Wir sind ja alle grundsätzlich musikalisch super aufgeschlossen und hören mehr Genres als es hier im Forum Spam-Topics gibt.freeman hat geschrieben:Was ich im Übrigen noch übler als Gangsta-Mugge finde, ist scheinheilige, eklige politische Korrektheit, wie sie die Plattenfirma von den beiden Kollegahs jetzt betreibt. Konnten ja nicht ahnen, worüber die singen, ham ja nur das Geld gezählt![]()
Aber gibt doch auch Genres oder bestimmte Sorten von Künstlern, die man grundsätzlich ausschließt. Bisschen Ignoranz muss auch noch sein.
Bei mir kann man ganz grundsätzlich sagen, dass ich keine politische Musik mag. Soll jetzt nicht heißen, dass man Musik nicht nutzen dürfe, um Missstände anzuprangern und es gibt natürlich positive Beispiele von großartigen Songs mit starkem politischen Hintergrund (z.B. war pigs von black sabbath), aber tendentiell habe ich das Gefühl, dass je politischer es wird, umso mehr die Musik darunter leidet.
Wenn sich ein Künstler von Beginn an als Systemkritiker profiliert und die Musik einzig und allein eben dazu nutzt, um dem eigenen Weltbild Ausdruck zu verleihen, dann habe ich ein ungutes Gefühl und distanziere mich tendentiell eher davon.
Dabei ist es mir völlig egal, ob ich de Grundeinstellung grundsätzlich teilen würde oder nicht. Ob Links- oder Rechts Rock ist mir ziemlich egal, in beiden Fällen gefällt es mir nicht, dass es darum geht
Weltgeschehen aufzugreifen.
Wenn eine Band sich von vornherein der Systemkritik verschreibt, habe ich das Gefühl, dass die Musik zweitrangig ist und lediglich als eines von vielen Trägermedien verwendet wird, um etwas, das nichts künstlerischer Entfaltung zu tun hat zu pushen.
Ich habe immer das Gefühl, dass bei diesen Ambitionen die eigentliche Musik auf der Strecke bleibt und es mehr darum geht, mir eine Meinung aufzudrücken.
Insofern mache ich eigentlich auch einen Bogen generell um Künstler, die es eigentlich gut meinen, auf mich dann aber künstlerisch wenig gehaltvoll wirken, wie zum Beispiel
irgendwelche "No Drugs!" oder "Christian Rock"-Rock Bands.
Ich mag meine Lyrics gerne vage, abstrakt, unnahbar, nicht von dieser Welt. Gerne dürfen es auch irgendwelche "Du und ich"-Geschichten sein. Alles mögliche, hauptsache es keinen realen Bezug
zu tatsächlichen Gescehenissen, die man aus Medien kennt. Auch wenn ich da schon viele Ausnahmen mache, aber grundsätzlich reagiere ich schon allergisch, wenn in einem Songtext irgend ein konkreter Name einer real existierenden Person genannt wird, und sei es auch nur eine popkulturelle Referenz.
Vielleicht ist das auch mit einer der Gründe, weshalb ich deutschen Gangsterrap nicht mag, weil da es ja ganz oft vorzukommen scheint, dass die "Künstler" ihre Grabenkriege untereinander eben in ihren Lyrics gerne austragen.
Da kriege ich einfach zusätzlich das kotzen. Die wirklich großen Künstler unser Zeit haben nie ihre Texte (ich bin gespannt auf Gegenbeispiele) mit kleinen Disses auf Kollegen versaut.
Auch Black Metal war mir schon immer zuwider, weil auch hier (egal ob berechtigt oder nicht) in erster Linie gegen das Christentum eingehämmert wird. Ich brauche einfach keine Meinungsbildung über Musik.
Wenn man mal Songtexte außen vorlässt, habe ich auch noch ganz oberflächliche Ausschlusskriterien, wie etwa der Künstlername an sich.
Ich mag neutrale, wertfreie Namen. Sobald der Name bereits irgend eine Tendenz in eine bestimmte Richtung andeutet, bzw. der Name mir eine bestimmte emotionale Haltung suggerieren möchte, bin ich schon raus.
Beispielsweise turnt mich ein Name wie "Böse Onkels" einfach grundsätzlich ab. Wenn man schon versucht im Namen Bedrohlichkeit und "badassery" zu etablieren, winke ich das Augenrollend ab.
Und es wird nur noch schlimmer wenn ich herausfinde, dass sich der Name auch noch "Böhse Onkelz" schreibt. Bewusst gewählter Rechtschreibschabernak am eigenen Künstlernamen sagt für mich ebenfalls alles über die Musik aus.
Entsprechend sind ja auch "Linkin Park" oder "Limp Bizkit" für mich keine wirklich guten Bands. Das ist für mich einfach viel zu viel Coolness am Namen erzwungen.
....
Und was habt ihr so für Ausschlusskriterien?
