Swallow
Interessante Ansätze, die insgesamt leider nur an der Oberfläche zu kratzen vermögen. Die Darstellung der seltenen, aber eindrucksvollen psychischen Erkrankung ist gelungen und Haley Bennett füllt die Rolle adäquat aus. Optisch ist der Film gefällig mit seinem Retro-Look, welcher keine eindeutige zeitliche Einordnung (abseits der Smartphones) zulässt (ähnlich einer Produktion wie „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ (Amazon)). Dennoch bleibt - trotz eines kurzen emotionalen Schubs im Schlussakt - der große Nachhall aus.

Love and Monsters
Da waren die Erwartungen doch etwas zu hoch. „Love and Monsters“ bietet einen episodenhaften Ausblick auf eine bunt-dystopische, von allerlei Insektenmonstern bevölkerte Welt, die nie auch nur im Ansatz ein Bedrohungsszenario zu entwerfen vermag. Nun könnte sich der Film in Absurditäten wie „Zombieland“ verirren und auf diesem Niveau immerhin den Entertainmentfaktor nach oben schrauben. Die vorgelagerte Liebesgeschichte ist dann aber zu sehr im Fokus, und nimmt sich bisweilen ernster als sie sein müsste - zumal die Gefühle auch nur eine Behauptung bleiben und niemals tatsächlich greifbar werden. Ähnlich verhält es sich auch mit den übrigen Charakteren, welche nur Randnotizen darstellen (mit Ausnahme vielleicht von Michael Rooker und seiner Gefährtin, die noch am meisten Eindruck schinden). Summa summarum bleibt der Film in jedweder Hinsicht hinter seinen Möglichkeiten zurück.

The New Mutants
Die Kritiken versprachen nichts Gutes, der Film gibt ihnen recht: Größtenteils im TV-Format runter geschraubter Marvel-Film, der sichtlich anders sein möchte, dann aber in den entscheidenden Momenten versagt. Kein versprochener Horror, eine groß ausgerollte Liebesgeschichte, welche im letzten Drittel nichts-sagend verpufft, seltsame Metaphern, die nie auch nur im Ansatz vernünftig in den Film eingebunden werden, und die große vertane Chance, dem X-Men-Universum wieder etwas Leben einzuhauchen. Lediglich Anya Taylor-Joy bekommt ein paar gute Momente ab, die dann aber irgendwie auch nicht mehr zum Rest des Filmes passen mögen.

Serien:
The Falcon and The Winter Soldier
Leider nur der zu erwartende Marvel-TV-Kram: Inhaltlich werden ein paar schwere Fässer geöffnet, aber dann auch schnell wieder geschlossen, nur um in die nächste CGI-Schlacht zu starten. Von „Loki“ erwarte ich nun aber wirklich mehr.

Mythic Quest - Staffel 1
Sitcom im Apple-Format: Insgesamt eine harmlose, manchmal zu unlustige Angelegenheit, der es deutlich an prägnanten Momenten mangelt. Zwei Episoden stechen deutlich hervor: Episode 5 (welche mit völlig anderen Darstellern gedreht wurde) und Episode 10 (welche Quarantäne-bedingt von den Darstellern aus dem „Home-Office“ gedreht wurde). Ansonsten ist das Setting ganz erfrischend, aber sicherlich noch ausbaufähig. Die beiden genannten Episoden ließen immerhin deutlich Potenzial aufblitzen.

The Crown - Staffel 3
Der Austausch der Darsteller führt zur kompletten Neuorientierung und gerade die erste Episode fühlt sich wie eine gänzlich neue Serie an (über die Besetzung lässt sich darüber hinaus streiten). Dennoch begeistert auch diese Staffel durch ihren audiovisuellen Stil, der geschmackvollen Inszenierung und den großartigen Drehbüchern, welche aus der dröge anmutenden Thematik großes Drama zu erzeugen verstehen (bestes Beispiel ist Episode 3 „Aberfan“, die wohl serienübergreifend zum Stärksten gehört, was bisher gedreht wurde) und immer wieder anmutig mit dem Schein und Sein zu spielen versteht.

Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert - Staffel 2
Deutliche Verbesserung gegenüber der ersten Staffel, auch wenn sich einige Stinker-Episoden dazwischen geschlichen habe (gerade die letzte Episode gibt nochmal ein deutliches Geschmäckle).
