Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutant Mayhem
DVD / Regie: Jeff Rowe
Endlich wagen ich die grossen Studios vermehrt an wilde Animationsstile. «Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutant Mayhem» sieht grossartig aus, erinnert an Street Art gemischt mit Graphic Novels und macht viel Spass.
Dank dem Film von Jeff Rowe fühlte ich mich wie ein Junge mit seinen Cartoons, freute mich über die super Needle Drops und feierte den Soundtrack von Trent Reznor und Atticus Ross ab.
Black Tight Killers
BD / Regie: Yasuharu Hasebe
Was für eine durchgeknallte Geschichte, aber «Black Tight Killers» will nicht ernstgenommen werden. Viel lieber zelebriert Yasuharu Hasebe die «Swinging Sixties» mit Tanzeinlagen, bunten Farben und einer wilden Agenten-Geschichte.
Die ausgefallenen Gadgets, die genialen Sets und das rasante Tempo sorgen für viel Spass. Mehr, als es James Bond jemals haben durfte.
Pixote: A Lei do Mais Fraco
DVD / Regie: Héctor Babenco
Dreckig, realistisch, gnadenlos, ergreifend: «Pixote: A Lei do Mais Fraco» ist ein Drama, nahe dem Leben der Jugend auf den Strassen Brasiliens. Im Film von Héctor Babenco fühlt sich alles real an, die Gewalt ist wuchtig und keine Wendung bringt die erhoffte Erlösung.
Dass Hauptdarsteller Fernando Ramos da Silva mit bloss 19 Jahren unter mysteriösen Umständen getötet wurde, macht die Sichtung noch tragischer.
The Story of Looking
DVD / Regie: Mark Cousins
Das Augenlicht zu verlieren wäre für mich schrecklich, zu fest liebe ich Filme, Bilder, Kunst und Lesen. Die Angst, die Regisseur Mark Cousins vor seiner Katarakt-Operation verspüre, kann ich gut nachvollziehen. Meisterlich verwendet er die Emotionen bei «The Story of Looking» für eine pathetische Rundumsicht auf die menschliche Fähigkeit des Sehens.
Stellenweise wirkt es etwas aufgesetzt und zu intim, Cousins Talent zeigt sich aber darin, wie geschickt er universelle Elemente mit den persönlichen Momenten zu verbinden weiss. Und sehen zu können, das ist und bleibt ein Wunder.
The Zone of Interest
Kino / Regie: Jonathan Glazer
Was die zweite Sichtung im Kino offenbart: Jedes Wort in den Dialogen öffnet neue Abgründe, vergrössert das Handlungsfeld des Filmes und bringt subtil noch mehr Diskussionsstoff in die Geschichte. «The Zone of Interest» ist ein durchkomponiertes Meisterwerk über das Grauen im Menschen.
Die Tonspuren lassen den Horror anwachsen, die realistische Nähe zu den Figuren und die gewählte Ästhetik transportieren den Holocaust ins Heute. Der Film ist Pflichtprogramm, für alle.
Godland
BD / Regie: Hlynur Pálmason
Kolonialismus und religiöser Missionarseifer in wunderschönen Bildern: «Godland» verzaubert mit den Tableaus, die von DoP Maria von Hausswolff komponiert wurden. Lange Kameraschwenks über die Landschaften, der Wandel von Natur und Zeit im 4:3-Format, der Kampf von Menschen gegen Wetter – eine Meisterleistung.
Auch inhaltlich weiss die Arbeit von Hlynur Pálmason («A White, White Day», 2019) zu begeistern, der Kritik an den unterdrückenden Handlungen der Politik Dänemarks ausübt und eine Spannungskurve wie bei «There Will be Blood» (Paul Thomas Anderson, 2007) gestaltet.
Bisons
Kino / Regie: Pierre Monnard
Finanzielle Probleme? Werden mit den Fäusten gelöst. Emotionale Konflikte? Werden mit abrupten Szenenschnitten bewältigt. In «Bisons», dem neusten Drama von Pierre Monnard, gibt es keine Tiefe und keine moralischen Hürden. Viel lieber werden prügelnde Männer gezeigt.
Filme über Underground-Fights gibt es in der Schweiz selten, schade endet dieses Beispiel im Nichts und findet weder einen interessanten Umgang mit der gezeigten Männlichkeit noch andere Auswege als platte Klischees. Immerhin sind die Aufnahmen gelungen.
