Nur eine weitere „Stirb Langsam“-Variante – aber dafür eine mit garantiert sättigendem Nährstoffgehalt für alle, die aufs Wesentliche Wert legen. Was hauptsächlich daran liegt, dass das völlig aufs Situative fokussierte Drehbuch überflüssige Backgrounds links liegen lässt, um sich auf die Belagerung der Mall konzentrieren zu können. Dieser Schritt folgt der klugen Beobachtung, dass sich weniger unterhaltsame Vertreter aus der B-Klasse oftmals zu sehr in den Details ihrer meist nur zweckmäßigen Stories verheddern und das Interesse des Publikums bereits zur Hälfte verloren haben, bevor es überhaupt losgeht.
Antonio Banderas gilt ja als „Schnatterkönig“ unter den Actionhelden, bedient als bärtiger, in sich zurückgezogener Ex-Marine aber diesmal eine angenehm wortkarge Rolle, die er mit Selbstrespekt und Würde ausfüllt. Die Narrenkappe reicht er weiter an Liam McIntyre, dessen Vorstellung als selbstverliebtes Plappermaul mit Elvis-Tolle nach seinem „Spartacus“-Auftritt einem großen Absturz gleichzukommen scheint; allerdings entpuppt sich seine Figur als nicht ganz so eindimensional wie eingangs gedacht, was auf seine Mall-Cop-Kollegen Gabriella Wright, Chad Lindberg und Jiro Wang wiederum nur bedingt zutrifft. Ben Kingsley gelingt es auf der anderen Seite, trotz der sparsamen Erklärungen für sein Handeln ein gutes Maß an Bedrohlichkeit zu erzeugen, während er mit seinen Mitstreitern langsam das verriegelte Kaufhaus von außen einnimmt. Die junge Katherine de la Rocha spielt den Grund für die ganze Aufregung ohne störende Naivität oder Nervigkeit.
Damit hätte man die schematischen Bausteine für einen Standoff im Kaufhaus auch schon zusammen. Die ganz großen Gesten in Sachen Stunts, Action und Pyrotechnik mögen fehlen (obwohl ein per Hackebeil-Sprung ins Gebäude eindringender Baddie eine eindrucksvolle Figur macht), die aus lauernden Snipern, Schusswechseln, selbstgebastelten Fallen und auch manch größerem Geschütz bestehenden Schauwerte erscheinen aber durchaus wertig und abwechslungsreich.
Es gibt hier nichts zu sehen, das man nicht bald wieder vergessen hätte, aber wenn man einfach mal wieder Bock hat auf geradlinige B-Ware nach Action-Opas Familienrezeptur, ist „Security“ genau das Richtige.
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