Louis und seine verrückten Politessen
Nachdem ich gestern einiges angetestet hatte, hatte ich mich für den letzten Film des französichen Kult-Komikers Louis de Funés entschieden. Hatte den gar nicht so flott in Erinnerung, auch wenn es die eine oder andere Länge gab, habe ich bei dem Streifen trotz ziemlicher Deprilaune wirklich lachen können, was natürlich in die Bewertung mit einfließt. Es ist schon herrlich anzusehen, wie sich de Funés und Michel Galabru immer wieder gegenseitig die Bälle zuwerfen. Einzig die Szene, in der seine Figur den Colonel immer wieder in einem kleinen (!) Kreis fahren lässt, was der natürlich nicht bemerkt, lädt ein wenig zum Fremdschämen ein. Ansonsten sitzen die meisten der Pointen, die Darsteller hatten Spaß bei der Sache und dem vollkommen überzogenem Chaos kann man einfach nicht böse sein.
Fazit: Nicht Louis bester (ich sehe da z. B. "Oscar" sehr weit vorne), aber allemal sehenswert und unterhaltsamer Nostalgietrip
Leider starb auch ein weiteres Mitglied der Louis-Crew, der langjährige Louis de Funés-Regisseur Jean Girault während der Dreharbeiten dieser zwölften Zusammenarbeit mit de Funés, so dass der Co-Regisseur Tony Aboyantz übernehmen musste.
Die Synchro stammt übrigens wie auch die vieler Filme mit Pierre Richard von Rainer Brandt, dessen Arbeiten man eben nur lieben oder hassen kann. ;)
Ich meine mich auch zu erinnern, dass jemand bei einem Stuntunfall ums Leben kam, als die Ente der Nonne außer Kontrolle geriet, weil ein Halteseil gerissen sein soll...
Der Film ist natürlich pures Oldschool-Feeling mit einem Frauenbild, das einem heutzutage streckenweise wirklich die Schuhe ausziehen kann. Gerade, da die vier eher als optischer Reiz dienen und erst zum Ende hin mit Ideen punkten können. Die rasende Fahrt mit der Nonne in der Ente einschließlich ihrer Kommentare ist ein Riesenspaß und sieht auch heute noch ziemlich halsbrecherisch aus. Immerhin zeigte sich Stuntprofi Remy Julienne hier verantwortlich, der neben vielen anderen Produktionen (lt. Wiki ist die Rede von 1400 (!) Produktionen) u. a. als Stuntkoordinator in sämtlichen Bond-Filmen in der Ära von "In tödlicher Mission" bis einschließlich "Goldeneye" sich einen weltweiten Namen machen konnte und der immerhin jahrzehntelang zu den weltweit führenden Experten für spezielle Autostunts zählte. Leider gab es später beim Dreh zu "Taxi Taxi" einen tödlichen Zwischenfall, bei dem er und Produzent Luc Besson sich gegenseitig beschuldigten. Julienne starb übrigens tragischerweise 2021 im Alter von 90Jahren an den Folgen einer Covid-Infektion....
Da der Film mir die Laune deutlich angehoben hat:
Sentinelle
Hier ist leider das Gegenteil der Fall gewesen. Trotz der kurzen Laufzeit von gerade mal knapp 80 Minuten zündete die Nummer zu keinem Zeitpunkt so richtig, auch wenn Olga Kurlyenko alles gibt. Leider fand ich den weder storytechnisch noch visuell irgendwie aufregend...viel verschenkt, würde ich sagen...

knapp eher
Re-Watch
Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast
SCREAM-Autor Kevin Williamson durfte hier mal wieder ran. Ich weiß gar nicht mehr warum, aber in der Videothek hatte ich damals glaube ich tatsächlich gedacht, das ginge irgendwie Richtung Erotikdrama oder Erotikthriller. :-D
Die Story könnte man so zusammenfassen: Ein paar junge Erwachsene überfahren in übermütiger Partylaune eine Person. Da sie Angst vor den Konsequenzen haben, lassen sie den Mann verschwinden. - Doch die Sache hat einen Haken...;)
Ich mochte den zweiten Teil immer besser. Vielleicht wegen der Sexyness von Love Hewitt, aber sicher auch, weil ich die actionreichere Inszenierung immer ganz gerne mochte. Während im ersten Teil noch Jim Gillespie Regie führte, holte man für den zweiten Teil JUDGE DREDD-Regisseur Danny Cannon. Ich finde, den Unterschied sieht man schon, auch wenn die Szene im ersten Teil, in der der Wagen in die Hütte fährt, immer noch Laune macht.
Sehenswert sind wohl beide...ich hatte mich damals ein wenig frustriert nach dem Kinobesuch an ein eigenes Skript gemacht, in dem Julie es dem Ripper DIE HARD-mäßig zeigt...könnte mich in den Hintern beißen, dass ich es nie wiedergefunden habe. Hatte da meine Leidenschaft für Film-im-Film-Stories untergebracht...schade...
Zum Film selbst:
Die Kritik zeigte sich eher mäßig begeistert lt. Wikipedia, insbesondere die Autorin der Romanvorlage erklärte öffentlich, dass sie den Film hasse, weil er zu einem simplen Slasher-Film geworden war. Verständlich, denn immerhin wurde die eigene Tochter von Lois Duncan ermordet in ihrem Auto aufgefunden, und aus dem Zusammenhang entnehme ich mal, dass ihr Buch eine Aufarbeitung dieses Traumas gewesen sein wird...

gut....kenne ich halt schon zu gut...musste ihn damals für mein Skript schließlich auseinanderpflücken ;) - Wer ihn nicht kennt, der ist auf jeden Fall ne Sichtung wert