaltliche Assoziationen zu einem "Maze Runner 2" sind längt nicht mehr von der Hand zu weisen, wodurch sich auch die Problematik dieser Reihe zeigt. Was man jedoch den Panem-Filmen zugute halten muss, ist, dass sie die Darstellung der Heldin glaubwürdiger transportieren, indem die Medialisierung hierbei eine zentrale Rolle einnimmt, wodurch auch ein gewisser erzieherischer Rahmen geschaffen wird, welcher einem "Maze Runner" völlig fehlt (welche aber als Actionhappen noch besser taugen). Ein okayer, aber völlig überfälliger, Abschluss einer durchwachsenen Filmreihe.
Und noch ein paar Klassiker nachgeholt:
Highlander - Es kann nur einen geben
Der mit dem Wolf tanzt
Mit freundlichem Gruß
LivingDead
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Westworld
Ein von Michael Crichton inszeniertes Trash-Spektakel, das viele Lesarten zulässt, ungeachtet dessen vor allem aber aus inszenatorischer Sicht auch heute noch zu begeistern versteht. Ein Vergnügungspark als Allegoration für eine Gesellschaft, die nur noch unterhalten werden will, und dabei enthemmt ihren Perversionen freien Lauf lässt. Oder als Sinnbild für das Kino, welches - vor allem im Western-Genre - Anfang der 70er vom desillusionierten Antihelden der Marke Sam Peckinpah geprägt war. So lassen sich mit den zahlreichen Zeitlupensequenzen, gerade in den Actionszenen, viele Parallelen zu der Regieikone erkennen.
Yul Brynner mimt dabei die Verkörperung der gegensätzlichen Kraft in diesem Feld, dargestellt in Form eines Amok laufenden Roboters, welcher im Gegensatz zu einem HAL 9000, eher als Metapher für Ordnung und Moralität verstanden werden will.
Marvel's Agents of S.H.I.E.L.D. - Staffel 2
Leider ein qualitativer Abstieg zur unterhaltenden ersten Staffel. Zwar mausert sich die zweite Season im Verlauf und erlebt in der Mitte ihre Hochzeit, indem viele Handlungsstränge endlich spannend zu kulminieren scheinen, doch lässt die anödende Familiengeschichte rund um Skye sämtliche Qualitätssprünge vergessen machen. Mich hat die Darstellung von Kyle MacLachlan im Verlauf der Staffel nur noch genervt, weshalb die Emotionalität des Finales komplett an mir vorbei ging. Zudem wirkt die Staffel im Ganzen erzählerisch unausgewogen und wirr. Selbst die Einbindung der Ereignisse aus dem MCU verpufft völlig und hat bei weitem nicht die Tragweite wie noch bei der ersten Staffel.
Es gibt gelungene Einzelszenen und die Effekte sowie viele Actionszenen können sich durchaus sehen lassen, weshalb auch dieser Season ein gewisses Unterhaltungspotenzial nicht abgesprochen werden kann. Doch inhaltlich ist die Serie schon ziemlich Banane.
The Forest
Solider Genrefilm, der zwar bisweilen vorhersehbar geraten ist, doch durch seine gelungene Inszenierung und einer guten Hauptdarstellerin für kurzweiligen Grusel sorgt. Das etwas ausgelutschte Wald-Ambiente wird für nette Gruselspitzen genutzt, wobei hier auf erfreuliche Art und Weise in Zurückhaltung geübt wurde. Viele Szenen spielen sich in der Psyche der Hauptdarstellerin ab, wodurch immer wieder kleine Verwirrspiele für Unwohlsein sorgen. Mit Taylor Kinney wurde dann auch ein so sympathischer wie undurchsichtiger Typ gecastet.
Wer hier nichts erwartet, sollte auf jeden Fall nicht enttäuscht werden und für Genreliebhaber ist der Film auf jeden Fall eine Empfehlung wert.
Die sieben Samurai
Filmhistorisch äußerst bedeutsamer Klassiker, der zahlreiche Remakes und Neuinterpretationen nach sich zog und viele Filmemacher bis in die Gegenwart beeinflusste. Nicht von ungefähr sollte man behaupten, denn wie Kurosawa hier die westliche Art der Geschichtenerzählung mit der japanischen Kultur konglomerieren lässt, ohne jedoch die Samurai zu sehr zu verherrlichen, ist großes Kino - im wortwörtlichsten Sinne.
Die glorreichen Sieben
Das Remake von Kurosawas Actionklassiker hält sich doch recht eng an die Vorlage, erlaubt sich gar ein paar eins zu eins übernommene Szenen und Dialoge. Dennoch hat John Sturges' Western-Klassiker genug eigene Qualitäten, welche seinen Kultstatus gegenüber dem Original rechtfertigen. Angefangen beim durchweg namhaften Cast, welcher auch die bis dato eher unbekannten Namen Bronson, Coburn und natürlich Buchholz vorzuweisen hatte, den toll fotografierten und choreografierten Actionszenen und dem oft kopierten Score von Elmer Bernstein. All dies konglomeriert zusammen mit der aufs Nötigste reduzierten Geschichte zu einem Popcorn-Western, wie er im Buche steht und auch heute noch ungemein viel Spaß macht.
Der Film zog infolgedessen drei Fortsetzungen nach sich, welche allesamt nicht an den Erfolg des Originals anknüpfen konnten.
Before the Flood
Durchaus sehenswerte Dokumentation, die nochmal all die Problematiken der Gegenwart in Bezug auf den Klimawandel auf den Punkt bringt. Zwar kann DiCaprio bei Weitem keine neuen Erkenntnisse aus den Fakten erschließen, doch vermag der Film durchaus wachzurütteln und den eigenen Lebensstil noch einmal zu überdenken.
Whiplash
Musikfilme gibt es wie Sand am Meer. Zumeist beschränken sich die Macher auf Musiklegenden und machen mehr oder minder schön gezeichnete Biopics aus den Vorlagen. Damien Chazelle wählt für "Whiplash" (seines Zeichens das Remake des ebenfalls von ihm inszenierten Kurzfilmes) einen gänzlich anderen Ansatz. Und das in vielerlei Hinsicht. Zunächst einmal ist die Story gänzlich frei erfunden. Erzählt wird die Geschichte eines Schlagzeugers, der der beste Jazz-Drummer der Welt werden möchte und dabei immer wieder mit seinem Mentor aneinander gerät. In jenen Szenen, in denen J. K. Simmons als besagter Mentor die Studenten mit zweifelhaften Methoden zu Höchstleistungen antreiben will, kommen Erinnerungen an die drakonischen Ausbildungsmethoden Sgt. Hartmans in "Full Metal Jacket" hoch, in denen er gezielt versuchte, die Männer der Ausbildungseinheit zu brechen. Ähnlich fiebrig inszeniert Chazelle diese Szenen, weshalb eine Bezeichnung als Musik-Thriller, wie sie oft zu lesen war, gar nicht so weit hergeholt scheint. Chazelle zeichnet seine Charaktere dabei als so unsympathisch wie gesellschaftlich unfähig, nur um ihrem Ziel näher zu kommen. Klassische Storyfragmente, wie die sich anbahnende Lovestory, werden dabei antiklimatisch im Keim erstickt. In "Whiplash" geht es einzig und allein um die Machtverhältnisse in der Student-Lehrer-Beziehung, welche zum Schluss ihren orgiastischen Höhepunkt findet. Dabei verzichtet Chazelle ganz bewusst darauf, diesen Umstand kritisch zu hinterfragen, sondern lässt die Musik entscheiden. Dem Zuschauer sollte dabei klar sein, dass man es mit zwei völlig verstiegenen Charakteren zu tun hat, die im Zwang des Perfektionismus Familie und Freunde hinter sich lassen. Doch gerade durch diesen Umstand bezieht der Film seinen Reiz und final eine unglaubliche Wirkung, die ungemein nachhallt.
Demonic - Haus des Horrors
Völlig uninspirierter Horrorfilm, der mit Versatzstücken aus "Paranormal Activity", "Sinister" und den Horrorfilmen von James Wan ein krudes Sammelsurium an Horrorfilmklischees aneinanderreiht. Die Dialoge sind krampfig und wenig authentisch, die Inszenierung lieb- und ideenlos. Mit Maria Bello und Frank Grillo werden zwei namhaftere Darsteller auf Sparflamme verheizt. Kann man getrost auslassen.
Fear the Walking Dead Staffel 2
Mit der zweiten Staffel nimmt sich das Spin-Off ein wenig die Daseinsberechtigung und negiert den Stellenwert als Prequel. Viel zu schnell findet sich das Figurenensemble in einer ähnlichen Situation wieder, wie es die Besetzung der Originalserie bereits von Beginn an durchlebt. Viele Handlungsstränge erinnern fatal an bereits Gesehenes. Zwar bleibt "Fear the Walking Dead" eine höchst unterhaltsame Angelegenheit mit einem hohen Product Value, doch schwingt nunmehr das Gefühl des Aufwärmens allseits bekannter Handlungsmuster mit.
True Detective Staffel 2
Wie bereits vielen Stimmen zu entnehmen war, rangiert die zweite Staffel qualitativ deutlich hinter der genialen ersten Staffel. Man war sichtlich gewillt, einen anderen Weg einzugehen, weshalb man sich im Gegensatz zum sumpfigen South Louisiana der ersten Staffel, für das sonnige Kalifornien entschied. Im Zentrum stehen diesmal auch vier Charaktere, die jeweils für sich mehr oder weniger zu verlieren haben und am Scheideweg stehen. Die Darsteller sind namhaft und gut gewählt, mit McAdams und Vaughn auch gegen den Strich gecastet. Der Fall eines vermissten Mannes führt die Charaktere schließlich zusammen. Dabei erinnert die Staffel bisweilen an die Filme von Michael Mann, an "Heat" im Speziellen. So ist die auffällige Grauzeichnung der Charaktere stilgebend. Der Fall selbst ist verschachtelt erzählt, besitzt aber leider nicht die Tiefe der ersten Staffel, welche ungemein von Cary Joji Fukunagas Regie profitierte und die Serie eher wie einen achtstündigen Film wirken ließ. Der wechselnde Regieposten der zweiten Staffel hat dabei zur Folge, dass immer wieder kleinere Brüche die Story ausbremsen, welche dabei eher um zwei große Highlights gestrickt wurde. Zum einen gibt es da die große, an "Heat" gemahnende, Schießerei in der Mitte der Staffel, die mit allerlei Shoot-Outs und viel Kollateralschäden aufwartet. Desweiteren ist der verstörende Ausflug in eine Massenorgie erwähnenswert, welche zusammen mit der musikalischen Untermalung ein inszenatorisches Highlight darstellt. Ansonsten wird die Serie von den Charakteren getragen, welche aber leider immer wieder in klischeehafte Gefilde abdriften und der Serie einiges an Intensität kosten. Die letzte Folge bleibt dann auch recht überraschungsarm und lässt die Staffel zwar adäquat, aber eben auch ohne großes Ausrufezeichen enden.
Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind
Gelungener Ausflug zurück ins Harry Potter-Universum, der genug Atmosphäre der Originalfilme besitzt, um eine ähnlich magische Stimmung zu lancieren, und genug Eigenständigkeit mitbringt, um eine weitere, auf fünf Filme ausgewälzte, Filmreihe zu rechtfertigen. David Yates knüpft inszenatorisch an die letzten Potter-Filme an und zeichnet mit blassen Farben ein trostloses Bild New Yorks der 1920er Jahre. Damit wirken die Ausflüge ins Reich der phantastischen Tierwesen umso farbenfroher. In jenen Momenten blitzt immer wieder ein vordergründiger Humor durch, der an die ersten Potter-Filme erinnert. Doch daneben entwickelt Rowling eine recht düstere Geschichte, die mit Themen wie Minderheitenpolitik und Kindesmissbrauch an gesellschaftlich und politisch sehr aktuelle Brennpunkte anknüpft. Die Darsteller (diesmal keinerlei Kinderdarsteller) sind durch die Bank weg unverbraucht und spielfreudig, schlichtweg hervorragend gecastet. In weiteren Rollen überzeugen alte Hasen wie Colin Farrell und Jon Voight (dessen Rolle allerdings noch etwas nichtssagend bleibt). Rowlings erstes Drehbuch erweitert das Potter-Universum mit diesem Film sinnvoll, lässt aber vor allem gen Ende etwas nach, zumal der Blockbuster-Showdown nicht ganz zum Rest des Filmes passen mag und die Geschichte etwas zu überraschungsarm ausklingen lässt.
Letztlich überzeugt der Film aber auf ganzer Linie, sodass man sich durchaus auf den zweiten Teil Ende 2018 freuen darf.
Pay the Ghost
Highlight des Filmes ist einmal mehr Nicolas Cage in der Rolle eines verzweifelt nach seinem Sohn suchenden Professors. Erwähnenswert ist zudem, dass er sich mit dem Overacting sichtlich zurückhält (jedoch bleibt seine Frisur stets Indikator für den emotionalen Zustand seiner Rolle).
Der Film selbst ist dann ein Gruselthriller auf Sparflamme, der zwar durch eine gute Inszenierung mit viel Sinn für atmosphärische Einstellungen zu punkten versteht, doch durch die wenig überraschende Story und wenigen, lieblosen Jump-Scares wieder versucht, wach zu rütteln.
Independence Day 2: Die Wiederkehr
Ganz offensichtlich ist die Zeit der großen Zerstörungs-Blockbuster vorüber. Wenn es sogar ein Roland Emmerich nicht mehr schafft, mit der Fortsetzung des wohl größten Gigantismus-Blockbusters der 90er Jahre, an jenen Spaß anzuknüpfen, dann sollte man sich einmal fragen, woran dies wohl liegen mag. Eventuell ist es die repetitive Geschichte, die im Großen und Ganzen ein Wiederkäuen der Origin-Story darstellt. Vielleicht mag es auch daran liegen, dass die Story überhaupt mit ihrer Böse-Aliens-zerstören-die Wahrzeichen-der-Menschen-Prämisse reichlich antiquiert wirkt. Sicherlich haben dies auch die Macher eingesehen und verkaufen den Film mit einer ordentlichen Portion Humor und Ironie. Doch leider zündet kaum einer der Witze und die Charaktere und deren Dialoge verkommen zur nichtigen Lachnummer auf niederem Niveau. Nun, das mag alles noch zu verkraften sein, denn wenn man sich einen Roland Emmerich-Film anschaut, dann vordergründig aus einem Grund: Möglichst viel muss mit möglichst spektakulären Bildern zerstört werden. Nun, in dieser Hinsicht gibt es naturgemäß einiges Spektakuläres zu betrachten, doch bleibt der große Aha-Effekt schlichtweg aus. Es gibt immer wieder große Momente, doch sind diese immer viel zu schnell vorbei, bevor man das Gefühl hätte, sich satt gesehen zu haben. Insofern bleibt der Film insgesamt auf ganzer Linie hinter den eh niedrigen Erwartungen zurück und nimmt einem die Lust auf weitere Alien-Zerstörungs-Filme endgültig.
Ein von Michael Crichton inszeniertes Trash-Spektakel, das viele Lesarten zulässt, ungeachtet dessen vor allem aber aus inszenatorischer Sicht auch heute noch zu begeistern versteht. Ein Vergnügungspark als Allegoration für eine Gesellschaft, die nur noch unterhalten werden will, und dabei enthemmt ihren Perversionen freien Lauf lässt. Oder als Sinnbild für das Kino, welches - vor allem im Western-Genre - Anfang der 70er vom desillusionierten Antihelden der Marke Sam Peckinpah geprägt war. So lassen sich mit den zahlreichen Zeitlupensequenzen, gerade in den Actionszenen, viele Parallelen zu der Regieikone erkennen.
Yul Brynner mimt dabei die Verkörperung der gegensätzlichen Kraft in diesem Feld, dargestellt in Form eines Amok laufenden Roboters, welcher im Gegensatz zu einem HAL 9000, eher als Metapher für Ordnung und Moralität verstanden werden will.
Marvel's Agents of S.H.I.E.L.D. - Staffel 2
Leider ein qualitativer Abstieg zur unterhaltenden ersten Staffel. Zwar mausert sich die zweite Season im Verlauf und erlebt in der Mitte ihre Hochzeit, indem viele Handlungsstränge endlich spannend zu kulminieren scheinen, doch lässt die anödende Familiengeschichte rund um Skye sämtliche Qualitätssprünge vergessen machen. Mich hat die Darstellung von Kyle MacLachlan im Verlauf der Staffel nur noch genervt, weshalb die Emotionalität des Finales komplett an mir vorbei ging. Zudem wirkt die Staffel im Ganzen erzählerisch unausgewogen und wirr. Selbst die Einbindung der Ereignisse aus dem MCU verpufft völlig und hat bei weitem nicht die Tragweite wie noch bei der ersten Staffel.
Es gibt gelungene Einzelszenen und die Effekte sowie viele Actionszenen können sich durchaus sehen lassen, weshalb auch dieser Season ein gewisses Unterhaltungspotenzial nicht abgesprochen werden kann. Doch inhaltlich ist die Serie schon ziemlich Banane.
The Forest
Solider Genrefilm, der zwar bisweilen vorhersehbar geraten ist, doch durch seine gelungene Inszenierung und einer guten Hauptdarstellerin für kurzweiligen Grusel sorgt. Das etwas ausgelutschte Wald-Ambiente wird für nette Gruselspitzen genutzt, wobei hier auf erfreuliche Art und Weise in Zurückhaltung geübt wurde. Viele Szenen spielen sich in der Psyche der Hauptdarstellerin ab, wodurch immer wieder kleine Verwirrspiele für Unwohlsein sorgen. Mit Taylor Kinney wurde dann auch ein so sympathischer wie undurchsichtiger Typ gecastet.
Wer hier nichts erwartet, sollte auf jeden Fall nicht enttäuscht werden und für Genreliebhaber ist der Film auf jeden Fall eine Empfehlung wert.
Die sieben Samurai
Filmhistorisch äußerst bedeutsamer Klassiker, der zahlreiche Remakes und Neuinterpretationen nach sich zog und viele Filmemacher bis in die Gegenwart beeinflusste. Nicht von ungefähr sollte man behaupten, denn wie Kurosawa hier die westliche Art der Geschichtenerzählung mit der japanischen Kultur konglomerieren lässt, ohne jedoch die Samurai zu sehr zu verherrlichen, ist großes Kino - im wortwörtlichsten Sinne.
Die glorreichen Sieben
Das Remake von Kurosawas Actionklassiker hält sich doch recht eng an die Vorlage, erlaubt sich gar ein paar eins zu eins übernommene Szenen und Dialoge. Dennoch hat John Sturges' Western-Klassiker genug eigene Qualitäten, welche seinen Kultstatus gegenüber dem Original rechtfertigen. Angefangen beim durchweg namhaften Cast, welcher auch die bis dato eher unbekannten Namen Bronson, Coburn und natürlich Buchholz vorzuweisen hatte, den toll fotografierten und choreografierten Actionszenen und dem oft kopierten Score von Elmer Bernstein. All dies konglomeriert zusammen mit der aufs Nötigste reduzierten Geschichte zu einem Popcorn-Western, wie er im Buche steht und auch heute noch ungemein viel Spaß macht.
Der Film zog infolgedessen drei Fortsetzungen nach sich, welche allesamt nicht an den Erfolg des Originals anknüpfen konnten.
Before the Flood
Durchaus sehenswerte Dokumentation, die nochmal all die Problematiken der Gegenwart in Bezug auf den Klimawandel auf den Punkt bringt. Zwar kann DiCaprio bei Weitem keine neuen Erkenntnisse aus den Fakten erschließen, doch vermag der Film durchaus wachzurütteln und den eigenen Lebensstil noch einmal zu überdenken.
Whiplash
Musikfilme gibt es wie Sand am Meer. Zumeist beschränken sich die Macher auf Musiklegenden und machen mehr oder minder schön gezeichnete Biopics aus den Vorlagen. Damien Chazelle wählt für "Whiplash" (seines Zeichens das Remake des ebenfalls von ihm inszenierten Kurzfilmes) einen gänzlich anderen Ansatz. Und das in vielerlei Hinsicht. Zunächst einmal ist die Story gänzlich frei erfunden. Erzählt wird die Geschichte eines Schlagzeugers, der der beste Jazz-Drummer der Welt werden möchte und dabei immer wieder mit seinem Mentor aneinander gerät. In jenen Szenen, in denen J. K. Simmons als besagter Mentor die Studenten mit zweifelhaften Methoden zu Höchstleistungen antreiben will, kommen Erinnerungen an die drakonischen Ausbildungsmethoden Sgt. Hartmans in "Full Metal Jacket" hoch, in denen er gezielt versuchte, die Männer der Ausbildungseinheit zu brechen. Ähnlich fiebrig inszeniert Chazelle diese Szenen, weshalb eine Bezeichnung als Musik-Thriller, wie sie oft zu lesen war, gar nicht so weit hergeholt scheint. Chazelle zeichnet seine Charaktere dabei als so unsympathisch wie gesellschaftlich unfähig, nur um ihrem Ziel näher zu kommen. Klassische Storyfragmente, wie die sich anbahnende Lovestory, werden dabei antiklimatisch im Keim erstickt. In "Whiplash" geht es einzig und allein um die Machtverhältnisse in der Student-Lehrer-Beziehung, welche zum Schluss ihren orgiastischen Höhepunkt findet. Dabei verzichtet Chazelle ganz bewusst darauf, diesen Umstand kritisch zu hinterfragen, sondern lässt die Musik entscheiden. Dem Zuschauer sollte dabei klar sein, dass man es mit zwei völlig verstiegenen Charakteren zu tun hat, die im Zwang des Perfektionismus Familie und Freunde hinter sich lassen. Doch gerade durch diesen Umstand bezieht der Film seinen Reiz und final eine unglaubliche Wirkung, die ungemein nachhallt.
Demonic - Haus des Horrors
Völlig uninspirierter Horrorfilm, der mit Versatzstücken aus "Paranormal Activity", "Sinister" und den Horrorfilmen von James Wan ein krudes Sammelsurium an Horrorfilmklischees aneinanderreiht. Die Dialoge sind krampfig und wenig authentisch, die Inszenierung lieb- und ideenlos. Mit Maria Bello und Frank Grillo werden zwei namhaftere Darsteller auf Sparflamme verheizt. Kann man getrost auslassen.
Fear the Walking Dead Staffel 2
Mit der zweiten Staffel nimmt sich das Spin-Off ein wenig die Daseinsberechtigung und negiert den Stellenwert als Prequel. Viel zu schnell findet sich das Figurenensemble in einer ähnlichen Situation wieder, wie es die Besetzung der Originalserie bereits von Beginn an durchlebt. Viele Handlungsstränge erinnern fatal an bereits Gesehenes. Zwar bleibt "Fear the Walking Dead" eine höchst unterhaltsame Angelegenheit mit einem hohen Product Value, doch schwingt nunmehr das Gefühl des Aufwärmens allseits bekannter Handlungsmuster mit.
True Detective Staffel 2
Wie bereits vielen Stimmen zu entnehmen war, rangiert die zweite Staffel qualitativ deutlich hinter der genialen ersten Staffel. Man war sichtlich gewillt, einen anderen Weg einzugehen, weshalb man sich im Gegensatz zum sumpfigen South Louisiana der ersten Staffel, für das sonnige Kalifornien entschied. Im Zentrum stehen diesmal auch vier Charaktere, die jeweils für sich mehr oder weniger zu verlieren haben und am Scheideweg stehen. Die Darsteller sind namhaft und gut gewählt, mit McAdams und Vaughn auch gegen den Strich gecastet. Der Fall eines vermissten Mannes führt die Charaktere schließlich zusammen. Dabei erinnert die Staffel bisweilen an die Filme von Michael Mann, an "Heat" im Speziellen. So ist die auffällige Grauzeichnung der Charaktere stilgebend. Der Fall selbst ist verschachtelt erzählt, besitzt aber leider nicht die Tiefe der ersten Staffel, welche ungemein von Cary Joji Fukunagas Regie profitierte und die Serie eher wie einen achtstündigen Film wirken ließ. Der wechselnde Regieposten der zweiten Staffel hat dabei zur Folge, dass immer wieder kleinere Brüche die Story ausbremsen, welche dabei eher um zwei große Highlights gestrickt wurde. Zum einen gibt es da die große, an "Heat" gemahnende, Schießerei in der Mitte der Staffel, die mit allerlei Shoot-Outs und viel Kollateralschäden aufwartet. Desweiteren ist der verstörende Ausflug in eine Massenorgie erwähnenswert, welche zusammen mit der musikalischen Untermalung ein inszenatorisches Highlight darstellt. Ansonsten wird die Serie von den Charakteren getragen, welche aber leider immer wieder in klischeehafte Gefilde abdriften und der Serie einiges an Intensität kosten. Die letzte Folge bleibt dann auch recht überraschungsarm und lässt die Staffel zwar adäquat, aber eben auch ohne großes Ausrufezeichen enden.
Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind
Gelungener Ausflug zurück ins Harry Potter-Universum, der genug Atmosphäre der Originalfilme besitzt, um eine ähnlich magische Stimmung zu lancieren, und genug Eigenständigkeit mitbringt, um eine weitere, auf fünf Filme ausgewälzte, Filmreihe zu rechtfertigen. David Yates knüpft inszenatorisch an die letzten Potter-Filme an und zeichnet mit blassen Farben ein trostloses Bild New Yorks der 1920er Jahre. Damit wirken die Ausflüge ins Reich der phantastischen Tierwesen umso farbenfroher. In jenen Momenten blitzt immer wieder ein vordergründiger Humor durch, der an die ersten Potter-Filme erinnert. Doch daneben entwickelt Rowling eine recht düstere Geschichte, die mit Themen wie Minderheitenpolitik und Kindesmissbrauch an gesellschaftlich und politisch sehr aktuelle Brennpunkte anknüpft. Die Darsteller (diesmal keinerlei Kinderdarsteller) sind durch die Bank weg unverbraucht und spielfreudig, schlichtweg hervorragend gecastet. In weiteren Rollen überzeugen alte Hasen wie Colin Farrell und Jon Voight (dessen Rolle allerdings noch etwas nichtssagend bleibt). Rowlings erstes Drehbuch erweitert das Potter-Universum mit diesem Film sinnvoll, lässt aber vor allem gen Ende etwas nach, zumal der Blockbuster-Showdown nicht ganz zum Rest des Filmes passen mag und die Geschichte etwas zu überraschungsarm ausklingen lässt.
Letztlich überzeugt der Film aber auf ganzer Linie, sodass man sich durchaus auf den zweiten Teil Ende 2018 freuen darf.
Pay the Ghost
Highlight des Filmes ist einmal mehr Nicolas Cage in der Rolle eines verzweifelt nach seinem Sohn suchenden Professors. Erwähnenswert ist zudem, dass er sich mit dem Overacting sichtlich zurückhält (jedoch bleibt seine Frisur stets Indikator für den emotionalen Zustand seiner Rolle).
Der Film selbst ist dann ein Gruselthriller auf Sparflamme, der zwar durch eine gute Inszenierung mit viel Sinn für atmosphärische Einstellungen zu punkten versteht, doch durch die wenig überraschende Story und wenigen, lieblosen Jump-Scares wieder versucht, wach zu rütteln.
Independence Day 2: Die Wiederkehr
Ganz offensichtlich ist die Zeit der großen Zerstörungs-Blockbuster vorüber. Wenn es sogar ein Roland Emmerich nicht mehr schafft, mit der Fortsetzung des wohl größten Gigantismus-Blockbusters der 90er Jahre, an jenen Spaß anzuknüpfen, dann sollte man sich einmal fragen, woran dies wohl liegen mag. Eventuell ist es die repetitive Geschichte, die im Großen und Ganzen ein Wiederkäuen der Origin-Story darstellt. Vielleicht mag es auch daran liegen, dass die Story überhaupt mit ihrer Böse-Aliens-zerstören-die Wahrzeichen-der-Menschen-Prämisse reichlich antiquiert wirkt. Sicherlich haben dies auch die Macher eingesehen und verkaufen den Film mit einer ordentlichen Portion Humor und Ironie. Doch leider zündet kaum einer der Witze und die Charaktere und deren Dialoge verkommen zur nichtigen Lachnummer auf niederem Niveau. Nun, das mag alles noch zu verkraften sein, denn wenn man sich einen Roland Emmerich-Film anschaut, dann vordergründig aus einem Grund: Möglichst viel muss mit möglichst spektakulären Bildern zerstört werden. Nun, in dieser Hinsicht gibt es naturgemäß einiges Spektakuläres zu betrachten, doch bleibt der große Aha-Effekt schlichtweg aus. Es gibt immer wieder große Momente, doch sind diese immer viel zu schnell vorbei, bevor man das Gefühl hätte, sich satt gesehen zu haben. Insofern bleibt der Film insgesamt auf ganzer Linie hinter den eh niedrigen Erwartungen zurück und nimmt einem die Lust auf weitere Alien-Zerstörungs-Filme endgültig.
Mit freundlichem Gruß
LivingDead
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Jessabelle - Die Vorhersehung
Sehr routiniert gefilmter Gruselstreifen, der sich allerdings als so vorhersehbar wie redundant entpuppt. Es gibt sicherlich ein paar atmosphärische Momente und einige wenige Schockmomente, die durchaus sitzen, doch leider wird weder der Voodoo-Aspekt ausreichend ausgeschöpft, noch kann der finale Twist überzeugen. Sarah Snook spielt völlig solide auf, die Musik ist ebenfalls überzeugend. Ansonsten Mittelmaß auf ganzer Linie.
Stoker
Park Chan-Wooks Hollywood-Debüt entpuppt sich als visuell raffiniertes Psycho-Drama, das mit ungewöhnlichen Kameraperspektiven nicht selten an den Master of Suspense erinnert. Sicherlich ist die Geschichte weder neu noch vermag sie zu überraschen. Vielmehr sind es die visuellen Akzente, die diesen Film auszeichnen und eine in der Summe großartige Atmosphäre erschaffen. Inhaltlich sticht vor allem die Rolle von Mia Wasichowska (wie immer toll!) heraus, die durch den sexuellen Subtext auch verschiedene Lesarten auf den Film zulässt. In weiteren Rollen bleiben Nicole Kidman und Matthew Goode eher blass.
Southpaw
"Southpaw" ist einer dieser Filme, die, für sich alleine betrachtet, sicherlich sehr gut sind, im Kontext der Vielzahl an Kampfsport-Dramen jedoch dazu neigen, völlig in der Bedeutungslosigkeit zu verschwinden. Zumal mit "Creed" im gleichen Jahr ein großartiger Film seiner Zunft in den Kinos erschien und die Aufmerksamkeit völlig auf sich zog. So wirkt "Southpaw" immer wieder wie die Pflichtaufgabe aller Beteiligten, noch einen Boxerfilm mit in die Filmographie aufzunehmen. Gyllenhall, seines Zeichens einer der markantesten Method-Actor in Hollywood, beweist dies einmal mehr mit vollem Körpereinsatz, indem er sich mehrere Kilo Muskelmasse antrainierte (wohlgemerkt NACHDEM er sich für "Nightcrawler" ein Jahr zuvor zum Hungerhaken abmagerte). In weiteren Nebenrollen gibt es so bekannte Namen wie McAdams, Whitaker oder auch Curtis Jackson zu sehen, die allesamt gute bis sehr gute Leistungen abliefern, leider aber im Rahmen ihrer klischeehaften Charaktere gefangen zu sein scheinen. Vor allem Forest Whitakter steht somit synonym für den gesamten Film, der zwar durch die Bank weg gut inszeniert ist, jedoch in allen Punkten lediglich aus der Retorte zu stammen scheint. Für Fans des Genres jedoch trotzdem Pflichtlektüre.
Chappie
Mit "Chappie" scheint sich Blomkamp bisweilen wieder aus den Zwängen der hollywoodesken Blockbuster-Attitüden befreien zu wollen. Die Geschichte wirkt originärer, wenngleich sich inhaltlich auch immer wieder Assoziationen zu "Nr 5 lebt!" und Co auftun. Doch atmosphärisch lässt sich sein Film nicht in eine Schublade stecken, sodass sich zwar immer wieder Brüche im Erzählfluss auftun, dies jedoch im gleichen Maße zur ungebügelten Machart des Filmes beiträgt. Chappies Entwicklung ist dabei so antiklimatisch geraten wie das Konglomerat aus Gesellschaftskritik, Gangster-Mileu und realitätsnaher Science-Fiction. Dass die Mitglieder der Band "Die Antwoord" dabei zentrale Figuren einnehmen und Chappies Habitus einen entsprechenden Wandel vollzieht, sorgt einerseits für eine gewisse Komik, welche an entsprechenden Stellen jedoch immer wieder durch einen an "Robocop" gemahnenden Gewaltgrad konterkariert wird.
Inszenatorisch überzeugt der Film mit tollen visuellen Effekten und einem ungewöhnlichen und packenden Soundtrack vom Spezi Hans Zimmer.
Legend
Durchaus lassen sich immer wieder Parallelen zu Scorsese oder De Palma ausmachen, wenn Brian Helgeland mit entsprechendem Aufwand das Gangstermilieu Londons der 1960er Jahre wiederaufleben lässt. Mit Tom Hardy hat er zudem einen entsprechenden Schauspieler zur Hand, der die beiden Hauptrollen mit einer einnehmenden Leinwandpräsenz erfüllt. Nichtsdestotrotz schleicht sich immer wieder das Gefühl ein, dass hier mehr Stil als Substanz vorhanden scheint, sodass sich Helgeland eher mit Einfältigkeiten und reißerischem Storytelling begnügt. Dass "Legend" unterm Strich dennoch unglaublich unterhaltsam geraten ist, bleibt den genannten Umständen verdankt.
Marvel's Luke Cage
Der bisher schwächste (immer noch auf gutem Niveau), vielleicht auch eigensinnigste, Ableger des Marvel-Television-Universe auf Netflix. Man war durchaus gewillt, dem Harlem-Ambiente einiges an Soul und Hip-Hop-Lifestyle abzugewinnen, doch leider krankt es diesmal vor allem an der Darstellung des Helden, bei der Mike Colter seine mimischen Limitierungen ein ums andere Mal zur Schau stellt und die vom Drehbuch aufgetragene innere Zerrissenheit zwischen Antiheld mit dunkler Vergangenheit und lässiger Cooleness nur selten überzeugend vermittelt. Zudem lässt seine schiere Unbesiegbarkeit viele Kämpfe spannungs- und pointenlos verpuffen, sodass "Luke Cage" gerade aus actiontechnischer Sicht (obschon es auch mal etwas knallt) eher weniger zu begeistern vermag. Auch die bisher stets überzeugende Darstellung der Antagonisten ist hier eher mittelmäßig gelungen, auch wenn Mahershala Ali ("House of Cards") mit seiner ungewöhnlichen Darstellung noch das Beste aus der Rolle rauszuholen vermag.
Das Tempo der Serie ist sehr gemäßigt und lässt viel Freiraum für Gesten und Dialoge, welche den Figuren rund um Cage (gerade auf der Antagonisten-Seite) mehr Tiefe zugestehen als üblich. Doch führt gerade diese antiklimatische Darstellung auch immer wieder zu einem langsamen Erzählstil, welcher kaum konform zu aktuellen Blockbustern zu gehen scheint - mir hat es aber gefallen. Das ungehobelte Storytelling und manch ein Ausbruch in Richtung Comic-Trash passte sehr gut in diese Blaxploitation-Comic-Welt. Der so ungewöhnliche wie gelungene Soundtrack passt sich dem Ganzen hervorragend an.
Sehr routiniert gefilmter Gruselstreifen, der sich allerdings als so vorhersehbar wie redundant entpuppt. Es gibt sicherlich ein paar atmosphärische Momente und einige wenige Schockmomente, die durchaus sitzen, doch leider wird weder der Voodoo-Aspekt ausreichend ausgeschöpft, noch kann der finale Twist überzeugen. Sarah Snook spielt völlig solide auf, die Musik ist ebenfalls überzeugend. Ansonsten Mittelmaß auf ganzer Linie.
Stoker
Park Chan-Wooks Hollywood-Debüt entpuppt sich als visuell raffiniertes Psycho-Drama, das mit ungewöhnlichen Kameraperspektiven nicht selten an den Master of Suspense erinnert. Sicherlich ist die Geschichte weder neu noch vermag sie zu überraschen. Vielmehr sind es die visuellen Akzente, die diesen Film auszeichnen und eine in der Summe großartige Atmosphäre erschaffen. Inhaltlich sticht vor allem die Rolle von Mia Wasichowska (wie immer toll!) heraus, die durch den sexuellen Subtext auch verschiedene Lesarten auf den Film zulässt. In weiteren Rollen bleiben Nicole Kidman und Matthew Goode eher blass.
Southpaw
"Southpaw" ist einer dieser Filme, die, für sich alleine betrachtet, sicherlich sehr gut sind, im Kontext der Vielzahl an Kampfsport-Dramen jedoch dazu neigen, völlig in der Bedeutungslosigkeit zu verschwinden. Zumal mit "Creed" im gleichen Jahr ein großartiger Film seiner Zunft in den Kinos erschien und die Aufmerksamkeit völlig auf sich zog. So wirkt "Southpaw" immer wieder wie die Pflichtaufgabe aller Beteiligten, noch einen Boxerfilm mit in die Filmographie aufzunehmen. Gyllenhall, seines Zeichens einer der markantesten Method-Actor in Hollywood, beweist dies einmal mehr mit vollem Körpereinsatz, indem er sich mehrere Kilo Muskelmasse antrainierte (wohlgemerkt NACHDEM er sich für "Nightcrawler" ein Jahr zuvor zum Hungerhaken abmagerte). In weiteren Nebenrollen gibt es so bekannte Namen wie McAdams, Whitaker oder auch Curtis Jackson zu sehen, die allesamt gute bis sehr gute Leistungen abliefern, leider aber im Rahmen ihrer klischeehaften Charaktere gefangen zu sein scheinen. Vor allem Forest Whitakter steht somit synonym für den gesamten Film, der zwar durch die Bank weg gut inszeniert ist, jedoch in allen Punkten lediglich aus der Retorte zu stammen scheint. Für Fans des Genres jedoch trotzdem Pflichtlektüre.
Chappie
Mit "Chappie" scheint sich Blomkamp bisweilen wieder aus den Zwängen der hollywoodesken Blockbuster-Attitüden befreien zu wollen. Die Geschichte wirkt originärer, wenngleich sich inhaltlich auch immer wieder Assoziationen zu "Nr 5 lebt!" und Co auftun. Doch atmosphärisch lässt sich sein Film nicht in eine Schublade stecken, sodass sich zwar immer wieder Brüche im Erzählfluss auftun, dies jedoch im gleichen Maße zur ungebügelten Machart des Filmes beiträgt. Chappies Entwicklung ist dabei so antiklimatisch geraten wie das Konglomerat aus Gesellschaftskritik, Gangster-Mileu und realitätsnaher Science-Fiction. Dass die Mitglieder der Band "Die Antwoord" dabei zentrale Figuren einnehmen und Chappies Habitus einen entsprechenden Wandel vollzieht, sorgt einerseits für eine gewisse Komik, welche an entsprechenden Stellen jedoch immer wieder durch einen an "Robocop" gemahnenden Gewaltgrad konterkariert wird.
Inszenatorisch überzeugt der Film mit tollen visuellen Effekten und einem ungewöhnlichen und packenden Soundtrack vom Spezi Hans Zimmer.
Legend
Durchaus lassen sich immer wieder Parallelen zu Scorsese oder De Palma ausmachen, wenn Brian Helgeland mit entsprechendem Aufwand das Gangstermilieu Londons der 1960er Jahre wiederaufleben lässt. Mit Tom Hardy hat er zudem einen entsprechenden Schauspieler zur Hand, der die beiden Hauptrollen mit einer einnehmenden Leinwandpräsenz erfüllt. Nichtsdestotrotz schleicht sich immer wieder das Gefühl ein, dass hier mehr Stil als Substanz vorhanden scheint, sodass sich Helgeland eher mit Einfältigkeiten und reißerischem Storytelling begnügt. Dass "Legend" unterm Strich dennoch unglaublich unterhaltsam geraten ist, bleibt den genannten Umständen verdankt.
Marvel's Luke Cage
Der bisher schwächste (immer noch auf gutem Niveau), vielleicht auch eigensinnigste, Ableger des Marvel-Television-Universe auf Netflix. Man war durchaus gewillt, dem Harlem-Ambiente einiges an Soul und Hip-Hop-Lifestyle abzugewinnen, doch leider krankt es diesmal vor allem an der Darstellung des Helden, bei der Mike Colter seine mimischen Limitierungen ein ums andere Mal zur Schau stellt und die vom Drehbuch aufgetragene innere Zerrissenheit zwischen Antiheld mit dunkler Vergangenheit und lässiger Cooleness nur selten überzeugend vermittelt. Zudem lässt seine schiere Unbesiegbarkeit viele Kämpfe spannungs- und pointenlos verpuffen, sodass "Luke Cage" gerade aus actiontechnischer Sicht (obschon es auch mal etwas knallt) eher weniger zu begeistern vermag. Auch die bisher stets überzeugende Darstellung der Antagonisten ist hier eher mittelmäßig gelungen, auch wenn Mahershala Ali ("House of Cards") mit seiner ungewöhnlichen Darstellung noch das Beste aus der Rolle rauszuholen vermag.
Das Tempo der Serie ist sehr gemäßigt und lässt viel Freiraum für Gesten und Dialoge, welche den Figuren rund um Cage (gerade auf der Antagonisten-Seite) mehr Tiefe zugestehen als üblich. Doch führt gerade diese antiklimatische Darstellung auch immer wieder zu einem langsamen Erzählstil, welcher kaum konform zu aktuellen Blockbustern zu gehen scheint - mir hat es aber gefallen. Das ungehobelte Storytelling und manch ein Ausbruch in Richtung Comic-Trash passte sehr gut in diese Blaxploitation-Comic-Welt. Der so ungewöhnliche wie gelungene Soundtrack passt sich dem Ganzen hervorragend an.
Mit freundlichem Gruß
LivingDead
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Unfriend
Durchaus achtbarer Genrebeitrag aus deutschan Landen, der sich des Themas der sozialen Netzwerke annimmt und klassischen Horror mit modernen Elementen kreuzt. Zwar erinnert das Ganze durch diesen Umstand nicht selten an "The Ring", doch durch die gelungene Einbindung der Horrorfilmelemente in die Welt der sozialen Netzwerke, entspinnt Simon Verhoeven ein sehenswertes Potpourri an Jump Scares (die meistens sitzen) und einigen unerwartet gruseligen Momenten. Dass er im Laufe des Filmes dann doch wieder auf Altbewährtes zurückgreift (die geöffnete Kühlschranktür oder der Blick in den Spiegel), diese Szenen aber raffiniert erweitert oder variiert, gaukelt einem dann oftmals fehlende Innovation vor. Leider bleibt der Film, vor allem zum Ende hin, hinter den Erwartungen zurück, sodass sich "Unfriend" lediglich im soliden Mittelfeld einzuordnen versteht. Handwerklich aber nichtsdestotrotz über alle Zweifel erhaben.
Term Life - Mörderischer Wettlauf
Lahme Graphic Novel-Verfilmung, welche zwar mit namhaften Darstellern daherkommt, sich jedoch durch die spannungs- und tempoarme Inszenierung bis zum Abspann schleppt. Der Fokus auf die eher unglaubwürdige Vater-Tochter-Beziehung wird ausschließlich durch Vaughn und Steinfeld etwas ins rechte Licht gerückt. Der Versuch, inszenatorisch den 80er und 90er Actionkomödien zu huldigen, ist somit fehlgeschlagen.
Professor Love
Völlig belangloser Käse, der in der ersten Hälfte weder durch den überdrehten Humor (auf einem negativen Höhepunkt darf Salma Hayek hier den männlichen Orgasmus nachahmen), noch durch die Darsteller zu retten versteht, was in der zweiten Hälfte durch Gefühl und etwas Drama wieder wettgemacht werden soll. Das krude Frauenbild, welches völlig antiquiert wirkt und die unglaubwürdigen wie unsympathischen Charaktere runden das negative Gesamtbild ab.
Urge - Rausch ohne Limit
Eine auf dem Papier äußerst interessante Grundprämisse, welche im fertigen Film jedoch nur im Ansatz so funktioniert, wie es von den Machern angedacht war. So bleibt die Idee interessant, dass die Menschen infolge der Einnahme einer Droge ("Urge") alle gesellschaftlichen Einflüsse außen vor lassen und ihr Inneres nach außen kehren. Jedoch ist die Figurenzeichnung für eine psychologisch interessante Auseinandersetzung schlichtweg zu trivial.
Leider versteht es Kaufman auf der anderen Seite auch nicht, dem Stoff in anderer Lesart etwas abzugewinnen. Es wird immer wieder versucht, eine Stilbombe zu zünden, doch steht gar der erste Besuch im "Volcano" (die Disco mit dem zwielichtigen Besitzer in Form eines "overactenden", aber gut aufgelegten, Pierce Brosnan) sinnbildlich für den Rest des Filmes: Mit Zeitlupenaufnahmen von halb bedeckten Menschenkörpern wird eine Freizügigkeit und Bedeutung des Gezeigten immer nur angedeutet. Letztlich bleibt es bei diesem Verdacht. Es gibt gelungene Einzelszenen, die aber im Kontext verloren wirken, zugunsten plakativer und flacher Handlungsverläufe. Dass der Film gen Ende in gar fantastische Gefilde abdriftet, lässt eine gewisse Unbesonnenheit der Macher vermuten. Muss man nicht gesehen haben.
Landmine Goes Klick
Grundsätzlich dem Rape-and-Revenge-Film zuzuordnen, wählt man bei "Landmine Goes Klick" einen anderen Ansatz als artverwandte Genrekollegen wie "I Spit on Your Grave". Zwar werden Gorehounds hier kaum fündig werden, doch auf psychologischer Ebene versteht es Regisseur Levan Bakhia ein ums andere Mal, dem Zuschauer ordentlich den Magen umzudrehen, weshalb man den Film getrost zu den härtesten Vertretern des Filmjahres 2015 zählen kann. Die erste Hälfte des Filmes bleibt eher unvorhersehbar, steigert sich bis zum ersten Klimax, welcher in der Folge dann aber eine vorhersehbare Wendung nimmt, dem Zuschauer zusätzlich einen befriedigenden Revenge-Part aber nicht vergönnt. Warum das so ist, sollte an dieser Stelle besser nicht verraten werden.
Dass der Film schematisch klar den Genrevorgaben folgt, die Figurenkonstellation sich ebenfalls als einfallslos und eher pragmatisch gibt, lässt sich in Anbetracht der schonungslosen Inszenierung, die vor allem durch lange Einstellungen, vielen Kameraschwenks, welche einen "Live-dabei"-Eindruck vermitteln, durchaus verkraften. Zumal der Zuschauer infolge der Ereignisse wohl eher damit beschäftigt sein dürfte, das Gesehene erstmal zu verdauen.
Durchaus achtbarer Genrebeitrag aus deutschan Landen, der sich des Themas der sozialen Netzwerke annimmt und klassischen Horror mit modernen Elementen kreuzt. Zwar erinnert das Ganze durch diesen Umstand nicht selten an "The Ring", doch durch die gelungene Einbindung der Horrorfilmelemente in die Welt der sozialen Netzwerke, entspinnt Simon Verhoeven ein sehenswertes Potpourri an Jump Scares (die meistens sitzen) und einigen unerwartet gruseligen Momenten. Dass er im Laufe des Filmes dann doch wieder auf Altbewährtes zurückgreift (die geöffnete Kühlschranktür oder der Blick in den Spiegel), diese Szenen aber raffiniert erweitert oder variiert, gaukelt einem dann oftmals fehlende Innovation vor. Leider bleibt der Film, vor allem zum Ende hin, hinter den Erwartungen zurück, sodass sich "Unfriend" lediglich im soliden Mittelfeld einzuordnen versteht. Handwerklich aber nichtsdestotrotz über alle Zweifel erhaben.
Term Life - Mörderischer Wettlauf
Lahme Graphic Novel-Verfilmung, welche zwar mit namhaften Darstellern daherkommt, sich jedoch durch die spannungs- und tempoarme Inszenierung bis zum Abspann schleppt. Der Fokus auf die eher unglaubwürdige Vater-Tochter-Beziehung wird ausschließlich durch Vaughn und Steinfeld etwas ins rechte Licht gerückt. Der Versuch, inszenatorisch den 80er und 90er Actionkomödien zu huldigen, ist somit fehlgeschlagen.
Professor Love
Völlig belangloser Käse, der in der ersten Hälfte weder durch den überdrehten Humor (auf einem negativen Höhepunkt darf Salma Hayek hier den männlichen Orgasmus nachahmen), noch durch die Darsteller zu retten versteht, was in der zweiten Hälfte durch Gefühl und etwas Drama wieder wettgemacht werden soll. Das krude Frauenbild, welches völlig antiquiert wirkt und die unglaubwürdigen wie unsympathischen Charaktere runden das negative Gesamtbild ab.
Urge - Rausch ohne Limit
Eine auf dem Papier äußerst interessante Grundprämisse, welche im fertigen Film jedoch nur im Ansatz so funktioniert, wie es von den Machern angedacht war. So bleibt die Idee interessant, dass die Menschen infolge der Einnahme einer Droge ("Urge") alle gesellschaftlichen Einflüsse außen vor lassen und ihr Inneres nach außen kehren. Jedoch ist die Figurenzeichnung für eine psychologisch interessante Auseinandersetzung schlichtweg zu trivial.
Leider versteht es Kaufman auf der anderen Seite auch nicht, dem Stoff in anderer Lesart etwas abzugewinnen. Es wird immer wieder versucht, eine Stilbombe zu zünden, doch steht gar der erste Besuch im "Volcano" (die Disco mit dem zwielichtigen Besitzer in Form eines "overactenden", aber gut aufgelegten, Pierce Brosnan) sinnbildlich für den Rest des Filmes: Mit Zeitlupenaufnahmen von halb bedeckten Menschenkörpern wird eine Freizügigkeit und Bedeutung des Gezeigten immer nur angedeutet. Letztlich bleibt es bei diesem Verdacht. Es gibt gelungene Einzelszenen, die aber im Kontext verloren wirken, zugunsten plakativer und flacher Handlungsverläufe. Dass der Film gen Ende in gar fantastische Gefilde abdriftet, lässt eine gewisse Unbesonnenheit der Macher vermuten. Muss man nicht gesehen haben.
Landmine Goes Klick
Grundsätzlich dem Rape-and-Revenge-Film zuzuordnen, wählt man bei "Landmine Goes Klick" einen anderen Ansatz als artverwandte Genrekollegen wie "I Spit on Your Grave". Zwar werden Gorehounds hier kaum fündig werden, doch auf psychologischer Ebene versteht es Regisseur Levan Bakhia ein ums andere Mal, dem Zuschauer ordentlich den Magen umzudrehen, weshalb man den Film getrost zu den härtesten Vertretern des Filmjahres 2015 zählen kann. Die erste Hälfte des Filmes bleibt eher unvorhersehbar, steigert sich bis zum ersten Klimax, welcher in der Folge dann aber eine vorhersehbare Wendung nimmt, dem Zuschauer zusätzlich einen befriedigenden Revenge-Part aber nicht vergönnt. Warum das so ist, sollte an dieser Stelle besser nicht verraten werden.
Dass der Film schematisch klar den Genrevorgaben folgt, die Figurenkonstellation sich ebenfalls als einfallslos und eher pragmatisch gibt, lässt sich in Anbetracht der schonungslosen Inszenierung, die vor allem durch lange Einstellungen, vielen Kameraschwenks, welche einen "Live-dabei"-Eindruck vermitteln, durchaus verkraften. Zumal der Zuschauer infolge der Ereignisse wohl eher damit beschäftigt sein dürfte, das Gesehene erstmal zu verdauen.
Mit freundlichem Gruß
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Spectral
Von Netflix produzierter Sci-Fi-Actionfilm, der kostengünstig, aber mit beachtlichem Product-Value, Elemente aus Kriegsfilmen der Marke "Black Hawk Down" mit den Befindlichkeiten eines "Alien" oder "Predator" verquickt. Das Reduzieren der Story (dessen Prämisse sich als grundsätzlich albern entpuppt) auf das nötigste, führt dazu, dass Debütant Nic Mathieu recht schnell zur Sache kommen darf, und dies für ein paar sehr spektakuläre Actionsequenzen zu nutzen weiß. Vor allem im Showdown generiert er ein paar Augen öffnende Szenen, welche durchaus Bombast auf den Bildschirm zaubern. Zusammen mit dem vielleicht etwas zu gut gemeinten, nichtsdestotrotz aber wuchtigen, Soundtrack von Junkie XL bietet "Spectral" raue, stilisierte Action, die durch das anachronistische Auslassen jedweder Ironie jenen Nihilismus eines "Predator" zu reinkarnieren weiß.
Family Man
Familientauglicher Weihnachtsfilm, der Elemente der klassischen Bodyswitch-Thematik mit "A Christmas Carol" vereint und seinen Schwerpunkt nicht auf vordergründigen Witz legt, sondern vor allem die Figuren ins Zentrum rückt und eher auf Drama setzt. Dass sich "Family Man" vor allem zum Ende hin dem Kitsch verschreibt passt jedoch zum vorweihnachtlichen Ambiente. Mit einem gewohnt grandiosen Nicolas Cage, einer immer gern gesehenen Téa Leoni und Don Cheadle in kleiner Nebenrolle, ergibt sich ein so unterhaltsames wie auch kluges Moralstück über die wichtigen Dinge im Leben und die Erkenntnis, dass jede kleine Entscheidung im Leben Konsequenzen mit sich bringt.
The Ridiculous 6
Das Western-Ambiente wird kaum für filmhistorische Verweise genutzt. Vielmehr wird die übliche Sandler-Chose einfach in den Wilden Westen verlagert. So werden Sandler-Fans, wie üblich, begeistert sein und der Rest sich eher kopfschüttelnd abwenden. Der Humor basiert auf dem von den Simpsons etablierten System der maßlosen Übersteigerung des Gezeigten. Manchmal funktioniert das ganz gut (die Enthauptungsszene, oder das Hängen von Taylor Lautner), doch meistens mündet es in Pipi-Kaka-Witzchen, die so verstaubt sind wie das Ambiente. So richtig witzig vermag der Film einfach nicht zu werden.
Wirklich überzeugen kann der Film abseits vom Humor jedoch durch die Ausstattung, die manchmal doch ein bisschen Westernfeeling aufkommen lässt. Die Geschichte bleibt allerdings weit dahinter zurück und ist so flach und einfach wie möglich gehalten.
Für Sandler-Fans definitiv ein Blick wert, zumal auch das hohe Star-Aufkommen immer wieder für kleines Erstaunen sorgt, für alle anderen eher zu vernachlässigen.
Jason Bourne
Gewohnt kernige und flotte Agenten-Action, die allerdings hinter den Vorgängern zurück bleibt. Vor allem die eher flache Geschichte, die Jason Bourne aus der Deckung zwingt, wirkt beliebig. Dabei wird man das Gefühl nicht los, dass "Das Bourne Ultimatum" bereits den perfekten Abschluss bildete. Durch die temporeiche Inszenierung von Greengrass, die kaum zur Ruhe kommt, vergehen die zwei Stunden jedoch auch hier im Flug. Mit zwei größeren Actionszenen gibt es sogar noch einiges an Bombast zu sehen, auch wenn man sich mit der finalen Verfolgungsjagd durch Vegas etwas vom eigenen Realismusansatz entfernt. Mit dem Ende hält man sich dann etwaige Sequels offen, sodass sich "Jason Bourne" schlussendlich eher wie die Einleitung einer neuen Trilogie anfühlt, ohne irgendwie etwas Neues zu bieten.
Von Netflix produzierter Sci-Fi-Actionfilm, der kostengünstig, aber mit beachtlichem Product-Value, Elemente aus Kriegsfilmen der Marke "Black Hawk Down" mit den Befindlichkeiten eines "Alien" oder "Predator" verquickt. Das Reduzieren der Story (dessen Prämisse sich als grundsätzlich albern entpuppt) auf das nötigste, führt dazu, dass Debütant Nic Mathieu recht schnell zur Sache kommen darf, und dies für ein paar sehr spektakuläre Actionsequenzen zu nutzen weiß. Vor allem im Showdown generiert er ein paar Augen öffnende Szenen, welche durchaus Bombast auf den Bildschirm zaubern. Zusammen mit dem vielleicht etwas zu gut gemeinten, nichtsdestotrotz aber wuchtigen, Soundtrack von Junkie XL bietet "Spectral" raue, stilisierte Action, die durch das anachronistische Auslassen jedweder Ironie jenen Nihilismus eines "Predator" zu reinkarnieren weiß.
Family Man
Familientauglicher Weihnachtsfilm, der Elemente der klassischen Bodyswitch-Thematik mit "A Christmas Carol" vereint und seinen Schwerpunkt nicht auf vordergründigen Witz legt, sondern vor allem die Figuren ins Zentrum rückt und eher auf Drama setzt. Dass sich "Family Man" vor allem zum Ende hin dem Kitsch verschreibt passt jedoch zum vorweihnachtlichen Ambiente. Mit einem gewohnt grandiosen Nicolas Cage, einer immer gern gesehenen Téa Leoni und Don Cheadle in kleiner Nebenrolle, ergibt sich ein so unterhaltsames wie auch kluges Moralstück über die wichtigen Dinge im Leben und die Erkenntnis, dass jede kleine Entscheidung im Leben Konsequenzen mit sich bringt.
The Ridiculous 6
Das Western-Ambiente wird kaum für filmhistorische Verweise genutzt. Vielmehr wird die übliche Sandler-Chose einfach in den Wilden Westen verlagert. So werden Sandler-Fans, wie üblich, begeistert sein und der Rest sich eher kopfschüttelnd abwenden. Der Humor basiert auf dem von den Simpsons etablierten System der maßlosen Übersteigerung des Gezeigten. Manchmal funktioniert das ganz gut (die Enthauptungsszene, oder das Hängen von Taylor Lautner), doch meistens mündet es in Pipi-Kaka-Witzchen, die so verstaubt sind wie das Ambiente. So richtig witzig vermag der Film einfach nicht zu werden.
Wirklich überzeugen kann der Film abseits vom Humor jedoch durch die Ausstattung, die manchmal doch ein bisschen Westernfeeling aufkommen lässt. Die Geschichte bleibt allerdings weit dahinter zurück und ist so flach und einfach wie möglich gehalten.
Für Sandler-Fans definitiv ein Blick wert, zumal auch das hohe Star-Aufkommen immer wieder für kleines Erstaunen sorgt, für alle anderen eher zu vernachlässigen.
Jason Bourne
Gewohnt kernige und flotte Agenten-Action, die allerdings hinter den Vorgängern zurück bleibt. Vor allem die eher flache Geschichte, die Jason Bourne aus der Deckung zwingt, wirkt beliebig. Dabei wird man das Gefühl nicht los, dass "Das Bourne Ultimatum" bereits den perfekten Abschluss bildete. Durch die temporeiche Inszenierung von Greengrass, die kaum zur Ruhe kommt, vergehen die zwei Stunden jedoch auch hier im Flug. Mit zwei größeren Actionszenen gibt es sogar noch einiges an Bombast zu sehen, auch wenn man sich mit der finalen Verfolgungsjagd durch Vegas etwas vom eigenen Realismusansatz entfernt. Mit dem Ende hält man sich dann etwaige Sequels offen, sodass sich "Jason Bourne" schlussendlich eher wie die Einleitung einer neuen Trilogie anfühlt, ohne irgendwie etwas Neues zu bieten.
Mit freundlichem Gruß
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The Do-Over
In Anbetracht der Ergüsse der letzten Jahre, die Sandler auf das Kino- und neuerdings Netflix-Publikum losließ, entpuppt sich "The Do-Over" als erstaunlich solide und stellt - wie bereits einige Kritiker erkannten - den besten Sandler-Film seit gefühlten Dekaden dar. Der typische Humor kommt zwar nur noch sporadisch vor (dann aber mit dem Dampfhammer), doch sorgt die auf lange Zeit undurchsichtige Geschichte dafür, dass man stets am Ball bleibt.
Selbst die bei Sandler-Komödien bereits etablierte anachronistische Darstellung der Frau wird für einen insofern gelungenen Twist genutzt, der durchaus als Selbstreferenz verstanden werden will. David Spade spielt rollenkonform eher zurückhaltend auf, Sandler hält sich über weite Strecken ebenfalls zurück, harmonisiert aber gewohnt gut mit Spade. Paula Patton bietet schließlich netten Eye-Candy.
Wer hier wenig erwartet, bekommt umso mehr. Für Sandler-Fans Pflichtprogramm, kann dieser Film auch jenen Leuten empfohlen werden, die auf derben Humor der Marke Farrelly stehen und dem Genrekonglomerat aus Komödie, Thriller und Agentenfilm offen gegenüber stehen.
Kill the Boss 2
Die Fortsetzung der gelungenen Komödie bietet grundsätzlich einen ähnlichen Spaß, welcher sich vor allem aus den dümmlich-naiven Aktionen des Hauptdarsteller-Trios ergeben, die sie immer wieder in die unmöglichsten Situationen katapultieren. Für Jennifer Aniston (die für die eher derben Zoten verantwortlich ist) und Kevin Spacey reicht es indes nur noch für etwas größere Gastauftritte. Die Neuzugänge Christoph Waltz (eher gelangweilt-routiniert) und Chris Pine (überaus spielfreudig) bringen hingegen frischen Wind und variieren die Prämisse der Geschichte. Dadurch entfernt man sich zwar von der Ur-Story, doch tritt man nicht in das Fettnäpfchen, nur aufgewärmten Brei zu servieren.
Man kann "Kill the Boss 2" somit durchaus unterstellen, etwas bemüht zu wirken (vor allem J. Anistons Rolle hätte durchaus unter den Schneidetisch fallen können), doch den Verdacht einer reinen Kopie umgeht der Film geschickt und bietet bewährten Humor mit gut aufgelegten Darstellern und einem hohen Tempo.
Lost River
Dem Vorwurf eine bloße Kopie seines Quasi-Mentors Nicolas Winding Refn abzuliefern, der sich wiederum gerne der Bildsprache eines David Lynch bedient, muss sich Ryan Gosling durchaus stellen. So kann man "Lost River" attestieren, bisweilen die volle optische Breitseite eines David Lynch zu zelebrieren. Vor allem die versunkene Stadt steht synonym für eine gewisse Meta-Ebene, die von Gosling leider nur zu zimperlich behandelt wird, sodass der Fokus eher auf die Optik gelegt wird. Die Figuren wirken in der Folge wie umhergeschobene Schablonen, und lassen kaum emotionale Wirkungsfähigkeit zu.
Interessantes, aber unausgegorenes Debüt.
The Huntsman & The Ice Queen
Ein Schneewittchen-Film ohne Schneewittchen? Nun, Hollywood und der Sequel-Wahn machen es möglich. Zwar wurde mit diesem Umstand zugleich noch einer der größeren Schwachpunkte des ersten Teils ausgemerzt (Kristen Stewart), doch mit der bemüht wirkenden Geschichte, welche nun den Sidekick "Huntsman" ins Zentrum rückt, schafft man es kaum, ein harmonisches Ganzes entwickeln zu lassen. Zwar hat man mit Blunt, Theron und Chastain ein starkes weibliches Hauptdarsteller-Trio zur Hand, doch weiß man diese Figuren kaum sinnvoll einzusetzen, sodass diese irgendwie immer dann auftauchen, wenn es gerade im Drehbuch passt. Hemsworth fungiert nun als Hauptfigur und schlägt sich recht solide, wobei ihm seine Rolle kaum mehr als physische Präsenz und ein paar lockere Sprüche abverlangt. Regisseur Cedric Nicolas-Troyan versucht das Sequel infolgedessen durch ein Mehr an Humor und den Fokus auf noch mehr Fantasy-Firlefanz (mit ganz viel CGI-Eis) vom ersten Teil abzuheben. Doch dümpelt der Film so tief in albernen und ausgelutschten Fantasyklischees herum, dass man sich gelangweilt eher dem Bügeleisen zuwenden wird...
In Anbetracht der Ergüsse der letzten Jahre, die Sandler auf das Kino- und neuerdings Netflix-Publikum losließ, entpuppt sich "The Do-Over" als erstaunlich solide und stellt - wie bereits einige Kritiker erkannten - den besten Sandler-Film seit gefühlten Dekaden dar. Der typische Humor kommt zwar nur noch sporadisch vor (dann aber mit dem Dampfhammer), doch sorgt die auf lange Zeit undurchsichtige Geschichte dafür, dass man stets am Ball bleibt.
Selbst die bei Sandler-Komödien bereits etablierte anachronistische Darstellung der Frau wird für einen insofern gelungenen Twist genutzt, der durchaus als Selbstreferenz verstanden werden will. David Spade spielt rollenkonform eher zurückhaltend auf, Sandler hält sich über weite Strecken ebenfalls zurück, harmonisiert aber gewohnt gut mit Spade. Paula Patton bietet schließlich netten Eye-Candy.
Wer hier wenig erwartet, bekommt umso mehr. Für Sandler-Fans Pflichtprogramm, kann dieser Film auch jenen Leuten empfohlen werden, die auf derben Humor der Marke Farrelly stehen und dem Genrekonglomerat aus Komödie, Thriller und Agentenfilm offen gegenüber stehen.
Kill the Boss 2
Die Fortsetzung der gelungenen Komödie bietet grundsätzlich einen ähnlichen Spaß, welcher sich vor allem aus den dümmlich-naiven Aktionen des Hauptdarsteller-Trios ergeben, die sie immer wieder in die unmöglichsten Situationen katapultieren. Für Jennifer Aniston (die für die eher derben Zoten verantwortlich ist) und Kevin Spacey reicht es indes nur noch für etwas größere Gastauftritte. Die Neuzugänge Christoph Waltz (eher gelangweilt-routiniert) und Chris Pine (überaus spielfreudig) bringen hingegen frischen Wind und variieren die Prämisse der Geschichte. Dadurch entfernt man sich zwar von der Ur-Story, doch tritt man nicht in das Fettnäpfchen, nur aufgewärmten Brei zu servieren.
Man kann "Kill the Boss 2" somit durchaus unterstellen, etwas bemüht zu wirken (vor allem J. Anistons Rolle hätte durchaus unter den Schneidetisch fallen können), doch den Verdacht einer reinen Kopie umgeht der Film geschickt und bietet bewährten Humor mit gut aufgelegten Darstellern und einem hohen Tempo.
Lost River
Dem Vorwurf eine bloße Kopie seines Quasi-Mentors Nicolas Winding Refn abzuliefern, der sich wiederum gerne der Bildsprache eines David Lynch bedient, muss sich Ryan Gosling durchaus stellen. So kann man "Lost River" attestieren, bisweilen die volle optische Breitseite eines David Lynch zu zelebrieren. Vor allem die versunkene Stadt steht synonym für eine gewisse Meta-Ebene, die von Gosling leider nur zu zimperlich behandelt wird, sodass der Fokus eher auf die Optik gelegt wird. Die Figuren wirken in der Folge wie umhergeschobene Schablonen, und lassen kaum emotionale Wirkungsfähigkeit zu.
Interessantes, aber unausgegorenes Debüt.
The Huntsman & The Ice Queen
Ein Schneewittchen-Film ohne Schneewittchen? Nun, Hollywood und der Sequel-Wahn machen es möglich. Zwar wurde mit diesem Umstand zugleich noch einer der größeren Schwachpunkte des ersten Teils ausgemerzt (Kristen Stewart), doch mit der bemüht wirkenden Geschichte, welche nun den Sidekick "Huntsman" ins Zentrum rückt, schafft man es kaum, ein harmonisches Ganzes entwickeln zu lassen. Zwar hat man mit Blunt, Theron und Chastain ein starkes weibliches Hauptdarsteller-Trio zur Hand, doch weiß man diese Figuren kaum sinnvoll einzusetzen, sodass diese irgendwie immer dann auftauchen, wenn es gerade im Drehbuch passt. Hemsworth fungiert nun als Hauptfigur und schlägt sich recht solide, wobei ihm seine Rolle kaum mehr als physische Präsenz und ein paar lockere Sprüche abverlangt. Regisseur Cedric Nicolas-Troyan versucht das Sequel infolgedessen durch ein Mehr an Humor und den Fokus auf noch mehr Fantasy-Firlefanz (mit ganz viel CGI-Eis) vom ersten Teil abzuheben. Doch dümpelt der Film so tief in albernen und ausgelutschten Fantasyklischees herum, dass man sich gelangweilt eher dem Bügeleisen zuwenden wird...
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Im Labyrinth des Schweigens
Ein deutscher Film, angesiedelt im Nachkriegsdeutschland 1958 und zugleich Aufarbeitung eines der dunkelsten Kapitel in der deutschen Geschichte. Die auf dem Papier ungemein dröge klingende Angelegenheit wird von Regisseur Ricciarelli für einen spannend-unterhaltsamen Journalismus-Thriller genutzt, der sich inszenatorisch nicht vor ähnlich gearteten Werken aus Übersee verstecken muss. Die Schauspieler geben okaye Leistungen ab, ohne jedoch für Begeisterungsstürme zu sorgen.
Zwar nähert man sich dem eigentlichen Thema des Filmes - der Frage nach Schuld und Bewältigung - eher an, ohne jedoch zum Kern vorzudringen, doch ist in diesem Fall der Weg das Ziel, sodass "Labyrinth des Schweigens" durchaus ein empfehlenswerter Film geworden ist.
Bad Ass
Danny Trejo als Ärsche kickender Rentner, der zu einer Art Antihelden hochstilisiert wird. Was wie "Kick-Ass" für die Oldie-Fraktion klingt, entwickelt sich im Verlaufe des Filmes eher als durchaus solide inszenierte B-Action-Kost, die mit einigen derben Szenen aufwartet, sich aber schließlich nicht wirklich zwischen Action, Komödie und einigen Drama-Elementen entscheiden mag. Das Social-Media-Motiv dient letztlich nur für einige Schmunzel-Momente und die Möglichkeit, dass Frank Vega (Trejo) im Verlauf Nutznießer einiger "Vorzüge" wird. Die finale Verfolgungsjagd, welche schlichtweg Stock-Footage aus dem Film "Narrow Margin" von Peter Hyams darstellt, soll noch einmal für einen größeren Actionmoment sorgen, wirkt aber nur reichlich albern. Ansonsten besteht die Action aus kleineren Raufereien mit reichlich CGI-Blut.
Django
Kultiger Italowestern, der zugleich stilgebend für eine ganze Generation an Western-Filmen und dem Actionkino per se (bis heute) steht. Die für damalige Verhältnisse überraschend blutigen Szenen, der raue Stil und ein großartiger Franco Nero in der Titelrolle wurden Markenzeichen und der Begriff "Django" erhielt Einzug in die Popkultur. Darüber hinaus ist "Django" ein filmisches Abbild der politisch höchst brisanten Zeit der 1960er Jahre, in denen Amerika, gebeutelt durch den Vietnamkrieg, dem aufziehenden Kapitalismus und des Klassenkampfes, einen Antihelden wie Django zu feiern im Stande war, der so zynisch und narzisstisch wie kaum ein anderer Westernheld zuvor agierte.
Gods of Egypt
Ein geradezu unglaublicher Haufen Big Budget-Trash, der in so viele Fettnäpfchen tritt, dass man es kaum für möglich hält, dass hier jemand wie Alex Proyas ("The Crow") die Zügel in den Händen hielt. Die Kulissen wirken artifiziell und klinisch, die Schauspieler lustlos und müde, die CGI teils lächerlich und stets als solche erkennbar, einzig die Filmmusik kann manchmal für Laune sorgen. Insgesamt wirkt der Film wie eine frühere Asylum-Produktion. Wenn man Zeuge eines so großen Spektakels an künstlerischem Versagens wird, dann hat dies natürlich auf der anderen Seite wiederum einen gewissen Reiz (ähnlich eines "Battlefield Earth", sollte man einfach mal gesehen haben), dem man sich schwerlich entziehen kann. Zugute halten muss man dem Film schließlich, dass es durchaus nette Ideen gibt (vor allem die Mythologie filmisch so konsequent umzusetzen), und die Laufzeit von knapp zwei Stunden doch recht zügig vorüber geht. Dass dies allerdings mit einem zyklischen Hände-auf-die-Stirn-klatschen einhergeht, damit muss man dann allerdings leben.
Ein deutscher Film, angesiedelt im Nachkriegsdeutschland 1958 und zugleich Aufarbeitung eines der dunkelsten Kapitel in der deutschen Geschichte. Die auf dem Papier ungemein dröge klingende Angelegenheit wird von Regisseur Ricciarelli für einen spannend-unterhaltsamen Journalismus-Thriller genutzt, der sich inszenatorisch nicht vor ähnlich gearteten Werken aus Übersee verstecken muss. Die Schauspieler geben okaye Leistungen ab, ohne jedoch für Begeisterungsstürme zu sorgen.
Zwar nähert man sich dem eigentlichen Thema des Filmes - der Frage nach Schuld und Bewältigung - eher an, ohne jedoch zum Kern vorzudringen, doch ist in diesem Fall der Weg das Ziel, sodass "Labyrinth des Schweigens" durchaus ein empfehlenswerter Film geworden ist.
Bad Ass
Danny Trejo als Ärsche kickender Rentner, der zu einer Art Antihelden hochstilisiert wird. Was wie "Kick-Ass" für die Oldie-Fraktion klingt, entwickelt sich im Verlaufe des Filmes eher als durchaus solide inszenierte B-Action-Kost, die mit einigen derben Szenen aufwartet, sich aber schließlich nicht wirklich zwischen Action, Komödie und einigen Drama-Elementen entscheiden mag. Das Social-Media-Motiv dient letztlich nur für einige Schmunzel-Momente und die Möglichkeit, dass Frank Vega (Trejo) im Verlauf Nutznießer einiger "Vorzüge" wird. Die finale Verfolgungsjagd, welche schlichtweg Stock-Footage aus dem Film "Narrow Margin" von Peter Hyams darstellt, soll noch einmal für einen größeren Actionmoment sorgen, wirkt aber nur reichlich albern. Ansonsten besteht die Action aus kleineren Raufereien mit reichlich CGI-Blut.
Django
Kultiger Italowestern, der zugleich stilgebend für eine ganze Generation an Western-Filmen und dem Actionkino per se (bis heute) steht. Die für damalige Verhältnisse überraschend blutigen Szenen, der raue Stil und ein großartiger Franco Nero in der Titelrolle wurden Markenzeichen und der Begriff "Django" erhielt Einzug in die Popkultur. Darüber hinaus ist "Django" ein filmisches Abbild der politisch höchst brisanten Zeit der 1960er Jahre, in denen Amerika, gebeutelt durch den Vietnamkrieg, dem aufziehenden Kapitalismus und des Klassenkampfes, einen Antihelden wie Django zu feiern im Stande war, der so zynisch und narzisstisch wie kaum ein anderer Westernheld zuvor agierte.
Gods of Egypt
Ein geradezu unglaublicher Haufen Big Budget-Trash, der in so viele Fettnäpfchen tritt, dass man es kaum für möglich hält, dass hier jemand wie Alex Proyas ("The Crow") die Zügel in den Händen hielt. Die Kulissen wirken artifiziell und klinisch, die Schauspieler lustlos und müde, die CGI teils lächerlich und stets als solche erkennbar, einzig die Filmmusik kann manchmal für Laune sorgen. Insgesamt wirkt der Film wie eine frühere Asylum-Produktion. Wenn man Zeuge eines so großen Spektakels an künstlerischem Versagens wird, dann hat dies natürlich auf der anderen Seite wiederum einen gewissen Reiz (ähnlich eines "Battlefield Earth", sollte man einfach mal gesehen haben), dem man sich schwerlich entziehen kann. Zugute halten muss man dem Film schließlich, dass es durchaus nette Ideen gibt (vor allem die Mythologie filmisch so konsequent umzusetzen), und die Laufzeit von knapp zwei Stunden doch recht zügig vorüber geht. Dass dies allerdings mit einem zyklischen Hände-auf-die-Stirn-klatschen einhergeht, damit muss man dann allerdings leben.
Mit freundlichem Gruß
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Die war doch aus "Red Heat".LivingDead hat geschrieben:Die finale Verfolgungsjagd, welche schlichtweg Stock-Footage aus dem Film "Narrow Margin" von Peter Hyams darstellt, soll noch einmal für einen größeren Actionmoment sorgen, wirkt aber nur reichlich albern.
Jimmy Dix: "Du glaubst wohl nicht an die Liebe?" - Joe Hallenbeck: "Doch ich glaube an die Liebe. Ich glaube auch an Krebs." [Last Boy Scout]
Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]
Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]
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Du hast recht.McClane hat geschrieben:Die war doch aus "Red Heat".LivingDead hat geschrieben:Die finale Verfolgungsjagd, welche schlichtweg Stock-Footage aus dem Film "Narrow Margin" von Peter Hyams darstellt, soll noch einmal für einen größeren Actionmoment sorgen, wirkt aber nur reichlich albern.
Mit freundlichem Gruß
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My Old Lady
Basierend auf das von ihm verfasste Theaterstück, erzählt Regiedebütant Israel Horovitz in dem kammerspielartigen "My Old Lady" die durchaus sympathische Geschichte um eine recht seltsame französische Gesetzgebung, die zu der dem Film zugrunde liegenden Figurenkonstellation führt. Dabei schafft es Horovitz nicht immer, prägnant zu bleiben, sondern reichert die Geschichte mit viel - zweifelsohne aber schönem - Füllmaterial an. So sind es einmal mehr die Darsteller, bei der es sich vorrangig um die Dreifaltigkeit Kline, Smith und Thomas handelt, welche den Film deutlich über Durchschnitt zu hieven vermögen. Wer also guten Schauspielern und dem französischem Flair etwas abgewinnen kann, der sollte hier durchaus einen Blick riskieren.
Krampus
Ganz im Stile der 1980er-Filme wie "Gremlins", "Schöne Bescherung" oder "Die Geister die ich rief", reinkarniert Michael Dougherty das grundsätzlich tote Genre der morbiden Christmas-Trash-Komödie zu neuem Leben. Zwar vermeidet er es mit "Krampus", dem Genre neue Facetten hinzuzufügen, doch fühlt sein Film sich in den besten Momenten schlichtweg "richtig" an und hat einige sympathische und mit großem Wiedererkennungswert angereicherte Charaktere zu bieten. Inszenatorisch gibt man sich keine Blöße und wagt den Drahtseilakt zwischen magischen Momenten und ausufernden Trash-Szenerien.
Hardcore
Vor allem inszenatorisch geht "Hardcore Henry" neue Wege und gewinnt dem Actiongenre ein paar weitere Facetten ab. Dahinter verbirgt sich eine zweckmäßige B-Movie-Geschichte, die man so oder so ähnlich auch in jedem x-beliebigen Shooter auf dem Rechner nachspielen könnte. Die Optik ist anfangs gewöhnungsbedürftig, fühlt sich jedoch schnell wie ein Drogentrip an, der auch durchaus für Kurzweil sorgen kann und nicht selten an "Crank" erinnert, vor allem da man es schafft, immer wieder bahnbrechende Actionszenen zu lancieren, bei denen man geneigt ist, sich zu fragen, wie man das wohl auf die Beine stellen konnte.
Es bleibt allerdings fraglich, wie eine etwaige Fortsetzung funktionieren soll, denn nach dem Abspann ist eigentlich alles gesagt/bzw. gezeigt, was es zu diesem Ego-Shooter-Gimmick zu zeigen gibt.
Stolz und Vorurteil & Zombies
Was anfangs wie ein Konglomerat aus "Charlie's Angels" und diversen Zombieklamotten der letzten Jahre dünkt, entwickelt sich im Verlauf zu einer ernst zunehmenden Romanverfilmung, die sowohl Jane Austen Tribut zollt als auch dem Zombie-Genre, welches hier allerdings eine eher untergeordnete Rolle einnimmt. Wer sich dessen bewusst ist, und vor allem in Richtung Horror keine allzu großen Erwartungen hegt, dürfte in diesem sauber inszenierten Mash-Up eine kleine Offenbarung erleben, die allerdings in allen Belangen hinter ihren Möglichkeiten zurück bleibt.
Skiptrace - Auf der Jagd nach Matador
Hektische Rückbesinnung auf die traditionelle Buddy-Komödie, wie sie vor allem in den 90ern (ebenfalls oft mit Chan in den Hauptrollen) zu sehen war. Ganze inhaltliche Fragmente sind nicht nur Rückbesinnungen sondern gar Reinkarnationen dieser partiell immer wieder aufflammenden Genre-Sparte. In der Summe schafft man es zwar nicht, dem Ganzen in irgendeiner Weise etwas Neues abzugewinnen, doch mag die Intention hier eh eine ganz andere gewesen sein. Was der Film hingegen tatsächlich schafft, sind knapp 1,5 Stunden argloser Spaß mit einem gut in Schuss gehaltenem Jackie Chan und soliden Actionszenen, bei denen nur der zumeist eher aufgesetzte Humor zu stören vermag.
The Neon Demon
Nicolas Winding Refn wagt sich mit "The Neon Demon" an ein für Regisseure gern behandeltes Thema, dem Model-Business. Nicht nur, dass soziale Verrohung und ein misanthropisches Bild gezeichnet werden kann, auch optisch bietet das Business genug Potential, um der künstlerischen Ader freien Lauf zu lassen. Dies bewies schon Darren Aronofsky mit seinem surrealen "Black Swan".
Winding Refn bleibt seiner Linie treu und erzählt eine pragmatische Geschichte mit notwendigem Minimalismus, um der deutlich vordergründigen Meta-Ebene um eine schizophrene Figur und deren Umfeld in den Fokus zu rücken. Der Interpretationsspielraum lässt sich dabei beliebig erweitern, was einerseits Belanglosigkeit wie auch Tiefgründigkeit als Urteil zulässt.
Insgesamt schafft es Winding Refn ein ums andere Mal, die Zuschauer zu spalten und gerade an diesem Punkt muss man ihm zugestehen, dass er damit weitaus mehr auf die Beine bringt als manch anderer Kollege. Neben David Lynch gehört er zu den wohl kontroversesten Regisseuren unserer Zeit, die Hollywood gerne einmal auf den Zahn fühlen.
Kickboxer: Die Vergeltung
Remake des gleichnamigen Prügelklassikers aus den 1980ern, der van Damme zu jenem Ruhm brachte, durch den er auch im Remake eine größere Rolle als Lehrer Durand ergatterte und dafür sorgt, dass auch "Kickboxer: Vengeance" als durchaus sehenswert einzustufen ist. So sind es weder der etwas blasse Hauptdarsteller, einige technische Defizite (die Elefanten!), oder der bisweilen etwas unglückliche Schnitt, der den Film manchmal ins Amateurhafte rutschen lässt, die den Film tragen, sondern ein spielfreudiger van Damme, ein solide agierender Dave Bautista und eine versierte Regie mit gutem Blick für das Optische.
La La Land
Wie schnell hätte dieser Film einer dieser typischen Oscar-anbiedernden Streifen sein können. Und doch ist er das. Genau das! Aber dann auch irgendwie nicht, denn in "La La Land" steckt so viel mehr. Ein klassisches Musical, das so entrückt und anachronistisch wirkt, dass die im Film dargestellten Smartphones immer wieder für Stirnrunzeln sorgen, passen diese doch gar nicht in den Kontext des Filmes, der wohl eher irgendwo in den 1940er oder 1950er Jahren zu verordnen wäre. Und so stürmt Damien Chazelle mit einem atemberaubenden, als Single-Shot konzipierten, Prolog voran und bietet 15 Minuten Musical mitten auf dem Freeway, in dem plötzlich alle vom Stau gelangweilten Autofahrer aussteigen und zusammen einstimmen. Auch die folgenden Minuten sind quietschbunt inszeniert und stehen deutlich für die klassischen, knalligen Musicals eben dieser Epoche.
Doch nach und nach lässt Chazelle auch Grautöne in dieser farbenfrohen Welt zu und stimmt ernstere Töne an. Sei es das allmähliche Aussterben eines Musik-Genres wie dem des Jazz oder die Gier nach Erfolg, die immer ihren Tribut zollt und dass das Kämpfen für den eigenen Traum auch immer Kompromisse fordert. In Chazelles Vorstellung von Hollywood ist nicht alles Gold was glänzt. Ähnlich wie "Whiplash" ist auch "La La Land" eine Auseinandersetzung mit dem Jazz geworden, doch rücken hier vor allem die Emotionen der Figuren in den Vordergrund, welche bei "Whiplash" noch konsequent umgangen wurden. Mit dem zusammen fantastisch harmonierenden Hauptdarsteller-Duo Gosling und Stone wurden zwei Darsteller gefunden, die gleichzeitig die Moderne als auch das klassische Hollywood zu verkörpern scheinen (auch über diesen Film hinaus). Ein geradezu genialer Schachzug.
Letztlich bleibt "La La Land" ein deutlich positiverer Film als sein Vorgängerwerk. Der Ideen- und Einfallsreichtum des Filmes ist schlicht atemberaubend und lässt sich alleine an dem grandiosen Schlussakt festmachen, in dem Chazelle einen alternativen Handlungsstrang abbildet, welcher kaum furioser hätte inszeniert werden können.
Ein großartiger Film, der auch Nicht-Musical-Fans wärmstens empfohlen werden kann.
Free State of Jones
Ein starker Beginn, welcher in seiner drastischen Darstellung des Sezessionskrieges schon nach wenigen Minuten für eine bedrückende Stimmung sorgt. Mittendrin ein Matthew McConaughey im Zenit seines Schaffens. Gary Ross beweist immer wieder den richtigen Blick auf die Emotionalität des Stoffes. Doch leider flacht sein Film nach dem ungleich starken Beginn abrupt ab, sodass eher vordergründige Bebilderungen der, nach heutigen Maßstäben, unglaublichen Zustände im Land der unbegrenzten Möglichkeiten in den Fokus gesetzt werden. So bleibt es bei einseitigen Betrachtungen der Rassismus-Thematik, bei der vor allem die Rolle der Frau kaum Beachtung geschenkt wird und diese nur zum Vervollständigen familiärer Strukturen da zu sein scheinen. Zudem ist das Hochstilisieren der Figur des Newton Knight zum alleinigen Befreier ein deutlicher Tribut an Hollywood, weshalb sich der Film in seiner durchsichtigen emotionalen Struktur leider etwas verzettelt.
Das "Abklappern" historischer Eckdaten im letzten Drittel des Filmes nimmt dem Film dann noch zusätzlich "Biss". Letztlich ist "Free State of Jones" ein vor allem schauspielerisch hoch interessanter Film geworden, der aber neben aktuell ähnlichen Vertretern wie zum Beispiel "12 Years a Slave" den deutlich Kürzeren zieht.
Bastille Day
Die Thematik, mit welcher sich, der in seiner Anlage eher salopp gebende, "Bastille Day" beschäftigt, verlangt gerade in der heutigen Zeit ein durchaus tiefer greifendes Engagement als es James Watkins mit seinem Film auch nur ansatzweise schaffen könnte, bzw. wollte. So bleibt ein durchaus fader Beigeschmack, den dieser flott inszenierte und mit seinen Buddy-Mechanismen chargierende Streifen definitiv nicht verdient hat.
Das Jerico Projekt - Im Kopf des Killers
Ein unglaubliches Sammelsurium bekannter Namen in einem Film, der alleine schon durch sein Cover-Artwork auf schlimmstes B-Movie-Gehabe schließen lässt. Dass dem nicht so ist, ist vor allem Kevin Costner zu verdanken, der mit großer Spielfreude und einer hohen Leinwandpräsenz die Hauptrolle einnimmt. Die Story, welche sich irgendwo zwischen Sci-Fi und Fantasy einordnen lässt, mag auf dem Papier nett klingen, verkommt in diesem eher spröde inszenierten Film aber zu einer eher flachen Luftnummer, die viele Fragen offen lässt. Der Unterhaltsamkeit macht dies jedoch kaum einen Abbruch, sodass ein einmaliges Sehen sicherlich nicht schaden mag.
The Shallows
Sicherlich einer der besten Hai-Thriller der letzten Jahre, der vor allem optisch eine gute Figur macht. Suhlt sich der Film eingangs noch in farbenfrohen Bildern, welche mit ihrer Videoclip-Ästhetik primär die Hauptdarstellerin von ihrer Schokoladenseite bebildern, so schleichen sich schon hier immer wieder fragmentarische Bedrohlichkeiten ein, welche Regisseur Collet-Serra mit dem plötzlichen Entzug der Farbe der Bilder unterstreicht oder ein dynamischer audiovisueller Sprung, der die positive Grundstimmung kippen lässt. Damit spielt er deutlich mit dem Suspense-lastigen Aspekt der Story, welcher zeitgleich auch verbietet, das Biest vorschnell in seiner Gänze zu zeigen. Trotz der allseits bekannten Thematik baut er damit eine durchaus beachtenswerte Spannung auf, die dann auch bis zum Abspann aufrecht erhalten werden kann. Seine Stärken findet der Film dann weniger in dem actionreichen, Hollywood-affinen Finale, sondern in jenen Szenen, welche sich auf dem Felsbrocken abspielen. Mit althergebrachten Kniffen wie dem Anthropomorphisieren einer Möwe schafft er somit einen ganz eigenen Mikrokosmos, in welchem der sichere Strand weiter weg denn je scheint.
Don't Breathe
Dass es durchaus möglich ist, dem Home-Invasion-Thriller ein paar neue Aspekte abzugewinnen, zelebriert Fede Alvarez eindrucksvoll mit dem stringenten "Don't Breathe", einem handwerklich vorbildlich inszeniertem Film, der durch einige interessante Variationen und unvorhergesehene Handlungsverläufen den Anschein macht, frisch und unverbraucht zu sein. Stephen Lang als blinder Sozoipath trägt den Rest dazu bei, dass dieser Film sicherlich schnell zu den neueren Klassikern des Genres gezählt werden darf.
Enemies Closer - Bad Country
Trotz der soliden Inszenierung mit vielen dynamisch in Szene gesetzten Keilereien, so ist es doch einmal mehr Van Damme, der diesen Film mit seiner augenzwinkernden Performance ins solide Mittelmaß hievt. Dem gern gewählten Backwood-Setting wird leider kaum etwas abgewonnen, sodass der weitere Filmverlauf eher vorhersehbar bleibt.
La isla mínima - Mörderland
Mit dem Krimi-Drama "La isla mínima" dringt Alberto Rodríguez mit seiner farb- und trostlosen Inszenierung des Sumpflandes in ähnliche Gefilde vor, wie es bereits ein "True Detective" vormachte. Mit dem Fokus auf die beiden ungleichen Hauptdarsteller und den politisch-sozialen Wirren des Post-Franco-Spaniens, entspinnt er eine stringente Kriminalgeschichte, die per se keine neuen Erkenntnisse liefert, aber vor allem durch die emotionale Wirkung des Umfeldes bestimmt wird und dadurch weit über Genre-Standard einzuordnen ist.
Blood Father
Ein kleines Comeback für den oftmals in Verruf geratenen Mel Gibson, der abseits seiner filmischen Leistungen vor allem durch seine bedenklichen Äußerungen zu seinen politischen Ansichten von sich Reden machte. Dass sein filmischer Output in den letzten Jahren so rar geworden ist, ist dennoch bedauerlich, vor allem wenn plötzlich ein kleines Brett wie "Blood Father" daherkommt und Mel Gibson eine unglaublich eindrucksvolle Performance darbietet, die weit über seine physische Präsenz hinausgeht. Zwar mag die Story weder neu noch in irgendeiner Weise innovativ sein, doch wird diese Geradlinigkeit dazu genutzt, ein gescheitertes Amerika darzustellen, in dessen Zentrum der Gesellschaft ein Jemand - wie John Link (Mel Gibson) ihn darstellt - kein Platz zu haben scheint. So bleibt sein als Trailerpark errichtetes Refugium ebenso beschützenswert wie die ihm kaum bekannte Tochter, die so undankbar wie patzig erscheint und für die Dekonstruktion familiärer Strukturen in diesem Land steht. Doch auch abseits dieser politischen Lesart funktioniert der Film als stringenter Actionflick mit zumeist kurzen, aber prägnanten Actionszenen, die angenehm roh und hart inszeniert wurden.
Basierend auf das von ihm verfasste Theaterstück, erzählt Regiedebütant Israel Horovitz in dem kammerspielartigen "My Old Lady" die durchaus sympathische Geschichte um eine recht seltsame französische Gesetzgebung, die zu der dem Film zugrunde liegenden Figurenkonstellation führt. Dabei schafft es Horovitz nicht immer, prägnant zu bleiben, sondern reichert die Geschichte mit viel - zweifelsohne aber schönem - Füllmaterial an. So sind es einmal mehr die Darsteller, bei der es sich vorrangig um die Dreifaltigkeit Kline, Smith und Thomas handelt, welche den Film deutlich über Durchschnitt zu hieven vermögen. Wer also guten Schauspielern und dem französischem Flair etwas abgewinnen kann, der sollte hier durchaus einen Blick riskieren.
Krampus
Ganz im Stile der 1980er-Filme wie "Gremlins", "Schöne Bescherung" oder "Die Geister die ich rief", reinkarniert Michael Dougherty das grundsätzlich tote Genre der morbiden Christmas-Trash-Komödie zu neuem Leben. Zwar vermeidet er es mit "Krampus", dem Genre neue Facetten hinzuzufügen, doch fühlt sein Film sich in den besten Momenten schlichtweg "richtig" an und hat einige sympathische und mit großem Wiedererkennungswert angereicherte Charaktere zu bieten. Inszenatorisch gibt man sich keine Blöße und wagt den Drahtseilakt zwischen magischen Momenten und ausufernden Trash-Szenerien.
Hardcore
Vor allem inszenatorisch geht "Hardcore Henry" neue Wege und gewinnt dem Actiongenre ein paar weitere Facetten ab. Dahinter verbirgt sich eine zweckmäßige B-Movie-Geschichte, die man so oder so ähnlich auch in jedem x-beliebigen Shooter auf dem Rechner nachspielen könnte. Die Optik ist anfangs gewöhnungsbedürftig, fühlt sich jedoch schnell wie ein Drogentrip an, der auch durchaus für Kurzweil sorgen kann und nicht selten an "Crank" erinnert, vor allem da man es schafft, immer wieder bahnbrechende Actionszenen zu lancieren, bei denen man geneigt ist, sich zu fragen, wie man das wohl auf die Beine stellen konnte.
Es bleibt allerdings fraglich, wie eine etwaige Fortsetzung funktionieren soll, denn nach dem Abspann ist eigentlich alles gesagt/bzw. gezeigt, was es zu diesem Ego-Shooter-Gimmick zu zeigen gibt.
Stolz und Vorurteil & Zombies
Was anfangs wie ein Konglomerat aus "Charlie's Angels" und diversen Zombieklamotten der letzten Jahre dünkt, entwickelt sich im Verlauf zu einer ernst zunehmenden Romanverfilmung, die sowohl Jane Austen Tribut zollt als auch dem Zombie-Genre, welches hier allerdings eine eher untergeordnete Rolle einnimmt. Wer sich dessen bewusst ist, und vor allem in Richtung Horror keine allzu großen Erwartungen hegt, dürfte in diesem sauber inszenierten Mash-Up eine kleine Offenbarung erleben, die allerdings in allen Belangen hinter ihren Möglichkeiten zurück bleibt.
Skiptrace - Auf der Jagd nach Matador
Hektische Rückbesinnung auf die traditionelle Buddy-Komödie, wie sie vor allem in den 90ern (ebenfalls oft mit Chan in den Hauptrollen) zu sehen war. Ganze inhaltliche Fragmente sind nicht nur Rückbesinnungen sondern gar Reinkarnationen dieser partiell immer wieder aufflammenden Genre-Sparte. In der Summe schafft man es zwar nicht, dem Ganzen in irgendeiner Weise etwas Neues abzugewinnen, doch mag die Intention hier eh eine ganz andere gewesen sein. Was der Film hingegen tatsächlich schafft, sind knapp 1,5 Stunden argloser Spaß mit einem gut in Schuss gehaltenem Jackie Chan und soliden Actionszenen, bei denen nur der zumeist eher aufgesetzte Humor zu stören vermag.
The Neon Demon
Nicolas Winding Refn wagt sich mit "The Neon Demon" an ein für Regisseure gern behandeltes Thema, dem Model-Business. Nicht nur, dass soziale Verrohung und ein misanthropisches Bild gezeichnet werden kann, auch optisch bietet das Business genug Potential, um der künstlerischen Ader freien Lauf zu lassen. Dies bewies schon Darren Aronofsky mit seinem surrealen "Black Swan".
Winding Refn bleibt seiner Linie treu und erzählt eine pragmatische Geschichte mit notwendigem Minimalismus, um der deutlich vordergründigen Meta-Ebene um eine schizophrene Figur und deren Umfeld in den Fokus zu rücken. Der Interpretationsspielraum lässt sich dabei beliebig erweitern, was einerseits Belanglosigkeit wie auch Tiefgründigkeit als Urteil zulässt.
Insgesamt schafft es Winding Refn ein ums andere Mal, die Zuschauer zu spalten und gerade an diesem Punkt muss man ihm zugestehen, dass er damit weitaus mehr auf die Beine bringt als manch anderer Kollege. Neben David Lynch gehört er zu den wohl kontroversesten Regisseuren unserer Zeit, die Hollywood gerne einmal auf den Zahn fühlen.
Kickboxer: Die Vergeltung
Remake des gleichnamigen Prügelklassikers aus den 1980ern, der van Damme zu jenem Ruhm brachte, durch den er auch im Remake eine größere Rolle als Lehrer Durand ergatterte und dafür sorgt, dass auch "Kickboxer: Vengeance" als durchaus sehenswert einzustufen ist. So sind es weder der etwas blasse Hauptdarsteller, einige technische Defizite (die Elefanten!), oder der bisweilen etwas unglückliche Schnitt, der den Film manchmal ins Amateurhafte rutschen lässt, die den Film tragen, sondern ein spielfreudiger van Damme, ein solide agierender Dave Bautista und eine versierte Regie mit gutem Blick für das Optische.
La La Land
Wie schnell hätte dieser Film einer dieser typischen Oscar-anbiedernden Streifen sein können. Und doch ist er das. Genau das! Aber dann auch irgendwie nicht, denn in "La La Land" steckt so viel mehr. Ein klassisches Musical, das so entrückt und anachronistisch wirkt, dass die im Film dargestellten Smartphones immer wieder für Stirnrunzeln sorgen, passen diese doch gar nicht in den Kontext des Filmes, der wohl eher irgendwo in den 1940er oder 1950er Jahren zu verordnen wäre. Und so stürmt Damien Chazelle mit einem atemberaubenden, als Single-Shot konzipierten, Prolog voran und bietet 15 Minuten Musical mitten auf dem Freeway, in dem plötzlich alle vom Stau gelangweilten Autofahrer aussteigen und zusammen einstimmen. Auch die folgenden Minuten sind quietschbunt inszeniert und stehen deutlich für die klassischen, knalligen Musicals eben dieser Epoche.
Doch nach und nach lässt Chazelle auch Grautöne in dieser farbenfrohen Welt zu und stimmt ernstere Töne an. Sei es das allmähliche Aussterben eines Musik-Genres wie dem des Jazz oder die Gier nach Erfolg, die immer ihren Tribut zollt und dass das Kämpfen für den eigenen Traum auch immer Kompromisse fordert. In Chazelles Vorstellung von Hollywood ist nicht alles Gold was glänzt. Ähnlich wie "Whiplash" ist auch "La La Land" eine Auseinandersetzung mit dem Jazz geworden, doch rücken hier vor allem die Emotionen der Figuren in den Vordergrund, welche bei "Whiplash" noch konsequent umgangen wurden. Mit dem zusammen fantastisch harmonierenden Hauptdarsteller-Duo Gosling und Stone wurden zwei Darsteller gefunden, die gleichzeitig die Moderne als auch das klassische Hollywood zu verkörpern scheinen (auch über diesen Film hinaus). Ein geradezu genialer Schachzug.
Letztlich bleibt "La La Land" ein deutlich positiverer Film als sein Vorgängerwerk. Der Ideen- und Einfallsreichtum des Filmes ist schlicht atemberaubend und lässt sich alleine an dem grandiosen Schlussakt festmachen, in dem Chazelle einen alternativen Handlungsstrang abbildet, welcher kaum furioser hätte inszeniert werden können.
Ein großartiger Film, der auch Nicht-Musical-Fans wärmstens empfohlen werden kann.
Free State of Jones
Ein starker Beginn, welcher in seiner drastischen Darstellung des Sezessionskrieges schon nach wenigen Minuten für eine bedrückende Stimmung sorgt. Mittendrin ein Matthew McConaughey im Zenit seines Schaffens. Gary Ross beweist immer wieder den richtigen Blick auf die Emotionalität des Stoffes. Doch leider flacht sein Film nach dem ungleich starken Beginn abrupt ab, sodass eher vordergründige Bebilderungen der, nach heutigen Maßstäben, unglaublichen Zustände im Land der unbegrenzten Möglichkeiten in den Fokus gesetzt werden. So bleibt es bei einseitigen Betrachtungen der Rassismus-Thematik, bei der vor allem die Rolle der Frau kaum Beachtung geschenkt wird und diese nur zum Vervollständigen familiärer Strukturen da zu sein scheinen. Zudem ist das Hochstilisieren der Figur des Newton Knight zum alleinigen Befreier ein deutlicher Tribut an Hollywood, weshalb sich der Film in seiner durchsichtigen emotionalen Struktur leider etwas verzettelt.
Das "Abklappern" historischer Eckdaten im letzten Drittel des Filmes nimmt dem Film dann noch zusätzlich "Biss". Letztlich ist "Free State of Jones" ein vor allem schauspielerisch hoch interessanter Film geworden, der aber neben aktuell ähnlichen Vertretern wie zum Beispiel "12 Years a Slave" den deutlich Kürzeren zieht.
Bastille Day
Die Thematik, mit welcher sich, der in seiner Anlage eher salopp gebende, "Bastille Day" beschäftigt, verlangt gerade in der heutigen Zeit ein durchaus tiefer greifendes Engagement als es James Watkins mit seinem Film auch nur ansatzweise schaffen könnte, bzw. wollte. So bleibt ein durchaus fader Beigeschmack, den dieser flott inszenierte und mit seinen Buddy-Mechanismen chargierende Streifen definitiv nicht verdient hat.
Das Jerico Projekt - Im Kopf des Killers
Ein unglaubliches Sammelsurium bekannter Namen in einem Film, der alleine schon durch sein Cover-Artwork auf schlimmstes B-Movie-Gehabe schließen lässt. Dass dem nicht so ist, ist vor allem Kevin Costner zu verdanken, der mit großer Spielfreude und einer hohen Leinwandpräsenz die Hauptrolle einnimmt. Die Story, welche sich irgendwo zwischen Sci-Fi und Fantasy einordnen lässt, mag auf dem Papier nett klingen, verkommt in diesem eher spröde inszenierten Film aber zu einer eher flachen Luftnummer, die viele Fragen offen lässt. Der Unterhaltsamkeit macht dies jedoch kaum einen Abbruch, sodass ein einmaliges Sehen sicherlich nicht schaden mag.
The Shallows
Sicherlich einer der besten Hai-Thriller der letzten Jahre, der vor allem optisch eine gute Figur macht. Suhlt sich der Film eingangs noch in farbenfrohen Bildern, welche mit ihrer Videoclip-Ästhetik primär die Hauptdarstellerin von ihrer Schokoladenseite bebildern, so schleichen sich schon hier immer wieder fragmentarische Bedrohlichkeiten ein, welche Regisseur Collet-Serra mit dem plötzlichen Entzug der Farbe der Bilder unterstreicht oder ein dynamischer audiovisueller Sprung, der die positive Grundstimmung kippen lässt. Damit spielt er deutlich mit dem Suspense-lastigen Aspekt der Story, welcher zeitgleich auch verbietet, das Biest vorschnell in seiner Gänze zu zeigen. Trotz der allseits bekannten Thematik baut er damit eine durchaus beachtenswerte Spannung auf, die dann auch bis zum Abspann aufrecht erhalten werden kann. Seine Stärken findet der Film dann weniger in dem actionreichen, Hollywood-affinen Finale, sondern in jenen Szenen, welche sich auf dem Felsbrocken abspielen. Mit althergebrachten Kniffen wie dem Anthropomorphisieren einer Möwe schafft er somit einen ganz eigenen Mikrokosmos, in welchem der sichere Strand weiter weg denn je scheint.
Don't Breathe
Dass es durchaus möglich ist, dem Home-Invasion-Thriller ein paar neue Aspekte abzugewinnen, zelebriert Fede Alvarez eindrucksvoll mit dem stringenten "Don't Breathe", einem handwerklich vorbildlich inszeniertem Film, der durch einige interessante Variationen und unvorhergesehene Handlungsverläufen den Anschein macht, frisch und unverbraucht zu sein. Stephen Lang als blinder Sozoipath trägt den Rest dazu bei, dass dieser Film sicherlich schnell zu den neueren Klassikern des Genres gezählt werden darf.
Enemies Closer - Bad Country
Trotz der soliden Inszenierung mit vielen dynamisch in Szene gesetzten Keilereien, so ist es doch einmal mehr Van Damme, der diesen Film mit seiner augenzwinkernden Performance ins solide Mittelmaß hievt. Dem gern gewählten Backwood-Setting wird leider kaum etwas abgewonnen, sodass der weitere Filmverlauf eher vorhersehbar bleibt.
La isla mínima - Mörderland
Mit dem Krimi-Drama "La isla mínima" dringt Alberto Rodríguez mit seiner farb- und trostlosen Inszenierung des Sumpflandes in ähnliche Gefilde vor, wie es bereits ein "True Detective" vormachte. Mit dem Fokus auf die beiden ungleichen Hauptdarsteller und den politisch-sozialen Wirren des Post-Franco-Spaniens, entspinnt er eine stringente Kriminalgeschichte, die per se keine neuen Erkenntnisse liefert, aber vor allem durch die emotionale Wirkung des Umfeldes bestimmt wird und dadurch weit über Genre-Standard einzuordnen ist.
Blood Father
Ein kleines Comeback für den oftmals in Verruf geratenen Mel Gibson, der abseits seiner filmischen Leistungen vor allem durch seine bedenklichen Äußerungen zu seinen politischen Ansichten von sich Reden machte. Dass sein filmischer Output in den letzten Jahren so rar geworden ist, ist dennoch bedauerlich, vor allem wenn plötzlich ein kleines Brett wie "Blood Father" daherkommt und Mel Gibson eine unglaublich eindrucksvolle Performance darbietet, die weit über seine physische Präsenz hinausgeht. Zwar mag die Story weder neu noch in irgendeiner Weise innovativ sein, doch wird diese Geradlinigkeit dazu genutzt, ein gescheitertes Amerika darzustellen, in dessen Zentrum der Gesellschaft ein Jemand - wie John Link (Mel Gibson) ihn darstellt - kein Platz zu haben scheint. So bleibt sein als Trailerpark errichtetes Refugium ebenso beschützenswert wie die ihm kaum bekannte Tochter, die so undankbar wie patzig erscheint und für die Dekonstruktion familiärer Strukturen in diesem Land steht. Doch auch abseits dieser politischen Lesart funktioniert der Film als stringenter Actionflick mit zumeist kurzen, aber prägnanten Actionszenen, die angenehm roh und hart inszeniert wurden.
Mit freundlichem Gruß
LivingDead
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- LivingDead
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Toni Erdmann
Mit "Toni Erdmann" beansprucht das deutsche Kino wieder den Begriff Qualität für sich. Maren Ade zeichnet ein skurril-tragisches Bild einer Vater-Tochter-Beziehung und scheut nicht, auch die gar unzumutbar peinlichen Momente abzubilden, die entstehen, wenn ein Witz nicht zündet und die endlosen Sekunden des Schweigens aller Beteiligten folgen. Mit "Toni Erdmann" wird dann eine Figur etabliert, die durch Humor versucht, das Menschliche anzusprechen, selbst aber immer deplatziert und unwirklich wirkt in dieser Welt, die aus Zahlen, Heuchlerei und zweckmäßigen zwischenmenschlichen Beziehungen zu bestehen scheint. Dabei ist Ade darauf bedacht, ihre Figuren mit der nötigen Sensibilität anzugehen, sodass auch die Rolle von Peter Simonischek nicht ins Alberne abdriftet. Vielmehr nimmt er die tragische Rolle des Antihelden ein, der durch seinen Humor nur noch verstärkt wird. Zwar ergeben sich durch den Umstand immer wieder komische Szenen, die "Toni Erdmann" locker ins Genre der Tragikomödie einordnen lassen, doch das Ausrufezeichen, welches von Ade zum Schluss gesetzt wird, verbietet ein positives Bild auf diese Gesellschaft, in der man sich ab dem Erwachsenenalter zurecht zu finden hat.
Sing Street
Ein maßlos überbordendes Stück Gute-Laune-Coming-of-Age-Kino, das mit seinen märchenhaften Zügen, der tollen Musik und großartigen, unverbrauchten Schauspielern zu den ganz großen kleinen Filmen des letzten Jahres gezählt werden darf. Auch wenn die Schwächen des Filmes omnipräsent sind. Der schnelle Wandel der Jungs hin zu einer handwerklich perfekten Pop-Band ist dann den märchenhaften Annäherungen zu verdanken und der süße Schluss Zeugnis davon, dass Musik ein Allheilmittel zu sein scheint, in dieser Welt, welche bei aller Süße aber auch vor Grautönen nicht zurück schreckt. So siedelt Regisseur John Carney ("Once") seinen Film mit Bedacht im Irland Anfang der 1980er an, in dem die Rezession ihren Tribut zollt und Arbeitslosigkeit, Verzweiflung und Zukunftsängste auch vor Familien keinen Halt machen. Vor allem die Rolle von Jack Reynor (sehr gut) steht sinnbildlich für den großen Bruder, der als Fels in der Brandung dasteht, selbst aber durch verpasste Gelegenheiten keine Perspektive mehr zu haben scheint und Zerstreuung in der Kifferei und dem maßlosen Horten von Schallplatten sucht.
starke
Alles über Eva
In vielerlei Hinsicht ein herausragender Klassiker, der natürlich durch Marilyn Monroe noch an Bedeutungsschwere gewonnen hat, da ihre Rolle retrospektiv als ironischer Vorausblick gedeutet werden kann. Aber auch die Geschichte über Hoffnungen, Träume und Freundschaft im Schatten des Showbiz, welches eine unglaubliche Sogwirkung versprüht, scheint zeitlos wie eh und je zu sein, vor allem da aktuelle Filme wie "La La Land" sich deutlich an eben jenen Prämissen zu orientieren scheinen. Bette Davis bildet dabei den Mittelpunkt und strahlt eine Aura aus, welches einerseits den Glanz, aber auch die Trugbilder, die dieses Business mit sich bringt, zu vermitteln im Stande ist. Neben Klassikern wie "Sunset Boulevard" wird dennoch der Kürzere gezogen, da Billy Wilder mit seinem Film ein Mehr an Glorie und Nachhall zu bieten vermochte.
Daylight's End
Ein weiterer B-Kracher aus der Kaufman-Schmiede, der ähnliche Vorzüge wie schon einst "Sinners and Saints" zu bieten hat. Vor allem die Actionszenen überzeugen durch realistischen Einsatz von Schusswaffen (erinnern bisweilen an ähnliche Szenen aus Michael Mann-Filmen) und einem omnipräsenten Johnny Strong, der etwaige Schwächen bezüglich der grundsätzlich unglaubwürdigen Story auszumerzen versteht. Inszenatorisch sieht man dem Film das äußerst schmale Budget kaum an, die Action ist gut über den Film verteilt und die Darsteller sind allesamt gut gewählt.
Gute
Green Room
Sehr effektiver Thriller, der sich am ehesten mit Genrewerken wie "Hostel" vergleichen lässt, ohne jedoch eine bloße Kopie darzustellen. Die Variation zwischen klassischem Terrorfilm, Thriller und Revenge-Horror besticht vor allem durch die realistisch-anmutenden, dadurch aber umso drastischeren Gewalt-Eruptionen. Überhaupt bleiben Aktion und Reaktion insgesamt in einem glaubwürdigen Rahmen, wodurch sich der Film deutlich vom Gros abzuheben versteht. Die Inszenierung ist gediegen, die Darsteller allesamt überzeugend. Ein Highlight.
Gute
Verstehen Sie die Béliers?
Ein weiteres Stück Gute-Laune-Kino aus Frankreich, das durch seine natürlich agierende Hauptdarstellerin, mitreißenden Gesangseinlagen und einer tollen Geschichte zu begeistern versteht. Weniger schön und mit einem Geschmäckle belegt, bleibt die Darstellung der restlichen Familienmitglieder, bei denen man sich nicht immer sicher sein kann, ob die extravaganten Darstellungen ihrer Behinderung geschuldet sind und man hier nicht nur mit ihnen, sondern auch über sie lachen solle. Darüber hinaus entblößt sich aber eine sehr schöne Coming-of-Age-Geschichte, bei der Kommunikation ein allumfassendes Thema ist, dies aber Brücke und Festung gleichzeitig zu sein scheint.
Verräter wie wir
Eine weitere gelungene John Le Carré-Verfilmung, die diesmal persönlicher und weniger spröde als noch ein "Dame König As Spion" oder "A Most Wanted Man" daherkommt und vor allem dadurch eigene Akzente zu setzen versteht. Die Agentengeschichte ist solide und wird von den guten Darstellern getragen, bei der die Harmonie zwischen McGregor und Skarsgård besonders hervorzuheben ist. Die Inszenierung ist gewohnt gediegen und ansprechend. Auch wenn Susanna White das Rad hier beileibe nicht neu erfindet, sind solche Spionagefilme eine immer wieder gern gesehene Abwechslung.
Gute
Mit "Toni Erdmann" beansprucht das deutsche Kino wieder den Begriff Qualität für sich. Maren Ade zeichnet ein skurril-tragisches Bild einer Vater-Tochter-Beziehung und scheut nicht, auch die gar unzumutbar peinlichen Momente abzubilden, die entstehen, wenn ein Witz nicht zündet und die endlosen Sekunden des Schweigens aller Beteiligten folgen. Mit "Toni Erdmann" wird dann eine Figur etabliert, die durch Humor versucht, das Menschliche anzusprechen, selbst aber immer deplatziert und unwirklich wirkt in dieser Welt, die aus Zahlen, Heuchlerei und zweckmäßigen zwischenmenschlichen Beziehungen zu bestehen scheint. Dabei ist Ade darauf bedacht, ihre Figuren mit der nötigen Sensibilität anzugehen, sodass auch die Rolle von Peter Simonischek nicht ins Alberne abdriftet. Vielmehr nimmt er die tragische Rolle des Antihelden ein, der durch seinen Humor nur noch verstärkt wird. Zwar ergeben sich durch den Umstand immer wieder komische Szenen, die "Toni Erdmann" locker ins Genre der Tragikomödie einordnen lassen, doch das Ausrufezeichen, welches von Ade zum Schluss gesetzt wird, verbietet ein positives Bild auf diese Gesellschaft, in der man sich ab dem Erwachsenenalter zurecht zu finden hat.
Sing Street
Ein maßlos überbordendes Stück Gute-Laune-Coming-of-Age-Kino, das mit seinen märchenhaften Zügen, der tollen Musik und großartigen, unverbrauchten Schauspielern zu den ganz großen kleinen Filmen des letzten Jahres gezählt werden darf. Auch wenn die Schwächen des Filmes omnipräsent sind. Der schnelle Wandel der Jungs hin zu einer handwerklich perfekten Pop-Band ist dann den märchenhaften Annäherungen zu verdanken und der süße Schluss Zeugnis davon, dass Musik ein Allheilmittel zu sein scheint, in dieser Welt, welche bei aller Süße aber auch vor Grautönen nicht zurück schreckt. So siedelt Regisseur John Carney ("Once") seinen Film mit Bedacht im Irland Anfang der 1980er an, in dem die Rezession ihren Tribut zollt und Arbeitslosigkeit, Verzweiflung und Zukunftsängste auch vor Familien keinen Halt machen. Vor allem die Rolle von Jack Reynor (sehr gut) steht sinnbildlich für den großen Bruder, der als Fels in der Brandung dasteht, selbst aber durch verpasste Gelegenheiten keine Perspektive mehr zu haben scheint und Zerstreuung in der Kifferei und dem maßlosen Horten von Schallplatten sucht.
starke
Alles über Eva
In vielerlei Hinsicht ein herausragender Klassiker, der natürlich durch Marilyn Monroe noch an Bedeutungsschwere gewonnen hat, da ihre Rolle retrospektiv als ironischer Vorausblick gedeutet werden kann. Aber auch die Geschichte über Hoffnungen, Träume und Freundschaft im Schatten des Showbiz, welches eine unglaubliche Sogwirkung versprüht, scheint zeitlos wie eh und je zu sein, vor allem da aktuelle Filme wie "La La Land" sich deutlich an eben jenen Prämissen zu orientieren scheinen. Bette Davis bildet dabei den Mittelpunkt und strahlt eine Aura aus, welches einerseits den Glanz, aber auch die Trugbilder, die dieses Business mit sich bringt, zu vermitteln im Stande ist. Neben Klassikern wie "Sunset Boulevard" wird dennoch der Kürzere gezogen, da Billy Wilder mit seinem Film ein Mehr an Glorie und Nachhall zu bieten vermochte.
Daylight's End
Ein weiterer B-Kracher aus der Kaufman-Schmiede, der ähnliche Vorzüge wie schon einst "Sinners and Saints" zu bieten hat. Vor allem die Actionszenen überzeugen durch realistischen Einsatz von Schusswaffen (erinnern bisweilen an ähnliche Szenen aus Michael Mann-Filmen) und einem omnipräsenten Johnny Strong, der etwaige Schwächen bezüglich der grundsätzlich unglaubwürdigen Story auszumerzen versteht. Inszenatorisch sieht man dem Film das äußerst schmale Budget kaum an, die Action ist gut über den Film verteilt und die Darsteller sind allesamt gut gewählt.
Gute
Green Room
Sehr effektiver Thriller, der sich am ehesten mit Genrewerken wie "Hostel" vergleichen lässt, ohne jedoch eine bloße Kopie darzustellen. Die Variation zwischen klassischem Terrorfilm, Thriller und Revenge-Horror besticht vor allem durch die realistisch-anmutenden, dadurch aber umso drastischeren Gewalt-Eruptionen. Überhaupt bleiben Aktion und Reaktion insgesamt in einem glaubwürdigen Rahmen, wodurch sich der Film deutlich vom Gros abzuheben versteht. Die Inszenierung ist gediegen, die Darsteller allesamt überzeugend. Ein Highlight.
Gute
Verstehen Sie die Béliers?
Ein weiteres Stück Gute-Laune-Kino aus Frankreich, das durch seine natürlich agierende Hauptdarstellerin, mitreißenden Gesangseinlagen und einer tollen Geschichte zu begeistern versteht. Weniger schön und mit einem Geschmäckle belegt, bleibt die Darstellung der restlichen Familienmitglieder, bei denen man sich nicht immer sicher sein kann, ob die extravaganten Darstellungen ihrer Behinderung geschuldet sind und man hier nicht nur mit ihnen, sondern auch über sie lachen solle. Darüber hinaus entblößt sich aber eine sehr schöne Coming-of-Age-Geschichte, bei der Kommunikation ein allumfassendes Thema ist, dies aber Brücke und Festung gleichzeitig zu sein scheint.
Verräter wie wir
Eine weitere gelungene John Le Carré-Verfilmung, die diesmal persönlicher und weniger spröde als noch ein "Dame König As Spion" oder "A Most Wanted Man" daherkommt und vor allem dadurch eigene Akzente zu setzen versteht. Die Agentengeschichte ist solide und wird von den guten Darstellern getragen, bei der die Harmonie zwischen McGregor und Skarsgård besonders hervorzuheben ist. Die Inszenierung ist gewohnt gediegen und ansprechend. Auch wenn Susanna White das Rad hier beileibe nicht neu erfindet, sind solche Spionagefilme eine immer wieder gern gesehene Abwechslung.
Gute
Mit freundlichem Gruß
LivingDead
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- Registriert: 06.06.2006, 14:13
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Definitiv, beide auf ihre Art sehr sehenswert. Und Timo fand letzteren ja sogar noch deutlich besser als ich.MarS hat geschrieben:"Daylight's End" und "Verstehen Sie die Béliers?" hab ich auch noch vor mir. Nach deinen Kritiken, kann ich da durchaus positiv gestimmt rangehen.
The Purge 3 - Election Year
So richtig warm scheine ich mit dieser Reihe nicht mehr zu werden. Auch wenn definitiv lobend erwähnt werden sollte, dass jeder Teil andere Aspekte des Themas zu zeigen versteht, so ergeben die Trash-Anteile, die sozialpolitischen Untertöne und der zwanghafte Hang, die Reihe noch irgendwie ins Horrorgenre zu zerren, niemals ein harmonisches Ganzes. Die zum Teil hanebüchenen Aktionen und Dialoge der Akteure tragen zudem dazu bei, dass die Schicksale relativ egal bleiben. Es ergeben sich zwar immer wieder gute Einzelszenen, aber insgesamt ist das doch mehr als durchwachsen und nur zum Teil unterhaltsam geraten.
Die glorreichen Sieben
Das Remake des Western-Klassikers (welches an sich bereits auch ein Remake darstellt) entpuppt sich in Anbetracht der wieder aufgekeimten Neo-Western-Welle als spaßiges Knallbonbon. Unnötiger Ballast in Form vom Reflektieren von Genre-Konventionen werden infolgedessen über Bord geworfen, sodass sich "Die glorreichen Sieben" als das gibt, was schon das Original von John Sturges aus dem Jahre 1961 darstellte: Ein Western-Blockbuster ohne Reue. Mit angesagten Stars wie Chris Pratt, All-Time-Favourites wie Denzel Washington und Ethan Hawke im Schlepptau, lässt Antoine Fuqua es in seinem überaus toll fotografierten Western schnell zur Sache kommen. Nichtsdestotrotz wendet er dennoch immer wieder Zeit auf, um den Figuren etwas Raum zu geben. Zwar entpuppt sich das Rekrutieren der Sieben als etwas vorschnell, was wohl der allgemeinen Dramaturgie des Filmes geschuldet sein mag, doch bleibt das Gefühl eines arg- und zeitlosen Westerns, wie es sie in dieser Form nicht mehr allzu oft gibt. Auf Referenzen in Bezug auf aktuelles Zeitgeschehen wird komplett verzichtet, sodass ein Eintauchen in diese von klassischen Western-Themen dominierten Welt reuelos möglich ist.
Wer sich also zwei Stunden lang einmal der erfrischenden Zerstreuung hingeben möchte, dem sei dieser Film wärmstens empfohlen.
Visions
Von den Kritikern gnadenlos zerrissener Grusel-Thriller, der mit Jim Parsons und Eva Longoria zwei große Angriffsflächen bietende Fehlbesetzungen vorzuweisen hat. Ebenso kann man dem Film eine gewisse Baukastenmentalität nicht absprechen, welche dazu beiträgt, dass "Visions" - trotz seines überraschenden Twists - eher Malen nach Zahlen betreibt. Dennoch sehenswert machen den Film seine durchaus sympathisch aufspielende Hauptdarstellerin, das nette mediterrane Setting und die gediegene Inszenierung, welche immer wieder Assoziationen zu Hitchcock heraufzubeschwören versteht.
Imperium
Mit Daniel Radcliffe in der Hauptrolle landete man einen Marketing-Clou, welcher jedoch dazu beiträgt, den Film umso kritischer zu beäugen. Das ist natürlich insofern Unsinn, als dass Radcliffe schon vorher mit seiner Rollenauswahl bewiesen hat, dass er längst nicht mehr automatisch mit dem Zauberlehrling in Verbindung gebracht werden möchte. Dennoch sollte an dieser Stelle erwähnt werden, dass er gerade in diesem Film die wohl beste Leistung seiner Karriere zeigt und dafür sorgt, dass der doch eher pointenarme Film auf ein höheres Niveau gehievt wird. Während man versucht ist, der Geschichte durch ausgiebige Verweise auf die Macht der Worte einen soliden Unterbau zu verpassen, sorgt Radcliffe mit seiner Darstellung dafür, dass vor allem seine Figur mit einer nachvollziehbaren Motivation vorangetrieben wird. Die Darstellung der rechtsradikalen Szene in den USA bleibt hingegen weitestgehend bemüht und versucht Klischees durch ein Verflechten der Szene mit amerikanischer Vorstadtidylle zu konterkarieren (wenn auch Sam Trammell überaus markant rüberkommt).
Mit freundlichem Gruß
LivingDead
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Wir sind die Millers
Einem formelhaften Drehbuch inkl. tausendfach gesehenen Verwechslungsgags stehen grandios aufspielende Darsteller und viele großartig zündende Gags gegenüber. Dass der Film letztlich genau so endet, wie es von Beginn an zu erwarten war, entspricht der erwartbaren These, dass sich hier weniger um eine schlüssige Geschichte bemüht wurde, sondern die Müh eher in eine hohe Gagdichte investiert wurde. Dass "Wir sind die Millers" sich letztlich doch als eine über die Maßen hinaus unterhaltsame Komödie erweist, kann angesichts der angeführten Kritikpunkte als kleine Überraschung gewertet werden.
Once
Mit "Once" setzt Regisseur John Carney konsequent die Macht der Musik ins Zentrum der Beobachtung. Selbst die Darsteller (selbst eher wegen ihres musikalischen Geschickes für die Rollen verpflichtet) ordnen sich dem unter und vermitteln ihre Gefühle lieber über Gesangseinlagen als über schauspielerische Ambitionen. Dass dennoch eine unglaubliche Natürlichkeit bewahrt wird, ist der erfrischenden Inszenierung (fast gänzlich im Dogma-Stil gehalten) und den beiden tollen Hauptdarstellern zu verdanken. Glen Hansard singt sich mit den zusammen mit Markéta Irglová komponierten Songs direkt ins Gedächtnis und auch ins Herz der Zuschauer. Ein toller Film, vor allem aber für Musikfans.
T2 Trainspotting
Mit der kaum zu rechnenden Fortsetzung des Dogen-Kultfilms der 1990er schlechthin, setzt Regisseur Dany Boyle konsequent zwanzig Jahre nach dem Original an und führt die Geschichte um die vier Freunde wider Willen fort, die ihre einzige Gemeinsamkeit und Tragfähigkeit untereinander im Konsum der Drogen finden. Auch wenn sich der Zuschauer eingangs, ähnlich wie Renton im Film, erst einmal zurück orientieren muss, legt Regisseur Boyle genug Brotkrumen, um den Zuschauer schnell zurück zu versetzen und ein nostalgisch verzierten Blick zurück auf die vergangenen Jahre zu werfen. Damit begeht er weder den Fehler, irgendwie die Prämisse des Originals wiederholen zu wollen (was natürlich in Form von Zitaten oder Anspielungen kaum zu vermeiden, sondern gar ein Muss ist, um die Rückwärtsorientierung der Freunde zu vermitteln) oder nur ein angeklatschtes Sequel zu inszenieren. Vielmehr ist "T2" in seiner Anlage ruhiger, geerdeter und besitzt fragmentarische Spitzen, die jedoch so nebenbei wie ein vorbeifahrender Zug am Zuschauer entlang donnern, und erst später zu ähnlichen Unruhen wie jene sich einbrennende Szene mit dem Baby aus dem ersten Teil führen.
Die Aussage des ersten Teiles, welche, wenn man ehrlich ist, ja damals auch schon ein Märchen darstellte, wird spätestens mit "T2" relativiert. Die Prämisse, für den Moment zu leben, wird gar ad absurdum geführt. Die Entschuldigung, falsche Entscheidungen der Vergangenheit für eine verkorkste und unumkehrbare Zukunft heranzuziehen, wird mit diesem Teil nochmals unterstrichen. Und so schließt sich mit dieser Fortsetzung der Kreis um die Freunde aus Edinburgh - auch wenn es ganze zwanzig Jahre gedauert hat.
RoboCop
Man mag gar immer noch von einem zeitlosen Klassiker sprechen. Die allgegenwärtige Medienschelte, die Verrohung der Gesellschaft, die durch die Sensationsgeilheit der Medien noch voran getrieben wird, die Abstinenz von Empathie und Mitgefühl, vorangetrieben durch die Urbanisierung der Gesellschaft, welche im Umkehrschluss nur zu Abschottung führen kann, wirkt aktueller denn je. Mit "RoboCop" packte Regisseur Verhoeven sensible Themen auf eine ganz eigene Art an und inszenierte den bahnbrechenden Sci-Fi-Actioner mit einer gehörigen Portion schwarzen Humor, zitationswürdigen Dialogen und auch heute noch urst brutalen Actionszenen, die durch das versierte Handwerk der Macher und einem grandiosen Soundtrack von Basil Poledouris noch fett unterstrichen werden.
Inferno
Einmal mehr feuert Regisseur Ron Howard - immerhin ganze sieben Jahre nach dem letzten Teil - dem geneigten Zuschauer eine filmwürdige Dan Brown-Vorlage um die Ohren. Und das ist hier ganz wörtlich zu nehmen. Gerade die ersten Minuten des Filmes erweisen sich inszenatorisch als sehr anstrengend, wenn mit Wackelkamera und vielen akustischen Mätzchen die Verwirrung und Desorientierung Langdons dargestellt werden soll. Im Verlaufe des Filmes beruhigt sich dieser Umstand, doch wird der Zuschauer sich niemals wirklich aus dieser Desorientierung befreien können. Nicht-Kennern der Vorlage wird es an Hintergrundwissen mangeln und Kenner der Vorlage werden elementare Handlungsstränge des Buches schmerzlich vermissen. Vor allem das Ende bleibt unbefriedigend und wirkt bei weitem nicht so nachhallend wie im Buch. Natürlich sollte es sich verbieten, an dieser Stelle Buch und Film zu vergleichen (es sind nun einmal verschiedene Medien), doch gerade die Dan Brown-Bücher lesen sich wie ausformulierte Drehbücher und machen es der Filmumsetzung insofern schwer, als dass gerade das große Plus der Bücher, der geschichtliche und wissenschaftliche Unterbau, welcher beim Lesen immer wieder zu Aha-Effekten führt, bei den Filmen völlig außen vor bleibt. Letztlich wiegen dann die großen Schwächen, welche es so auch bei den Büchern gibt, umso schwerer: Die Geschichten wiederholen sich seit "Illuminati" ständig, lediglich Schauplätze, Charaktere und Thema werden ausgetauscht. Ansonsten bleibt der Verlauf der Geschichte stets formelhaft und vorhersehbar. So auch hier, sodass "Inferno" als ein nur leidlich unterhaltsamer Schnitzeljagd-Thriller bezeichnet werden kann, welcher ausschließlich durch Tom Hanks auf ein goutierendes Niveau gehievt wird.
Einem formelhaften Drehbuch inkl. tausendfach gesehenen Verwechslungsgags stehen grandios aufspielende Darsteller und viele großartig zündende Gags gegenüber. Dass der Film letztlich genau so endet, wie es von Beginn an zu erwarten war, entspricht der erwartbaren These, dass sich hier weniger um eine schlüssige Geschichte bemüht wurde, sondern die Müh eher in eine hohe Gagdichte investiert wurde. Dass "Wir sind die Millers" sich letztlich doch als eine über die Maßen hinaus unterhaltsame Komödie erweist, kann angesichts der angeführten Kritikpunkte als kleine Überraschung gewertet werden.
Once
Mit "Once" setzt Regisseur John Carney konsequent die Macht der Musik ins Zentrum der Beobachtung. Selbst die Darsteller (selbst eher wegen ihres musikalischen Geschickes für die Rollen verpflichtet) ordnen sich dem unter und vermitteln ihre Gefühle lieber über Gesangseinlagen als über schauspielerische Ambitionen. Dass dennoch eine unglaubliche Natürlichkeit bewahrt wird, ist der erfrischenden Inszenierung (fast gänzlich im Dogma-Stil gehalten) und den beiden tollen Hauptdarstellern zu verdanken. Glen Hansard singt sich mit den zusammen mit Markéta Irglová komponierten Songs direkt ins Gedächtnis und auch ins Herz der Zuschauer. Ein toller Film, vor allem aber für Musikfans.
T2 Trainspotting
Mit der kaum zu rechnenden Fortsetzung des Dogen-Kultfilms der 1990er schlechthin, setzt Regisseur Dany Boyle konsequent zwanzig Jahre nach dem Original an und führt die Geschichte um die vier Freunde wider Willen fort, die ihre einzige Gemeinsamkeit und Tragfähigkeit untereinander im Konsum der Drogen finden. Auch wenn sich der Zuschauer eingangs, ähnlich wie Renton im Film, erst einmal zurück orientieren muss, legt Regisseur Boyle genug Brotkrumen, um den Zuschauer schnell zurück zu versetzen und ein nostalgisch verzierten Blick zurück auf die vergangenen Jahre zu werfen. Damit begeht er weder den Fehler, irgendwie die Prämisse des Originals wiederholen zu wollen (was natürlich in Form von Zitaten oder Anspielungen kaum zu vermeiden, sondern gar ein Muss ist, um die Rückwärtsorientierung der Freunde zu vermitteln) oder nur ein angeklatschtes Sequel zu inszenieren. Vielmehr ist "T2" in seiner Anlage ruhiger, geerdeter und besitzt fragmentarische Spitzen, die jedoch so nebenbei wie ein vorbeifahrender Zug am Zuschauer entlang donnern, und erst später zu ähnlichen Unruhen wie jene sich einbrennende Szene mit dem Baby aus dem ersten Teil führen.
Die Aussage des ersten Teiles, welche, wenn man ehrlich ist, ja damals auch schon ein Märchen darstellte, wird spätestens mit "T2" relativiert. Die Prämisse, für den Moment zu leben, wird gar ad absurdum geführt. Die Entschuldigung, falsche Entscheidungen der Vergangenheit für eine verkorkste und unumkehrbare Zukunft heranzuziehen, wird mit diesem Teil nochmals unterstrichen. Und so schließt sich mit dieser Fortsetzung der Kreis um die Freunde aus Edinburgh - auch wenn es ganze zwanzig Jahre gedauert hat.
RoboCop
Man mag gar immer noch von einem zeitlosen Klassiker sprechen. Die allgegenwärtige Medienschelte, die Verrohung der Gesellschaft, die durch die Sensationsgeilheit der Medien noch voran getrieben wird, die Abstinenz von Empathie und Mitgefühl, vorangetrieben durch die Urbanisierung der Gesellschaft, welche im Umkehrschluss nur zu Abschottung führen kann, wirkt aktueller denn je. Mit "RoboCop" packte Regisseur Verhoeven sensible Themen auf eine ganz eigene Art an und inszenierte den bahnbrechenden Sci-Fi-Actioner mit einer gehörigen Portion schwarzen Humor, zitationswürdigen Dialogen und auch heute noch urst brutalen Actionszenen, die durch das versierte Handwerk der Macher und einem grandiosen Soundtrack von Basil Poledouris noch fett unterstrichen werden.
Inferno
Einmal mehr feuert Regisseur Ron Howard - immerhin ganze sieben Jahre nach dem letzten Teil - dem geneigten Zuschauer eine filmwürdige Dan Brown-Vorlage um die Ohren. Und das ist hier ganz wörtlich zu nehmen. Gerade die ersten Minuten des Filmes erweisen sich inszenatorisch als sehr anstrengend, wenn mit Wackelkamera und vielen akustischen Mätzchen die Verwirrung und Desorientierung Langdons dargestellt werden soll. Im Verlaufe des Filmes beruhigt sich dieser Umstand, doch wird der Zuschauer sich niemals wirklich aus dieser Desorientierung befreien können. Nicht-Kennern der Vorlage wird es an Hintergrundwissen mangeln und Kenner der Vorlage werden elementare Handlungsstränge des Buches schmerzlich vermissen. Vor allem das Ende bleibt unbefriedigend und wirkt bei weitem nicht so nachhallend wie im Buch. Natürlich sollte es sich verbieten, an dieser Stelle Buch und Film zu vergleichen (es sind nun einmal verschiedene Medien), doch gerade die Dan Brown-Bücher lesen sich wie ausformulierte Drehbücher und machen es der Filmumsetzung insofern schwer, als dass gerade das große Plus der Bücher, der geschichtliche und wissenschaftliche Unterbau, welcher beim Lesen immer wieder zu Aha-Effekten führt, bei den Filmen völlig außen vor bleibt. Letztlich wiegen dann die großen Schwächen, welche es so auch bei den Büchern gibt, umso schwerer: Die Geschichten wiederholen sich seit "Illuminati" ständig, lediglich Schauplätze, Charaktere und Thema werden ausgetauscht. Ansonsten bleibt der Verlauf der Geschichte stets formelhaft und vorhersehbar. So auch hier, sodass "Inferno" als ein nur leidlich unterhaltsamer Schnitzeljagd-Thriller bezeichnet werden kann, welcher ausschließlich durch Tom Hanks auf ein goutierendes Niveau gehievt wird.
Mit freundlichem Gruß
LivingDead
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